Außerhalb des Stadtrings standen in der Vergangenheit nur wenige Häuser. Das holzverschindelte Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) ist eines davon. Es schmiegt sich eng an die ehemalige Zehntscheuer der fürstenbergischen Herrschaft (Kirchstr. 9) an. Nur ein schmaler Durchgang ist zwischen den beiden Gebäuden vorhanden. 2004 wird das Haus Hasenfratz abgerissen.
Links im Vordergrund sind Garagen zu sehen, die zum Haus des Wagnermeisters Hermann Schelling (Kirchstr. 11) gehören.
An den Häusern Zahn (Kirchstr. 13) und Schelling (Nr. 11) sind rückseitig zur Bittengasse hin Anbauten angefügt, die kaum mehr den Verlauf der mittelalterlichen Stadtrings erkennen lassen. Das Foto entstand wenige Jahre vor der grundlegenden Sanierung des Hauses Zahn. Der in einem desolaten Zustand befindliche Anbau ist durch einen Bauzahn von der Fahrbahn abgetrennt. Neben dem »Postbögle« befinden sich Garagen, die zum Nachbarhaus Schelling gehören.
Das Foto wird von der Bittengasse aus aufgenommen und zeigt die Rückansichten der beiden Häuser von Karl Koch (Kirchstraße 21) und Landwirt Adolf Sibold (Nr. 19). Das Haus Koch, an das Garagen angebaut sind, wird 1980 grundlegend renoviert und in diesem Zuge auch der Nadelbaum gefällt. Das Haus Sibold brennt 1982 ab.
Das Foto ist dem Bildarchiv Foto Marburg entnommen.
Dass dieses Gebäude bereits 1778 errichtet wurde, wie die Jahreszahl über dem Türsturz verrät, ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Zu viele Veränderungen haben das Aussehen des Hauses Durst (Alenbergstr. 2) in den vergangenen Jahrzehnten geprägt.
Das ursprünglich zweigeschossige Gebäude wurde um ein drittes Stockwerk erweitert, wodurch die Dachform heute ungewöhnlich wirkt. Auch der einstige Ökonomiebereich ist verschwunden: Wo früher Stalltüren und Scheunentore waren, befinden sich nun Fenster, Balkone und Garagentore. Das Haus erzählt damit von der Wandlung eines landwirtschaftlichen Anwesens hin zu einem modernen Wohnhaus, das sich den Bedürfnissen der Zeit anpasst.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.
»Gasthaus zum goldenen Löwen« steht in großen Buchstaben auf dem Schild an der Fassade des 1715 erbauten Wirtshauses. Den Namen trägt das Lokal seit 1842. Kurz zuvor war der »Löwe« Poststation geworden. Über vier Jahrzehnte hielten die Postkutschen vor dem Haus – die Löffinger konnten von hier aus ins vernetzte Postliniennetz einsteigen. Allein die Fahrt von Neustadt nach Donaueschingen dauerte damals mehr als vier Stunden.
Als dieses Foto aufgenommen wird, ist die Postkutschenzeit längst vorbei. Automobile bestimmen den Verkehr, und der »Löwe« wirbt nun mit einer eigenen Garage für die Wagen seiner Gäste. Betreiber sind Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-1970) und seine Ehefrau Elisabeth Jordan (geb. Schäfer).
Vor dem Gasthaus lädt ein kleines Gärtchen zum Verweilen ein: Ein weiß gestrichener Holzzaun grenzt es ein, zwei Bäumchen spenden Schatten, dazwischen steht eine Bank. So verbindet sich hier die Tradition eines alteingesessenen Wirtshauses mit den neuen Bedürfnissen moderner Reisender.
Diese modern gestaltete und sogar farbige Ansichtskarte zeigt eine Außenansicht und zwei Innenaufnahmen des Gasthauses »Ochsen« vor dem Umbau im Jahre 1968. Damaliger Besitzer ist der Metzgermeister Helmut Köpfler. Die Karte diente dazu, Gäste zu werben und findet als Kartengruß von Gästen Verbreitung.
Der Innenraum präsentiert sich als helle lichtdurchflutete Gaststube mit Holzfußboden und halbhoher Holzvertäfelung. Einfache Stühle stehen um Tische mit weißen Tischtüchern. Die Fotos wurden für diese Ansichtskarte bearbeitet und coloriert, sodass man durch die Fenster in hellblauen Himmel blicken kann.
Auf der Rückseite der Werbepostkarte wird die Ausstattung des Hauses angepriesen: Das Gasthaus verfügt über ein Telefon und die Gästezimmer haben fließend kaltes und warmes Wasser.
Verlag A. Rebholz, Löffingen | Sammlung Familie Waßmer
Vergangen ist die Zeit, dass das Gasthaus »Ochsen« noch das typische Aussehen einer Bauernwirtschaft hatte, mit Haupthaus, in dem sich die Wirtschaft befand, und daneben der Ökonomieanbau mit Stallung und Scheunentor. Auf diesem Foto ist der landwirtschaftliche Teil zu einem Saal umgebaut. Im Stockwerk darüber entstanden Fremdenzimmer. Für die wenigen Gäste mit Auto steht eine Garage zur Verfügung.
Oben im Giebel fordert ein Werbebild mit einem Weinglas dazu auf »Trinkt Laufener«. Der Fotograf bringt durch die Gäste unter den Sonnenschirmen eine einladende Atmosphäre ins Bild. Fast bedauert man als Betrachter, sich nicht dazusetzen zu können. Am Garagentor zur rechten kündet ein Plakat die Eröffnung des neuen Clubhauses des Fußballclubs an.