Haus Krieg in der Kirchstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

Das Haus des Viehhändlers Karl Krieg ist eigentlich eine Scheune. Sie hatte einige Vorbesitzer. Das Gebäude wurde als Zehnscheuer der fürstenbergischen Herrschaft errichtet. Hier mussten die zinspflichtigen Bauern ihren jährlichen Getreidezehnt abliefern. Das Getreide wurde eingelagert und ausgedroschen. Mit dem Ende der Fürstentums Fürstenberg 1815 wurde das Gebäude an den »Löwen«-Wirt verkauft. 1933 erwarb Karl Krieg die »Löwenschier«, wie sie fortan genannt wurde,  und nutzte sie für sein Gewerbe.

Die Häuserzeile setzt sich fort mit dem Haus Maier (Kirchstr. 7) und dem Haus Kirner (Kirchstr. 5), in dem sich die Fahrschule Mogel befindet. Das anschließende Haus an der Ecke wurde kürzlich abgerissen. Dort entsteht  gerade das städtische Gebäude mit dem Tourismusbüro, der Stadtbibliothek und dem Heimatmuseum.

Standort des Fotografen: 47.883566, 8.345041

Haus Schelling mit »Postbögle«, 2002

Sammlung Familie Waßmer

Der einstige Ökonomiebereich des Hauses Schelling (Kirchstr. 11) ist umgebaut. Das »Postbögle« schafft eine Verbidnung für Fußgänger vom Städtchen in die Bittengasse, wo das Postamt steht. Neben dem Tordurchgang befindet sich der Naturkost-Laden »Utes Korn-Kiste«.

Standort des Fotografen: 47.883552, 8.345149

Haus Schelling in der Kirchstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

In der Werkstatt im Erdgeschoss fertigt Wagnermeister Hermann Schelling (1914-1998) Ski und anderes Zubehör für den Wintersport. Seine Produkte sind im weiten Umkreis bekannt und geschätzt. Skier sind denn auch in den beiden Glasvitrinen zwischen der Werkstatt und der Haustür ausgestellt. »Ski-Schelling« steht darüber.

Wenige Jahre später wird der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte umgebaut. Dort, wo sich auf dem Bild das Scheunentor befindet, wird ein Durchgang zur Bittengasse geschaffen, der den Namen »Postbögle« erhält. Rechts daneben ist die Bäckerei Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883552, 8.345149

Umzugwagen vor dem Haus Schelling in der Kirchstraße, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zu Verfügung.

»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Ein von Pferden gezogener Umzugswagen zeigt das Klischeenbild von wilden »Indianern« mit Federschmuck und Marterpfahl.

Im Hintergrund steht fast verdeckt das Haus von Wagnermeister Adolf Schelling (Kirchstr. 11). Der Mann mit weißer Zipfelmütze ist Karl Glunk, vermutlich sind es seine Pferde.

Standort des Fotografen: 47.883662, 8.345073

Häuser Schelling und Lauffer in der Kirchstraße, März 2006

Sammlung Familie Waßmer

Über viele Jahrzehnte befand sich in dem Haus Kirchstraße 13 eine Bäckerei. Zunächst wurde sie von Bäckermeister Robert Isele, später von Bäckermeister Jakob Zahn betrieben. 1972 ging das Haus und die Bäckerei an den 35-jährigen Sohn Hermann Zahn über.

Das Ehepaar Zahn baute das Haus in den 1970er Jahren um. Staffelgiebel und eine Schleppgaube wurden hinzugefügt. Eine breite Fensterfront ermöglichte den Blick in den Laden. Links lud ein Café zum Verweilen ein. Als das Foto aufgenommen wird, wird die Bäckerei von Willi und Theresia Lauffer zusammen mit ihrem Sohn betrieben. Nach ihrem Tod 2006 bzw. 2009 steht das Gebäude eine Zeit lang leer, bevor es 2015 an Elke und Bertram Bürer verkauft wird, die es komplett sanieren. Die Bäckerei-Tradition findet nun ein Ende. Stattdessen wird darin eine Gemeinschaftspraxis für Physiotherapie eröffnet.

Auf dem Foto ist im angrenzenden Haus Schelling (Kirchstr. 11) der Durchgang zur Bittengasse zu erkennen, der »Postbögle« heißt. Der Name hält sich bis heute, obwohl sich das Postamt nicht mehr in der Bittengasse befindet. Ursprünglich befand sich anstelle des Tors der Ökonomiebereich des Hauses Schelling.

Standort des Fotografen: 47.883411, 8.345027

Haus Walz in der Kirchstraße, 2007

Sammlung Familie Waßmer

Nach der Übernahme des Geschäfts durch Theo Walz 1951 veränderte das Haus in der Kirchstraße schrittweise sein Aussehen. Walz modernisierte es grundlegend und baute es mehrfach um.

