2 Fotos: Hochzeitszug Eggert / Klaus beim Rathaus, 31. Mai 1943

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.

Ein Hochzeitszug zieht Mitten durch das Städtchen. Braut und Bräutigam kommen mit ihrer Hochzeitsgesellschaft von der katholischen Pfarrkirche her, wo das Paar getraut wurde, und gehen in Richtung Gasthaus »Linde«, wo die Hochzeitsfeier stattfinden wird. Der Bräutigam ist Willi Eggert (1912-?), der Sohn des verstorbenen Schrankenwärters Konrad Eggert (1870-1942) und dessen Ehefrau Theodora (geb. Frei, 1877-1964). Die Braut ist Emma Eggert (geb. Klaus, 1918-1950), die gebürtig aus Engen stammt und als Kontoristin in der Weinhandlung Hogg / Benitz arbeitet.

Die Fotos werden aus dem Haus Rebholz am oberen Rathausplatz aus aufgenommen. An der Fassade des Rathauses, an der die Hochzeitsgesellschaft soeben vorüber zieht, ist das Schwarze Brett der NSDAP-Ortsgruppe angebracht. Ein »Aufruf« und ein NS-Propagandaplakat sind angeschlagen. Es ist schon dreieinhalb Jahre Krieg. Die Zeit der »Blitzkriege« und »Blitzsiege« ist vorbei. Die Schlacht von Stalingrad ist verloren und die deutsche 6. Armee vernichtet. Die Stimmung in großen Teilen der Bevökerung verschlechtert sich, Zweifel am »Endsieg« breiten sich aus.

Aber heute geht es nicht um Politik, sondern um das private Glück zweier Menschen, die sich geloben, füreinander da zu sein, »in guten und in schlechten Zeiten«.

Standort des Fotografen: 47.884075, 8.344566

Brautpaar Willi Eggert und Emma Klaus in der Festhallenstraße, 31. Mai 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.

Der Elektroingenieur Friedrich Wilhelm (»Willi«) Eggert (1912-?) und Emma Klaus (1918-1950) heiraten am 31. Mai 1943. Sie stehen neben dem Haus Selb (Obere Hauptstr. 12), an der Einmündung der Festhallenstraße in die Obere Hauptstraße. Vermutlich findet die Hochzeitsfeier im Gasthaus »Linde« statt. Zwei Kinder stehen schräg hinter dem frischvermählten Ehepaar und halten stolz die Schleppe der Braut.

Willi Eggert (1912-?) ist der Sohn des verstorbenen Schrankenwärters Konrad Eggert (1870-1942) und dessen Ehefrau Theodora geb. Frei (1877-1964). Er ist später Direktor des Fürstlich Fürstenbergischen Elektrizitätswerkes in Donaueschingen.

Emma Eggert geb. Klaus (1918-1950), die gebürtig aus Engen stammt, ist die neun Jahre jüngere Schwester von Josefine Benitz geb. Klaus. Sie arbeitet als Kontoristin in der Weinhandlung Hogg / Benitz. Im Alter von nur 32 Jahren stirbt sie am 15. März 1950 im Diakonissen-Krankenhaus in Freiburg. Vier Tage später wird sie auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.

Standort des Fotografen: 47.884310, 8.347093