Haus Fehrenbach in der Maienlandstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rudolf Lasson zur Verfügung.

Gemächlich trottelt die Kuh die Maienlandstraße entlang. Am Strick führt sie eine Frau – Berta Fehrenbach (1909-?), die fast hinter dem kräftigen Tier verschwindet. Noch ist die Straße nicht asphaltiert – nur die beiden gepflasterten Rinnen für das Regenwasser ziehen sich entlang. In der Maienlandstraße gibt es zahlreiche Landwirtschaften, Vieh wird auf den Feldern gehalten und zur Arbeit eingespannt. Es wird aber auch durch die Straße geführt, wenn es zum Begatten zum Farrenstall im Städtchen gebracht wird.

Im Hintergrund steht das Haus Fehrenbach (Maienlandstr. 33). An der Fassade des Ökonomiebereichs lehnen Gerätschaften, eine aufgestapelte Holzbiege an der Giebelseite wartet auf den nächsten Winter.

Standort des Fotografen: 47.887649, 8.341283

Heuwagen in der Maienlandstraße, ca. 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rudolf Lasson zur Verfügung.

Ein hochbeladener Wagen, das Heu ragt weit über die Seiten hinaus und bildet fast eine kleine Höhle. Darin verborgen sitzt – kaum zu erkennen – ein Mann, der die Zügel in der Hand hält und den Wagen lenkt. Vor dem Gespann stehen mehrere Frauen und Kinder: es sind Angehörige aus verschiedenen Generationen der Familie Fehrenbach und Lasson, die vis-à-vis in der Maienlandstraße 39 wohnt.

Links im Bild die alte Frau ist Sofie Fehrenbach (geb. Tritschler, 1879-1959), in ihrem langen Kleid mit Schürze. Neben ihr die jüngere Generation, lachend, ein Kind auf dem Arm. Rechts vorne wird die Kuh gefüttert, die geduldig eingespannt das schwere Heu zieht. Die Szene wirkt lebendig: das Lachen der Frauen, das neugierige Kind, das Rascheln des Heus und das gleichmäßige Schnauben des Tieres.

V.l.n.r.: 1 Sofie Fehrenbach (geb. Tritschler, 1879-1959), 2 ???, 3 [Waltraud Lasson (geb. Fehrenbach)?], 4 ???, 5 [Berta Fehrenbach (1909-?)?]

Standort des Fotografen: 47.887979, 8.341431

2 Fotos: Trachtengruppe bei Ganters in der Maienlandstraße, ca. 1935

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle und Helene Krauß zur Verfügung

Urgemütlich geht es bei Familie Ganter in der Stube mit ihrer niedrigen Holzbalkendecke zu. Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), Pfeife rauchend, sitzt mit vier anderen Personen zusammen. Alle tragen Tracht. Sie sitzen am warmen Kachelofen auf der Kuscht und auf dazugestellten Holzstühlen. Eine Schwarzwalduhr und ein Kruzifix hängen im Herrgottswinkel an der Wand. Die Frauen gehen Hausarbeiten nach: Die Frau links sitzt am Spinnrad (das offenbar extra vom Speicher geholt worden ist), eine andere strickt. 

V. l.n.r. Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), Alma Egle, Landwirt Johann Laufer (1888-1951), Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006) und Hermann Ganter (1895-1957). 

Die gestellten Fotos entstehen in den 1930er Jahre, als Brauchtumspflege in der NS-Zeit groß geschrieben wird. Dies findet auch seinen Ausdruck in der Eröffnung des Löffinger Heimatmuseums im Dezember 1935. Die beiden Fotos werden als Ansichtskarten mit dem Titel »Löffinger Schwarzwaldtrachten« postalisch verbreitet. 

Standort des Fotografen: 47.885173, 8.342784

Haus Maier in der Maienlandstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Schiehle zur Verfügung.

Als dieses Foto vom Haus Maier in der Maienlandstraße entstand, gehörte es der Witwe Elisa Maier geb. Stadler (1878-1944). Sie stammte aus Löffingen. Ihre Eltern hatten das Gasthaus »Kranz« betrieben. 1901 hatte sie den Landwirt Ferdinand Maier geheiratet. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder. Doch das Glück währte nur kurz: Ferdinand Maier wurde im Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen und fiel am 17. Juni 1915. Die 36-jährige Witwe stand nun allein mit sechs minderjährigen Kindern da.

