Häuser Kuster und Kress in der Bonndorfer Straße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Seit fast einem Jahrhundert stehen die beiden Einfamilienhäuser in der Bonndorfer Straße. Das linke Haus (Bonndorfer Str. 3) wurde 1929/30 von dem Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) nach Plänen von Architekt Johann Preuß erbaut. Kuster wohnt darin mit seiner Ehefrau Mathilde Kuster geb. Hutzler (1893-1960).

Rechts daneben errichtete 1932/33 Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939) sein Wohnhaus (Bonndorfer Str. 2), ebenfalls nach Plänen von Architekt Preuß. Nachdem Steidlinger am 12. Dezember 1939 gestorben war, wohnte darin bis zu ihrem Tod seine Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953). Sie starb am 30. Mai 1953 im Alter von 75 Jahren. Elisabeth Kress geb. Steidlinger (1899-1989) erbt das Haus und wohnt darin mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Emil Kress (1895-1962), und ihrer Tochter Ingeborg Kress (verh. Heintze, 1926-2013).

Erst später wird die Straße in Bonndorfer Straße umbenannt und die beiden Häuser erhalten die Hausnummern 2 und 3.

Standort des Fotografen: 47.881781, 8.343142

Frau in der Göschweiler Straße, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Eine junge Frau steht in der Göschweiler Straße, bevor diese eine Kurve macht und zum »Reichberg« hinaufführt. Es ist Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014). Sie trägt einen eleganten Wintermantel, der nicht geschlossen ist. Denn der Winter scheint vorüber und die Temperaturen sind frühlingshaft an diesem sonnigen Tag. Der Blick der Frau fällt auf die Felder und Wiesen im Gewann »Breiten«.

Im Hintergrund ist das Städtchen zu sehen. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragt in den Himmel, aber auch das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 9) sowie die Volksschule an der »Hasle« sind zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880708, 8.340450

Erster-Mai-Streich in der Seppenhofer Straße, ca. 1950

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Über Nacht wurde die Seppenhofer Straße still und heimlich in »Vollmilch-Strasse« umbenannt. Unübersehbar hängt das Straßenschild mit dem neuen Straßennamen an der Kreuzung von Seppenhofer Straße und Pfarrweg.

Welcher Witzbold mag da wem einen Streich gespielt haben? Schließlich ist 1. Mai! Ein weiteres Schild, das kein Scherz ist, weist den Weg zum städtischen Krankenhaus.

Am linken Bildrand sind die Häuser Heiler und Fieger zu sehen. Das neue katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut. Am Ende der Straße überspannt eine Eisenkonstruktion die Bahnlinie, die als Rohr- oder Leitungsüberführung dient. Jenseits der Bahnlinie sind das Haus Beha (Göschweiler Str. 2) und das Haus Frey (Bonndorfer Str. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882073, 8.344377

Büroangestellte der Firma Benz vor der »Villa Benz«, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Vor der »Villa Benz« (Bonndorfer Str. 7) haben sich Büroangestellte der Holzindustriewerke Josef Benz AG für ein Gruppenfoto versammelt. Man steht im Vorgarten, der von einem weiß gestrichenen Holzzaun eingefasst ist. Davor verläuft die Bonndorfer Straße und die Bahnlinie.

Am rechten Bildrand sind die katholische Pfarrkirche und die Häuser im heutigen Pfarrweg zu sehen.

Wer erkennt die Männer und Frauen auf dem Foto?
V.l.n.r.: [Prokurist Dr. Oskar Langenbacher?], Klara Egle (spätere Sr. Confirmata, 1910-1991), ???, Anna Benz (verh. Strobel, 1906-1986), Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989)

Standort des Fotografen: 47.880402, 8.345138

Blick vom Kirchturm auf den Pfarrweg in Richtung Reichberg, ca. 1958-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wieder ist ein Fotograf auf den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael gestiegen, um aus luftiger Höhe in alle Himmelsrichtungen zu fotografieren. Auf diesem Foto fällt der Blick auf das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2), in dem der Dentist und Zahnarzt Paul Gwinner seine Praxis betreibt. Dahinter sind die Häuser Heiler (Pfarrweg 1) und Fieger (Pfarrweg 2) zu sehen. Die Straße heißt freilich noch nicht so, denn der Neubau des katholischen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) ist noch nicht erbaut. Noch werden die beiden Häuser der Seppenhofer Straße zugeordnet.

