Untere Hauptstraße in Richtung Kirche, ca. 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Beate Lubrich zur Verfügung.

Der Blick fällt von der Unteren Hauptstraße in Richtung katholische Pfarrkirche St. Michael, deren Kichturm 1961 verputzt wurde. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurden vermutlich auch die alten Bäume gefällt, die bis dahin vor dem Langhaus emporragten. Stattdessen wurden einige neue Bäume gepflanzt, die aber noch sehr klein sind und kaum ins Auge stechen.

An der Einmündung zur Kirchstraße steht das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29), dessen Fassade renovierungsbedürftig ist. Der Verputz bröckelt ab, der Schriftzug »Wein-Bier- u. Speise-Wirtschaft z. Sonne« ist verblasst und kaum mehr zu entziffern. Das schmiedeeiserne Wirtshausschild, das einst zur »alten Sonne« am oberen Rathausplatz gehörte und seit 1932 hier hängt, ist z.Zt. abgehangen. Hinter der »Sonne« ist das Kaufhaus Henzler (Kirchstr. 25) zu sehen. Ein Schild mit dem Schriftzug »Edeka« ist an der Seitenfassade neben dem kleinen Schaufenster angebracht.

Inmitten der Kirchstraße steht der Elisabethbrunnen, der Anfang der 1970er Jahren dem zunehmenden Straßenverkehr weichen muss.

Standort des Fotografen: 47.883111, 8.343694

Trauung vom Brautpaar Egle / Ganter vor dem Hochaltar, August 1955

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Der Moment ist feierlich und still. In der barocken Pfarrkirche St. Michael, vor dem reich geschmückten Hochaltar, stehen Braut und Bräutigam nebeneinander. Der Maurermeister Alfred Egle (1920-2001) und seine Braut Else Ganter (1923-2011) haben sich versammelt, um den Bund fürs Leben zu schließen. Es ist Donnerstag, der 25. August 1955. Die Hochzeitsgesellschaft sitzt in den hölzernen Kirchenbänken, der Blick ist nach vorne gerichtet – auf das Paar, das vorn steht. Die Braut trägt ein schlichtes weißes Kleid mit langem Schleier. Der Bräutigam steht in dunklem Anzug an ihrer Seite.

Nicht Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) vollzieht das Sakrament, sondern ein Verwandter der Braut: Pfarrer August Ganter (1907-1970) spricht die liturgischen Worte. Die Zeremonie findet – wie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil üblich – am Hochaltar statt, mit dem Rücken zur Gemeinde. Die Messe selbst wird auf Latein gefeiert, das Trauversprechen, also die eigentlichen Worte, mit denen Braut und Bräutigam einander die Ehe versprechen, wird aber auf Deutsch gesprochen. Links und rechts stehen die Trauzeugen: Fritz Egle (1929-2017), Bruder des Bräutigams, und Johann Fürderer. Auch Gerhard Scholz (1925-1998), der Meßmer, und ein Ministrant sind Teil der Szene.

V.l.n.r.: 1 Fritz Egle (Trauzeuge), 2 Else Ganter, 3 Alfred Egle, 4 Pfarrer August Ganter, 5 Johann Fürderer (Trauzeuge), 6 Ministrant ???, 7 Meßmer Gerhard Scholz

Standort des Fotografen: 47.882512, 8.344594

2 Fotos: »Tante Molly« mit Kindern in der Touristinformation, Dezember 1994

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Veranstaltungssaal in der Touristinformation herrscht gespannte Stille. Alle Kinder sitzen konzentriert auf ihren Stühle im Halbkreis um »Tante Molly« herum. Elisabeth Irtenkauf (geb. Eichhorn, 1931-2017), so ihr bürgerlicher Name, hat gerade zur 100. Vorlesestunde geladen – ein kleines Jubiläum, das sie selbst bescheiden übergeht, während sich alle Augen auf das aufgeschlagene Buch vor ihr richten. Es ist die Erzählung vom Lama, das nicht mehr spucken wollte.

Die Kinder sind nicht nur still, sie sind mitgerissen. Einige umklammern ihre mitgebrachten Stofftiere, als seien diese auch Zuhörer. Manche lächeln, andere schauen mit leicht geöffnetem Mund gebannt zur Vorleserin. Die kleine Julia Bader, die später als »Lauschkönigin« geehrt wird, sitzt auch im Publikum. Nur die Stimme von Elisabeth Irtenkauf füllt den Raum, eine Stimme, die den Kindern seit über vier Jahren Geschichten nahebringt, ohne jemals dieselbe zweimal zu erzählen.

Im Anschluss an die Lesung wird Elisabeth Irtenkauf für ihr Engagement gedankt. Einige Kinder überreichen ihr als Dankeschön kleine Geschenke. Bürgermeister Dr. Dieter Mellert und Mechthild Großmann, die Leiterin der Stadtbücherei, danken ihr. Großmann hält eine kleine Laudatio und betont die Bedeutung des Lesens und der Welt der Bücher.

Standort des Fotografen: 47.884059, 8.345640

Neun Frauen in der Kirchenbank bei der Erstkommunion, 1983

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Mayer zur Verfügung.