Zwischen den großen Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss sind auf einem Fries die Eisenwaren dargestellt, die das Geschäft vertreibt. Das Foto entstand anlässlich der bevorstehenden Geschäftsschließung, als der Räumungsverkauf bereits begonnen hatte.

Standort des Fotografen: 47.883379, 8.345021

Haus Walz in der Kirchstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.

Der Kaufmann Heinrich Walz erwarb 1913 sein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Kirchstraße. Ursprünglich war das Gebäude das Armenhaus der Stadt. Walz baute es nach und nach um, um ausreichend Raum für sein Eisenwarengeschäft und seine Kohlenhandlung zu haben. 1951 übernahm Theo Walz (1927-2015) das Geschäft. Das kleine Ladenfester, die Eingangstür und die Stalltür wurden beseitigt und es entstand eine Ladenfront mit großen Schaufenstern. Der Wohnbereich wurde zunächst bis Mitte der 1960er Jahre unverändert belassen.

Im Nachbarhaus ist die angrenzende Bäckerei von Bäckermeister Jakob Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883383, 8.345020

Haus Walz in der Kirchstraße, 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.

Der Eisenhändler Heinrich Walz hatte 1913 sein Haus am Unteren Rathausplatz verkauft und in seinem neu erworbenen Haus in der Hafnergasse ein neues Geschäft eröffnet. »Heinrich Walz Eisenhandlung« steht über dem schmiedeeisernen Schild, das zwischen Stalltür und Haustür hängt. Ein Schaufenster im eigentlichen Sinn gibt es noch nicht. Die Waren werden in dem kleinen Fenster und auf dem Gehweg vor dem Haus präsentiert. Ausgestellt sind ein Schubkarrenrad, Sensenstiele mit Worb, Antraggabeln für die Heu- und Garbenernte, ein Waschbrett und mehrere Gitterroste.

Wenige Jahre später wir das Haus Walz umgebaut und modernisiert.

Standort des Fotografen: 47.883383, 8.345020

Haus Laufer in der Kirchstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

Zwischen dem Eisenwarengeschäft Walz und dem Drogeriemarkt »Schlecker« steht das Haus Laufer (Kirchstr. 17). Es wurde nach dem Großbrand 1929 in der Hafnergasse erbaut. Im Feuerversicherungsbuch von 1932 wird es als zweistöckiges Wohnhaus und Ökonomiegebäude mit Ladenlokal und Magazin beschrieben. 

Standort des Fotografen: 47.883211, 8.344717

Haus Laufer in der Kirchstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Über der Haustür steht die Jahreszahl 1929, als das Gebäude nach dem Großbrand in der Hafnergasse neu gebaut wurde. Außerdem sind die verschnörkelten Initalen »JL« zu lesen, die für »Johann Laufer« stehen, den Eigentümer des Hauses, als es nach dem Brand erbaut wurde.

Als dieses Foto entstand gehörte das Haus schon lange seinem Sohn, dem Altbürgermeister Edmund Laufer. Die Raiffeisen Genossenschaft bot im Erdgeschoss landwirtschaftlich Produkte an. Hinter den beiden Türen befand sich das Lager der landwirtschaftlichen Genossenschaft. Durch die Öffnung konnten die Waren direkt auf die Fahrzeuge der Landwirte verladen werden.

Standort des Fotografen: 47.883272, 8.344903

Jahrmarkt in der Kirchstraße, ca. 1955/56

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Festlich sind die Häuser in der Kirchstraße mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Auch am Kirchturm flattert eine Fahne. Es ist Kirchweih. Ein riesiges Kettenkarussell und eine Schiffschaukel sind auf dem Kirchplatz aufgebaut. Auf der Straße sind zwischen dem Karussell und dem Laufbrunnen zwei Materialwagen geparkt. Weit ragt der Misthaufen im Vordergrund in die Straße hinein.

Standort des Fotografen: 47.883284, 8.344912

Kirchstraße, ca. 1923-1929

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Dieses Bild ist mit »Malerischer Winkel« beschriftet und zeigt die Kirchstraße, die damals noch Hafnergasse heißt. Der Blick ist so gewählt, dass die Häuserzeilen auf beiden Straßenseiten zu sehen sind. Da es auf der Rückseite der linken Häuserfront im »Eckeret« sehr beengt ist, wird der Straßenraum benutzt um Gerätschaften und Wagen abzustellen und Holz zu lagern. Links ist eine Mähmaschine abgestellt, in der Mitte steht ein Pritschen-Handwagen vor einem Sägebock und einem Stapel Äste.

Die Bewohner sind zum Abstellen und Lagern berechtigt, da die Grundstücksgrenzen mitten in der Straße verlaufen und die Straße nicht im Besitz der Gemeinde ist. Im hinteren Bereich der Straße befinden sich Misthaufen. Deshalb ist bei dem daneben abgestellten Heuwagen im Hintergrund nur eine schmale Durchfahrt. 1929 brennen mehrere Häuser auf der rechten Seite ab.

Standort des Fotografen: 47.882936, 8.344089