2 Fotos: Turner*innen als Hexen beim Umzug, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim »scharfen Eck« zieht der Narrenumzug vorüber. Die Turner*innen des Turnerbundes beteiligen sich als Gruppe und haben sich als Hexen verkleidet. Damit machen sie der 1934 gegründeten Hexengruppe Konkurrenz. Doch ihre Anzahl ist nicht auf 28 beschränkt und ihr gehören auch nicht nur Männer an. Gewisse Ähnlichkeiten, wie rot-weiße Ringelsocken und Strohschuhe, zu den echten Löffinger Hexen sind sicherlich nur rein zufällig.

Zu sehen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a. Marc Brugger, Marianne Brugger (geb. Fehrenbach), Norbert Brugger, Ulrike Heiler, Lore Isele, Regina Isele, Lydia Kaiser, Birte Meder, Renate Meder und Klaus Ruf

Standort des Fotografen: 47.884459, 8.345568

2 Fotos: Umzugswagen der »Dilldappen« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1973

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Aktuelle Märchen im Löffinger Narrenspiegel« lautet das diesjährige Motto des Fasnacht. Und da überrascht es nicht, dass sich am »Fasnet Mändig« ein riesiger Drache seinen Weg durch die Obere Hauptstraße ins Städtchen bahnt. Eben kommt der Umzusgwagen beim »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) und Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) vorbei.

In roter Schrift steht an den Umzugswagen »Dilldappen« geschrieben – der Name einer Narrengruppe! Sie bereichert allährlich die Fasnacht mit eigenen, originellen Beiträgen. Die Gruppe ist aus einer Stammtischrunde hervorgegangen, die sich im Gasthaus »Sonne« trifft. Auf den Fotos sind die »Dilldappen« ???, ???, ??? und ??? zu erkennen. Sie tragen historische Kostüme. Ob sie die Drachenbezwinger sind?

Einige Zuschauer*innen am Straßenrand bücken sich gerade zum Boden, um ein paar Bonbons aufzuheben, die vom Umzugswagen verteilt wurden. Nicht nur Kinder freuen sich über die Kamellen, sondern offensichtlich auch Erwachsene.

Standort des Fotografen: 47.884500, 8.345722

5 Fotos: »Althexen« beim Narrenumzug am »Scharfen Eck«, Fasnacht 1994

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Sagen und Geschichten aus dem Ösch« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Da lassen sich die »Althexen« nicht lange lumpen, sondern bringen sich mit einem passenden Beitrag ein. In Szene gesetzt wird eine Hinrichtung im Gewann »Galgenbühl«, außerhalb des Städtchens, an der Straße nach Rötenbach gelegen. Wenn auch historisch belegt ist, dass der Ort als Hinrichtungsstätte diente, so gehört die Behauptung der »Althexen«, dass dort Hinrichtungen zwischen »1635 bis 1809« vollstreckt worden seien, wie es an den Umzusgwagen geschrieben steht, in den Bereich der Sagen und Märchen.

Hartnäckig hält sich bis heute auch die Vorstellung, dass auf dem »Galgenbühl« die »Hexenverbrennungen« stattgefunden hätten. Die über 30 Einwohner*innen Löffingens und der Umgebung, die man 1635/36 als Hexen verfolgte, wurden jedenfalls in Blumberg zur Richtstätte geführt und dort mit dem Schwert hingerichtet. Aber da das Fasnachtsmotto bewußt offen formuliert ist, gibt es genug Spielraum, um auch Sagenhaftes darzustellen. Sogar der Fürstenbergische Scharfrichter läuft bei den »Althexen« mit, flankiert von zwei Trommlern und gefolgt von einem Galgen. Der historisch belegte Wohnort des Scharfrichters war übrigens das »Henkerhaus« in der Hohlgasse.

Der Narrenumzug mit den »Althexen« und ihren Frauen zieht gerade am »Scharfen Eck« beim »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) vorüber.

erstes Bild: Der Fahrer ist Franz Rosenstiel.

zweites Bild: Auf dem Schafott steht Oskar Baader.

drittes Bild: Albert Jonner und Karl Götz

viertes Bild: v.l.n.r. 1 Beate Hofmeier, 2 Marianne Egle, 3 Astrid Koch, 4 Melitta Fehrenbach, 5 Hedwig Jonner, 6 Anni Vogelbacher

fünftes Bild: Die Trommler sind v.l.n.r. Fritz Egle und Oswald Laufer. Dahinter geht, leicht verdeckt, Hans Kaufmann. Es folgt unterm Galgen auf einem fahrbaren Gestell Josefa Geisinger (geb. Gebert).