Gut zu erkennen ist von hier oben auch, dass vor dem Bahnbau 1901 der Pfarrweg in die Göschweiler Straße überging. Jenseits der Bahnlinie stehen die Häuser in der Bonndorfer Straße. Doch eine rege Bautätigkeit in diesem Gebiet hat bereits eingesetzt und die ersten Neubauten werden an der Göschweiler Straße und in der Conradin-Kreutzer-Straße errichtet.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344051

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1940

Verlag J. Schäfer, Reutlingen / Stadtarchiv

In den 1930er Jahren wächst das Städtchen über die Bahnlinie hinaus. Die Häuser in der Bonndorfer Straße werden gebaut.

Den Anfang machte der Postschaffner Karl Kuster (1886-1963), der 1929/30 sein Wohnhaus (Bonndorfer Str. 3) nach Plänen von Architekt Johann Preuß erbauen ließ. 1932/33 folgte Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939), der daneben sein Wohnhaus nach Plänen des selben Architekten errichtete (Bonndorfer Str. 2).

Jenseits der Göschweiler Straße baute dann 1935 Bauunternehmer Heinrich Wider sein Wohnhaus (Bonndorfer Str. 4). Ein Jahr später errichtete die Baugenossenschaft daneben das Beamtenhaus (Bonndorfer Str. 6). Der Bau war unter ihren Mitgliedern umstritten und wurde von einigen als »Luxusbau« kritisiert. Im ersten Stockwerk wohnt Lehrer Lipps, im zweiten Stockwerk NSDAP-Bürgermeister Heinrich Andris mit seiner Familie.

Dass die Ansicht vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgenommen wird, ist am Bahnhofsgebäude und dem Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a) zu erkennen. Beide Gebäude werden bei Bombenangriffen komplett zerstört.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen mit Haus »Schönblick«, ca. 1950

Verlag Gebr. Metz, Tübingen / Stadtarchiv

Das Haus »Schönblick« der Familie Wurster wirbt in der Nachkriegszeit mit dieser Ansichtskarte für ihre Pension und ihr Café. Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die in der Nähe der Göschweiler Straße aus aufgenommen wird. Im Vordergrund blühen ein Strauch und ein Baum. Über die Wiesen und Felder im Gewann »Breiten« fällt der Blick auf die katholische Pfarrkirche St. Michael und dahinter die Festhalle und Volksschule bei der »Hasle«. Danben ist mit einem Pfeil das Haus »Schönblick« markiert, das über dem Städtchen thront.

Unterhalb des »Schönblicks« existiert die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße noch nicht. Aber das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) steht bereits.

Standort des Fotografen: 47.881072, 8.338383

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1949

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Das Getreide steht hoch und wartet darauf, bald geerntet zu werden. Noch ist das Gewann »Breiten« nicht bebaut, es gibt noch keine Hebelstraße und keine Conradin-Kreutzer-Straße. Ungehindert wandert der Blick über Felder und Wiesen in Richtung Städtchen.

Die Perspektive des Fotografen ist so gewählt, dass die katholische Pfarrkirche St. Michael im Mittelpunkt des Bildes steht, aber zugleich die Festhalle und Volksschule an der »Hasle« zu sehen sind. Eingerahmt wird die Ansicht durch einen Baum, der an der Göschweiler Straße steht und am rechten Bildrand das Foto begrenzt.

Der Zeitpunkt, wann das Foto aufgenommen wird, lässt sich ziemlich präzise bestimmen. Das Haus von Zahnarzt Paul Gwinner (Seppenhofer Str. 2) wird gerade gebaut. Wir schreiben das Jahr 1949.

Standort des Fotografen: 47.880735, 8.340282

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, 1936

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Diese Ansichtskarte wird am 2. Mai 1936 auf dem Postamt in Löffingen aufgegeben und nach Badenweiler versandt. Darauf zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die vom Gewann »Breiten« aus aufgenommen wird.

Der Blick ist so gewählt, dass neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Festhalle und Volksschule (Festhallenstr. 3-7) gut im Bild zu sehen ist. Denn der Gebäudekomplex an der »Hasle« ist der ganze Stolz der Einwohner, nachdem der 1923 begonnene Bau endlich fertiggestellt ist.

Im Vordergrund sind zwei neu erbaute Häuser in der Bonndorfer Straße zu sehen (Bonndorfer Str. 2 und 3). Die Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg sowie die beiden Barockhäuser in der Unteren Hauptstraße sind ebenfalls gut zu erkennen. Die gleichmäßigen Wolken am blauen Himmel sind vom Verlag A. Rebholz in das Bild hineinretuschiert.

Standort des Fotografen: 47.881350, 8.340162

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342