Blick vom Kirchturm in die Kirchstraße, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Kirchturm der katholische Pfarrkirche St. Michael ist 1961 eingerüstet, um verputzt zu werden. Diese Gelegenheit nutzt der Fotograf dieses Bildes, um auf den Turm zu steigen und mehrere Fotos von oben auf das Städtchen aufzunehmen.

Hier ist die Kirchstraße zu sehen, die damals noch Hafnergasse heißt. Drei Häuser der rechten Straßenseite wurden beim Großbrand 1929 zerstört und kurz darauf mit Staffelgiebeln wiederaufgebaut. Anfang der 1960er Jahre hat der Autoverkehr deutlich zugenommen: Vier Autos sind auf diesem Foto zu erkennen. Der alte Brunnen in der Mitte der Hafnergasse ist zu einem Verkehrshindernis geworden. Im linken Straßenzug sind die Häuser Hafnergasse 18 und 19 zu sehen, das Haus von Rosa Hauser geb. Rebholz ist an der Markise vor dem Schaufenster zu erkennen. Zehn Jahre später werden beide Häuser abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.882616, 8.344053

Blick vom Kirchturm zum Bahnübergang, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Vom Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick hinunter auf den Bahnübergang. Rechts vorne ist die Einmündung der Bahnhofstraße zu sehen. Auf dem Grundstück im Vordergrund links stand bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das Haus der Witwe Theresia Kaus geb. Kaier (1860-1935).

Jenseits der Gleise stehen die Häuser der Rötenbacher Straße: Das Haus von Ratschreiber Karl Zepf und seiner Ehefrau Maria geb. Biehler (Rötenbacher Str. 2), das sie 1954 erworben hatten. Daran angebaut Dienstwohnungen der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 4), in denen Stationsvorsteher Willi Brendel mit seiner Familie wohnt. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht das kleine einstöckige Bahnwärterhäuschen im Besitz der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 1) und daneben das Haus von Landwirt Anton Selb und seiner Ehefrau Hedwig geb. Oschwald (Rötenbacher Str. 3), das sich schon seit Generationen im Familienbesitz befindet. Dahinter schließen sich Wiesen und Felder an, denn die Conradin-Kreutzer-Straße gibt es 1961 noch nicht.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.343992

Blick vom Kirchturm in Richtung Seppenhofen, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Farbfotos waren Anfang der 1960er Jahre noch eine Seltenheit. Dieses Foto ist Teil einer Serie, die einen Rundumblick vom Kirchturm herunter dokumentiert.

Der Blick schweift in diesem Foto über die Häuser in der Seppenhofer Straße in Richtung Bahnlinie mit der Bonndorfer Straße und der neu angelegten Gartenstraße auf der anderen Seite des Bahndamms. Eine rege Bautätigkeit hat eingesetzt: In der Gartenstraße sind neue Gebäude entstanden, aber auch in der Bildmitte ist ein neues Einfamilienhaus neu gebaut (Seppenhofer Str. 6).

Standort des Fotografen: 47.882646, 8.344120

Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Dezember 1961

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Rudi Jordan zur Verfügung.

Anfang der 1960er sieht das Haus Jordan noch weitgehend so aus, wie es 1907 errichtet wurde. Zwischenzeitlich wurde es nur zur Linken um ein paar Meter erweitert. Aber nach wie vor ist das Gebäude in zwei Teile gegliedert: Rechts befindet sich der Wohnbereich, links die Ökonomie. Das Obergeschoss ist verschindelt. Das Dach ist ein Walmdach und zum Seitengiebel abgeschrägt.

Bei der Modernisierung um 1970 wird der Ökonomiebereich zu Wohnungen ausgebaut. Die beiden Scheunentore verschwinden. Fenster werden eingefügt, Balkone vor die Fassade gehängt. Dort, wo sich auf dem Foto noch Haustür und Stalltür befinden, wird ein Treppenhaus errichtet, das mit Glasbausteinen verkleidet ist.

Standort des Fotografen: 47.885153, 8.350163

Aufführung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Das Bild wird fotografiert, um das närrische Treiben im Vordergrund festzuhalten. Zu sehen sind Angehörige der Stadtmusik, der weiblichen Narrenpolizei und die »Laternenbrüder«. Die große Hexe der Hexengruppe dient als Kulisse des Spektakels. Für den Fotografen sind die Gebäude im Hintergrund unwichtig.

Das Haus von Richard Funk (Demetriusstr. 10) besitzt als einziges Anwesen in der Kirchstraße eine Wiederkehr zur Straße hin und eine schmale hohe Gaube im Dach, verschlossen mit zwei großen Holztüren. Unter dem weit vorgezogenen Satteldach befindet sich ein Aufzugskran. Beim Blick auf die Fenster wird deutlich, dass sich Teile des Gebäudes abgesenkt haben. Das Haus wird zu Beginn der 1970er Jahre zusammen mit dem Nachbargebäude Heiler (Demetriusstr. 8) abgebrochen. Der aus Konstanz stammende Arzt Dr. Gebhard Hecht errichtet an ihrer Stelle einen Neubau.

Standort des Fotografen: 47.883162, 8.344674

Hebamme Emma Kienzle mit Neugeborenem, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Emma Kienzle geb. Geisinger (1915-2003) war Hebamme mit Leib und Seele.  Von 1948 bis zur Schließung 1983 arbeitete sie in der Geburtsabteilung im Krankenhaus in der Seppenhofer Straße. Im Durchschnitt kamen jährlich etwa 150 Neugeborene zur Welt, denen sie half, das Licht der Welt zu erblicken. Auch bei Hausgeburten war die beliebte Hebamme dabei.

Emma Kienzle war die Tochter des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und der Hebamme Veronika geb. Mauthe (1878-1958). Ihr späterer Beruf war Emma Kienzle also bereits in die Wiege gelegt. Sie war seit jungen Jahren verwitwet und wohnte bis zu ihrem Tod in ihrem Elternhaus in der Alenbergstraße 6.

Von 1956 bis 1986 engagierte sie sich auch als Leiterin der Dorfhelferinnenstation. Das Dorfhelferinnenwerk Sölden e.V. war 1954 gegründet worden, um Frauen und Familien zu unterstützen.

Standort des Fotografen: 47.881668, 8.345370