Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.
Im Vordergrund sind drei reitende Fasnachtsnarren zu Pferd zu sehen. Seltenheitswert hat diese Fotografie allerdings wegen ihres Hintergrundes, wenn er auch teilweise verdeckt ist: Alle drei Gebäude brennen wenige Jahre später beim Großbrand 1921 ab.
Zu sehen sind von links das Haus von Metzgermeister Johann Werne (Demetriusstr. 11), das Haus von Landwirt Karl Heer (Demetriusstr. 10), in dem am 28. Juli 1921 das verhängnisvolle Feuer ausbricht, und rechts das Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5).
Verlag A. Rebholz Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise ??? und Rita Willmann zur Verfügung.
Am 25. Juli 1912 veranstaltet der 1905 gegründete Turnerbund Löffingen sein erstes »Bergfest«. Das Schauturnen findet fortan regelmäßig auf dem hinteren Alenberg statt, der damals noch unbebaut ist. Dieses Foto entsteht im Jahr darauf, beim Schauturnen am 17. August 1913. Daran beteiligen sich neben dem Löffinger Verein Turner aus Neustadt, Lenzkirch, Blumberg, Hüfingen, Bräunlingen und Donaueschingen.
Für eine Fotoserie bringen sich die Löffinger Turner in Position. Spiegelsymmetrisch ordnen sie sich vor einer Stehleiter an und bilden eine Pyramide. Das Gruppenfoto findet als Ansichtskarte Verbreitung. »Gruß vom Bergfest des Turnerbundes Löffingen«, lautet der Titel.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Carola Hannes und Rita Willmann zur Verfügung.
Vor dem Haus des Landwirts Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) posieren Fasnachtsnarren neben und auf einem Umzugswagen. Die Männer sind einheitlich gekleidet, sie tragen Frack und Zylinder. Der Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird, ist liebevoll geschmückt: Ein kleiner Unterstand ist mit Blattwerk und (künstlichen) Blumen dekoriert, eine Fahne krönt das Dach.
Der mündlichen Überlieferung nach soll der Fasnachtswagen das Motto »Engländer« darstellen. Dies erscheint jedoch vor allem aufgrund der Fahne eher fragwürdig: Eindeutig zeigt sie drei verschieden farbige Streifen, wobei der mittlere Streifen weiß ist. Von den Graustufen her, könnte es sich um die Flagge der Niederlanden handeln, eine Trikolore mit rotem, weißem und blauem Streifen. Vielleicht handelt es sich um eine Verwechslung, denn an Fasnacht 1913 gibt es tatsächlich einen »Engländer«-Umzugswagen, der aber anders aussieht. Von den Fahnen der Fahne her könnte der Wagen aber auch »Luxemburg« oder »Ungarn« darstellen.
Auffallend an dem Foto ist außerdem der Strommast, der vor dem Haus Bader steht. Das Bild muss in der Anfangszeit der Versorgung mit Elektrizität entstanden sein.
Dieses Dokument stellte uns dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.
Zum »Andenken an die erste hl. Kommunion« erhielt der 11-jährige Eugen Fehrenbach dieses Erinnerungsblatt. Es ist illustriert mit einer Bibelszene, als Jesus von Nazareth das letzte Abendmahl mit seinen Aposteln feiert. Eugen Fehrenbach, Jahrgang 1901, feierte seine Erstkommunion am 30. März 1913. Die Eucharistie und auch dieses Erinnerungsblatt empfing er aus den Händen von Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der nur vier Jahre in Löffingen wirkte.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.
Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Jungen und Mädchen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.
49 Erstkommunionkanten sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Olga Streit zur Verfügung.
Die Geschlechtertrennung wird bei der Erstkommunion am 30. März 1913 streng eingehalten. Mädchen und Jungen werden getrennt voneinander vor der Pfarrkirche St. Michael fotografiert. Im Hintergrund ist das Langhaus zu sehen. Deutlich zu erkennen ist, dass die Glasfenster mit Bildern und Mustern verziert waren, die heute nicht mehr vorhanden sind.
