Narrengruppe vor dem Haus Ganter in der Maienlandstraße, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Isele zur Verfügung.

Diese fröhliche Schar zieht an Fasnacht durch die verschneite Maienlandstraße. Aus dem Haus Ganter (Maienlandstr. 8) im Hintergrund schauen mehrere Personen neugierig aus den Fenstern (v.l.n.r.: Lore Ganter (verh. Echtle), Else Ganter (verh. Egle) und Anna Ganter geb. Hepting). Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Als die Römer frech geworden«.

V.l.n.r.: Hermann Fehrenbach (1925-?), Karl Keller (1920-2003), Albert Wehrle, Franz Isele (1930-2021) in der weißen Toga und mit Lorbeerkranz auf dem Kopf, Hans Müller, Lore Isele, Oskar Baader (1922-2006), Hans Wehrle (1919-?), Franz Mürb (geb. 1928), Helmut Winkler (1929-2009), Adolf Isele (1903-1961) und Luise Winkler (1930-2010)

Die Narren haben sich als Gruppe zusammengetan, weil sie im Schotterwerk von Franz Bader arbeiten und Kollegen sind.

Standort des Fotografen: 47.885250, 8.342521

Luftbild vom Haus Schweizer in der Rötengasse, ca. 1961-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Luftaufnahmen sind noch eine Seltenheit in den 1950er und 60er Jahren. Hausbesitzer erwerben voller Stolz ein Foto ihres Anwesens, wenn es ihnen von einem Luftbild-Verlag zum Kauf angeboten wird. Im Mittelpunkt dieser Aufnahme ist das Haus Schweizer (Rötengasse 2) zu sehen, das an der Kreuzung von Rötengasse und Maienlandstraße steht.

Das 1908 neu erbaute Haus hatte mehrere Jahrzehnte dem Ehepaar Selb gehört. Der Rentner Karl Selb (1887-1960), gebürtig aus Dittishausen, starb 1960 im Alter von 72 Jahren an einem Kriegsleiden, das er sich im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte. Seine Witwe Rosa Selb geb. Schmidt (1902-?) verkaufte das Anwesen ein Jahr später an ihre Nachbarn im Haus Maienlandstraße 9, das ebenfalls auf dem Luftbild zu sehen ist. Neue Eigentümerin wurde Paula Schweizer geb. Jordan (1904-?), die Ehefrau von Gipsermeister Franz Schweizer (1899-1971). Die Familie Schweizer hatte also gleich ein doppeltes Interesse, diese Luftaufnahme zu erwerben!

Interessant sind noch zwei kleine Details auf dem Foto: Auf der breiten Straßeneinmündung sind mehrere Kinder mit erwachsenen Begleitpersonen zu erkennen, die einen Bollerwagen hinter sich herziehen. Vermutlich handelt es sich um Kinder, die im Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) untergebracht waren. Am unteren Bildrand ist die 1958 neu erbaute Stadtwaage zu sehen, die viele Jahrzehnte von der Anwohnerin Else Egle geb. Ganter (1923-?) betreut wurde.

Haus Guth in der Rötengasse, ca. 1920-1930

 

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Kaum verändert hat sich die Außenfassade des Hauses in der Rötengasse 2 seit dieses Foto entstanden ist. Die Spalierbäume an der Fassade sind verschwunden. Und im Erdgeschoss links befindet sich heutzutage ein Friseursalon mit breitem Schaufenster. Für das Foto damals versammelten sich die ganze Familie und alle Bewohner, die gerade zu Hause waren. Vor dem Zaun stehen vier Personen, aus den Fenstern im ersten Stock und im Dachgeschoss blicken weitere Personen, um abgelichtet zu werden. Am rechten Bildrand ist ein Materiallager zu erkennen, das dem Gipsermeister Franz Schweizer gehörte.

Standort des Fotografen: 47°53’07.0″N 8°20’31.9″E

Häuser Guth und Kopp in der Rötengasse, ca. 1900-1907

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Wo heute das Haus Rötengasse 2 steht, standen bis 1907 die beiden landwirtschaftlichen Anwesen von Paul Guth (Maienland 138) und Johann Kopp (Maienland 139). Beide Häuser wurden am 30. Januar 1907 ein Raub der Flammen und brannten ab. Durch das Feuerversicherungsbuch liegt uns eine Beschreibung der beiden Anwesen vor. Demnach handelte es sich bei dem Haus Guth um ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung, einer Wagenremise, einem Zwischenbau mit gewölbtem Keller, einer Holzremise sowie einem Göpelschopf, der zum Antrieb von Dreschmaschinen diente. Das Haus Kopp wird als zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf beschrieben.

Beim Wiederaufbau wurden die beiden Brandplätze zusammengelegt und darauf von Paul Guth (1881-1924) ein neues zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung errichtet. Wenige Jahre später verkaufte er es aber wieder und zog 1919 in das Haus Rathausplatz 6, in dem er bis zu seinem frühen Tod ein Ladengeschäft betrieb.

Standort des Fotografen: 47°53’07.1″N 8°20’33.7″E

Kinder auf der Kreuzung Maienlandstraße / Rötengasse, 1944

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Eine Schar Kinder steht mitten auf der Kreuzung von Maienlandstraße und Rötengasse. Die beiden ältesten Mädchen nehmen die Kleinen an die Hände. Dass plötzlich ein Auto herangeschossen kommt, müssen sie nicht befürchten, denn noch herrscht in den Straßen kaum motorisierter Verkehr.

Im Hintergrund sind die Häuser von Leonie Schmidt (Maienlandstr. 10) und Hermann Ganter (Maienlandstr. 8) zu sehen. Die Rötengasse, die steil hinauf zum Alenberg führt, ist noch sehr schmal und geht direkt an Ganters Haus vorbei. Am rechten Bildrand steht ein alter Laufbrunnen.

V.l.n.r.: Brigitte Schweizer (geb. 1941), Paula Schweizer (verh. Veith, 1934-2020), Toni Laufer (geb. 1941), Marlies Laufer (geb. 1941), Anni Selb, [Gerda Stöhr (1941-2010)?]

Standort des Fotografen: 47.885280, 8.342412

Hochwasser in der Maienlandstraße, 1. Juli 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.

Beim Hochwasser am 1. Juli 1958 bahnte sich das Wasser des sonst beschaulich dahinfließenden Stettbaches seinen Weg durch das Städtchen. Dieses Foto entstand an der Einmündung der Rötengasse in die Maienlandstraße. Die Stromschnellen, die zu erkennen sind, lassen die Wucht der Wassermassen erahnen. Die Lokalpresse berichtete: »Große Mengen Heu, von den abgemähten Feldern fortgerissen, kamen in dem reißenden Strom daher, ganze Holzstöße verschwanden in den Fluten«. Nur wenige Meter entfernt sind Feuerwehrmänner und Passanten zu sehen, die in der bergaufführenden Maienlandstraße und in der Rötengasse in sicherem Abstand stehen.

Standort des Fotografen: 47.885176, 8.342557