Haus Ebi in der Rötengasse, ca. 1913

Verlag R. Hoffmann, Dresden
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Bevor die Bahnlinie 1901 gebaut wurde, schlug man das Haus Ebi (Rötengasse 4) der Hohlgasse zu. Denn schließlich gingen beide Gassen bis dahin ineinander über. Erst die Bahntrasse teilte die Rötengasse von der Hohlgasse. Das zweigeschossige Wohnhaus mit Ökonomie gehört dem Landwirt Julius Ebi (1866-1939), gebürtig aus Boll bei Bonndorf, und seiner Frau Josefa geb. Hasenfratz (1871-1926). Die ganze Familie Ebi scheint für das Foto aus dem Haus getreten zu sein, um mit aufgenommen zu werden. Eines der Mädchen müsste Rosa Ebi (verh. Wider) sein, die das Haus später von ihren Eltern übernimmt. 

Das Anwesen wurde in den Jahren, bevor das Foto aufgenommen wird, mehrfach umgebaut. Vermutlich 1902 stockten Ebis das Wohn- und Ökonomiegebäude auf, 1905 bauten sie rückseitig einen Göpelschopf an. Vier Spalierbäume wachsen an der Fassade.

Standort des Fotografen: 47.885292, 8.341621

Haus Egle in der Rötengasse, 1926

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

In der Rötengasse stehen drei Kinder händchenhaltend, das kleinste Geschwisterchen in die Mitte genommen. Die Älteste ist Klara Egle (1910-1991, später Sr. Confirmata), die Mittlere Hedwig Egle (1921-1929), die im Alter von 7 1/2 Jahren bei einem häuslichen Unfall tödlich verunglückt, und die Kleine, die gerade laufen lernt, ist Maria Egle (1925-2008).

Die drei Kinder stehen vor ihrem Elternhaus (Rötengasse 6), das 1843 neu erbaut wurde, nachdem das Vorgängergebäude am 8. März 1842 abgebrannt war. Seit 1884 gehörte es dem Landwirt Sebastian Egle und seiner Ehefrau Rosalia geb. Faller, die das Anwesen ihrerseits von ihren Eltern übernommen hatte. Als das Foto aufgenommen wird, gehört das Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Scheuer und Stallung sowie mehreren Schopfs, bereits der nächsten Generation, nämlich dem Maurermeister Karl Egle (1885-1940) und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz (1887-1951), den Eltern der drei Kinder.

Am linken Bildrand ist ein Unterstand zu erkennen, in dem Karl Egle Baumaterial lagert. Säuberlich aufgeschichtet sind Backsteine zu erkennen. Rechts an das Haus Egle grenzt das Haus Ebi (Rötengasse 4) an: Es gehört dem Landwirt Julius Ebi (1866-1939), gebürtig aus Boll bei Bonndorf, und seiner Frau Josefa geb. Hasenfratz (1871-1926).

Standort des Fotografen: 47.885256, 8.341352

4 Fotos: Kommunionkind Else Ganter Familienangehörigen in der Rötengasse, 1934

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

Ein besonderer Tag im Leben von Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011): Das Mädchen empfängt in der katholischen Pfarrkirche St. Michael die erste heilige Kommunion. An ihrem Ehrentag wird die Zehnjährige zusammen mit ihren nächsten Familienangehörigen neben ihrem Elternhaus (Maienlandstr. 8) fotografiert. Zwei Stühle werden auf die Rötengasse herausgestellt, auf denen zunächst Elses Eltern und dann ihre beiden Großmütter Platz neben.

Zu sehen sind auf dem ersten Foto ihr Vater, der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), und ihre Mutter, Anna Ganter geb. Hepting (1900-?). Auf dem zweiten Foto posiert Else mit ihren beiden Großmüttern Amalia Ganter geb. Fahrer (1855-1936) und Agatha Hepting geb. Bader (1865-1939). Auf dem dritten und vierten Foto ist sie mit ihrer jüngeren Schwester Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014) und mit ihrem Cousin Ewald Hepting (1933-2010) zu sehen.

Die Rötengasse ist eine schmale Schotterpiste, die den Alenberg hinaufführt. Links verläuft die Stützmauer zu den Obstbaumgärten der Familie Benitz. Rechts steht ein Karren und ein hölzerner Gartenzaun zieht sich den Hang hinauf.

Standort des Fotografen: 47.885264, 8.342692

Frau in Tracht in der Rötengasse, 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine junge Frau steht an einen hölzernen Gartenzaun gelehnt. Ihren linken Arm hat sie in die Hüfte gestemmt, in ihrer rechten Hand hält sie einen kleinen Blumenstrauß. Sie trägt Tracht und lächelt in die Kamera.

Wer weiß, wer die Frau ist? Könnte es Margaretha Gugelberger (1912-1989) sein?

Der Zaun gehört zum Garten der Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6). Das Törchen führt auf die Rötengasse hinaus. Im Hintergrund ist das Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9) zu sehen, das oben auf dem Berg thront.

Standort des Fotografen: 47.885194, 8.343081

Pferdewagen in der Rötengasse, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein Zweispänner zieht an Fasnacht einen Karren durch die Rötengasse. Der Wagen ist unterwegs zur Bahnhofstraße, wo sich die Teilnehmer des Narrenumzuges aufstellen. Neben dem Wagen geht vermutlich Josef Heiler.

