Gesamtansicht mit Sägewerk Benz, ca. 1923-1928

Stadtarchiv

Bevor das Sägewerk Benz 1928 bei gleich zwei Großbränden zerstört und das Werksgelände anschließend modernisiert wieder aufgebaut wird, entsteht Mitte der 1920er Jahre dieses Foto. Aufgenommen wird es vom Gewann »Hundsrücken«, oberhalb der »Breiten«, die noch unbebaut ist. Von dieser erhöhten Position fällt der Blick auf das Städtchen mit den Holzindustriewerken Josef Benz A.G. im Vordergrund. Zwei Schornsteine ragen in den Himmel. Aus einem steigt dunkler Rauch auf.

Am linken Bildrand sind auf dem Alenberg die nach dem Großbrand 1921 neu erbauten Häuser zu sehen. Am rechten Bildrand ist neben dem Kirchturm der Rohbau der Festhalle an der »Hasle« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884357, 8.330896

Sägewerk Benz, ca. 1930-1950

Dieses Foto stellten uns dankenwerterweise Elisabeth und Franz Isele und Georg Willmann zur Verfügung.

Von der Göschweiler Straße, die von Bäumen gesäumt ist, geht der Blick über die unbebaute »Breite« in Richtung Rötenbacher Straße und Sägewerk Benz. Schön zu erkennen ist das Haus von Landwirt Josef Benz II (Rötenbacher Str. 10), dessen Fassade von Spalierbäumen eingewachsen ist. Daneben steht die Villa der Holzindustriewerke Josef Benz A.G. (Rötenbacher Str. 12), an die sich das Firmengelände anschließt. Das Foto wurde nach den beiden Großbränden 1928 aufgenommen, denn der Wiederaufbau des Werksgeländes ist abgeschlossen. Der rauchende Schornstein verkündet Prosperität. Er wird 1984 gesprengt. Im selben Jahr wird auch der Sägespän-Turm gesprengt, der am linken Bildrand zu sehen ist. Bereits 1972 hatte die Firma die Produktion eingestellt.

Standort des Fotografen: 47.880700, 8.340685

Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Womit ließe sich in den 1950er Jahren besser um Kurgäste werben als mit einer Ansichtskarte, auf der niedliche Trachtenkinder zu sehen sind? Spätestens seit dem Heimatfilm »Schwarzwaldmädel« (1950) greift die Fremdenverkehrswerbung gerne auf Fotomotive mit Trachten zurück.

Auf dieser Mehrbildkarte sind auf vier von insgesamt fünf Ansichten Kinder in Tracht zu sehen. Auf zwei der Bilder posieren Dieter Vierlinger (geb. 1944) und Isolde Kaltenbrunner (geb. 1943) vor der Wallfahrtskirche Witterschnee und an einem Brunnen in der Oberen Hauptstraße. Auf einem dritten Bild ist Dieter Vierlinger mit seiner Gitarre zu sehen, wie er Pferden an einer Tränke ein Ständchen singt.

Oben links ist ein Gruppenfoto der Trachtengruppe abgebildet, mit zwei Mädchen und vier Erwachsenen. Sie stehen am Rande der »Hasle«, oberhalb der Festhallenstraße. Das Mädchen ganz rechts in der Gruppe ist Veronika Geisinger, die Tochter von Elsa Geisinger, geb. Wehrle (109-1983) und Karl Geisinger (1903-1945).

Die fünfte Ansicht der Mehrbildkarte zeigt oben rechts eine Gesamtansicht des Städtchens, vom Reichberg aus gesehen. Der Blick fällt auf das Neubaugebiet in der »Breiten« mit der katholischen Pfarrkirche weit im Hintergrund. Offensichtlich sollen mit der Ansichtskarte nicht nur die Heimatverbundenheit und das Traditionsbewusstsein der Löffinger, sondern auch das moderne Stadtbild präsentiert werden.  

Skisportfest in der »Breiten«, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Die Startnummern »9« und »17« sind bereit. Der Skiwettkampf kann beginnen! Der 1959 gegründete Skiclub sorgt dafür, dass sich Skifahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Vor allem die Jugend scheint mit Begeisterung beim Skisportfest in der »Breiten« dabei zu sein.

Standort des Fotografen: 47.882234, 8.339560

Skisportfest in der »Breiten«, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Wo heute das Gewerbegebiet in der »Breiten« ist, befindet sich auf diesem Foto die Zielgerade beim Skisportfest. Zuschauer säumen die Loipe und feuern die ankommenden Langläufer an, damit sie auf den letzten Metern nochmal ihr Letztes geben. Skifahren erfreut sich in den 1960er Jahren großer Beliebtheit in Löffingen. Im November 1959 wurde der Skiclub gegründet. Und wer nicht selbst aktiv Ski fährt, der schaut eben zu! 