Sie erwarb das Anwesen in der Maienlandstraße und zog mit ihren Kindern in das zweistöckige Wohnhaus, mit Scheuer, Stallung, angebauter Wagenremise, Holzschopf und Ladenlokal. Im Alter von 66 Jahren starb Elisa Maier 1944. Das Haus ging an ihre Tochter Emma (1909-1963) über, die mit dem Landwirt Wilhelm Schiehle (1903-1979) verheiratet war. Auch im Zweiten Weltkrieg hatte die Familie ein Todesopfer zu beklagen: Der 8-jährige Siegfried Schiehle (1936-1945) kam bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 zu Tode.

Standort des Fotografen: 47.888813, 8.341913

Spielende Kinder im Garten von Familie Kuster in der Maienlandstraße, ca. 1928

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

Kinder spielen im Garten von Landwirt August Kuster (1883-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Selb (1883-1963). Zwei Kinder halten sich an den Händen, die anderen schlupfen darunter hindurch. Das Mädchen rechts ist Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), die auf der anderen Straßenseite zu Hause ist. Rechts steht ein Puppenwagen mit einem geflochtenen Körbchen.

Die Kinder singen beim Spielen ein Lied: »Schlupfet alle gleich durch, / Schlupfet alle gleich durch, / durch die goldene Brücke… / Sie bricht entzwei, / sie bricht entzwei. / Wer soll sie wieder bauen! / Mit einer Hand, mit zweiter Hand / Der letzte muss gefangen sein!«

Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) und die Häuser in der Alenbergstraße zu erkennen. Das Haus von Arzt Dr. Gugelberger (Maienlandstr. 6) ist noch nicht gebaut.

Standort des Fotografen: 47.885071, 8.342398

Haus Heizmann in der Maienlandstraße, ca. 1987

Sammlung Familie Waßmer

Dieses Foto wurde aufgenommen, um ein Stück »Alt-Löffingen« zu dokumentieren, das kurze Zeit später aus dem Stadtbild verschwinden sollte. Das Haus Heizmann war ein typisches Bauernhaus, mit Wohnbereich auf der rechten Seite, einer Haustür und einer Stalltür und zwei Scheunentoren auf der linken Seite. Die Landwirtschaft wurde seit 1962 von dem Landwirt Franz Heizmann (1927-1985) und seiner Ehefrau Agnes geb. Benz (1927-2005) bis in die 1980er Jahre hinein betrieben. Das Haus wurde dann abgerissen und machte einem Wohnhaus Platz.

Standort des Fotografen:  47.886038, 8.342115

Haus Geisinger in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Der Landwirt Johann Geisinger (1884-1964) führt gerade einen Stier aus dem Scheunentor heraus. Das Tier ist aufgezäumt. Vermutlich wird es gleich vor den Wagen gespannt. Denn es ist Winter, der Schnee ist noch nicht ganz weggetaut und daher eine günstige Zeit, um Gülle auszufahren.

Johann Geisinger, der mit Maria geb. Huber (1898-1954) verheiratet ist, hatte das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung 1911 gekauft. 1962 übernimmt der Elektromeister Hans Geisinger (1921-1993) das Anwesen. 

Standort des Fotografen: 47.885875, 8.342294

Haus Fehrenbach in der Maienlandstraße, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Schreiber zur Verfügung.

Als dieses Foto vom Haus Fehrenbach entstand, gehörte es dem Landwirt Johann Fehrenbach III (1883-1938), der »Bläsius« genannt wurde. Das verschindelte Haus, dessen Dach teils mit Holzschindeln, teils mit Ziegeln eingedeckt war, war sein Elternhaus. Er hatte es 1931 von seinen Eltern Jakob Fehrenbach und Anna Fehrenbach geb. Benz geerbt, die innerhalb von fünf Monaten beide verstorben waren. »Bläsius« wohnte hier zusammen mit seiner Frau Karolina geb. Müller (1894-1948), die er 1921 geheiratet hatte. 1938 verunglückte er mit seinem Motorrad bei einem Unfall am Mailänder Tor im Alter von nur 54 Jahren. Seine Witwe starb 1948.

Die Fehrenbachs hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Die Tochter war in Villingen mit dem Bäckermeister Haas verheiratet und erbte das Haus im Maienland. Sie vermietete es an den Sägearbeiter Anton Höfler. Anfang der 1950er Jahre kaufte es der Landwirt und Maschinenschlosser Karl Schreiber (1910-2001), der mit seiner Familie von 1940 bis 1951 im »neuen Benzbau« gewohnt hatte. Er wohnte hier zusammen mit seiner Frau Mina geb. Rappenegger (1917-2004) bis zu ihrem Tod.

Standort des Fotografen: 47.887787, 8.341421

Haus Guth in der Maienlandstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Irma und Johann Fritsche zur Verfügung. 