46 Erstkommunikantinnen sind auf dem Gruppenfoto versammelt. Ihre vier Lehrer rahmen sie ein: Franz Merk und ??? auf der linken Seite, Ferdinand Eggert und Eugen Steidlinger auf der rechten. In der Mitte stehen zwei Geistliche, einer von ihnen ist Pfarrverweser August Hermann (1882-1933), der von 1912 bis 1916 in der Pfarrgemeinde wirkt.
1. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 8: Franziska Bieler (*1900, verh. Fehrenbach), Nr. 9: Klara Bieler (*1900), Nr. 11: ??? Kaufmann. 2. Reihe, v.l.n.r.: 3. Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Nr. 4: Leopoldine Geisinger (1901-1989) 4. Reihe, v.l.n.r.: Nr. 10: Anna Hepting (*1900, verh. Ganter), Lehrer Eugen Steidlinger 5.Reihe, v.l.n.r.:
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Rita Willmann zur Verfügung.
Dieses Foto wird am 9. Februar 1913 auf dem Postamt in Löffingen an Karl Hepting (1893-?) versandt, der als Malergehilfe in Brombach bei Lörrach weilt. Da er die Fasnachtstage in seiner Heimatstadt verpasst, lässt man ihn mit diesem Foto zumindest aus der Ferne an dem närrischen Treiben teilnehmen.
Zu sehen ist ein geschmückter Umzugswagen, der auf dem oberen Rathausplatz steht. Männer mit Zylinder in gestreiften oder karierten Anzügen bevölkern die Szene. Der Mottowagen trägt den Titel: »Old England«. Die deutsch-britischen Beziehungen sind zu dieser Zeit insbesondere durch die Aufrüstung der deutschen Flotte belastet. Ein Jahr später befinden sich beide Länder miteinander im Krieg. Von den imperialistischen Rivalitäten ist auf diesem Umzugswagen aber nichts zu sehen. Die Narren ähneln in ihrer Verkleidung dem Erscheinungsbild der Nationalallegorie »John Bull«, die auch in deutschen Karikaturen Verbreitung findet.
Im Hintergrund ist das frühere Fürstenbergische Amtshaus (Rathausplatz 2/3) zu sehen. Als dieses Foto aufgenommen wird, ist es bereits seit rund 50 Jahren in zwei Gebäudehälften geteilt. Aber das Dach ist zu diesem Zeitpunkt noch durchgehend gedeckt und offenbart die frühere Einheit des großen Gebäudekomplexes.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.
Der Landwirt und spätere Stadtrechner Anton Heizmann II (1884-1940) stellt sich zusammen mit seiner Frau Luise geb. Schreiber (1885-1981), die er 1908 geheiratet hatte, und mit seinen zwei erstgeborenen Kindern vor seinem Wohnhaus in der Maienlandstraße zu einem Gruppenfoto auf. In der Hand hält er an einem Seil einen Stier. Bei den Kindern dürfte es sich um den Sohn Adolf (1909-1960) und die Tochter Maria (verh. Armbruster, 1911-?) handeln.
Besonders interessant an diesem Foto sind mehrere Details: Zum einen der Laufbrunnen vorne links, der nicht nur als Viehtränke dient, sondern auch als Wasserquelle für den Haushalt. Darüber hinaus sind die beiden Nachbargebäude bemerkenswert, die im Foto zu erkennen sind, denn beide Häuser existieren nicht mehr. Das direkt angrenzende Haus auf der linken Seite, dessen Giebelwand zu sehen ist, brennt später ab und wird nicht wieder aufgebaut. Das Haus im Hintergrund rechts gehört dem ledigen Uhrmacher Dominik Villinger (1859-1925) und später dem Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942). Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wird es durch einen Volltreffer komplett zerstört.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Melitta Fehrenbach zur Verfügung.
