Traktor mit Güllewagen, ca. 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Adolf Benz zur Verfügung.

Die technische Ausstattung der Landwirtschaft wird immer moderner. Stolz sitzt Emil Benz (geb. 1936) auf seinem Traktor der Marke »Kramer«, der von der 1925 gegründeten Firma »Gebrüder Kramer« mit Sitz in Gutmadingen produziert wurde. Vermutlich handelt es sich um einen »Kramer KL 11«, der von 1953 bis 1956 gebaut wurde.

Er zieht einen alten Karren mit Holzrädern hinter sich her, auf den ein Güllefass montiert ist. Adolf Benz bringt auf den Feldern im Gewann »Stettholz« Gülle als Dünger aus. Noch liegt zwar teilweise Schnee, aber es scheint zu tauen und der Boden nicht mehr tiefengefroren zu sein.

Standort des Fotografen: ???

Trümmerstätte am hinteren Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Am Tag danach – oder: in den Tagen nach dem verhängnisvollen Großbrand vom 28. Juli 1921 entsteht dieses Foto am hinteren Alenberg. Das Feuer war im Haus Heer in der heutigen Demetriusstraße ausgebrochen und hatte zunächst den gesamten Straßenzug und dann die angrenzenden Häuser am unteren Rathausplatz, in der Ringstraße, der Maienlandstraße, der Rötengasse und am unteren Alenberg eingeäschert.

Durch Flugfeuer sprang das entfesselte Element auf den hinteren Alenberg über, wo es die Häuser von Bürgermeister Kuster, Schreinermeister Limb, Schreinermeister Münzer, Landwirt Jonner und der Witwe Morath einäscherte. Auch das Alenbergwäldchen war zeitweise vom Feuer akut bedroht. Die Löscharbeiten waren dadurch erschwert, dass insbesondere hoch oben auf dem Alenberg Wassermangel herrschte. Gelöscht wurde in der Not mit Wasser aus dem Bittenbach, das mit Güllewagen hinauf transportiert wurde, aber auch mit Jauche. Auf dem Bild ist ein Güllewagen zu sehen. Gut möglich, dass er bei den Löscharbeiten im Einsatz war.

Gerüchte, dass dieser zweite Brandherd durch Brandstiftung entstanden war, bewahrheiteten sich nicht. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergaben zweifelsfrei, dass der starke Südostwind für die Ausbreitung des Feuers verantwortlich war.

Am linken Bildrand ist die Brandruine vom Haus von Adolf Kuster (Alenbergstr. 18) zu sehen. Eine Lokalzeitung berichtete über den Brand: »Unvergeßlich wird jedem der schaurig-schöne Anblick bleiben, den der Brand des Hauses des Bürgermeister Kuster bot. Das ganze Haus war in dichte Rauchwolken gehüllt, bis mit einem male das ganze Dach von der Gewalt des Feuers gehoben wurde und zusammenbrach – und in wenigen Minuten war das schöne stolze Anwesen vernichtet.«

Standort des Fotografen: 47.886975, 8.343088

Mann vor dem Wegweiser am Mailänder Tor, 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Auf dem unteren Rathausplatz steht ein Mann. Er lehnt sich lässig an den Wegweiser vor dem Mailänder Tor. Nach links führt die Bundesstraße 31 in Richtung Neustadt und Freiburg, nach rechts ins 17 Kilometer entfernte Donaueschingen. Über den modernen Entfernungsschildern mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund hängen zwei holzgeschnitzte Wegweiser, die pittoresk anzuschauen sind. Besonders hoch sind die Schilder nicht angebracht, da dürfen auch die Fahrzeuge nicht zu hoch sein, wollen sie darunter durchpassen.

Der Blick fällt durch das Mailänder Tor in die Maienlandstraße. An der Kreuzung zur Ringstraße steht ein Güllewagen. Dahinter ist das Haus Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883876, 8.343851

Familie Rosenstiel beim Gülleausfahren in der Oberen Hauptstraße, 1948

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Familie Rosenstiel betreibt in der Oberen Hauptstraße ihre Landwirtschaft. Mit einem Güllewagen, vor den zwei Kühe gespannt sind, machen sich Robert Rosenstiel (1900-?) und Franz Rosenstiel (1927-2006) daran, auf ihren Feldern im »Schlempental« Gülle auszufahren. Mit auf dem Foto zu sehen sind Paul Thoma und Lina Rosenstiel geb. Winterhalder (1901-?).

Standort des Fotografen: 47.885238, 8.352759

Rückseite des Hauses Selb in der Festhallenstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sibylle Selb zur Verfügung.

Eine echte Rarität stellt diese Aufnahme dar. Es ist die einzige bekannte Aufnahme des landwirtschaftlichen Anwesens von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das wenige Jahre später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder.

Das Anwesen war 1835 als eine Art Aussiedlerhof errichtet worden. Die damaligen Besitzer waren nach einem Brand ihres Hauses am Rathausplatz aus dem Städtchen hierher gezogen. Der Neubau an der Landstraße nach Unadingen bestand aus einem dreistöckigen Wohnhaus, mit Gewölbekeller, Scheuer und Stall, Wagenschopf und Schweineställen. Ab 1887 gehörte das Anwesen dem Landwirt Karl Selb (1860-1935) und seiner Ehefrau Maria Anna geb. Hasenfratz (1864-1935). Sie hatten es nach ihrer Eheschließung von den Eltern Alois und Monika Selb übernommen. Auf dem Foto ist Karl Selb zu sehen, wie er mit zwei Hunden vor einer der Stalltüren steht.

Am linken Bildrand steht neben dem Misthaufen ein Güllewagen, der mit zwei Pferden bespannt ist. Dass Familie Selb Pferde besitzt, ist auch an dem Zubehör (Pferdekummet und Geschirr) zu erkennen, das über der Holzbiege an der Hauswand hängt. Unter dem hölzernen Balkon im 2. Obergeschoss befindet sich das Plumpsklo.

Links im Hintergrund ist das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) zu sehen. Der Weg in Richtung »Hasle« führt über den Hof von Familie Selb. Die damalige Bezeichnung lautet »Bildgaß«, vermutlich ein Hinweis auf die Kümmerniskapelle, die bis 1823 in der Nähe der Straßenkreuzung stand. Heute ist der Weg eine ausgebaute Straße und heißt »Festhallenstraße«. 

Standort des Fotografen: 47.884179, 8.347734