2 Fotos: Prozession in der Unteren Hauptstraße anlässlich der Glockenweihe, 30. November 1951

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Elke Moser und Georg Willmann zur Verfügung.

Im Zweiten Weltkrieg mussten vier Glocken für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 30. November 1951 geleitet eine kleine Prozession vier neue Glocken zur Pfarrkirche St. Michael. Vorneweg marschieren die Ministranten mit Fahnen, gefolgt von einer Musikkapelle. Dahinter gehen Schulkinder. Es folgt der Lastwagen mit zwei Glocken, flankiert von Ministranten. Verdeckt dahinter gehen Pfarrer Weickhardt, Bürgermeister Benitz und der Gemeinderat.

Am Sonntag, den 2. Dezember 1951 findet dann die feierliche Glockenweihung in der Pfarrkirche statt.

Standort des Fotografen: 47.883158, 8.343746

2 Fotos: Glockenweihe in der Pfarrkirche, Dezember 1951

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Franz Isele, Theo Walz und Georg Willmann zur Verfügung.

Drei von vier Kirchenglocken wurden 1942 für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen, nur eine Glocke verblieb im Holzglockenstuhl. Am Freitag, den 30. November 1951 wurden die Glocken angeliefert und in einer feierlichen Prozession zur katholischen Pfarrkirche St. Michael geleitet,

Zwei Tage später findet die feierliche Glockenweihe von vier neu gegossenen Glocken statt. Mit Kränzen geschmückt stehen sie aufgereiht im Mittelgang des Langhauses. Sie wurden von der bedeutenden Glockengießerei Heinrich Kurtz in Stuttgart gegossen. Die neuen Glocken sind aus Bronze, die kleinste (mit einem Durchmesser von 818 mm) wiegt 331 kg, die größte Glocke (mit einem Durchmesser von 1.473 mm) hat ein stolzes Gewicht von 1.991 kg.

Auf den beiden Fotos ist der Adventskranz zu erkennen, der von der Kirchendecke hängt: Die vierwöchige Vorweihnachtszeit hat begonnen. Zum Weihnachtsgottesdienst wird das nunmehr wieder vollständige fünfstimmige Kirchengeläut (Molldurquintett) erstmals feierlich erklingen.

Standort des Fotografen: 47.882529, 8.344410

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1950

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

In den Kriegsjahren während der NS-Zeit wurde der Platz um das Kriegerdenkmal von 1870/71 umgestaltet. Das schmiedeeiserne Gitter, das das Denkmal urprünglich umrahmt hatte, wurde entfernt, da es für die Kriegsindustrie eingeschmolzen werden sollte. Statt dessen wurde ein kleiner Ehrenhain um das Denkmal angelegt.

Diese Ansicht datiert bereits aus der Nachkriegszeit: Die Dacheindeckung des Mailänder Tores zeigt deutlich die reparierten Spuren der Kriegsschäden. Der im Krieg zerstörte alte Demetriusbrunnen fehlt auf dem Foto. Erst 1954 wird der neue Demetriusbrunnen errichtet und den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges gewidmet.

Bei den Häusern im Hintergrund handelt es sich von links um die Metzgerei Werne (Demetriusstr. 15), die 1955 von dem Metzgermeister Willy Butsch aus Furtwangen übernommen wird. Daneben steht das Haus von Korbmacher August Egle und seiner Ehefrau Klara geb. Wintermantel, die eine Modegeschäft betreibt (Demetriusstr. 14). Das Nachbarhaus gehört ab 1950 dem Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13). Neben dem Mailänder Tor steht das Haus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11).

Standort des Fotografen: 47.883714, 8.344191

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1930-1939

Verlag A. Rebholz, Löffingen | Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv. | Sammlung Familie Waßmer

Nach dem Wiederaufbau des Städtchens infolge des Großbrandes von 1921 hat der Untere Rathausplatz für viele Jahre dieses Aussehen. Der Platz um das Kriegerdenkmal 1870/71 im Vordergrund erfährt im Laufe der Jahrzehnte allerdings verschiedene Umgestaltungen. Ursprünglich ist er mit Koniferen bepflanzt und das Denkmal von einem schmiedeeisernen Gitter umrahmt, das im Zweiten Weltkrieg demontiert und für Zwecke der Rüstungsindustrie eingeschmolzen wird.

Diese Ansicht datiert aus den 1930er Jahren, da am Mailänder Tor bereits die Gedenktafeln mit den Namen der Kriegsgefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht sind. Beim Demetriusbrunnen auf dem Platz handelt es sich noch um den alten Brunnen, der bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883714, 8.344191