Haus Bader in der Oberen Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Oberen Hauptstraße türmen sich die Schneeberge. Am Himmel lacht die Sonne und strahlt die weiße Pracht an. Am Straßenrand ist kein Durchkommen mehr, Fußgänger*innen müssen auf die Fahrbahn ausweichen. In dieser Winterlandschaft reihen sich die Häuser pittoresk aneinander.

Im Vordergrund ist das Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) zu sehen, das damals noch die Hausnummer 255 trägt. Die rechte Gebäudehälfte (Obere Hauptstr. 19) gehört Luise Bader (geb. Fritschi, 1883-1958), der Witwe des 1939 verstorbenen Landwirts Johann Bader (1867-1939). Es schließen sich das Haus Jordan (Obere Hauptstr. 21) und das Haus Wöfle (Obere Hauptstr. 23/25) an.

Standort des Fotografen: 47.884810, 8.348522

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Fasnacht 1913« hat jemand oben rechts in die Bildecke geschrieben. 1913 wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus. In der Oberen Hauptstraße, wo sich die Narrenumzug aufstellt, entsteht eine ganze Fotoserie.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17-19) zu sehen. Daneben steht das neu erbaute Haus von Familie Jordan (Obere Hauptstr. 21). Die Jordans hatten ursprünglich in der Demetriusstraße im Städtchen gewohnt. Ihr Haus war beim Großbrand sechs Jahre zuvor abgebrannt und sie hatten daraufhin in der Oberen Hauptstraße dieses zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung errichtet.

Welche »Nationalität« (bzw. welche Klischeevorstellung einer »Nationalität«) die Narrengruppe auf dem Foto darstellt, ist ungewiss. Im Unterschied zu anderen Wagen, ist dieser nicht betitelt. Aber die Kimonoartigen Gewänder könnten darauf hindeuten, dass es sich um »Japaner« handeln soll. Gezogen wird der kleine Wagen von zwei Pferden. Es folgt der Umzugswagen »Tirol«.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Schützengildenfest im 15. Jahrhundert« – so lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Der Narrenumzug stellt sich wie jedes Jahr im »Schlempental« auf und bewegt sich dann in Richtung Städtchen. Ein Pferdewagen hat sich in den Umzug eingereiht. Auf der Straße schreitet (im Stechschritt?) ein unifomierter Narr. Einige Kinder laufen neben der Umzugsstrecke her.

Schön zu sehen sind auf dem Foto die Häuser in der Oberen Hauptstraße. Auf der rechten Straßenseite steht das 1931 erbaute Haus von Schlossermeister Leopold Berger (Obere Hauptstr. 16). Es ist noch nicht verputzt, sodass die Backsteine zu sehen sind. Ein Werbeschild mit der Aufschrift »NSU« hängt an dem Neubau, die drei Buchstaben stehen für einen deutschen Fahrrad-, Motorrad-, Automobil- und Motorroller-Hersteller. Hinter dem Haus Berger ist das Haus von Schotterwerksbesitzer Franz Bader (Talstr. 1) zu sehen.

Auf der linken Straßenseite stehen die Häuser von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17), Weidewart Edmund Jordan (Obere Hauptstr. 21) und Landwirt Karl Wölfle (Obere Hauptstr. 23/25) aufgereiht.

Standort des Fotografen: 47.88474620739467, 8.348451431280099

Umzugswagen »Tirol« beim Narrenumzug in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das österreichische »Tirol« und die »Türkei« trennen nur wenige Meter – zumindest beim Narrenumzug am »Fasnet Mäntig« 1913. In diesem Jahr wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Im Vorjahr ließ man die Fasnacht extra ausfallen, damit sich alle Narren auf das Jubiläumsjahr konzentrieren können. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus.

Vor dem Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) sind gleich zwei Umzugswagen zu bewundern, die beide von Pferden gezogen werden. Der erste Wagen trägt den Titel »Hoch Tirol«. Auf ihm befindet sich eine Holzhütte und mehrere Nadelbäume. Dicht gedrängt stehen die Närrinnen und Narren in Tracht. Fahnen in den Tiroler Landesfarben rot-weiß flattern im Wind. Auf dem Wagen ist der Hausbesitzer Konrad Bader (1868-1958) zu erkennen, der neben dem Schild steht.