Kaum mehr wiederzuerkennen ist dieses kleine Häuschen in der Maienlandstraße. Heutzutage verfügt es über zwei Stockwerke und über einen breiten Balkon an der Giebelseite. Als dieses Foto in den 1930er Jahren entsteht, ist es noch einstöckig, ein typisches Taglöhner-Häuschen, wie es mehrere im Maienland gibt. Es gehört dem Landwirt und Waldarbeiter Ernst Guth (1873-1941) und seiner Ehefrau Johanna Guth (geb. Faller, 1875-1932). Nach dem Tod der beiden erbt die Tochter Maria (1909-1993) das Häuschen. Sie ist mit dem Holzhauer Karl Benz verheiratet (1905-1972).

Irma Fritsche (geb. Benz), die mit Johann Fritsche verheiratet ist, stockt das Haus schließlich um ein Stockwerk auf. Schön zu erkennen sind auf dem Foto auch zwei Holunderbäume, die vor dem Haus Guth und dem benachbarten Haus Isele (Maienlandstr. 37) in voller Blüte stehen. Am rechten Bildrand führt die noch ungeteerte Auffahrt zum Haus Schreiber (Maienlandstr. 28).

Standort des Fotografen: 47.887516, 8.341330

Haus Brugger in der Maienlandstraße, ca. 1925 -1930

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Über den Fenstern im Erdgeschoss hängt ein Schild: »Adolf Brugger, Schuhmachermeister«. Davor lehnt Adolf Brugger (1882-1968) entspannt am hölzernen Lattenzaun und blickt mit verschränkten Armen in die Kamera.

Adolf Brugger ist der Sohn des Uhrkastenmachers Johann Georg Brugger (1847-1920) und dessen Ehefrau Theresia Brugger (geb. Kaiser, 1854-1945). 1917 hatten die Eltern das Anwesen an ihren Sohn übergeben. Auffällig ist die Wiederkehr, wo eine unverputzte Fachwerkkonstruktion sichtbar ist – ein Hinweis auf Umbauten oder Erweiterungen. Am 24. Januar 1924 beantragte Adolf Brugger offiziell die Errichtung eines »Dachaufbaus« sowie den Einbau von zwei Zimmern im Dachgeschoss. Diese Arbeiten wurden offenbar ausgeführt, nur Schönheitsarbeiten stehen noch aus. Typisch für die meisten Häuser ist die Verbindung von Wohnbereich, Werkstatt und landwirtschaftlichem Nutzteil: An das Wohnhaus schließen sich Scheuer und Stallung an. Das Haus steht als eines der letzten Gebäude in der Maienlandstraße.

1963 geht das Haus an die nächste Generation: an Franz Rebholz (1931-2013) und Emma Rebholz (1929-2015).

Standort des Fotografen: 47.887958, 8.341427

Narrengruppe vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße, Fasnacht 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Vor dem Haus Krauß in der Demetriusstraße steht eine Schar Fasnachtsnarren. Sie sind als mittelalterliche Bauern verkleidet und führen einen Hakenpflug und einen Morgenstern mit sich. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Großempfang zu Ehren Kaiser Karl des Dicken, der die Narrenstadt besucht«.

Wer weiß, wer die anderen Narren und Närrinnen sind?

1.Reihe, v..l.n.r.: 1 Ernst Krauß, 2 Justine Sauter, 3 Elise Göpper, 4 Hildegard Bader (Ehefrau von Paul Bader), 5 Karl Bader (1902-1971), 6 Ehefrau von Lehrer Willig oder Schlachter, 7 Gerhard Bader (in der Schaukel) , 8 ??? Weißer (Schwiegersohn von Bernhard Strobel)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 August Kienzler und 2 Ehefrau ??? Kienzler, 3 ???, 4 Werner Hepting (1928-2011), 5 Josef Armbruster
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Weißer, 2 Tochter von Bernhard Strobel, 3 Engelbert Müller, 4 Erika Faller (Ehefrau von Franz Faller)

Standort des Fotografen: 47.884277, 8.344915

Verkleidete Kinder in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht ca. 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Eine verkleidete Kindergruppe lässt sich in der Unteren Hauptstraße ablichten. Es grüßen u.a. ein »Schotte«, eine »Holländerin«, das »Rotkäppchen« und eine »Zigeunerin«.

V. l. n. r.: Cäcilia Bader, Gisela Willmann, Georg Willmann, Marlies Willmann, Maria Kriegisch (verh. Waßmer) und Irmgard Bader.

Standort des Fotografen: 47.883326, 8.343658