Hebammen des Bezirkes Neustadt, ca. 1939

Stadtarchiv Titisee-Neustadt

Die Hebammen des Bezirkes Neustadt sind zu einem Treffen zusammengekommen. Daran teil nimmt auch Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958, 2.Reihe, 2.v.r.). Alle Hebammen sind in ihre Tracht gekleidet, bestehend aus einem schwarzen Kleid mit weißem Kragen. Auf dem Kopf tragen sie einen schwarzen Schleier und darüber eine Art Diadem, offenbar wurden die Hebammen für ihre Verdienste ausgezeichnet. Bei der Geburt wie vieler Kinder mögen die Hebammen auf dem Foto geholfen haben?

Zu erkennen ist außerdem eine weiße Brosche, die vermutlich die Mitgliedschaft zu der 1939 gegründeten Reichshebammenschaft zeigt. Die Verbandsbrosche trägt die Inschrift »Im Dienste der Zukunft unseres Volkes«.

Von Veronika Geisinger ist weiter bekannt, dass sie im Rahmen der Entnazifizierung (»Verfahren über die politische Säuberung«) wie die meisten Hebammen im Amtsbezirk zu »3 Jahren Bewährung« verurteilt wurde (veröffentlicht im »Badischen Amtsblatt« vom 2. April 1947). Ob ihr persönlich etwas zur Last gelegt wurde oder es ausschließlich um ihre Funktion im Gesundheitswesen und ihre Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Reichshebammenschaft ging, ist unbekannt.

Standort des Fotografen: Neustadt

Familie ??? nach der Taufe auf dem Heimweg in der Oberen Hauptstraße, ca. 1940-1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.

Es ist Winter. Schnee liegt am Straßenrand. Eine Personengruppe steht an der Kreuzung von der Oberen Hauptstraße und der Dittishauser Straße. Man kommt gerade aus der katholischen Pfarrkirche St. Michael zurück, wo ein neugeborenes Baby soeben getauft wurde. Getragen wird es von der Hebamme Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966). Der Vater trägt einen schwarzen Anzug und Zylinder. Die Mutter (oder die Patentante?) geht neben ihm, drei Kinder, die zur Feier des Tages herausgeputzt sind, springen herum.

Wer weiß, um welche Familie es sich handelt? Wie heißt der Täufling?

Standort des Fotografen: 47.884664, 8.348151

Taufgesellschaft nach einer Doppeltaufe vor der Pfarrkirche, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Auf den Treppenstufen vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat sich eine Taufgesellschaft zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Zwei Neugeborene sind soeben getauft worden, ob es sich um Zwillinge handelt oder um Täuflinge aus zwei unterschiedlichen Familien ist unbekannt. Die Frau, die das Baby rechts trägt, ist die Hebamme Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958).

Wer weiß, wer die Männer (Väter? Taufpaten?) sind? Wer sind die beiden Frauen? Der linke Mann sieht aus wie der seit 1943 vermisste Josef Kienzler.

Standort des Fotografen: 47.882845, 8.344318

Familie Heizmann nach der Taufe auf dem Heimweg in der Festhallenstraße, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Nach der Taufe in der katholischen Pfarrkirche St. Michael wird das frisch getaufte Kind durch das Städtchen nach Hause getragen. Die Taufpatin wird von der Hebamme begleitet. Zu Hause wartet die Mutter, die noch im Wochenbett liegt und nach katholischem Brauch erst noch »ausgesegnet« werden muss.

Die Taufpatin Luise Bader geb. Straub (1914-2009) trägt den Täufling auf dem Arm, vermutlich Karl Heizmann jr., der am 11. August 1939 zur Welt kam. Rechts geht die Hebamme Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958), die eine schwarze Tracht trägt. Wer ist der Mann im Anzug und mit Zylinder?

Standort des Fotografen: 47.884102, 8.347891

Familie Heizmann nach der Taufe vor der Pfarrkirche, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Heizmann zur Verfügung.

