Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.
76 Jahren nach der feierlichen Weihung der neoromanischen Wallfahrtskirche wird die Außenfassade der Witterschneekirche 1977/78 unter Stadtpfarrer Hermann Litterst renoviert. Als das Gerüst entfernt wird, erstrahlt das Kirchengebäude in neuem Glanz.
1983 erfolgt dann noch eine Innenrenovierung, bei der Verputz- und Feuchtigkeitsschäden an der Decke und den Wänden behoben werden.
Das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg kommt nach Löffingen, um sich vor Ort einen Eindruck vom baulichen Zustand der Witterschneekapelle zu verschaffen. Augenfällig ist, dass die 1846/47 aus Holz erbaute Kapelle in einem desolaten Zustand ist. Eine Fotodokumentation der Außenfassade entsteht. Dazu wird die Kapelle von verschiedenen Seiten und Perspektiven fotografiert. Auch die Rückseite wird festgehalten: Dabei ist an der alten Holzverschindelung zu erkennen, wo ursprünglich die Gebetsnische angebaut war, in der das Holzkreuz mit der Jesusfigur angebetet wurde. Im Visitationsbescheid vom 9. August 1990 stellt das Erzbischöfliche Bauamt fest, dass die Kapelle entweder abzureißen oder zu restaurieren ist.
Stadtpfarrer Hermann Litterst schreibt am 17. Dezember 1990 zurück: »Ein Abriß kann unsererseits nicht in Frage kommen.« Der drohende Abriss wird abgewendet. Als die Finanzierung der Baumaßnahme gesichert ist, wird die Kapelle 1994 neu verschindelt. Die Arbeiten werden von der Firma Walter (Langenordnach) ausgeführt. Leider verschwinden mit dem neuen Schindelschlag auch die historischen Spuren der Gebetsnische.
In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.
Auf diesem Votivbild sind im Vordergrund drei Kühe dargestellt, die an einer Tränke stehen. Vermutlich ging es um eine grassierende Tierseuche, zu deren Bekämpfung göttlicher Beistand angefleht wurde.
Interessant ist die Darstellung der Kapelle im Hintergrund: Es handelt sich um die 1846/47 errichtete Witterschneekapelle, in der das Votivbild heute hängt. Sie ist an ihrem Türmchen und ihren Fenstern eindeutig zu erkennen. In der angebauten Apsis befand sich die Nische mit dem von einem Wanderer 1740 gestifteten Gnadenkreuz. Im April 1894 wurde die Kapelle an ihren heutigen Standort verschoben, um Platz für den Neubau der Witterschneekirche zu schaffen.
In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit.
Auf diesem Votivbild ist ein dramatischer Augenblick dargestellt. Ein Wagen, schwer beladen mit Steinen, wird von drei Pferden gezogen. Ein Mann und zwei Frauen reißen erschreckt die Hände hoch, denn ein Kind ist unter den Wagen geraten und droht gerade überrollt zu werden. »O! Gott wir danken Dir« steht in großen Buchstaben unter dem Bild. Mit dem Votivbild dankte die Familie, dass ihr Kind im letzten Moment gerettet werden konnte oder es zumindest seinen Verletzungen nicht erlag und auf dem Wege der Genesung war.
In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit. Dieses Votivbild hingegen wurde bereits vor vielen Jahrzehnten in das Heimatmuseum verbracht, wo es bis heute ausgestellt wird.
»Erhöre uns« – Mit diesem Votivbild wird Gott um Hilfe angefleht, einen kranken Familienangehörigen zu heilen und von seinem Leiden zu erlösen. Zu sehen ist ein Schlafzimmer, in dem eine bettlägrige Person liegt. Neben dem Bett steht ein Nachttisch, auf dem etwas zu trinken und Medikamente stehen. Es ist eng in der Stube. Ein Schrank steht rechts an der Wand. Über dem Bett befinden sich zwei Fenster, die dem Kranken allerdings keinen Blick nach draußen ermöglichen. Eine Wanduhr, zwei Porträts, vermutlich der verstorbenen Eltern, und ein Kreuz mit Kruzifix hängen an der Wand. Der Blick der kranken Person fällt auf das Kreuz, Hilfe für sich erflehend.