Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1902

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Guth zur Verfügung.

»Gastwirtschaft zum Engel von J. Guth«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Der »Engel« war neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wurde.  Seit 1873 waren im »Engel«, direkt neben der Witterschneekirche gelegen, sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes geb. Kopp (?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna geb. Bader (1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 bestand der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist. Das Dach ist noch holzgeschindelt. Im Vordergrund ist ein Obst- und Gemüsegarten zu sehen. Rechts bei der Personengruppe steht ein Ziehbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Familie Mayer vom Gasthaus »Engel«, Neujahr 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

In ihrem Wohnzimmer im Gasthaus »zum Engel« sitzt Familie Mayer zusammen. »Prost Neujahr 1930« steht mit Kreide auf eine Schiefertafel geschrieben, die in die Kamera gehalten wird. Im Hintergrund ist der geschmückte Christbaum und eine Weihnachtskrippe zu sehen. Sechs Personen haben sich zum Gruppenfoto versammelt, selbst der Hund darf mit auf das Erinnerungsbild.

Seit 1924 betreiben der Gast- und Landwirt Heinrich Mayer (1891-1985) und seine Ehefrau Sophie Maria geb. Markstahler (1884-1963) das Gasthaus »Engel«, das bei der Witterschneekirche gelegen ist.

Standort des Fotografen: 47.891828, 8.336279 

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Engel« und Kapelle und Kirche Witterschneekreuz, ca. 1902

Verlag E. G. Messmer, Löffingen | Sammlung Familie Waßmer

Dass auf dieser Mehrbildkarte das Gasthaus »zum Engel« und die alte Kapelle und neue Kirche Witterschneekreuz zusammen abgebildet sind, ist kein Zufall. Der »Engel« ist neben den beiden Gasthäusern »Pilgerhof« und »Witterschnee« das dritte Gasthaus im Maienland, das vor allem von Wallfahrern besucht wird. Seit 1873 sind im »Engel« sogar Fremdenzimmer untergebracht. Das Gasthaus wurde bis zur Jahrhundertwende von dem Weber und Restaurateur Joseph Guth (1838-1891) und seiner Ehefrau Agnes Guth (geb. Kopp, ?-?) betrieben.

Im Jahr 1900 übergab die Witwe das Haus an ihren Sohn Johann Guth (1869-1952), der in erster Ehe mit Johanna Guth (geb. Bader, 1875-1903) verheiratet war, die allerdings bereits 1903 starb. Laut Feuerversicherungsbuch von 1898 besteht der »Engel« aus einem zweistöckigen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, mit Scheuer, Stall und Schopf sowie einer Trinkhalle, die links im Bild zu sehen ist.

Fußballmannschaft auf der »Engel«-Wiese, ca. 1921

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Am 29. Januar 1921 wurde der Fußballclub Löffingen ins Leben gerufen. Schwierig gestaltete sich in den Anfangsjahren die Platzfrage. Fußballspiele wurden zunächst im Gewann »Burg« ausgetragen, dann ab 1921 auf der »Engel«-Wiese. Auf dem Foto steht die Fußball-Elf in ihren rot-weißen Trikots im Tor. Dahinter ist der Giebel des Gasthauses »zum Engel« (Beim Schneekreuz 1) zu erkennen. 

V.l.n.r.: ???, Engelbert Müller, ???, ???, ???, Torwart August Mösch, Albert Henzler, ???, ???, Otto Fürst, ???

Es folgte ein Dutzend anderer Behelfsplätze auf verschiedenen Wiesen, bis schließlich 1924 oberhalb der »Hasle« ein Fußballplatz auf gemeindeeigenem Boden geschaffen wurde.

Standort des Fotografen: 47.891359, 8.335259

Votivbild mit Krankem im Heimatmuseum, 2024

Sammlung Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit. Dieses Votivbild hingegen wurde bereits vor vielen Jahrzehnten in das Heimatmuseum verbracht, wo es bis heute ausgestellt wird.

»Erhöre uns« – Mit diesem Votivbild wird Gott um Hilfe angefleht, einen kranken Familienangehörigen zu heilen und von seinem Leiden zu erlösen. Zu sehen ist ein Schlafzimmer, in dem eine bettlägrige Person liegt. Neben dem Bett steht ein Nachttisch, auf dem etwas zu trinken und Medikamente stehen. Es ist eng in der Stube. Ein Schrank steht rechts an der Wand. Über dem Bett befinden sich zwei Fenster, die dem Kranken allerdings keinen Blick nach draußen ermöglichen. Eine Wanduhr, zwei Porträts, vermutlich der verstorbenen Eltern, und ein Kreuz mit Kruzifix hängen an der Wand. Der Blick der kranken Person fällt auf das Kreuz, Hilfe für sich erflehend.

Standort des Fotografen: 47.884112, 8.345549

Andachtsbild mit der Kapelle Witterschneekreuz, ca. 1880-1890

Eberle, Kälin & Cie., Einsiedeln | Sammlung Familie Waßmer

Die katholische Verlagsanstalt Eberle, Kälin & Cie. im schweizerischen Marienwallfahrtsort Einsiedeln vertrieb dieses Andachtsbildchen der »Witterschnee-Kreuz-Kapelle in Löffingen«. Das Unternehmen wurde 1858 gegründet, als die holzverschindelte Kapelle mit Türmchen bereits zehn Jahre stand.

