Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

2 Fotos: Haus Beha in der Alenbergstraße, ca. 1988

Stadtarchiv

Nach dem Großbrand 1921 wurde das zweistöckige Wohnhaus mit Ökonomiegebäude in der Alenbergstraße neu erbaut. Es gehörte dem Landwirt Johann Nepomuk Maier (1885-1972) und seiner Ehefrau Karolina geb. Beha (1875-1952). 1961 übernahm Hermann Beha (geb. 1937) das Anwesen und modernisierte es. Rechts neben dem Haus führt eine Treppe zum Kurpark empor.

Standort des Fotografen: 47.885366, 8.344182

Holzmachen vor dem Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Noch ist der Winter weit, doch Adrions sorgen für die kalte Jahreszeit vor. Sie haben Holz gehackt. Jetzt werden die Holzscheite körbeweise in die Scheune getragen, um sie dort trocken zu lagern.

Links blickt Marta Adrion (geb. 1928) in die Kamera. In der Mitte ist Irma Adrion geb. Schmid (geb. 1927) und rechts ist Genovefa Adrion (geb. 1935, später verh. Sevecke/Kinast) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.886486, 8.343031

Haus Heiler in der Kirchstraße, ca. 1898

Verlag H. Maas, Hamburg
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Das Vorgängergebäude des heutigen Hauses Kirchstr. 8 war ein landwirtschaftliches Anwesen, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Heiler befand. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Werkstatt und einem gewölbten Keller wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus einem gewissen Franz Josef Heiler (1755-1827), der Schuhmacher war. Nach seinem Tod übernahm es sein Sohn Jakob Heiler (1794-1859), der beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten und Schuhmachermeister geworden war. 1828 heiratete er Elisabeth Heiler geb. Guth (1796-1859). 1859 erkrankte das Ehepaar Heiler an »Fleckfieber« (Typhus) und beide starben innerhalb eines Monats.

Ihr Sohn Josef Heiler (1833-1898) erbte Haus und Hof. Vermutlich ist er der Mann, der auf dem Foto zu sehen ist. Zusammen mit seiner Ehefrau Marianne Heiler geb. Bader (1829-1904), die aus Reiselfingen stammte, betrieb er die Landwirtschaft, aber zugleich eine Schreinerwerkstatt in dem Haus. Nach seinem Tod 1898 und dem seiner Frau 1904 wurde das Anwesen vom Sohn Adolf Heiler (1870-1934) übernommen, der mit Josefa Heiler geb. Brunner (1881-1911) verheiratet war .

Standort des Fotografen: 47.883207, 8.344691

Fronleichnamsschmuck am Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.

Die Häuser in der Alenbergstraße sind an Fronleichnam festlich geschmückt. Im Vordergrund ist das Haus von Gipsermeister Erich Adrion zu sehen, dessen Festtagsschmuck besonders aufwändig ist. Die Fassade ist mit einer großen Girlande aus Tannenreisig dekoriert. Zwischen Haustür und Scheunentor ist ein Kreuz aufgebaut. Es wird von grünen Zweigen, die halbkreisförmig angeordnet sind, eingerahmt. Auch der Lattenzaun des angrenzenden Gartens wurde zur Feier des Tages aufgehübscht.

Standort des Fotografen: 47.886461, 8.343040

Narrengruppe des Kindererholungsheims in der Kirchstraße, Fasnacht 1955

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die kleinen Fasnachtsnarren auf dem Foto sind für ein paar Wochen zur Erholung in Löffingen. Sie wohnen im Kindererholungsheim Gugelberger, das sich in der Villa Maienlandstr. 6 befindet. Die Leiterin des Heims, Margarete Gugelberger (1912-???) schickte dieses Foto an die Eltern eines der Kinder, die in Frankfurt am Main lebten. Darauf heißt es: »Inge freut sich immer über die viele Post und lässt alle herzlich grüßen und danken. Inge hat einen guten Appetit, obwohl sie sehr langsam isst. Sie hat sich schon sehr nett erholt, hoffentlich geht es weiterhin so gut. Wir alle feiern Fasnacht, die Kinder sind schon ganz selig.«

Die kostümierten Kinder stehen mit der Kinderschwester Maria Frey in der Hafnergasse (heute Kirchstraße). Hinter ihnen ist das Haus des Landwirts Adolf Benz (Kirchstr. 12) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883127, 8.344435

Haus Trenkle in der Hohlgasse, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Andreas Trenkle zur Verfügung.

1916 erwarb der Landwirt und Bahnarbeiter Ferdinand Trenkle (1878-1955) aus Behla und seine Ehefrau Josefa geb. Bender (1885-1950), gebürtig aus Seppenhofen, das Haus Hohlgasse 1. Es ist ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Holz- und Wagenschopf und liegt direkt an der Bahnlinie. Im Vordergrund ist eine rot-weiß-gestreifte Bahnschranke und ein Stellwerkhäuschen zu sehen.

