Gasthaus »Adler« und Haus Limb in der Unteren Hauptstraße, ca. 1955-1960

Stadtarchiv

Bevor die Bezirkssparkasse in der heutigen Demetriusstraße einen Neubau errichtet, befindet sich ihre Filiale ab den 1950er Jahren im Erdgeschoss des Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2). Während der Eingang zur Sparkasse ganz rechts ist, befindet sich der Eingang zur Gaststube im 1. Obergeschoss links daneben. Dazwischen steht eine Sitzbank, die zum Verweilen einlädt.

Es folgt zur Linken das Friseurgeschäft von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4), mit Drogerie und auch Tankstelle vor dem Haus. Bis kurz nach der Jahrhundertwende gehörten beide Gebäudehälften zusammen. 1904 wurde das Gebäude geteilt: Julius Limb (1883-1968) kaufte die linke Hälfte und baute sie um.

Standort des Fotografen: 47.883680, 8.343783

Gasthaus »Adler« und Haus Limb in der Unteren Hauptstraße, ca. 1907-1914

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Hofmeier zur Verfügung.

Ursprünglich war das Gebäude im Vordergrund ein Haus. 1907 wurde es in zwei Gebäudehälften geteilt. In der linken Hälfte richtete der Friseurmeister Julius Limb (1883-1968) im Erdgeschoss sein Friseurgeschäft ein. Schaufenster erstreckten sich über die gesamte Breite. Auf dem Schild an der Fassade steht: »Anfertigung moderner Haararbeiten« und »Drogen Parfümerien Cigarren«.

In der rechten Gebäudehälfte betrieben der Gast- und Landwirt Heinrich Faller (1872-1927) und seine Ehefrau Mathilde geb. Bausch (1875-1952) den Gasthof »zum Adler«. Im Erdgeschoss gab es damals nur die Eingangstür, von wo die Treppe zur Gaststube im ersten Stock hochführte.

Im Laufe der Zeit wurden die beiden Häuserhälften mehrfach renoviert. Die Fassadengestaltung wich immer mehr voneinander ab, sodass man heute kaum mehr erkennen kann, dass es sich ursprünglich um ein Haus handelte.

Im Hintergrund links sind die Bäckerei von Ernst Straub und die Restauration Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883649, 8.343892

Unterer Rathausplatz, Ausschnitt, 1906

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Sammlung Familie Waßmer / Stadtarchiv

Durch den niederen Torbogen des alten Mailänder Tores fällt der Blick auf die »Partie am Rathaus«. Das schräg gegenüber stehende Eckhaus von Kaufmann Cölestin Schmutz ist noch ein typisches Ackerbürgerhaus mit kleinem Laden. Es brennt am 11. Dezember 1909 bis auf die Grundmauern ab.

In der Platzmitte steht noch ein alter Laufbrunnen, der 1912 durch den Demetriusbrunnen ersetzt wird. Menschen flanieren über den unteren Rathausplatz, eine Pferdekutsche fährt in Richtung der heutigen Unteren Hauptstraße.

Die Darstellung der Menschen und der Kutsche ist keine realistische Wiedergabe. Der Postkartenverlag Gebrüder Metz, der diese Ansichtskarte herstellte, machte von der Möglichkeit der Retusche und Collage intensiven Gebrauch. Die Ansichten wurden zumeist künstlerisch bearbeitet, verfremdet und ästhetisiert.

Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.883986, 8.343695

Demetriusbrunnen mit Gasthaus »Adler«, ca. 1954

Verlag A. Rebholz

Der alte Demetriusbrunnen von 1912 wurde durch einen Bombentreffer 1945 zerstört. Im Bombenkrater lag zwischen den Trümmern unversehrt die Brunnenfigur. Neun Jahre später wurde der Brunnen nach einem Entwurf des ehemaligen Löffinger Gewerbeschullehrers Karl Ehret in einer schlichteren Form wieder aufgebaut.

Die Jahreszahl 819 am Brunnentrog erinnert an die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Löffingen. Der 1954 errichtete neue Brunnen wurde »den Kriegsgefallenen, den Vermissten und den Opfern der Heimat« gewidmet.

Der Brunnen reihte sich damit ein in das bereits bestehende Ensemble aus Denkmälern  am Unteren Rathausplatz zur Erinnerung an die Kriege 1870/71 und 1914-1918. Die Inschriften an vier Seiten des unteren Brunnenschaftes lauten: »Sankt Demetrius beschütze uns« / »Den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges« / »Den Vermissten des Zweiten Weltkrieges« / »Den Opfern der Heimat«.

Standort des Fotografen: 47.883796, 8.343783

Heimkehr des Kriegsgefangenen Rudolf Egle, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Der ehemalige Wehrmachtssoldat Rudolf Egle (1927-1992) wird 1954 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Der Sohn von August und Klara Egle ist der letzte Kriegsheimkehrer in Löffingen. Ihm wird von der Bevölkerung ein großer Empfang bereitet.

Auf dem Foto läuft Rudolf Egle durch das Spalier der Einwohner in Richtung seines Elternhauses in der Demetriusstraße. Er wird begleitet von Thaddäus Winter (1913-1977) und seinem älteren Bruder Ferdinand Egle (1919-2010). Am rechten Bildrand steht Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977).

Standort des Fotografen: 47.883696, 8.343712