Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.
Aus dem Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und in die Untere Hauptstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Haus Siefert (Rathausplatz 6), in dem sich eine »Gottlieb«-Filiale befindet. Links und rechts vom Ladeneingang werden Waren dargeboten. Vor dem Laden stehen ein paar Leute, die einkaufen gehen und ein Schwätzchen halten. Mitten auf der Kreuzung steht ein Junge mit seinem Fahrrad, was die Straßenszene zusätzlich belebt. In den Himmel ragt die Tanne vor dem Haus Siefert, aber auch der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Da der Demetriusbrunnen auf dem Foto fehlt, muss das Foto in der Nachkriegszeit entstanden sein, bevor 1954 der neue Brunnen errichtet wurde.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.
Nur noch die Scheunentore des Ökonomiebereichs vom Haus Mayer (Demetriusstr. 17) stehen noch, die restliche Scheune ist bereits abgerissen. Ursula Weißenfels, die Tochter von Gottlieb und Luise Mayer, errichtet zusammen mit ihrem Ehemann Lothar Weißenfels einen Neubau neben ihrem Elternhaus. Die neuen Räumlichkeiten nutzen sie als Wohnung und Physiotherapiepraxis. Im Neubau findet auch die Druckerei von Conrad Bader und ein kleiner Weinladen von Familie Benitz ihren Platz.
Am Bildrand links ist das ehemalige Gasthaus »zum Adler« zu sehen, zu dem auch die frühere »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 16) gehört, die am rechten Bildrand, leicht hinter Bäumen versteckt, zu erkennen ist. Auch sie wird kurze Zeit später abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Axel Smidt nutzt die neuen Räumlichkeiten für sein Brillenmode-Geschäft »Axel S.«.
Diese Radierung zeigt den Unteren Rathausplatz. Zu sehen ist am rechten Bildrand das Rathaus mit dem Kriegerdenkmal, in der Platzmitteder neue Demetriusbrunnen von 1954 und am linken Bildrand der Straßenzug der Demetriusstraße. Die Häuser wurden nach dem Großbrand 1921 entsprechend der Plänen der Wiederaufbaukommission neu erbaut. Das Mailänder Tor mit seinem Türmchen und die aufragenden Staffelgiebel wirken in den Augen des unkundigen Betrachters fast mittelalterlich. Vorne links ragt das Wirtshausschild des Gasthauses »zum Adler« ins Bild, was in der Realität in diesem Blickwinkel gar nicht möglich ist.
So schön die Radierung ist, so sehr ist ihr historischer Wert gering. Sie zeigt eine idealisierte Ansicht der 1960er Jahre. Der Platz war zu dieser Zeit bereits lange asphaltiert. Die Radierung erweckt aber den Eindruck, dass er gepflastert war. Realität in den 1960er Jahren war auch, dass der Platz von Autos zugeparkt war und dass durch das Städtchen der gesamte Verkehr der Bundesstraße 31 floss. In der Radierung fährt aber gerade eine Pferdekutsche durch das Bild. Man meint das Geklapper der Hufen und das Rattern der Holzräder auf dem Kopfsteinpflaster zu hören.
Heute wird die Ansicht vor allem als Motiv für die Werbung benutzt, sei es für den »Städtlesekt«, sei es für den »Städtlekaffee«. Sie dient dem Stadtmarketing.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Butsch zur Verfügung.
Aus einem Fenster des Hauses Fuß (Rathausplatz 5) fällt der Blick, halb verdeckt durch den Baum im Vordergrund, auf den unteren Rathausplatz. In seiner Mitte steht der 1954 errichtete neue Demetriusbrunnen. Der asphaltierte Platz dient darüber hinaus vor allem als Parkplatz. Mitten auf der Kreuzung steht eine große Straßenlaterne und ein Wegweiser mit holzgeschnitzten Schildern, aber auch standardisierten Hinweisschildern zum (neu gegründeten) »Wildpark« und zum »Waldbad«.
Im Gasthaus »Adler« befinden sich im Erdgeschoss noch die Geschäftsräume der Bezirkssparkasse Neustadt. 1970 wird die Sparkasse in den gegenüberliegenden Neubau (Demetriusstr. 13) umziehen. Hinter dem »Adler« ist die »Adler«-Scheune zu sehen, die im Frühjahr 1980 abgerissen wird. Daran schließt sich rechts die Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15) an.
Willy Pragher / Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg (Bestand W 134)
Löffingen wird in den 1950er Jahren farbig! Die ersten Farbaufnahmen des Städtchens entstehen. Diese beiden Ansichten des unteren Rathausplatzes werden von dem Freiburger Fotografen Willy Pragher (1908-1992) aufgenommen, dessen Nachlass sich im Staatsarchiv Freiburg befindet.