Bei den Zuschauer*innen am Straßenrand sind u.a. zu erkennen: Lina Binder (Göschweiler) und Heidi Oster.

Standort des Fotografen: 47.884507, 8.345794

5 Fotos: 20-Jährige beim Narrenumzug am »Scharfen Eck«, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, es sind nicht die Bewohner*innen des Altenheims St. Martin, die sich hier in den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« eingereiht haben. Es sind die 20-Jährigen! Da die »Laternenbrüder« in diesem Jahr ihr 100. Gründungsjubiläum feiern, schlagen die 20-Jährigen noch kurzerhand ihre 20 Jahre oben drauf und gehen als 120-Jährige. Und da ein Geschlechtertausch immer ein besonderes Gaudi ist, verkleiden sich die Frauen als Greise und die Männer als Greisinnen. Und fertig sind die »Jubiläumszwanziger«, wie auf dem Umzugswagen steht.

1.Bild: Andreas Schreiber, Matthias Kühn, Jürgen Fehrenbach, Rudi Werne, Bernd Wider, Werner Hasenfratz (auf dem Fahrrad)
2.Bild: Thomas Fetz, Corinna Grimm; Thomas Kaufmann, ???, Thorsten Diehr
3.Bild: Christa Berberich, Susanne Zepf, Renate von der Heyd, ???, Karin Fritsche, Matthias Frey, Bernd Wider, Ralf Streit
4.Bild: Birgit Knöpfle, ???, ???, Karin Geisinger, Daniela Vogelbacher, Birgit Finkbeiner, Peter Zimmermann
5.Bild: Jutta Hepting, Karin Fehrenbach, ???, Jeanette Heizmann, Heike Bölle

Standort des Fotografen: 47.884462, 8.345616

»Fesselballon« beim Narrenumzug, Fasnacht 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Diese Narren wollen offensichtlich hoch hinaus. Sie haben sich aus Dutzenden bunten Luftballons eine Art »Fesselballon« gebastelt. Als der Narrenumzug am »Fasnet Mändig« vor dem Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) um das »scharfe Eck« biegt, befinden sich die Narren noch am Boden. Aber vielleicht heben sie gleich ab?

Von dem Popsong »99 Luftballons« können die Narren jedenfalls nicht inspiriert sein, denn dieser wird erst drei Jahre später veröffentlicht. Die Sängerin Nena drückt darin die Sorge aus, dass die nukleare Aufrüstung im »Kalten Krieg« zu einem Atomkrieg führen könnte.

Hast du etwas Zeit für mich?
Dann singe ich ein Lied für dich
Von neunundneunzig Luftballons
Auf ihrem Weg zum Horizont
Denkst du vielleicht grad an mich?
Dann singe ich ein Lied für dich
Von neunundneunzig Luftballons
Und dass sowas von sowas kommt.

Zu sehen sind u.a. Wolfgang Kühn, Alfons Zimmermann und Heinrich Wider. Der Junge im Vordergrund ist Sebastian Butsch.

Standort des Fotografen: 47.884475, 8.345567

Ehrennarren der »Laternenbrüder«, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ob das Foto beim großen Narrentreffen am 3./4. Februar oder beim Umzug am »Fasnet Mändig« (26. Februar) aufgenommen wird, ist unbekannt. Bei strahlendem Sonnenschein bewegt sich der Narrenumzug durch das Städtchen und biegt gerade am »Scharfen Eck« um die Kurve. Zu sehen ist der Umzugswagen der »Ehren-Narren«. Vorne am Wagen prangt eine große »90«, denn die »Laternenbrüder« feiern ihr 90. Gründungsjubiläum. Den nicht mehr aktiven, aber überaus verdienten »Laternenbrüdern« wird eine besondere Ehre zuteil, dass sie durch das Städtchen kutschiert werden.

Der Wagen wird von einer großen Laterne gekrönt, dem Symbol des Vereins. Die Ehrennarren tragen blaue Kittel, die an Fuhrmannskleidung erinnert, teils Zipfelmützen und teils schwarze Rundhüte.

Wer erkennt die Ehrennarren? Zu sehen sind u.a. Schreinermeister Josef Guth, ehemaliger Narrenvater Arno Adrion (halb verdeckt), Irma Adrion geb. Schmid (1927-2019), Anton Rappenegger und Karl Schultheiß.