Direkt vor dem Haus verlaufen Bahngleise, die in die Holzindustriewerke Josef Benz AG führen, denn das Sägewerk verfügt über einen eigenen Gleisanschluss.

Standort des Fotografen: 47.885357, 8.340259

Haus Heiler im Pfarrweg, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

1895 hatte der Landwirt und Schreiner Josef Viktor Heiler (1868-1947) das Anwesen im heutigen Pfarrweg von seinen Schwiegereltern Jakob und Judith Laiz übernommen. Verheiratet war er mit Franziska Heiler geb. Laiz (1868-1960). Die Bezeichnung Pfarrweg ist freilich jüngeren Datums und stammt erst aus den 1960er Jahren, als das katholische Pfarrhaus neu gebaut wurde. Als dieses Foto entsteht, wird das Haus Heiler noch der Seppenhofer Straße oder der »Härte« zugeordnet.

Das Anwesen besteht aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung sowie einem angebautem Schopf mit Schweineställen. An der Dacheindeckung ist deutlich zu erkennen, dass das Gebäude ursprünglich niedriger war und später um ein Dachgeschoss aufgestockt wurde. Neben dem Haus befindet sich ein Misthaufen. Im Vordergrund des Bildes steht ein Strommast: Seit 1916 verfügt Löffingen über Elektrizität.

Standort des Fotografen: 47.881873, 8.344343

Bäckerei Straub und »alter Benzbau« in der Unteren Hauptstraße, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 17 ist mit  »Haus Ernst Straub mit Laden« betitelt. Zu sehen ist das Haus des Bäckermeisters Ernst Straub (Untere Hauptstr. 6) und den »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8).

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Wie hier die Läden eingebaut sind, kann als gutes Gegenbeispiel gegen die vorhin erwähnten gelten und das lässt sich auch sagen von dem Laden des Ernst Straub, vor dem stehend wir uns zugleich an der freundlichen, breiten Giebelfront des Hauses Nr. 39 erfreuen. Auch die Firmenschilder, die so oft das Innere ganzer Ortschaften verunstalten, sind hier bescheiden und anständig geblieben und zerstören nicht die Wirkung der alten Straßen in ihrer guten, gekrümmten Führung mit dem glücklichen Abschluss durch den hereinragenden Giebel eines Eckhauses.«

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.343833

Haus Egle in der Talstraße, ca. 1908

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise die Familien Booz / Stuff zur Verfügung.

Die Witwe Katharina Egle geb. Trenkle (1870-1952) steht mit ihren Kindern vor ihrem Haus in der heutigen Talstraße. Diesen Straßennamen gab es damals noch nicht, statt dessen lautete die offizielle Bezeichnung »Aschbühlweg«. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung war 1872 erbaut worden.

Katharina Egle stammte gebürtig aus Behla und hatte sich nach Löffingen verheiratet. Ihr verstorbener Mann Karl Egle (1848-1908) war Schreiner von Beruf. Er war mehr als 20 Jahre älter als sie und starb am 4. Juni 1908 im Alter von 60 Jahren.

1938 kaufte das Ehepaar Anton und Luise Rappenegger das landwirtschaftliche Anwesen.

Standort des Fotografen: 47.884488, 8.349295

Familie Schreiber vor ihrem Haus in der Seppenhofer Straße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Martin Schreiber zur Verfügung.

Familie Schreiber steht vor ihrem Haus in der Seppenhofer Straße und nimmt ein Familienfoto auf. Es fehlt die Ehefrau und Mutter Maria Schreiber geb. Benz (1875-1923), die bereits 1923 im Alter von nur 47 Jahren verstorben ist.

V.l.n.r.: Frida Frenzle geb. Schreiber (1914-2005), Karl Schreiber jun. (1910-2001), Karl Schreiber sen. (1869-1952), Matthias Greinwald, Anna Greinwald geb. Schreiber, Jakob Schreiber.

Standort des Fotografen: 47.880623, 8.345872

Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Dezember 1961

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Rudi Jordan zur Verfügung.

Anfang der 1960er sieht das Haus Jordan noch weitgehend so aus, wie es 1907 errichtet wurde. Zwischenzeitlich wurde es nur zur Linken um ein paar Meter erweitert. Aber nach wie vor ist das Gebäude in zwei Teile gegliedert: Rechts befindet sich der Wohnbereich, links die Ökonomie. Das Obergeschoss ist verschindelt. Das Dach ist ein Walmdach und zum Seitengiebel abgeschrägt.

Bei der Modernisierung um 1970 wird der Ökonomiebereich zu Wohnungen ausgebaut. Die beiden Scheunentore verschwinden. Fenster werden eingefügt, Balkone vor die Fassade gehängt. Dort, wo sich auf dem Foto noch Haustür und Stalltür befinden, wird ein Treppenhaus errichtet, das mit Glasbausteinen verkleidet ist.

Standort des Fotografen: 47.885153, 8.350163