Im Hintergrund sind das Haus von Lagerarbeiter Otto Lehmann (Maienlandstr. 12) und das Haus von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10) mit dem dazugehörigen Schopf zu sehen. Die angrenzende Rötengasse führt hinauf zum Alenberg. Auf der Kreuzung ist die nächste Narrengruppe zu erkennen, die sich als Marketender verkleidet hat.

Standort des Fotografen: 47.885275, 8.342295

Aufräumarbeiten in der Rötengasse nach dem Hochwasser, Juli 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Der Spuk ist vorüber, jetzt können die Schäden in Augenschein genommen werden, die das kräftige Sommergewitter am Donnerstag, den 10. Juli 1975 angerichtet hat. Innerhalb von drei Stunden war ein Niederschlag von 86 Liter pro m² auf Löffingen runtergegangen. Der Stadtbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise ruhig unter dem Städtchen durchfließt, konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Die Fluten bahnten sich am Haus von Paula Veith geb. Schweizer (Rötengasse 2) vorbei ihren Weg über die Maienlandstraße in Richtung Städtchen. Jetzt heißt es Keller auspumpen und aufräumen.

Standort des Fotografen: 47.885350, 8.342004

Fritz Egle anlässlich seiner Schulentlassung, Ostern 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Der 14-jährige Fritz Egle (1929-2017) läuft nicht täglich geschniegelt im Anzug herum. Aber heute ist ein besonderer Tag für ihn und der verlangt nach besonders ordentlicher Kleidung. Denn Fritz Egle wird aus der Volksschule entlassen.

Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag wird er vor seinem Elternhaus in der Rötengasse fotografiert. Da sein Vater, der Maurermeister Karl Egle, am 6. Januar 1940 verstorben ist, hatte der Ernst des Lebens für ihn bereits drei Jahre früher begonnen. Zum Zeitpunkt seiner Schulentlassung ist er das einzige männliche Familienmitglied im Haus, denn seine drei älteren Brüder sind als Soldaten im Krieg.

Im Hintergrund lagern vor dem Zaun Gerüststangen und -böcke. Auf dem Nachbargrundstück ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885330, 8.341438

Klara Egle als Schwester Confirmata, ca. 1980-1990

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Klara Egle, 1910 als Tochter von Maurermeister Karl Egle und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz geboren und in der Rötengasse aufgewachsen, entschied sich für den Ordensberuf. Sie trat in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz ein und wurde zu Schwester Confirmata. Bis zu ihrem Tod 1991 lebt sie im Kloster Hegne am Bodensee.

Standort des Fotografen: Unbekannt.

Klara Egle als junge Frau, ca. 1932

Fotograf: Willi Schwarz, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Klara Egle, 1910 als Tochter von Maurermeister Karl Egle und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz geboren und in der Rötengasse aufgewachsen, entscheidet sich als junge Frau für den Ordensberuf. Sie tritt in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz ein und nimmt den Namen Schwester Confirmata an. Bis zu ihrem Tod 1991 lebt sie im Kloster Hegne am Bodensee.

Standort des Fotografen: Donaueschingen.

Erwin Egle als junger Mann, ca. 1935-1940

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Nur 33 Jahre alt wird Erwin Egle. Zur Welt kam er am 7. Mai 1915. Seine Eltern waren der Maurermeister Karl Egle und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz. Während des Zweiten Weltkrieges ist er Soldat, sein letzter Dienstgrad ist Obergefreiter. Erwin Egle gerät in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach Aussage eines Kameraden, der aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, erkrankt er am 12. Mai 1948 schwer. Er wird ins Lazarett nach Saratow (Саратов) verbracht, wo er wenig später nach einer Operation verstirbt.

Standort des Fotografen: Neustadt

Maurermeister Karl Egle, ca. 1910

Fotograf: Richard Märth, Donaueschingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Maurermeister Karl Egle lässt sich im Fotoatelier fotografieren. Er ist ein junger Mann, gerade mal schätzungsweise 25 Jahre alt, trägt einen Anzug, seine Haare sind gescheitelt und er hat einen Schnurrbart.

Geboren wurde er am 18. Februar 1885 als Sohn des Landwirts Sebastian Egle und dessen Ehefrau Rosalia geb. Faller. Er wuchs in seinem Elternhaus in der Rötengasse auf. 1910 heiratete er Frieda geb. Klotz (1887-1951), mit der er acht Kinder bekam. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat und kehrte danach in sein ziviles Leben als Maurermeister und Bauunternehmer zurück. Am 6. Januar 1940 starb er im Alter von nur 54 Jahren nach schwerer Krankheit.

Standort des Fotografen: Donaueschingen.

Fuhrwerk mit Kindern in der Rötengasse, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Ein Fuhrwerk mit Stieren steht in der Rötengasse vor dem Haus Wider (Rötengasse 4) und dem Haus Egle (Rötengasse 6). Fritz Egle (1929-2017) streichelt den einen Stier und hält gleichzeitig die kleine Gerda Stöhr (geb. 1941) auf seinem Arm. Das andere Mädchen ist deren ältere Schwester Helga Stöhr (geb. 1938). Die Straße ist noch nicht asphaltiert, sondern nur mit Schotter befestigt.

Im Hintergrund ist eine Güllepumpe zu erkennen. Es wird nämlich gerade das Güllefass aufgefüllt. Man sieht das Rohr der Pumpe und den Zulauf ins Fass. Fritz Egle beruhigt vermutlich den Stier, damit dieser nicht losläuft.

Standort des Fotografen: 47.885348, 8.341713