Die lithographische Darstellung ist nicht realistisch: In Wirklichkeit war die Kapelle vorne geschlossen. Sie ist nur deshab mit offener Vorderfront dargestellt, um einen Blick auf das Gnadenkreuz im Inneren zu ermöglichen. Auch das Größenverhältnis zwischen der Kapelle und den Pilgern im Vordergrund entspricht nicht der Realität.

Auf die Rückseite des Andachtsbildchens ist ein Gebet gedruckt.

Standort des Künstlers: 47.892984, 8.336223

Pilgerinnen auf dem Weg zum Witterschnee, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Norbert Freudenberg zur Verfügung.

An der Einmündung des Stationenwegs geht eine Gruppe Pilgerinnen in Tracht in Richtung der Witterschneekirche. Im Hintergrund ist eine Verkaufsbude zu erkennen. In der Ferne grüßen die ersten Häuser der Maienlandstraße.

Standort des Fotografen: 47.893074, 8.336518

Lina Egle vor ihrer Verkaufsbude am Witterschneekreuz, 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

»Gustav Egle« steht auf einem kleinen Zettel an dem Verkaufsstand neben der Wallfahrtskirche Witterschnee, um den Eigentümer auszuweisen. Daneben steht die Ehefrau Lina Egle geb. Mäder (1887-1966), ihre linke Hand in die Hüfte gestemmt, ihr Warensortiment präsentierend. Gustav Egle (1880-1954) war gelernter Müller von Beruf.  Er und seine Ehefrau Lina (eigentlich Pauline) wohnten in der Ringstraße 1 und betrieben auch dort einen kleinen Laden. Im Adressbuch wird es als »Gemischtes Warengeschäft« bezeichnet. Der Verdienst durch den Verkaufsstand am Witterschnee diente wohl als Zubrot.

Standort des Fotografen: 47.892724, 8.336733

Maria Baader vor ihrer Verkaufsbude am Witterschneekreuz, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Maria Baader (1873-1943) war Händlerin, »Devotionalienhändlerin beim Schneekreuz«, wie im Sterbebuch der katholischen Pfarrgemeinde vermerkt ist. Sie wurde 1873 als Tochter des »Ochsen«-Wirtes Johann Baader und dessen Ehefrau Katharina geb. Fürst geboren. Zeit ihres Lebens blieb sie ledig und wohnte in der Maienlandstraße. Neben der Wallfahrtskirche Witterschnee betrieb sie eine Verkaufsbude, in der sie Wallfahrern religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen, Gebetsbücher und Kerzen sowie Souvenirs verkaufte. Sie starb 1943 im Alter von 69 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892732, 8.336740

Maria Häusler in ihrer Verkaufsbude am Witterschneekreuz, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen mit Puppenwagen steht vor der Verkaufsbude am Witterschnee und betrachtet die zum Verkauf angebotenen Devotionalien, also Gegenstände, die der privaten religiösen Andacht dienen und die Frömmigkeit fördern sollen. Zu erkennen sind etwa Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze,  Heiligenfiguren, Gebetskärtchen, Andachtsbilder, Medaillen und Kerzen. Vor allem Pilger erwerben diese Devotionalien, um ein Erinnerungsstück von ihrer Wallfahrt zum Witterschnee mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht gilt das besondere Interesse des Mädchens aber vor allem den beiden großen Gläsern, gefüllt mit Bonbons und anderen Süßigkeiten, die rechts in der Auslage stehen?

Die Frau mit Kopftuch, die in der Verkaufsbude sitzt und in die Kamera blickt, ist die Witwe Maria Häusler (geb. Mäder, 1888-1951). Sie war mit dem Schlosser Ludwig Häusler (1883-1935) verheiratet, der aus der Oberpfalz stammte. 1911 hatten die beiden im württembergischen Schondorf geheiratet. Nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau übernahmen sie das elterliche Anwesen in der Ringstraße 1. Maria Häusler stirbt 1951 im Alter von 63 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892739, 8.336733

Kapelle und Kirche Witterschneekreuz mit Verkaufsbuden, ca. 1950

Gemälde von Ernst Keller

Ernst Keller (1912-1985) malte nach der Vorlage von alten Fotografien, aber auch aus der Erinnerung eine Serie von Aquarellen mit alten Stadtansichten.

Hier sind die Kapelle und Kirche Witterschneekreuz zu sehen. Im Vordergrund malte Keller die Verkaufsbuden, in denen Wallfahrer*innen religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen und Gebetbücher kaufen konnten. Im Sortiment gab es aber auch Souvenirs wie z. B. Schneekugeln mit Miniatur-Witterschneekreuzen, die beim Schütteln eingeschneit wurden.

Standort des Malers: 47.892803, 8.336868

Trachtenkinder vor der Kirche Witterschneekreuz, ca. 1952

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Zwei Trachtenkinder stehen im abgemähten Getreidefeld vor der Wallfahrtskirche Witterschnee. Gebündelte Getreidegarben dienen als Kulisse.

Der Junge ist Dieter Vierlinger (geb. 1944), der schon früh für die Kindertrachtengruppe entdeckt wurde und bereits im Kindesalter mit seiner Gitarre auftrat. Das Mädchen ist Isolde Kaltenbrunner (geb. 1943). 

Standort des Fotografen: 47.893254, 8.336564