Blick vom »Kleinen Brühl« auf das Städtchen, ca. 1910

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Mit »unser Haus« ist diese Ansichtskarte beschriftet, die am 19. Juli 1913 von Löffingen nach St. Georgen geschickt wird. Markiert mit einem Pfeil ist das Haus von Schreiner Rupert Wehrle (Rötenbacher Str. 2), das direkt an der 1901 eröffneten Bahnlinie steht. Überhaupt ist letztere auf dieser Gesamtansicht gut zu erkennen.

Aufgenommen im Gewann »Im kleinen Brühl« fällt der Blick auf das unbebaute Gebiet, in dem heute die Häuser der Gartenstraße, der Bonndorfer Straße und der Göschweiler Straße stehen. Im Hintergrund sind die Häuser der Rötenbacher Straße zu sehen mit dem neu gebauten Forstamt (Rötenbacher Str. 8).

Dass vor dem Bahnbau die Göschweiler Straße geradewegs in den heutigen Pfarrweg überging, lässt sich auf dem Foto ebenfalls noch erahnen. Die beiden Häuser von Schreiner Viktor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) werden in alten Dokumenten denn auch als »am Göschweiler Weg« gelegen bezeichnet.

Standort des Fotografen: 47.880011, 8.343684

Blick in die verschneite Rötenbacher Straße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Fahrzeuge werden auf der Rötenbacher Straße zur Zeit ihre Probleme haben, durchzukommen. Denn die Fahrbahn ist noch nicht komplett geräumt. Noch ragt der Schnee in die Höhe. Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) ist mit seiner Kamera losgezogen und fängt ein paar winterliche Impressionen des Städtchens ein.

Er steht wenige Meter neben dem Bahnübergang, als er dieses Foto aufnimmt. Auf der linken Straßenseite ist das Schrankenwärterhaus (Rötenbacher Str. 1) und das Haus Selb (Rötenbacher Str. 3) zu sehen. Auf der rechten Straßenseite stehen das Haus Limb (Rötenbacher Str. 6) und das Forstamt (Rötenbacher Str. 8). Dahinter endet die Bebauung. Nur das Sägewerk Benz schließt sich noch an. Aber das Gewann »Breiten« ist noch vollkommen unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.881935, 8.342730

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, 1936

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Diese Ansichtskarte wird am 2. Mai 1936 auf dem Postamt in Löffingen aufgegeben und nach Badenweiler versandt. Darauf zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die vom Gewann »Breiten« aus aufgenommen wird.

Der Blick ist so gewählt, dass neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Festhalle und Volksschule (Festhallenstr. 3-7) gut im Bild zu sehen ist. Denn der Gebäudekomplex an der »Hasle« ist der ganze Stolz der Einwohner, nachdem der 1923 begonnene Bau endlich fertiggestellt ist.

Im Vordergrund sind zwei neu erbaute Häuser in der Bonndorfer Straße zu sehen (Bonndorfer Str. 2 und 3). Die Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg sowie die beiden Barockhäuser in der Unteren Hauptstraße sind ebenfalls gut zu erkennen. Die gleichmäßigen Wolken am blauen Himmel sind vom Verlag A. Rebholz in das Bild hineinretuschiert.

Standort des Fotografen: 47.881350, 8.340162

Blick vom Kirchturm in Richtung Rötenbacher Straße, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Bahnübergang an der Rötenbacher Straße ist geschlossen. Ein Zug fährt gerade in Richtung Bahnhof ein. Gezogen wird er von einer Dampflok, vermutlich der Baureihe 50 vom BW Villingen. Sofort staut sich der Verkehr beiderseits des beschrankten Bahnübergangs, schließlich dient die Straße noch als Bundesstraße. Der Durchgangsverkehr aus der Richtung Freiburg und aus Donaueschingen muss durch das Städtchen fahren.

Noch stehen wenige Häuser jenseits der Bahnlinie, wie dieser Blick vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche zeigt. Neben dem Schrankenwärterhaus (Rötenbacher Str. 1) und dem Haus von Anton und Hedwig Selb (Rötenbacher Str. 3) sind auf der anderen Straßenseite das Haus von Ratschreiber Karl Zepf (Rötenbacher Str. 2) und – daran angebaut – ein Haus mit Dienstwohnungen der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 4) zu sehen. Darin wohnen Bahnhofvorsteher Willi Brendel und seine Ehefrau Johanna Brendel geb. Prause mit ihren drei Kindern Barbara, Wilfriel und Christel. Auf der anderen Straßenseite steht das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 6).  Das Neubaugebiet in der »Breiten« ist noch nicht erschlossen. Felder und Wiesen schließen sich an.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344064

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1925

Verlag Huber & Comp. G.m.b.H., Achern / Sammlung Familie Waßmer

Einen »Gruß aus Löffingen« übermittelt diese Ansichtskarte aus der Mitte der 1920er Jahre.  Noch sind Farbaufnahmen eine Rarität, sie werden erst ab den 1930er Jahren kommerziell genutzt und finden erst dann rasche Verbreitung. In den 1920er Jahren werden Ansichtskarte noch manuell coloriert, so auch bei dieser schwarz-weiß Aufnahme des Städtchens.

Sehr naturalistisch mutet das Ergebnis nicht an. Offenbar standen bei dem Verfahren nur drei Farben zur Verfügung: Ein saftiges Grün für die Wiese in der Bildmitte, ein türkisenes Blau, das sowohl für die Wiese im Vordergrund als auch für einzelne Dächer und die Fassaden des katholischen Pfarrhauses und des Gasthauses »Linde« verwendet wurde, und schließlich ein Magentarot, mit dem die meisten Dächer des Städtchens eingefärbt wurden.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Die Göschweiler Straße mit ihrer Baumallee teilt die türkisene von der grünen Wiese. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Zwei einsame Holzschopfs sind die einzige Bebauung.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601

Blick vom Kirchturm zum Bahnübergang, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Vom Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick hinunter auf den Bahnübergang. Rechts vorne ist die Einmündung der Bahnhofstraße zu sehen. Auf dem Grundstück im Vordergrund links stand bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg das Haus der Witwe Theresia Kaus geb. Kaier (1860-1935).

Jenseits der Gleise stehen die Häuser der Rötenbacher Straße: Das Haus von Ratschreiber Karl Zepf und seiner Ehefrau Maria geb. Biehler (Rötenbacher Str. 2), das sie 1954 erworben hatten. Daran angebaut Dienstwohnungen der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 4), in denen Stationsvorsteher Willi Brendel mit seiner Familie wohnt. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht das kleine einstöckige Bahnwärterhäuschen im Besitz der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 1) und daneben das Haus von Landwirt Anton Selb und seiner Ehefrau Hedwig geb. Oschwald (Rötenbacher Str. 3), das sich schon seit Generationen im Familienbesitz befindet. Dahinter schließen sich Wiesen und Felder an, denn die Conradin-Kreutzer-Straße gibt es 1961 noch nicht.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.343992