Wie die Orgelpfeifen stehen vier Bieler-Töchter der Größe nach vor ihrem Elternhaus. Aus den Fenstern im Obergeschoss schauen zwei Personen heraus. Vielleicht handelt es sich um die stolzen Eltern? Der Zimmermann Josef Bieler (1864-1937), der gebürtig aus Göschweiler stammte, hatte 1894 nach Löffingen eingeheiratet, als er sich mit Anna geb. Hutzler (1864-1932) vermählte. Die beiden bekamen fünf Kinder. Das Haus war zunächst zweistöckig und in einen Wohnbereich und in die Ökonomie unterteilt, wie auf dem Foto zu sehen ist. 1920 wird das Gebäude aufgestockt, sodass es dreistöckig wird.
1934 übernimmt die nächste Generation das Anwesen. Aus dem Mädchen auf dem Foto ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden: Franziska Fehrenbach geb. Biehler (1900-?), die mit dem Zimmermeister und Landwirt Eugen Fehrenbach (1901-?) verheiratet ist, wird als neue Eigentümerin eingetragen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.
Der Landwirt Johann Geisinger (1884-1964) führt gerade einen Stier aus dem Scheunentor heraus. Das Tier ist aufgezäumt. Vermutlich wird es gleich vor den Wagen gespannt. Denn es ist Winter, der Schnee ist noch nicht ganz weggetaut und daher eine günstige Zeit, um Gülle auszufahren.
Johann Geisinger, der mit Maria geb. Huber (1898-1954) verheiratet ist, hatte das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung 1911 gekauft. 1962 übernimmt der Elektromeister Hans Geisinger (1921-1993) das Anwesen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Engelbert Straetker zur Verfügung.
Die Narrenpolizisten präsentieren sich dem Fotografen. Sie treten nicht wie heute in einheitlicher Uniformierung auf sondern mit unterschiedlichen Uniformröcken, Mützen, Pickelhauben und Bewaffnungen. Die Narrenpolizei entstand vor dem Ersten Weltkrieg. Sie ist damit neben dem Narrenrat die älteste Gruppierung der Löffinger Fasnet. Hinter den Polizisten haben sich Kinder versammelt. Sie versuchen durch die Lücken zwischen den Männern ebenfalls auf das Bild zukommen.
Im Hintergrund ist das Geschäft von Ferdinand Nägele (Rathausplatz 2) zu erkennen. Daneben erhebt sich der vier Jahre zuvor neu erbaute Stadtbau (Demetriusstr. 1) mit seiner Freitreppe und dem prunkvollen Eingang zur Gewerbeschule. Jenseits der Straße steht das Haus Vogt (Rathausplatz 13).
»Türkei!!« steht in großen Buchstaben auf dem Wagen, der von Pferden gezogen wird und gerade das Mailänder Tor verdeckt. Es ist Fasnacht. Und das Motto in diesem Jahr sind persiflierende Darstellungen verschiedener Völker und Nationen. Dieser Wagen ist so gestaltet, wie man sich (damals) das Osmanische Reich vorstellt: Vier Türmchen mit Halbmonden an der Spitze krönen den Wagen. Darauf stehen kostümierte Frauen, davor Männer. Die strikte Geschlechtertrennung könnte daraufhin deuten, dass es sich bei dem Motivwagen um die Darstellung eines Harems handeln soll, mit Haremsfrauen oben und den Haremswächtern unten. Schließlich übt die Institution des Harems im christlichen Europa jener Zeit eine starke Faszination aus und wird breit rezipiert.
Im Hintergrund ist das zweistöckige Wohnhaus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) mit Stalltür und Scheunentor zu erkennen. Das Anwesen brennt beim Großbrand 1921 ab. Das Bild ist eine der seltenen Fotografien, auf dem das Haus vollständig zu sehen ist. Daneben das alte Mailänder Tor (Demetriusstr. 12) ist leider vom Umzugswagen komplett verdeckt. Links daneben schließt sich das Haus von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) an.