Haus Benz in der Oberen Hauptstraße, ca. 1929/30

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bärbel Rendina geb. Benz zur Verfügung.

Der Landwirt Otto Benz (1882-1940) hatte mit seiner Familie zunächst »Beim Schlachthaus« in der Bittengasse gewohnt. Beim Großbrand 1929 wurde das Haus ein Raub der Flammen. Daraufhin entschlossen sich er und seine Ehefrau Ida geb. Guth (1875-1953), verwitwete Bader, aus dem Altstadtring wegzuziehen. Sie kauften ein Grundstück in der Oberen Hauptstraße und errichteten darauf ein einstöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung.  

Auf dem Foto ist der Neubau noch nicht verputzt. Zwei Frauen stehen in der Haustür. Vor der Hausmauer stehen vier Kinder und aus dem Fenster schauen zwei weitere hinaus. Insgesamt acht Kinder hatte das Ehepaar Benz. Vor dem Haus steht ein Strommast.

Standort des Fotografen: 47.884711, 8.348221

Abbruch vom Haus Koch in der Oberen Hauptstraße, Februar 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Das frühere Haus Fechtig in der Oberen Hauptstraße wird abgerissen. 1970 hatte es der Tapeziermeister Karl Koch (geb. 1935) gekauft. Er entschied sich für den Abbruch des renovierungsbedürftigen Hauses. Wieder geht ein Stück »Alt-Löffingen« verloren. Im Haus Fechtig hatte sich vor vielen Jahrzehnten immerhin das Gasthaus »Kranz« befunden! Koch ersetzt das geschichtsträchtige Haus durch einen modernen Neubau, der im Erdgeschoss genügend Raum für sein Spielwarengeschäft bietet.

Standort des Fotografen: 47.884435, 8.346308

Haus Koch in der Oberen Hauptstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Koch zur Verfügung.

Viele Jahrzehnte war dieses zweistöckige Haus in der Oberen Hauptstraße mit Scheuer und Stallung im Besitz der Familie Fechtig. Bereits um die Jahrhundertwende war der Zimmermann Johann Fechtig (1869-1943) als Eigentümer eingetragen. Fechtig war in erster Ehe mit Maria geb. Mogel (1869-1928) verheiratet. Mit ihr bekam er einen Sohn Karl, der 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg fiel. 1928 ereilte ihn ein weiterer Schicksalsschlag, als seine Frau im Alter von 60 Jahren starb. Der Witwer verheiratete sich erneut und gab der 25 Jahren jüngeren Maria geb. Vogt (1895-?) das Ja-Wort. Das Paar bekam eine Tochter, die ebenfalls den Namen Maria (1931-1962) erhielt. Sie starb bereits in jungen Jahren im Alter von nur 31 Jahren. Viele Jahre bewohnte die Witwe Maria Fechtig das Anwesen alleine.

1970 erwarb es der Tapeziermeister Karl Koch (geb. 1935). Zu diesem Zeitpunkt entstand diese Fotografie des renovierungsbedürftigen Hauses. Koch entschied sich für den Abbruch. Er ersetzte das Haus durch einen Neubau mit entsprechenden Räumlichkeiten für sein Spielwarengeschäft. 

Standort des Fotografen: 47.884435, 8.346308

Hochzeitszug Kaltenbrunner / Meßmer vor dem Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1953

Sammlung Familie Waßmer

Der Hochzeitszug ist fast am Gasthaus »Linde« angekommen. Vorneweg laufen Braut und Bräutigam, Annemarie Meßmer (1930-2010), eine »Linden«-Tochter, und Josef Kaltenbrunner (1930-1966). Beide sind 23 Jahre alt. Es folgen die Verwandten und Freunde, die zur Hochzeitsfeier eingeladen sind. Gefeiert wird – natürlich – in der »Linde«. Ein paar Kinder stehen neugierig am Straßenrand. Sie hoffen darauf, ein Wegegeld zu kassieren.

1954 bekommen die Kaltenbrunners Nachwuchs und ihre Tochter Marianne wird geboren.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.346461

Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

»Ernst Meßmer« ist über dem Türsturz des Eingangs geschrieben. Darunter stehen die Wirtsleute Ernst Meßmer (1869-1943) und Josephine geb. Benitz (1867-1932). Der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer hatte das Gasthaus »Linde« von seinen Eltern Karl und Franziska Meßmer übernommen. 1895 hatten er und seine Frau sich das Ja-Wort gegeben. Neun Kinder hatten die beiden bekommen, davon starben acht noch zu Lebzeiten des Vaters.

1927 übernimmt der Sohn Ernst Meßmer jr. (1897-1950) die Gast- und Landwirtschaft. Der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte ist nicht zu übersehen.

Standort des Fotografen: 47.884412, 8.346782

Haus Zürcher in der Alenbergstraße, ca. 1930-1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.

An der Einmündung von Alenbergstraße und Rötengasse steht eine dreiköpfige Personengruppe. Die Straße ist noch nicht asphaltiert, sondern besteht nur aus Schotter. Im Hintergrund sind die Häuser von Schuhmacher Julius Zürcher (1873-1955) und von Landwirt Konstantin Ganter (1852-1931) zu sehen. Das Haus Zürcher war beim Großbrand 1921 abgebrannt und danach als zweistöckiges Wohnhaus mit kleiner Ökonomie wieder aufgebaut worden. Das Haus Ganter war beim Großbrand 1921 verschont geblieben und kein Raub der Flammen geworden.

