Bombenschaden am Haus Fehrenbach in der Ringstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore und Walter Ratzer zur Verfügung.

Familie Fehrenbach, die in der heutigen Demetriusstraße 18 lebte, wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges von zwei Schicksalsschlägen schwer getroffen. Zum einen wurde ihr Anwesen bei einem der Fliegerangriffe, die dem Nahe gelegenen Bahnhof galten, stark beschädigt. Das Foto zeigt die Rückseite des Anwesens, von der heutigen Ringstraße aus gesehen. Das Dach ist komplett abgedeckt.

Schlimmer als der materielle Schaden wog aber der Verlust eines Familienangehörigen: Der Landwirt und Fuhrmann Josef Fehrenbach (1900-1945) kam beim Fliegerangriff am 19. Februar 1945 in der Rötenbacher Straße zu Tode. Er war nur 44 Jahre alt. Auch sein 16 Jahre altes Pferd wurde getötet. Der katholische Geistliche notierte im Totenbuch der Pfarrgemeinde: »Durch Bombenwurf beim Mistfahren getroffen in Hinterkopf und in Rücken, lag tot auf der Straße«. Fehrenbach hinterließ eine Witwe, Maria geb. Spehl (1902-?), mit der er seit 1931 verheiratet war, und zwei minderjährige Kinder (Johann und Annemarie). 

Die Beerdigung fand drei Tage später statt. Mit Josef Fehrenbach wurden zwei weitere Tote zur letzten Ruhe gebettet, die ebenfalls beim Fliegerangriff gestorben waren: der 8-jährige Siegfried Schiehle (1936-1945) und der 2-jährige Lothar Heinz Maier (1942-1945), die beide im Maienland verschüttet worden waren.

Standort des Fotografen: 47°53’00.3″N 8°20’34.7″E

Johann Fehrenbach mit einem Schwein, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

Der Landwirt Johann Fehrenbach (1871-1943) hat hinter seinem Anwesen in der Ringstraße die Tür zum Schweinestall geöffnet und das Schwein herausgelassen. Metzger Adam Leitold (1869-1959) blickt abwägend auf das Tier. In der Hand hält er ein Bolzenschussgerät.

Standort des Fotografen: 47°52’59.9″N 8°20’35.1″E

Familie Fehrenbach mit einem Pferd, Ringstraße, vor 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

Hinter ihrem Haus, in der Ringstraße, haben Johann Fehrenbach (1871-1943) und seine Frau Anna geb. Schropp (1872-1939) ihren Enkel Johann (geb. 1932) auf ein Pferd gesetzt. Der Junge schaut etwas ängstlich, weshalb seine Oma im Begriff ist, ihn wieder vom Pferd herunterzuholen.

Standort des Fotografen: 47°52’59.9″N 8°20’35.1″E

Handarbeitsklasse der Gewerbeschule, 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Arthur Waibel zur Verfügung.

22 Schülerinnen einer Handarbeitsklasse präsentieren sich mit ihrer Lehrerin vor dem Hintereingang des »Stadtbaus« in der Ringstraße dem Fotografen. Die Schülerinnen gehören den Geburtsjahrgängen 1910/11 an und besuchen die Gewerbeschule im Anschluss an ihre Entlassung aus der Volksschule.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, Monika Baader (verh. Wehrle, 1910-?), ???, ???, ???, Klara Egle (1910-1991, später Sr. Confirmata), ???, ???

2.Reihe, v.l.n.r.: Elise Schultheiß (1911-?), ???, ???, ???, ???

3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Berta Schmid (1911-?), ???, ???, ???, ???, ???, ???

Auf dem kleinen Messingschild links neben dem Eingang steht »Gugelberger prakt. Arzt«. Dr. Franz Gugelberger verlegt Mitte der 1930er Jahre seine Praxisräume in seine neuerbaute Villa in der Maienlandstraße.

Standort des Fotografen: 47.884383, 8.345236

Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1926

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Kirchturm St. Michael wird dieser Blick über die Dächerlandschaft des Städtchens in Richtung Maienland und Alenberg aufgenommen. Das Foto entsteht wenige Jahre nach dem Großbrand von 1921 und zeigt die wiederaufgebauten Häuser in der Demetriusstraße, der Ringstraße, bis hoch in die Alenbergstraße. Die meisten Neubauten sind an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Am Mailänder Tor fehlen noch die Madonna über dem Torbogen und das Glöckchen im Dachtürmchen. Beide werden erst 1930 angebracht.

Unterhalb des neuerbauten Hauses Benitz (Alenbergstr. 7-9) ist in der Rötengasse noch die Ruine des niedergebrannten Hauses Thoma zu erkennen. Die Ruine wird später abgetragen und machte Mitte der 1930er Jahre der Villa von Dr. Gugelberger Platz.

Links im Vordergrund ist ein kleiner Teil der Fassade des »Benzbaus« in der Ringstraße zu sehen. Der Gebäudekomplex mit Mietwohnungen war nach dem Ersten Weltkrieg zur Behebung der Wohnungsnot errichtet worden. In der Ferne am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschnee zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020