Dahinter folgt der Umzugswagen mit dem Titel »Türkei!!«. Er offenbart, wie man sich das Osmanische Reich vorstellt: Vier Türmchen mit Halbmonden an der Spitze krönen den Wagen.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

Narrengruppe »Eskimo« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1913 wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Im Vorjahr ließ man die Fasnacht extra ausfallen, damit sich alle Narren auf das Jubiläumsjahr konzentrieren können. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus.

Als »Gesangsverein Polaris Eskimo« bezeichnet sich diese Narrengruppe, die vor dem Haus des Landwirts Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) posiert. Die bis heute übliche Bezeichnung »Eskimo« meint unterschiedliche indigene Völker im nördlichen Polargebiet. Auch wenn in Löffingen keine arktischen Temperaturen herrschen, so sind die Närrinnen und Narren doch warm angezogen und tragen Felle um ihre Köpfe. Die (aneinandergebundenen?) Schlitten, auf denen sie hintereinander sitzen, werden von Hunden gezogen, die gerade links und rechts neben den Schlitten stehen. Vermutlich handelt es sich um Mitglieder des »Männergesangsvereins Eintracht«.

Der Umzugswagen dahinter, der von Pferden gezogen wird, stellt laut Tafel »Germania Reisen« dar.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

Brautpaare Bader / Schupp und Obert / Bader, 22. Juni 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Doppelhochzeiten sind selten. Aber am 22. Juni 1943 geben sich gleich zwei Brautpaare das Ja-Wort. Denn die beiden Geschwister Karl Bader (1902-1971) und Elisabeth Bader (1909-1997) heiraten am selben Tag. Es ist Krieg – und beide Bräutigame sind Soldaten, da bleibt nicht viel Zeit, um während eines Heimaturlaubs zu heiraten. Statt eines dunklen Anzugs tragen beide ihre Wehrmachtsuniform.

V.l.n.r.: Maria Bader geb. Schupp (1906-1973) und Karl Bader (1902-1971) sowie Elisabeth Obert geb. Bader (1909-1997) und Adelbert Obert (1912-1998)

Beide Paare haben Glück: Die Männer kehren aus dem Krieg nach Hause und die Frauen werden nicht schon in jungen Jahren zu Kriegerwitwen.

Standort des Fotografen: 47.884987, 8.348850

2 Fotos: Vorstand der Jungfrauenkongregation, ca. 1932

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Luzia Bader und Christa Egle zur Verfügung.

Vor dem Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) stehen sieben Frauen hintereinander, die linke Hand auf die Schulter der jeweiligen Vorderfrau gelegt. Sie gehören der katholischen Jungfrauenkongregation und sind auch sonst Freundinnen. Fünf von ihnen bilden auch an Fasnacht eine eingeschworene Gruppe, nämlich die »Schwere Batterie«.

V.l.n.r.: 1 Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), 2 Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), 3 Maria Benitz, 4 Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998), 5 Klara Egle (spätere Sr. Confirmata, 1910-1991), 6 Elisabeth Bader (verh. Obert, 1909-1997), 7 Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989)

Aus dem Fenster im Hintergrund schaut der jüngere Bruder der Bader-Schwestern, Konrad Bader (1915-1946), heraus. Er heiratet 1939 die Schwester von Maria Straub.

Standort des Fotografen: 47.884919, 8.349097

Brautpaar Konrad Bader und Luise Straub, 1939

Fotograf: Kurt Grill, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Am 1. September 1939 beginnt mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Am selben Tag heiraten der Kaufmann Konrad Bader (1915-1946) und Luise Straub (1914-2009).

Konrad Bader wurde am 23. Dezember 1915 geboren. Nach seinem Vater wurde er Konrad genannt. Er stirbt am 26. Dezember 1946 im Alter von nur 31 Jahren in Freiburg. Luise Bader geb. Straub ist die Tochter des Bäckermeisters Ernst Straub und dessen Ehefrau Johanna geb. Faller. Sie wurde am 23. Oktober 1914 geboren. Die Witwe überlebt ihren Mann über 60 Jahre und stirbt am 13. August 2009. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor, die zwischen 1940 und 1946 geboren werden. Einer der Söhne erhält wiederum den Vornamen Conrad.

