Ehepaar Vetter mit einem Kurgast vor dem Haus in der Haslachstraße, 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Vor dem neu erbauten Einfamilienhaus in der Haslachstraße 9 posieren der Gendarmeriemeister Albert Vetter (1886-1962) und seine Ehefrau Agnes Vetter (geb. Bader, 1907-1998). Neben ihnen steht eine Kurgastfrau, die einige Wochen in Löffingen zur Erholung verbringt. Stolz steht das Ehepaar Vetter da, die Schürzen verraten Alltag, Arbeit und Gastfreundschaft zugleich. In den 1950er Jahren entwickelt sich Löffingen zum Kurort. Heimatfilme im Fernsehen tragen zur Popularität des Schwarzwaldes als Urlaubsziel bei. Viele Einheimische bieten Privatzimmer an – so auch die Vetters, die sich mit der Vermietung ein kleines Zubrot verdienen.

Das Haus Vetter gehört zu den Neubauten in der Siedlung »Neue Heimat«. Viele Familien träumten nach den Entbehrungen des Krieges vom eigenen Heim – für Albert und Agnes Vetter ist dieser Traum Wirklichkeit geworden. Das Ehepaar ist alleinstehend. Denn die Ehe der Vetters blieb kinderlos, nicht aus freiem Willen, sondern weil Agnes Bader als 17-Jährige von den Nationalsozialisten zwangsweise sterilisiert wurde. Sie teilt dieses Schicksal mit etwa 400.000 Menschen im Deutschen Reich, die Opfer der sogenannten »Erbgesundheitspolitik« wurden. Dieses Stigma wirkt auch in der Nachkriegszeit fort. Man tuschelt hinter dem Rücken, macht Andeutungen. Den Betroffenen wurde nicht nur die Möglichkeit genommen, Kinder zu bekommen – oft war ihnen auch der Weg zu einer gleichaltrigen Ehe verbaut. So nahm auch das Leben von Agnes Bader einen anderen Verlauf, als sie es sich wohl erträumt hätte. Sie heiratete den 21 Jahre älteren Gendarmeriemeister Albert Vetter, der aus dem Elsass stammte.

Im Hintergrund erkennt man das Elternhaus von Agnes Vetter – das Haus Bader (Obere Hauptstr. 17), das nur wenige Meter entfernt steht.

Standort des Fotografen: 47.884355, 8.349685

Straßenarbeiten in der Haslachstraße, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

In der Haslachstraße ist (fast) kein Durchkommen mehr! Anfang der 1950er Jahre ist das Neubaugebiet entstanden. Rund 20 Jahre später wird die Kanalisation erneuert. Die Straßenarbeiten sind in vollem Gange.

Standort des Fotografen: 47.883947, 8.349002

Haus Vetter in der Haslachstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Im Neubaugebiet in der Haslachstraße haben Gendarmeriemeister Albert Vetter (1886-1962) und seine Ehefrau Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998) ein kleines Einfamilienhaus (Haslachstr. 9) erbaut. Das Foto zeigt die Rückseite, die von der Talstraße aus aufgenommen wird.

Albert Vetter wurde am 4. November 1886 im elsässischen Hirtzbach geboren, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Agnes Vetter stammt aus dem – nur wenige Meter entfernten – Haus Bader (Obere Hauptstr. 17). In dem Eigenheim in der Haslachstraße verbringt Albert Vetter seinen Ruhestand, bevor er am 8. August 1962 im Alter von 75 Jahren stirbt. Seine 21 Jahre jüngere Witwe überlebt ihn um 36 Jahre.

Standort des Fotografen: 47.884458, 8.349202

Drei Frauen auf einer Sitzbank in der Haslachstraße, ca. 1990-1995

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Auf ein Schwätzchen treffen sich diese drei alten Damen regelmäßig. Sie sitzen vor dem Haus Vetter (Haslachstr. 9) in einem schattigen Plätzchen. Man plauscht miteinander und grüßt die vorübergehenden Passanten.

V.l.n.r.: Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998), Sofie Hepting geb. Jonner (1909-1995) und Elisabeth Fehrenbach (1907-2001)

Standort des Fotografen: 47.884375, 8.349729

Kinder im Garten vor dem Haus Isele in der Haslachstraße, 8. September 1969

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.

Die Blumen im Garten vom Haus Isele (Haslachstr. 10) stehen noch in voller Blüte. Doch der Sommer neigt sich allmählich seinem Ende zu. Die Sommerferien sind vorüber und die Schule hat wieder begonnen. Für Gerald Isele beginnt der Ernst des Lebens, er wird in die Grundschule eingeschult. Stolz steht er mit seiner Schultüte neben seinen Schwestern Marion Isele (1957-1990) und Priska Isele.

In dem kleinen Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Haslachstr. 9) wohnt Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998). Die Witwe war mit Albert Vetter (1886-1962) verheiratet gewesen.

Standort des Fotografen: 47.883947, 8.349120

Mädchen beim Fahrradfahren in der Haslachstraße, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Ein 6-jähriges Mädchen fährt auf seinem Fahrrad die Haslachstraße entlang. Es ist der erste Schultag und Maria Kriegisch (geb. 1947) wird in die Volksschule eingeschult. Kein Wunder, dass sie voller Stolz in die Kamera lächelt. Zusammen mit ihren Eltern, die aus Schlesien stammen, und ihrer Oma wohnt sie in der Siedlung »Neue Heimat«. Dort bewohnt die vierköpfige Familie eine 2-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss.

Standort des Fotografen: 47.884044, 8.349159