Zu sehen sind das Mailänder Tor mit der Häuserzeile der Demetriusstraße und das Café von Viktor Fuss. Am linken Bildrand ist der 1954 neu errichtete Demetriusbrunnen zu sehen. Darüber ragt das schmiedeeiserne Wirtshausschild des Gasthauses »zum Adler« ins Bild. Ein weiteres Schild weist darauf hin, dass sich im »Adler« auch eine Filiale der »Bezirkssparkasse« Neustadt befindet.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
»100 Jahre Freiwillige Feuerwehr« und »50 Jahre Rotes Kreuz« werden im Juni 1963 mit einem dreitägigen Fest gefeiert. Am Sonntag, 16. Juni 1963 wird in der katholischen Pfarrkirche ein Festgottesdient gefeiert. Anschließend versammelt man sich am Demetriusbrunnen zur Totenehrung.
Das Foto wurde aus einem Rathausfenster aufgenommen. Im Vordergrund ist der Adler zu sehen, der auf dem Kriegerdenkmal von 1870/71 thront. Auf dem unteren Rathausplatz sind die Vertreter der Stadtgemeinde, die Männer der Freiwilligen Feuerwehr und die Mitglieder anderer Vereine, aber auch Einwohner*innen des Städtchens angetreten. Im Gasthaus »zum Adler« (links) befindet sich eine Filiale der Sparkasse Neustadt, wie an dem Schaufenster im Erdgeschoss zu erkennen ist. Im Hintergrund ist die »Adler«-Scheune zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Vier Zwerge mit Zipfelmütze und rauschendem Bart tragen ein Schild, auf dem »Die Feuerwehr als Beschützerin der Heimat« geschrieben steht. Dahinter schließt sich der Festumzug mit der Musikkapelle an. Im Hintergrund sind die geschmückten Häuser der Unteren Hauptstraße mit dem Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) zu erkennen.
Das Bild entsteht anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes, das im Juni 1953 in Löffingen veranstaltet wird. Gleichzeitig feiert man das 90. Gründungsjubiläum der Löffinger Wehr.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Schließlich befinden sich auf diesem Platz zwei Denkmäler zur Totenehrung: Vor dem Rathaus steht das Kriegerdenkmal für die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und am Mailänder Tor hängen Gedenktafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg 1914-1918 Gefallenen.
Der neue Demetriusbrunnen wird erst 1954 geschaffen und »Den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges«, »Den Vermissten des Zweiten Weltkrieges« und »Den Opfern der Heimat« gewidmet.
3. von links: Alfred Köpfler, links von der Fahne: Josef Heiler, rechts neben der Fahne: Leopold Strobel?
Verlag A. Rebholz Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.
Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.
Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.
In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.
Das Foto Nr. 27 ist mit »Wirtshausschild zum Adler« betitelt. Zu sehen ist das schmiedeiserne Wirtschausschild, das aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss heraus aufgenommen wurde. Das Gasthaus »zum Adler« betrieb der Gastwirt Heinrich Faller. Im Hintergrund fällt der Blick auf das Rathaus mit dem Kriegerdenkmal. Links steht das Haus von Schmiedemeister Emil Fürst, das beim Großbrand 1921 abbrannte. Am Giebel wächst ein Spalierbaum.
Vom Unteren Rathausplatz wandert der Blick die Untere Hauptstraße entlang. Rechts sind das Gasthaus »zum Adler« (Untere Hauptstr. 2), das Haus von Friseurmeister Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) und die Bäckerei von Ernst Straub (Untere Hauptstr. 6) zu sehen.
Am linken Bildrand ist im Vordergrund eine Baustelle zu erkennen. Nach dem Brand des Hauses von Johann Cölestin Schmutz (Rathausplatz 6) im Jahre 1909 wurde der Brandplatz geräumt und der Apotheker Otto Buisson lässt gerade einen Neubau errichten.
Das Foto ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.
Diese Mehrbildkarte wurde am 8. August 1911 als »Gruß aus Löffingen« versandt: »Grüße an die Buben, sie sollen bestimmt kommen«, wurde auf der Vorderseite der Postkarte handschriftlich notiert.
Oben im ovalen Kreis ist eine Ansicht vom Unteren Rathausplatz mit dem Rathaus zu sehen. Das Bildchen trägt den Titel: »Kriegerdenkmal und Schule«. Da das Rathaustürmchen nicht mehr in den Bildausschnitt passte, wurde es von dem Verlag Eugen Felle dazu retuschiert. Interessant ist auch, dass die Häuser in der Demetriusstraße über keine Staffelgiebel verfügen.
Links ist eine Ansicht der »Pfarrkirche« St. Michael zu sehen. Das Foto wurde von der damaligen Hafnergasse aus aufgenommen. Im Vordergrund steht das Kaufhaus von Anton Schirmer, das im März 1916 vollständig abbrannte.
Rechts ist die »Straßenpartie« in der Unteren Hauptstraße abgebildet. Der Blick fällt vom Unteren Rathausplatz in Richtung Gasthaus »Lamm«. Im Vordergrund wird gerade das Eckgebäude von Apotheker Otto Buisson (Rathausplatz 6) neu erbaut. Das Vorgängerhaus war am 11. Dezember 1909 bei einem Feuer zerstört worden.