Standort des Fotografen: 47.882234, 8.339560

Skisportfest in der »Breiten«, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Die Langlaufloipe ist gespurt, der Skiwettkampf kann beginnen! Skifahren erfreut sich in den 1960er Jahren großer Beliebtheit in Löffingen, was auch darin zum Ausdruck kommt, dass im November 1959 der Skiclub gegründet wird. Vor allem die Jugend scheint sich an dem Skisportfest zu beteiligen, während die Erwachsenen zuschauen – und anfeuern.

Standort des Fotografen: 47.881936, 8.340889

Blick von der »Breiten« in Richtung Seppenhofer Straße, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Noch stehen Heinzen auf dem Feld im Vordergrund, regelmäßig aufgesetzte Haufen von Heu, zum Nachtrocknen errichtet. Nur wenige Jahre später muss das Feld einem Neubaugebiet weichen und die Wohnblöcke der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße werden hier erbaut. Am rechten Bildrand wird gerade eines der ersten Wohnhäuser gebaut: Das Haus von ??? (Conradin-Kreutzer-Str. 2) steht bereits im Rohbau. 1964 erbaut daneben der Heizungsmonteur Albert Sibold seinen Neubau (Conradin-Kreutzer-Str. 4).

Aber noch ist das Feld unbebaut und der Blick wandert hinüber zu den Häusern in der Bonndorfer Straße und in der Seppenhofer Straße. Das katholische Pfarrhaus im Pfarrweg ist noch nicht gebaut. Rechts daneben ist die Signalanlage der Deutschen Bahn zu erkennen, die über die Bahnlinie gebaut ist. Dahinter ist in der Seppenhofer Straße der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des Krankenhauses zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.880532, 8.341416

Blick auf die Rötenbacher Straße und die »Breiten«, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Kinast zur Verfügung.

Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick über die Bahnlinie hinweg auf die Häuser der Rötenbacher Straße. Es handelt sich noch um eine Ausfallstraße, nur fünf Häuser stehen entlang der Straße. Zur Linken eröffnen sich weite Wiesen und Felder im Gewann »Breiten«.

Im Vordergrund ist das Haus von Ratschreiber Karl Zepf und seiner Ehefrau Maria geb. Biehler (Rötenbacher Str. 2) zu sehen. Das Ehepaar stirbt 1963 und 1966. An das Haus Zepf angebaut sind Dienstwohnungen der Deutschen Bundesbahn (Rötenbacher Str. 4). Darin wohnt Stationsvorsteher Willi Brendel (1907-2003) mit seiner Frau Johanna (1912-1990) und den Kindern.

Auf der anderen Straßenseite steht das Anwesen von Landwirt Anton Selb und seiner Ehefrau Hedwig geb. Oschwald (Rötenbacher Str. 3). Es folgt das Haus Limb (Rötenbacher Str. 5), das dem Schreinermeister August Limb gehört und nach seinem Tod von seiner Tochter Emma Binder geb. Limb übernommen wird. Daneben steht das Forstamt (Rötenbacher Str. 8), das 1907 erbaut wurde. Durch mehrere Bäume fast verdeckt ist das landwirtschaftliche Anwesen von Karl Benz zu sehen (Rötenbacher Str. 10). Als letztes Haus in der Straße steht die Villa von den Holzindustriewerken Josef Benz A.G. (Rötenbacher Str. 12).

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344048

Militärparade in der »Breiten« nach dem Manöver, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

Vom 30. August bis zum 10. September 1894 findet bei Löffingen ein großes Manöver einer gemischten Kavalleriedivision statt. Daran teil nehmen vier badische Dragoner-Regimenter und zwei württembergische Ulanen-Regimenter. Am 30. August 1894 beginnt die Militärübung in Gegenwart des badischen Großherzogs Friedrich I. (1856-1907). Bevor er Löffingen am Abend verlässt, um nach Donaueschingen und von dort weiter nach Metz zu reisen, findet eine Parade im Gewann »Breiten« statt. In der Lokalzeitung heißt es, die Parade sei der »Glanzpunkt« des gesamten Manövers gewesen.

Das Foto ist eine von zwei Aufnahmen, die die Militärparade zeigt. Die Regimenter sind auf ihren Pferden zu sehen. Zeithistorisch besonders interessant ist der Hintergrund der beiden Fotos, ist doch das Städtchen in einer der ältesten Gesamtansichten zu sehen. Der Blick fällt von der »Breiten« in Richtung »Härte«, also in die heutige Seppenhofer Straße und den heutigen Pfarrweg. Die Bahnlinie existiert noch nicht, sie wird erst einige Jahre später gebaut. Daher ist das Gelände noch nicht zerschnitten und die Regimenter haben genügend Platz, um sich zu versammeln.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael ist auf dem Foto deutlich zu sehen. Rechts daneben stehen das Haus von Briefträger Heinrich Fahrer (Seppenhofer Str. 1), die katholische Kaplanei und das Haus von Tapezierer Michael Baader (Seppenhofer Str. 5). Im heutigen Pfarrweg schließen sich die Anwesen von Schreiner Josef Victor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) an.