Die Taufgesellschaft verlässt die katholische Pfarrkirche St. Michael. Sie kommt nicht durch das Hauptportal, sondern durch eine Seitentür. Von dort führt eine Treppe direkt in die Bittengasse herunter. Die Gruppe bleibt dort für ein Erinnerungsfoto stehen. Die Vater trägt einen schwarzen Anzug und Zylinder. Die Frau neben ihm ist vermutlich die Taufpatin. Sie trägt ein schwarzes Kleid. Auf ihrem Arm hält sie den Täufling. Begleitet werden die beiden von der Hebamme, die eine schwarze Tracht trägt.

Bei dem Täufling handelt es sich um Karl Heizmann jr., der am 11. August 1939 zur Welt kam. Der Mann links ist der Landwirt Karl Heizmann (1911-1947). Seine Ehefrau Notburga Heizmann geb. Schwanz (1912-?) ist bei der Taufe nicht anwesend, da sie noch im Wochenbett liegt und nach katholischem Brauch noch »ausgesegnet« werden muss. Vertreten wird sie von der Taufpatin Luise Bader geb. Straub (1914-2009). Rechts steht die Hebamme Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958). Zwei Kinder nähern sich neugierig. Im Hintergrund sind weitere Kinder zu sehen, die beim Heruntergehen auf der Treppe herumalbern und sich gegenseitig schubsen.

Standort des Fotografen: 47.882756, 8.344682

Ehrung von Oberschwester Gertrud Faller und Hebamme Emma Kienzle, ca. 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bürgermeister Dieter Mellert hat die erfreuliche Aufgabe, zwei langjährige und verdiente Mitarbeiterinnen des Krankenhauses zu ehren. Bei einer Weihnachtsfeier überreicht er der Oberschwester Gertrud Faller geb. Schmid (1925-2005) und der Hebamme Emma Kienzle geb. Geisinger (1915-2003) Blumensträuße.

Das Foto wurde im Aufenthaltsraum des Krankenhauses in der Seppenhofer Straße, dem früheren Refektorium (Speisesaal), aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.881699, 8.345347

Täufling vor dem Haus Honold in der Maienlandstraße, ca. 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Emma Kienzle und Gerda Isele zur Verfügung.

Die Hebamme Veronika Geisinger steht vor dem Haus Honold (Maienlandstr. 2) und hält einen Täufling auf dem Arm. Neben ihr stehen Fräulein Beha und Herr Glunk. Das Haus Honold war nach dem Großbrand 1921 neu erbaut worden. Neben der Eingangstreppe ist ein Steintrog, der als Brunnen dient.

Wer weiß, wer das Baby ist, das getauft werden soll?

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.343380

Hebamme Emma Kienzle mit Neugeborenem, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Emma Kienzle geb. Geisinger (1915-2003) war Hebamme mit Leib und Seele.  Von 1948 bis zur Schließung 1983 arbeitete sie in der Geburtsabteilung im Krankenhaus in der Seppenhofer Straße. Im Durchschnitt kamen jährlich etwa 150 Neugeborene zur Welt, denen sie half, das Licht der Welt zu erblicken. Auch bei Hausgeburten war die beliebte Hebamme dabei.

Emma Kienzle war die Tochter des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und der Hebamme Veronika geb. Mauthe (1878-1958). Ihr späterer Beruf war Emma Kienzle also bereits in die Wiege gelegt. Sie war seit jungen Jahren verwitwet und wohnte bis zu ihrem Tod in ihrem Elternhaus in der Alenbergstraße 6.

Von 1956 bis 1986 engagierte sie sich auch als Leiterin der Dorfhelferinnenstation. Das Dorfhelferinnenwerk Sölden e.V. war 1954 gegründet worden, um Frauen und Familien zu unterstützen.

Standort des Fotografen: 47.881668, 8.345370