V.l.n.r.: Maria Heizmann (verh. Armbruster, 1911-?), ???, Leopoldine Geisinger (1901-1989)

Leopoldine Geisinger lebt bis zu ihrem Tod 1989 im Nachbarhaus Alenbergstraße 6.

Standort des Fotografen: 47.884947, 8.344610

Familie Benz vor ihrem Haus in der Rötenbacher Straße, ca. 1916

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Benz zur Verfügung.

Eine Kriegerwitwe und sechs Halbwaisen sind auf diesem Foto zu sehen. Auf dem Bild fehlt der Ehemann und Familienvater Karl Benz (1875-1916). Er starb am 29. März 1916 im Lazarett in Freiburg im Alter von nur 41 Jahren. Seine Ehefrau Anna geb. Bader (1870-1951) hatte er 1896 geheiratet. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder, allesamt Töchter: Elisabeth (*1897), Agathe (*1899), Maria (*1902), Theresia (*1903), Josefa (*1905) und Anna (*1906). Die jüngste Tochter ist gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Jetzt muss die Familie ohne ihn zurecht kommen und die Landwirtschaft betreiben.

Im Hintergrund ist das im Jahr 1900 erbaute Anwesen mit dem Wohnbereich rechts und dem Ökonomieteil links zu sehen. Spalierbäume wachsen an der Fassade. Angrenzend ist ein großer Garten zu erkennen, der durch einen Lattenzaun eingehegt wird. 

Standort des Fotografen: 47.882152, 8.340718

Gasthäuser »Pilgerhof« und »Witterschnee« in der Maienlandstraße, ca. 1920

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

Fünf Damen sitzen an dem kleinen Tischchen vor dem Gasthaus »Pilgerhof« in der Sonne und schwatzen miteinander. Ein Fahrrad ist neben sie an die Wand gelehnt. Ein Junge mit einem Schubkarren läuft in Richtung Fotografen. Sorge, dass ein Auto kommen wird, müssen sich die Frauen nicht machen. Die Maienlandstraße ist bereits elektrifiziert, denn über die Straße ist ein Kabel gespannt, an der eine Lampe hängt.

»Kaffee & Gasthaus zum Pilgerhof« steht in großen Buchstaben auf dem Emailleschild, das an der Fassade vom Haus Maienlandstr. 24 angebracht ist. Betrieben wird der »Pilgerhof« von dem Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940) und seiner Ehefrau Rosa geb. Faller (1870-1934).

Auch im Nachbarhaus befindet sich ein Gasthaus: Das »Witterschnee« im Haus Maienlandstr. 26 wird betrieben von dem Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932) und seiner Ehefrau Maria geb. Selb (1879-1959).

Standort des Fotografen: 47.886725, 8.341701

Haus Hall in der Maienlandstraße, 1966

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Hall zur Verfügung.

Sogar die Wäscheleine hat Platz gefunden. Die Wäsche hängt daran und trocknet vor sich hin. Daneben führt eine steile Treppe zum ersten Stock hinauf, wo sich die Haustür befindet. Das Haus Hall (Maienlandstr. 20) gehört dem Blechner Karl Hall (1913-1973) und seiner Ehefrau Maria (1924-2014). Es ist sein Elternhaus.

Sein Vater war der Steinhauer Adolf Hall (1874-1926), der darin eine Steinhauerwerkstatt betrieb. Seine Mutter war die aus Schwärzenbach stammende Josefine Hall geb. Winterhalder (1875-1961). Karl Hall übernahm 1952 das Anwesen.

Standort des Fotografen: 47.885982, 8.342149

Haus Heizmann in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.

Der Landwirt und spätere Stadtrechner Anton Heizmann II (1884-1940) stellt sich zusammen mit seiner Frau Luise geb. Schreiber (1885-1981), die er 1908 geheiratet hatte, und mit seinen zwei erstgeborenen Kindern vor seinem Wohnhaus in der Maienlandstraße zu einem Gruppenfoto auf. In der Hand hält er an einem Seil einen Stier. Bei den Kindern dürfte es sich um den Sohn Adolf (1909-1960) und die Tochter Maria (verh. Armbruster, 1911-?) handeln.

Besonders interessant an diesem Foto sind mehrere Details: Zum einen der Laufbrunnen vorne links, der nicht nur als Viehtränke dient, sondern auch als Wasserquelle für den Haushalt. Darüber hinaus sind die beiden Nachbargebäude bemerkenswert, die im Foto zu erkennen sind, denn beide Häuser existieren nicht mehr. Das direkt angrenzende Haus auf der linken Seite, dessen Giebelwand zu sehen ist, brennt später ab und wird nicht wieder aufgebaut. Das Haus im Hintergrund rechts gehört dem ledigen Uhrmacher Dominik Villinger (1859-1925) und später dem Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942). Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wird es durch einen Volltreffer komplett zerstört. 

Standort des Fotografen: 47.885988, 8.342239

Fronleichnamsschmuck am Haus Sibold in der Maienlandstraße, ca. 1955-1960

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Hanni Thoma zur Verfügung.

Das Haus von Malermeister Karl Sibold und seiner Frau Luise geb. Durler ist für Fronleichnam festlich geschmückt. Eine Girlande aus Reisig ist an der Fassade gespannt, eine große rot-weiße Fahne ist herausgehängt, kleine Fähnchen sind in die Blumenkästen gesteckt. Entlang der Prozessionsstrecke sind am Straßenrand Maien mit jungem Grün im Kopfsteinpflaster befestigt. In der unteren Bildecke ist der Blumenteppich zu erkennen, der damals nicht nur um die Altäre, sondern die gesamte Straße entlang gelegt war.

Standort des Fotografen: 47.885602, 8.342347