Vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Auch die Lehrer*innen der Grund- und Hauptschule sind schon Monate vorher im Fußballfieber. An Fasnacht verkleiden sie sich als Fußballfans. Nach der Schülerbefreiung am »Schmutzigen Dunschdig« kehren sie zusammen in das Gasthaus »Ganterbräu« (?) ein.
Die Eigentümer des Hauses Alenbergstraße 13 waren seit vielen Generationen Landwirte: Hermann Fehrenbach, Josef Vogelbacher (1905-1946), der mit der Haustochter Karolina Fehrenbach (1906-1993) verheiratet war, und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).
Neben dem Wohnhaus stand ein zweistöckiges Ökonomiegebäude mit Scheuer und Stallung, das sogar den Großbrand 1921 überstand. Doch nachdem die Landwirtschaft stillgelegt wurde, waren auch die Tage de Ökonomie gezählt. Im Sommer 2006 wird sie abgerissen. Dabei kommt unter dem verputzten Mauerwerk die Holzkonstruktion zum Vorschein. Vor der Baustelle steht Bernhard Vogelbacher.
Im März 2006 zeigt sich die Kirchstraße noch mit vertrautem Bild: Im Haus Lauffer (Kirchstr. 13) wird Brot gebacken und verkauft, so wie es hier seit Generationen Tradition hat. Zunächst führte Bäckermeister Robert Isele die Backstube, später übernahm Jakob Zahn (1909-2002). 1972 ging das Haus mitsamt der Bäckerei an den Sohn Hermann Zahn (geb. 1937), der mit seiner Ehefrau Elisabeth Zahn (geb. Hirt, 1937-2019) große Umbauten wagte: Die Fassade erhielt eine moderne Prägung mit einer breiten Fensterfront, die neugierige Blicke in den Verkaufsraum zuließ. Nebenan lockte ein kleines Café die Gäste zum Verweilen.
Als dieses Foto aufgenommen wird, wird die Bäckerei von Willi Lauffer und Theresia Lauffer gemeinsam mit ihrem Sohn betrieben. Der Duft von frischem Brot und Brötchen zieht noch durch die Straße. Doch mit dem Tod des Ehepaars Lauffer 2006 und 2009 endet die Geschichte des Bäckerhandwerks an dieser Stelle. Jahre später, 2015, geht das Haus in den Besitz von Elke Bürer und Bertram Bürer über, die es grundlegend sanieren und darin eine Physiotherapiepraxis eröffnen – die Bäckereitradition ist damit Geschichte.
Links im Bild ist das Haus Schelling (Kirchstr. 11) zu sehen. Durch den kleinen Torbogen führt der 1981 geschaffene Durchgang in die Bittengasse, der seitdem »Postbögle« genannt wird – auch wenn die Post nicht mehr dort ansässig ist. Der Name hat über die Jahrzehnte überlebt, genauso wie die Erinnerung an den früheren Ökonomiebereich des Hauses Schelling, der sich einst an dieser Stelle befand.