Mathilde Schlenker mit Sohn, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach, 1907-1980) hält ihren Sohn auf dem Arm: Der kleine Alfons (1937-1998) lacht in die Kamera. Vielleicht fotografiert sein Vater Emil Schlenker (1907-1992)?

Die Schlenkers wohnen in der Bahnhofstraße Nr. 14, neben dem Bahnübergang in Richtung Hohlgasse. Die Bahngleise sind im Hintergrund zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.886165, 8.340163

Stereofotografie vom Witterschneekreuz, 1907

Fotograf: Pius Straub, Furtwangen // Sammlung Familie Waßmer

Wenige Tage nach dem Großbrand, der am 22./23. März 1907 im Städtchen gewütet und 14 Häuser eingeäschert hatte, kommt ein Fotograf nach Löffingen, um die Zerstörung zu dokumentieren. Auf seinem Weg macht er auch Station bei der 1901 geweihten Witterschneekreuzkirche. Das besondere an seinen Aufnahmen ist, das er Stereofotografien aufnimmt, die seit der Jahrhundertwende sehr populär sind.

Dazu nimmt er aus derselben Perspektive kurz hintereinander zwei Bilder auf, bei deren Betrachtung ein räumlicher Eindruck von Tiefe entsteht, der physikalisch nicht vorhanden ist. Umgangssprachlich wird die Stereoskopie fälschlicherweise als »3D« bezeichnet, obwohl es sich nur um zweidimensionale Abbildungen handelt. Um diese Illusion zu erzeugen, benötigt man beim Betrachten ein Stereoskop, in das die Kartonscheibe mit den beiden Fotos eingelegt wird.

Die Stereofotografie von der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz wird beim Bahnübergang aufgenommen. Der Weg zur Linken führt zum Schrankenwärterhäuschen, das an der 1901 eröffneten Bahnlinie steht. Ein Mann und zwei Mädchen stehen auf der Straße, die noch nicht asphaltiert ist, führt sie doch ohnehin als Feldweg nur auf die Felder hinaus, denn die Aussiedlerhöfe »Stettholz« gibt es noch nicht. Hinter der 1894 bis 1898 aus Stein erbauten Kirche im neoromanischen Stil steht die alte Holzkapelle, die in den Jahren 184/47 errichtet wurde. Sie stand ursprünglich am Standort der neugebauten Kirche. An ihrer Rückseite, ihrer Apsis, befand sich einst eine Gebetsnische mit dem »Schneekreuz«, das ein aus dem Schneesturm geretteter Mann zum Dank gestiftet hatte. Am Schindelbeschlag ist der Umriss dieser Gebetsnische noch zu erahnen.

Der Boom der Stereofotografie hält nicht lange an. Aufgrund des höheren technischen Aufwands setzt sie sich nie dauerhaft durch. Außerdem wird sie wenige Jahre später bereits vom neuen Medium Film verdrängt. 

Standort des Fotografen: 47.893639, 8.334806

2 Fotos: Festscheune »Zum wilden Stier« in der Kirchstraße beim Städtlefest, August 1986

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist das erste Städtlefest, das veranstaltet wird, und schnell ist klar, dass es eine Fortsetzung geben wird. Denn die Veranstaltung ist ein Riesenerfolg! Die rund 30 Vereine aus Löffingen und den Ortsteilen verwandeln das Städtchen in eine wahre Festmeile. Tausende Besucher*innen bevölkern die Hütten, Lauben und Scheunen, wie hier die frühere »Zehntscheuer« im Haus Krieg (Kirchstr. 9). Hier hat die Hexengruppe ihre Festscheune »Zum wilden Stier« eingerichtet. Großen Zuspruch findet auch das Handwerkervesper und der Seniorenhock.

Standort des Fotografen: 47.883677, 8.345133

Theatergruppe »Vogt vom Mühlstein«, ca. 1950

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Die Schauspieler*innen, die bei der Aufführung des Theaterstücks »Vogt vom Mühlstein« mitwirken, sind in einem Gasthaus zusammengekommen. Vermutlich feiern sie den Erfolg ihrer Darbietung. Aufgeführt wurde das Stück unter Leitung von Fritz Adrion sen. (1897-1971).

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hans Jordan (1923-2009), 2 Margret Adrion, 3 Lotte Groß (verh. Ratzer)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Marta Fehrenbach (verh. Adrion, 1928-2019), 2 Franz Vogt (1920-1971), 3 Gertrud Brugger (verh. Heitzmann, 1921-2005), 4 Lore Echtle (geb. Ganter, 1926-2014), 5 Rolf Echtle (1927-?)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Erich Adrion, 2 ???, 3 Rosa Adrion (verh. Heiler, 1922-1954), 4 Werner Hepting (1928-2011)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Arno Adrion (1920-1993), 2 ???, 3 Josef Heiler III (1922-2010), 4 Ernst Heiler, 5 Franz Maier, 6 Werner Schiehle (1929-2009)

Standort des Fotografen: ???

Wallfahrtskirche Witterschneekreuz, Ausschnitt, ca. 1907-1909

Gebr. Ebner, Oberkirch i.B. / Verlag Johann Schmutz, Löffingen
Sammlung Familie Waßmer

Die in den Jahren 1894 bis 1898 erbaute neoromanische Wallfahrtskirche Witterschneekreuz avanciert nach ihrer Fertigstellung schnell zum beliebten Fotomotiv auf Ansichtskarten. Besonders häufig sind Ansichten, die die neue Wallfahrtskirche aus Stein zusammen mit der alten Kapelle aus Holz zeigen. Dieses Motiv betont, dass es sich um einen alten Wallfahrtsort handelt, dessen Geschichte weiter zurückreicht.

Ursprünglich stand die hölzerne Kapelle am Standort der neuen Wallfahrtskirche, an der Stelle, an der ein aus dem Schneesturm geretteter Mann zum Dank ein Holzkreuz mit Jesusfigur errichten hatte lassen. Dieses Kreuz ist in der neu erbauten Kirche an seinem historischen Standort zu sehen. Die alte Kapelle wurde dazu mehrere Meter verschoben.

Standort des Fotografen: 47.892986, 8.336817

Frida Klotz mit einem Kind, ca. 1903

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Sicherlich ein aufregender Tag für Frida Klotz (verh. Egle, 1887-1951)! Schließlich wird man als Teenager nicht alle Tage im Fotoatelier für die Ewigkeit fotografiert! Sie sitzt in einem hochgeschlossenen Kleid auf einem Stuhl. Neben ihr steht ein kleines Kind, das – der Mode der Zeit entsprechend – einen Matrosenanzug trägt. Es ist nicht ihr eigenes Kind, denn Frida Klotz ist zu diesem Zeitpunkt noch unverheiratet. Später wird sie acht Kinder zur Welt bringen!

Geboren wurde Frida Klotz am 1. März 1887 in Löffingen als Tochter von Taglöhner Johann Baptist Klotz und dessen Ehefrau Anna Klotz (geb. Riedlinger). 1910 heiratet sie den Maurermeister Karl Egle (1885-1940), mit dem sie acht Kinder bekommt.

Standort des Fotografen: ???