Standort des Fotografen: 47.884479, 8.345613

3 Fotos: Umzugswagen »Hallenbad« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1978

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und die beiden Vorsitzenden der Schwesterparteien CDU/CSU, Helmut Kohl (CDU) und Franz Josef Strauß (CSU), geben sich am »Fasnet Mändig« ein Stelldichein in Löffingen. Auf einem Umzugswagen fahren sie gerade am »Scharfen Eck« vorüber und winken den überraschten Narren und Närrinnen am Straßenrand zu. Zwischen Schmidt, Kohl und Strauß stehen Paul Heizmann und Ronald Rischewski (oder Josef Beha und Thaddäus Streit?) auf dem Wagen, denn Mitglieder des Turnerbundes haben sich für den Narrenumzug zusammengetan.

Ihren Umzugswagen haben sie als Sporthalle gestaltet, wie sie ab 1971 in der Festhallenstraße errichtet wurde. Eigentlich sollte das Untergeschoss als Hallenbad dienen, es blieb aber eine Bauruine und wurde nie fertiggestellt. Der Wagen erinnert deshalb auch an das nie realisierte »Fern Hallenbad« – wie auch an das fehlende »Kurhaus«.

Hinter dem Umzugswagen laufen einige Narren und Närrinnen, darunter Conrad Bader (geb. 1945) und Siegfried Bader. Sie haben Bademützen auf, einen Bademantel an und tragen Schwimmflügelchen bzw. einen Fahrradschlauch. Auf einem umgehängten Schild steht geschrieben: »Mir zwoe Bader / wenn gi Bade / un suechet / s’Hallebad«. Da können die beiden Bader aber lange suchen – oder sie müssen notfalls ins Hallenbad nach Dittishausen gehen.

Folgende Mitglieder des Turnerbund haben sich in den Umzug eingereiht: Hella Schreiber, Irma Hasenfratz, Paula Veith, Ella Studer, Waltraud Knöpfle, Hildegard Reinhardt, Uschi Janz, Monika Gauger, Inge Sibold, Luzia Vogelbacher, Lore Isele, Marianne Winkler, Regina Isele. Unter der Maske von Helmut Schmidt versteckt sich Rudolf Gwinner, unter der von Franz Josef Strauß Hans Rogg.

Im Hintergrund sind das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3), das »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) und die »Stadt-Apotheke« (Obere Hauptstr. 7) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345654

5 Fotos: Hexen beim Narrenumzug am »Scharfen Eck«, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Hexengruppe hat sich vom diesjährigen Fasnachtsmotto inspirieren lassen: »Talente, Erfinder, Tüftler und Patente«. Der traditionelle Hexenwagen mit der großen Hexe bleibt in der Scheune stehen. Stattdessen bewegen sich die Hexen auf Fahrzeugen aller Art fort, auf dem Fahrrad, dem Schlitten, dem Tretroller, dem Motorrad und einem steinzeitlich anmutenden Gefährt.

Der Fotograf hat am »Scharfen Eck« Position bezogen und fängt hier ein, wie die Hexen rasant um die Ecke biegen.

Standort des Fotografen: 47.884438, 8.345433

Gasthaus »Küferstüble« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1975

Stadtarchiv

Mehr als 40 Jahre war in dem Haus Obere Hauptstraße 5 eine Küferwerkstatt. 1934 hatte sie Karl Jordan (1908-?) von seinem Bruder Wilhelm Jordan (1902-1970) übernommen. In den 1970er Jahren war damit Schluss. Karl Jordans Sohn Hermann (geb. 1935) gab das väterliche Geschäft auf und baute das Haus um: Anstelle der Tür, die früher links in einen kleinen Verkaufsladen führte, fügte er ein zusätzliches Fenster ein. Die frühere Werkstatttür rechts ersetzte er durch eine Rundbogen-Tür.  Darüber brachte er ein Wirtshausschild an: »Küferstüble«. Hermann Jordan betrieb die Gastwirtschaft zusammen mit seiner Frau Waltraud geb. Eckert.

Ein VW Käfer ist vor dem Haus geparkt. Das KFZ-Kennzeichen beginnt bereits mit »FR« für Freiburg und nicht mehr, wie vor der Kennzeichenreform 1973, mit dem Kürzel »NEU« für Neustadt.

Standort des Fotografen: 47.884466, 8.345866