Standort des Fotografen: 47.881748, 8.341259

Militärparade in der »Breiten« nach dem Manöver, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

Vom 30. August bis zum 10. September 1894 findet bei Löffingen ein großes Manöver einer gemischten Kavalleriedivision statt. Daran teil nehmn vier badische Dragoner-Regimenter und zwei württembergische Ulanen-Regimenter. Am 30. August 1894 beginnt die Militärübung in Gegenwart des badischen Großherzogs Friedrich I. (1856-1907). Bevor er Löffingen am Abend verlässt, um nach Donaueschingen und von dort weiter nach Metz zu reisen, findet eine Parade im Gewann »Breiten« statt. In der Lokalzeitung heißt es, die Parade sei der »Glanzpunkt« des gesamten Manövers gewesen.

Das Foto ist eine von zwei Aufnahmen, die die Militärparade zeigt. Die Regimenter sind auf ihren Pferden zu sehen. Zeithistorisch besonders interessant ist der Hintergrund der beiden Fotos, ist doch das Städtchen in einer der ältesten Gesamtansichten zu sehen.  Der Blick fällt von der »Breiten« in Richtung Rötenbacher Straße, die von Bäumen gesäumt ist. Die Bahnlinie existiert noch nicht, sie wird erst einige Jahre später gebaut. Es schließt sich der Altstadtring mit einem Gewirr an Häusern und Dächern an, nur der Rathausturm ragt heraus. Ein Teil der Gebäude, die auf dem Foto zu erkennen sind, fällt später 1921 dem Großbrand zum Opfer. Im Hintergrund erhebt sich der Alenberg, der noch ziemlich kahl ist und noch nicht von Bäumen gekrönt wird.

Standort des Fotografen: 47.881748, 8.341259

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1923-1929

Verlag A. Rebholz
Stadtarchiv / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Im Bereich der heutigen Hebelstraße steht der Fotograf, um diese Gesamtansicht des Städtchens aufzunehmen. Noch ist das Gewann »Breiten« vollkommen unbebaut. Der Blick geht über Wiesen und Felder zur Rötenbacher Straße, wo er auf die ersten Häuser trifft: Die Villa Benz (Rötenbacher Str. 12), das Haus von Landwirt Josef Benz II (Rötenbacher Str. 10), das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und schließlich das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 5).

Dahinter beginnt die Dächerlandschaft des Städtchens. Oben auf dem Alenberg sind die Häuser deutlich zu erkennen. Das Foto entstand zweifelsohne nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau: Das Haus Benitz, aber auch die anderen Häuser bis hinauf zum Haus Kuster und zum Haus Jonner, sind allesamt neu gebaut. Die Aufnahme lässt sich aber zeitlich auch dahingehend eingrenzen, dass sie vor 1929 entstanden sein muss. Denn neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist in der damaligen Hafnergasse der Giebel des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kirchstr. 21) auszumachen. Das Gebäude brannte aber zusammen mit den Nachbarhäusern beim Brand am 20. April 1929 ab.

Standort des Fotografen: 47.881611, 8.339160

Blick auf das Städtchen beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Eugen und Melitta Fehrenbach sowie Franz Scholz zur Verfügung.

Am 28. Juli 1921 bricht um die Mittagszeit mitten im Städtchen ein Feuer aus. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 40 Jahre später an den Ausbruch des Feuers und die Brandkatastrophe: 

»So wies die Uhr die Mittagszeit. Die Straßen waren fast menschenleer, soweit die Arbeit es erlaubte, suchten die Menschen in den Häusern bei meist geschlossenen Fensterläden Schutz vor der Hitze. Kurz vor 2 Uhr ging das schreiende Rufen durch die Straßen: Es brennt. Und schon war auch die Sirene der Holzindustriewerke J. Benz zu hören, welche Großalarm gab. Die Alarmhörner und Kirchenglocken mischten sich in das Geheul der Sirene und ließen keinen Zweifel mehr aufkommen über die Gefährlichkeit der entstandenen Situation. Im Hause des Julius Heer, mitten im Städtchen, war ein Brand ausgebrochen.«

Als dieses Foto am Nachmittag von der »Breiten« aus aufgenommen wird, liegt bereits das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Eine riesige Rauchwolke hängt über der Altstadt. Die Zerstörung reicht bis hinauf auf den hinteren Alenberg, wo u.a. das Haus von Bürgermeister Adolf Kuster in Trümmern liegt.

Standort des Fotografen: 47.881288, 8.341317