Standort des Fotografen: Donaueschingen

Umzugswagen des Turnerbundes in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Auch der Turnerbund beteiligt sich am Fasnachtsumzug mit einem eigenen Wagen. Er wird von vier Pferden gezogen. Die Turner auf dem Wagen tragen ihre weiße Sportkleidung. Vorneweg marschiert ein Turner, der ein Schild mit dem Turnerkreuz trägt. Es setzt sich aus vier »F« zusammen, die für den Wahlspruch »Frisch, fromm, fröhlich, frei« stehen. Auf dem Pferd reitet Jakob Schreiber. Dahinter auf dem Wagen steht vorne links Anselm Zepf (1898-1989).

Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«. Die Turner beteiligen sich mit dem Turnvater-Jahn-Lied »Der Ruf ist erklungen«. Sie hätten aber auch ihr eigenes Gründungslied von 1905 zum Besten geben können. Es beginnt mit den Zeilen: »In Löffingen allgemein – / es sollt zwar anders sein – / denn nirgends ist was los, / sind lauter Latschi bloß! / Des Ding muaß anders sein, / mir gründen en Turnverein!«

An Fasnacht 1927 veranstaltet der Turnerbund auch zum ersten Mal seinen »Bunten Abend«, eine Tradition, die bis heute existiert. Veranstaltungsort ist der neu erbaute »Gebertsaal«.

Standort des Fotografen: 47.884795, 8.348797

Umzugswagen »Im Krug zum Grünen Kranze« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Im Krug zum Grünen Kranze« lautet der Titel dieses geschmückten Umzugswagens, der vor dem Haus Bader in der Oberen Hauptstraße steht. Das diesjährige Motto der Fasnacht widmet sich dem »altdeutschen Lied in Wort, Bild und Sang«. Dazu passt das bekannte Volkslied aus der Zeit der Romantik, in dem die zufällige Begegnung von zwei Männern in einem Gasthaus geschildert wird, die mehrere Gläser Wein zusammen trinken und sich anfreunden. Passenderweise steht Weinhändler Joseph Benitz (1897-1981) vor dem Umzugswagen und hält einen Weinkrug in den Händen.

Auf dem vorderen Pferd sitzt Karl Glunk (1897-1980).

Standort des Fotografen: 47.884836, 8.348993

Konrad Bader, 1890

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Eine Pfeife schmauchend posiert der 82-jährige Konrad Bader (1808-1893) für den Fotografen. Geboren wurde er am 14. November 1808 als erstes Kind des Sattlers Johann Bader (1779-1870) und dessen Ehefrau Maria Josefa Bader geb. Fürst (1781-1853). Sein Elternhaus war das Haus Nr. 167 (heute Obere Hauptstr. 6), am »Scharfen Eck« gelegen. Er wuchs an der Seite von zehn Geschwistern auf. 1848, als Konrad Bader bereits 40 Jahre alt war, bauten seine Eltern ein neues Anwesen (Obere Hauptstr. 17). Vermutlich wohnte er auch weiterhin bei ihnen, da er Junggeselle geblieben war. Er stirbt am 5. Februar 1893.

Standort des Fotografen: ???

Umzugswagen »Der Mai ist gekommen« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Motto der Fasnacht 1927 lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«. Das Motto wurde sicherlich mit Bedacht gewählt, da der Höhepunkt im diesjährigen Festkalender zweifelsohne das große Sängerfest darstellt, das im Sommer stattfinden wird. Insofern läuft man sich an Fasnacht schon etwas warm.

Der – von Pferden gezogene – Umzugswagen auf dem Foto ist denn auch einer von vielen, der ein Volkslied in Szene setzt. Sein Titel lautet: »Der Mai ist gekommen und Mädel komm zu mir«. Gerade steht der Wagen an der Kreuzung von Oberer Hauptstraße und Dittishauser Straße und wartet darauf, sich in den Fasnachtsumzug durch das Städtchen einzureihen. Der Mann, der neben dem Wagen posiert, ist Fritz Adrion sen.

Standort des Fotografen: 47.884848, 8.348614