Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit vier Ansichten, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg | Stadtarchiv

Die colorierte Mehrbildkarte aus dem Jahr 1907 vereint vier Ansichten: In der oberen Hälfte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen ist. Am linken Bildrand ist das neu gebaute Forstamt (Rötenbacher Str. 8) zu sehen. Die Häuser des Städtchens schmiegen sich an den Fuß des Alenbergs. Nur die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt aus dem Häusergewirr heraus.

Darunter sind links und mittig zwei Ansichten des Gasthauses »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) abgebildet: Eine Hausansicht von der Straße aus und ein Blick in die »Gartenwirtschaft«: Unter Bäumen sind Bierbänke aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Die vierte Ansicht zeigt rechts die 1901 geweihte Wallfahrtskirche Witterschnee. Sie wurde ab 1894 im neoromanischen Stil erbaut.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg | Sammlung Familie Waßmer

Acht Jahre wird diese Ansichtskarte bereits vertrieben, als sie am 25. April 1914 von Löffingen nach Buchenbach versendet wird. Ein junger Mann, Josef Wehrle, schreibt einem Fräulein Lina: »Erlaube mir Ihnen von hier dies Kärtlein zu senden.«

»Hier«, das ist Löffingen. Drei Ansichten zeigt die colorierte Mehrbildkarte. Eine Gesamtansicht des Städtchens, vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen. Zu sehen ist die Altstadt mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael, das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) und die Bahnlinie im Vordergrund. Zu erkennen ist auch das landwirtschaftliche Anwesen von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das keine vier Monate später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder. Das Alenbergwäldchen ist ebenfalls zu sehen und daneben sogar die Turmspitze der Friedhofskapelle.

In der unteren Hälfte zeigt die Mehrbildkarte zwei Detailaufnahmen. Links ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und rechts das Rathaus mit dem Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zu sehen. Das Rathaus wurde kurz zuvor umgebaut: Die Türen der ehemaligen Markthalle sind verschwunden und wurden zum unteren Rathausplatz hin durch Fenster ersetzt.

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Gebert« und Gesamtansicht, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg | Stadtarchiv

»Hier bin ich«, schreibt Fanny in Kurrentschrift auf das kleine Bildchen unten links auf der Mehrbildkarte, die seit 1907 verlegt wird. Darunter ist die älteste bekannte Ansicht des »Restaurant J. Gebert« in der heutigen Oberen Hauptstraße zu sehen. Betreiberin ist Emma Gebert geb. Rosenstiel (1865-1936). Sie ist die Witwe des einige Jahre zuvor verstorbenen Gast- und Landwirts Johann Gebert (1863-1895).

Fanny schickt die Karte am 11. November 1915 von Löffingen an »Fräulein Marie« nach Donaueschingen. Sie sendet ihr die »herzlichsten Grüße« und jammert über das »schlechte Wetter«, denn: »Schnee hat es hier wie mitten im Winter.«

Über dem kleinen Bildchen ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet. Sie wird vom Gewann »Im kleinen Brühl« jenseits der Bahnlinie aus aufgenommen. Zu sehen ist u. a. das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7).

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg | Sammlung Familie Waßmer

Drei Ansichten sind auf dieser Mehrbildkarte von 1906 zu sehen. Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens vom Gewann »Breiten« aus abgebildet. Am linken Bildrand ist das 1905 eröffnete Großherzogliche Forsthaus in der Rötenbacher Straße zu erkennen. Auf dem Alenberg stehen noch die Häuser, die einige Jahre später dem Großbrand 1921 zum Opfer fallen und eingeäschert werden.

Links unten ist das Gasthaus »Ochsen« am oberen Rathausplatz zu sehen. Nach dem Tod des »Ochsen«-Wirtes Martin Gromann (1866-1905) wird die Wirtschaft von seiner Witwe Josefa Gromann (geb. Sibold, 1863-1937) weiterbetrieben. 

Rechts unten ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Witterschnee« abgebildet. Vermutlich richtet sich die Ansichtskarte auch und vor allem an Pilger, die nach Löffingen kommen, und einen Gruß nach Hause versenden wollen.