Umzug zur Stadterhebung in der Bahnhofstraße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda Hepting und Franz Isele zur Verfügung.

Der Festumzug zur Stadterhebung am 27. Mai 1951 zieht durch die Bahnhofstraße. Ein Ochsengespann zieht einen Karren, auf dem eine junge Frau steht, in einem weißen wallenden Kleid, mit einem Blütenkranz im Haar geschmückt. Ihr folgen zu Fuß Festjungfrauen, die dem nasskalten Wetter trotzen. Sie werden von einigen Männern mit Wikinger-Helmen flankiert, die vermutlich Alemannen darstellen sollen.

Im Hintergrund ist das Haus Vogelbacher (Weberweg 8) zu erkennen, das die Hausnummer »Bahnhofsstraße 117« trägt. Eigentümer des Anwesens sind der Landwirt und Holzhändler Franz Vogelbacher (1906-?) und dessen Ehefrau Berta Vogelbacher geb. Hoch (1911-?). Das Haus ist mit Girlanden aus Tannengrün geschmückt. Deutlich sind an der Dacheindeckung Spuren des Krieges zu erkennen: Bei der Bombardierung des Nahe gelegenen Bahnhofes wurde auch das Haus Vogelbacher in Mitleidenschaft gezogen.  Dort, wo sich heute eine Garage befindet, sind noch Scheunentore vorhanden. Balkone gibt es noch nicht. 

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’30.3″E

Haus Guth im Weberweg, ca. 1907-1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Walter Ganter zur Verfügung.

Nur wenig verändert hat sich das Haus Guth bis heute. Die sichtbarste Veränderung bezieht sich auf die Scheunentore: Die beiden kleinen wurden durch Garagentore ersetzt, das größere musste dem Einbau zweier Fenstern weichen. Statt einer Haustür und einer Stalltür ist heute ein modernes Treppenhaus zu sehen; die Treppenstufen, die einst zum Eingang hinaufführten, wurden beseitigt. Aber ansonsten ist die Abfolge der Fenster gleich geblieben. Auch das große Dach ist unverändert.  

Vor dem Haus steht eine Frau mit drei kleinen Kindern. Vermutlich handelt es sich um Sofie Guth geb. Spehl (1870-1956), die Ehefrau des Landwirts Anton Guth (1871-1918). Eines der Kinder dürfte Franz Guth (1903-1970) sein, der 1938 das Anwesen übernahm. Sophie Guth war gebürtig aus Göschweiler. In jungen Jahren wurde sie bereits Witwe, denn ihr Ehemann Anton starb 1918, gerade einmal 47 Jahre alt. Sie selbst starb 1956 im Alter von 85 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884558, 8.343130

Abbruch vom Haus Strobel in der Maienlandstraße, April 2010

Sammlung Familie Waßmer

Über diese Treppe und durch diese Tür war Familie Strobel über 100 Jahre ein- und ausgegangen. Nach dem Tod von Elisabeth Strobel, die im Obergeschoss wohnte, stand das Gebäude mehrere Jahre leer, bis es 2010 schließlich abgerissen wurde. Auf dem Foto sind die Abbrucharbeiten beinahe abgeschlossen, nur noch der einstige Hauseingang und das Scheunentor müssen noch abgerissen werden.

Standort des Fotografen: 47°53’03.9″N 8°20’36.0″E

Abbruch vom Haus Strobel in der Maienlandstraße, 23. April 2010

Dieses Foto gehört dem User Loeffle auf dem Webportal Flickr.

104 Jahre lang hatte das Haus Strobel in der Maienlandstraße gestanden, als es im Frühjahr 2010 abgerissen wird. Dem Großbrand 1921 war es nicht zum Opfer gefallen, der auf der anderen Straßenseite die Häuser in Schutt und Asche legte. Doch schließlich muss es weichen, um einem Neubau Platz zu machen.

Das Foto wird vom Weberweg aus aufgenommen und zeigt den Abrissbagger in Aktion. Nur noch die Fassade zur Straße hin steht. Im Hintergrund sind die Häuser Albrecht / Isele (Maienlandstr. 2) und Fritsche (Ringstr. 5) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47°53’03.4″N 8°20’33.2″E

Rückseite vom Haus Strobel in der Maienlandstraße, Oktober 2009

Sammlung Familie Waßmer

Das 2010 abgerissene Haus Strobel verfügte rückseitig über einen Anbau, der nicht bei der Erbauung des Hauses 1906, sondern erst Mitte der 1920er Jahre angefügt worden war. Im Obergeschoss wurde so Raum geschaffen für weitere Zimmer und einen verglasten Balkon. Im Erdgeschoss führte seitlich eine kleine Holzstiege geradewegs aus der Schreinerwerkstatt in den Garten und von dort zum angrenzenden Schuppen im Weberweg, in dem Holz gelagert wurde.

Das Foto entsteht wenige Monate vor dem Abbruch des leerstehenden Hauses, auf dessen Dach bereits Gras wächst.

Standort des Fotografen: 47°53’03.5″N 8°20’35.0″E

Schuppen von Schreinermeister Strobel im Weberweg, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Schreinermeister Fritz Strobel (1906-1997) nutzte bis zu seinem Tod die Werkstatt seines 1956 verstorbenen Vaters Leopold Strobel (1875-1956) in der Maienlandstraße. Auf der Rückseite des Hauses stand bis zum Abbruch im Jahre 2010 ein holzverschindelter Schuppen, in dem Jahrzehntelang Holz für die Werkstatt eingelagert wurde.

Ursprünglich war der Schuppen von Flaschnermeister Ferdinand Willmann als Werkstatt erbaut worden. Leopold Strobel erwarb ihn 1950 durch Kauf. Vor seinem Tod übertrug er ihn auf seinen Sohn Fritz. Mit dem Abbruch des Schuppens und des angrenzenden Hauses Strobel (Maienlandstr. 3) verschwand ein verwunschener Winkel aus dem Stadtbild.

Standort des Fotografen: 47°53’03.7″N 8°20’33.6″E

Haus Strobel in der Maienlandstraße, 2007

Sammlung Familie Waßmer

1904 hatte der Schreinermeister Leopold Strobel (1875-1956) in der Maienlandstraße ein Grundstück erworben und darauf zwei Jahre später ein zweistöckiges Wohnhaus mit Schreinerwerkstatt, Scheune und Stall erbaut. Das Gebäude überstand den Großbrand 1921, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite wütete und dort die Häuser Fritsche und Honold sowie die alte Molkerei einäscherte. Äußerlich veränderte sich das Haus über die Jahrzehnte hinweg wenig, umfangreichere Modernisierungen fanden nicht statt. Leopold Strobel starb 1956 im Alter von 80 Jahren. Seine Frau Martina Strobel geb. Maier (1881-1949) war bereits sieben Jahre zuvor gestorben. 

Ab 1979 gehörte das Gebäude der Haustochter Elisabeth Strobel (1920-?), die unverheiratet geblieben war. Ihr älterer Bruder Fritz Strobel (1906-1997), der ebenfalls Schreinermeister war und sich in der Ringstraße ein Einfamilienhaus gebaut hatte, nutzte die Werkstatt bis zu seinem Tod.

Standort des Fotografen: 47°53’04.2″N 8°20’35.8″E