Zurückgesetzt sehen wir links einen Teil des Hauses Schelling mit einer Altane und rechts daneben ein Stück vom Haus Krieg. Der Grundstücksbereich zwischen Haus und Straße wird genutzt für einen Garten und einen Schuppen mit einer Dachterrasse. Ins Bild ragt rechts das Haus Hasenfratz.
Außerhalb des Stadtrings standen in der Vergangenheit nur wenige Häuser. Das holzverschindelte Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) ist eines davon. Es schmiegt sich eng an die ehemalige Zehntscheuer der fürstenbergischen Herrschaft (Kirchstr. 9) an. Nur ein schmaler Durchgang ist zwischen den beiden Gebäuden vorhanden. 2004 wird das Haus Hasenfratz abgerissen.
Links im Vordergrund sind Garagen zu sehen, die zum Haus des Wagnermeisters Hermann Schelling (Kirchstr. 11) gehören.
Im Jahre 2004 bricht man das Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) ab. Auf dem Grundstück entsteht ein Parkplatz. Jetzt hat man erstmals einen freien Blick auf die gesamte Rückseite der ehemaligen Zehntscheuer (Kirchstr. 9). Wenn man das Mauerwerk mit den kleinen Fensteröffnungen betrachtet, kann man sich einigermaßen vorstellen, dass die Außenwand der Häuser im äußeren Häuserring gleichzeitig die ehemalige Stadtmauer bildete.
Das Gebäude gehörte bis 1933 als Scheune zum Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Dann erwarb es der Viehhändler Karl Krieg. Zum Zeitpunkt, als das Foto aufgenommen wird, gehört die ehemalige Zehntscheuer dem »Ochsen«-Wirten Peter Faißt. Darin befindet sich die Festscheune »Zum wilden Stier«.
Das Haus des Elektrikers Fritz Frei ist ein Anbau an das Haus Richard Kirner. Auffallend ist an ihm, dass es eine geringe Höhe der zwei Stockwerke aufweist. In der oberen Spitze des Giebeln hängt ein schönes Kreuz.
Ganz eng angefügt an die Rückwand des Hauses Krieg steht das Haus Hasenfratz. Der Abstand zum Haus Krieg ist so gering, dass sich die Dachrinnen der beiden Häuser fast berühren. Ein kleines Vorgärtchen trennt das Haus von der Straße. Hinter dem Bretterverschlag am Haus Maier (rechts im Bild) verbirgt sich der frühere Abtritt (WC).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Josef Hasenfratz, seine Frau und ihr Sohn? schauen aus dem Fenster ihres zerstörten Anwesens. Der Luftdruck der beiden Bombentreffer in der Bittengasse hat das Dach abgedeckt. Auf dem Vorplatz liegen verstreut Teile des zerstörten Dachs sowie Fensterläden und Fensterteile.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Das Ehepaar Koch betreibt in ihrem Haus in der Kirchstraße ein Gästehaus. Als ganz besonderes Angebot stellen sie den Kurgästen in den »Bittenwiesen« eine Liegewiese und eine »Deutsche Original-Miniatur-Golf-Anlage« zur Verfügung.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Familie Koch, die in der Kirchstraße 21 wohnte, vermietete in den 1950er und 60er Jahren Zimmer an Kurgäste. Als besonderes Angebot gab es für sie eine Liegewiese unterhalb der Schule.
Heute befindet sich an dieser Stelle das Café Naschwerk.
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Eingestürzte Wände, abgedeckte Dächer, zerstörte Fensterscheiben und Türen, herumliegende Trümmerteile. Diese Verwüstung hatte ein alliierter Fliegerangriff im Februar 1945 in der Bittengasse zur Folge. Auf dem Foto ist die Rückseite des Hauses Schelling (Kirchstr. 11) und der beiden angrenzenden Häuser Zahn und Krieg zu sehen. Dort, wo das Heu im Ökonomieteil lagert, befindet sich heute der Tordurchgang »Postbögle«.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Am Nachmittag des 19. Februar 1945 greifen alliiierte Jagdflieger im Sturzflug an. Die Sirenen heulen. Es ist der erste Fliegerangriff auf das Städtchen. Gleich vier Todesopfer sind an diesem Tag zu beklagen. Zahlreiche Gebäude werden beschädigt oder sogar komplett zerstört. Auch das Trafohaus in der Bittengasse wird stark beschädigt. Dadurch wird die Stromversorgung nahezu lahm gelegt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Während des Zeiten Weltkrieges wurde im Löffinger Wald Munition eingelagert. Umschlagplatz hierfür war der Bahnhof. Ab Februar 1945 bis Kriegsende flogen die Alliierten Bombenangriffe auf den Bahnhof und die Firma Holzwerke Benz. Es gab Bombentreffer verstreut über die gesamte Innenstadt. Menschen kamen ums Leben und zahlreiche Häuser wurden zerstört.
Zwei Bomben schlugen in der Bittengasse beim Transformatorenhaus ein. Das angrenzende Haus des Bäckermeisters Jakob Zahn wurde durch den Luftdruck abgedeckt und schwer beschädigt. Die Wiederkehr wurde zerstört, Fensterscheiben barsten. Trümmerschutt lag herum. Auf dem Foto nehmen Angehörige der Familie Zahn den enstandenen Schaden in Augenschein. Der Junge im ersten Stock, der aus dem Loch schaut, wo früher ein Fenster war, ist vermutlich der 1937 geborene Hermann Zahn.