Neun Frauen sitzen nebeneinander in der Kirchenbank der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Eine zehnte fehlt – nicht, weil sie nicht dabei wäre, sondern weil sie den Moment mit der Kamera festhält. Alle zehn verbindet ein besonderes Versprechen: Sie sind Patinnen von Renate Kopp, die an diesem Tag ihre Erstkommunion feiert. Als Renate geboren wurde, erklärten sich diese zehn Frauen bereit, gemeinsam die Patenschaft zu übernehmen – Ausdruck ihrer Freundschaft zur Mutter Ursula Kopp (geb. Rosenstiel, 1930-2018) und ihrem Ehemann Heinrich Kopp (1930-2015), aber darüber hinaus ein sichtbares Zeichen gegenseitiger Unterstützung und praktizierter Nächstenliebe.

Natürlich nehmen die zehn Frauen beim Festgottesdienst anlässlich der Erstkommunion ihres Patenkindes gemeinsam teil. Ein starkes Bild für Zusammenhalt und gelebte Gemeinschaft.

V.l.n.r.: 1 Maria Hall (1924-2014), 2 Lotte Ratzer (geb. Groß, 1930-2025), 3 Inge Mayer (geb. Hepting), 4 Lore Echtle (geb. Ganter, 1926-2014), 5 Margaretha Adrion (geb. Bierle, 1926-2021), 6 Luise Kienzler, 7 Martha Adrion (geb. Fehrenbach, 1928-2019), 8 Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989), 9 Else Egle (geb. Ganter, 1923-2011)

Standort des Fotografen: 47.882530, 8.344518

Vorführung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Trotz Regen herrscht gute Laune: Fünf junge Frauen stehen in Reih und Glied auf der hölzernen Rampe, die zur Fasnachtsbühne in der Kirchstraße hinaufführt. Sie tragen Schleifen im Haar, weite Blusen und dunkle Röcke – eine Anspielung auf holländische Trachten? In den Händen halten sie kunstvoll gebundene Blumengirlanden, vermutlich Teil einer Tanzeinlage, die sie gleich auf der Bühne präsentieren.

Im Hintergrund hat sich bereits ein dichtes Publikum versammelt. Regenschirme sind aufgespannt – der Himmel meint es an diesem »Fasnet Mändig« nicht gut mit den Feiernden. Und dennoch: Die Stimmung ist heiter und die Vorfreude auf das närrische Programm deutlich spürbar.

V.l.n.r.: 1 Rose Heizmann (verh. Gauger), 2 Hanni Sibold (verh. Thoma), 3 Maria Kaufmann (geb. Vogelbacher, geb. 1931), 4 Elisabeth Isele (geb. Zepf, 1930-2012), 5 ???

Standort des Fotografen: 47.883097, 8.344576

Publikum bei der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eigentlich soll die Fasnacht ja den Winter vertreiben. Doch am »Fasnachtsmändig« 1958 scheint der Winter sich noch einmal mit aller Macht zurückzumelden – allerdings nicht mit Schnee, sondern mit Regen und Graupelschauern. Sauwetter! Aber davon lässt sich in Löffingen niemand abhalten.

Dicht gedrängt stehen die Zuschauer*innen in der Kirchstraße, um das bunte Bühnenprogramm mitzuerleben. Die Menschen trotzen dem Wetter mit Regenschirmen in allen Größen – die allerdings mancherorts mehr die Sicht als den Regen versperren. Selbst bis hinauf zur katholischen Pfarrkirche St. Michael stehen die Zuschauer*innen. Kinder und Erwachsene, mit neugierigen Blicken und geduldiger Miene, schauen sie Richtung Fasnachtsbühne.

In der Menschenmenge sind u.a. zu sehen: Peter Keller und Edeltraud Köpfler.

Standort des Fotografen: 47.883062, 8.344480

5 Fotos: Narrengruppe auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1959

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Dicht gedrängt stehen sie auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße: eine laute, ausgelassene Narrenschar mitten im Trubel der Fasnacht. Ein Akkordeon wird gespielt, einer ruft dazwischen, alle reden durcheinander. Kinderwagen, Wäschekörbe, Vogelkäfige, Kittelschürzen und klappernde Milchkannen- ein wilder, bunter Haufen. Die Szenerie ist lebendig, überdreht, komisch – und typisch für die Straßenfasnacht, bei der sich ganze Gruppen gemeinsam beteiligen und ihrer Phantasie freien Lauf lassen.

Doch auf den zweiten Blick ist das Bild nicht so harmlos, wie es scheinen mag. Die Gruppe stellt sogenannte »Zigeuner« dar, also Sinti und Roma. Ihre Kleidung und das Verhalten sind klischeehaft überzogen, betonen ihre Armut und zeigen eine ungezügelte Wildheit. Was als Fasnachtsspaß gemeint ist, ist zugleich diskriminierend. Die Fotoserie zeigt auch, wie tief verwurzelte Vorurteile und rassistische Stereotype über Jahrzehnte hinweg tradiert und durch scheinbar harmlose Volksbräuche im Alltag weitergegeben und verfestigt werden. Mit dem Ende des NS-Regimes endete die Diskriminierung und Verfolgung der Minderheit der Sinti und Roma nicht.

Foto Nr. 1:
Der Polizist in der Bildmitte ist Arno Adrion (1924-1993). V.l.n.r. Gertrud Faller (geb. Schmid), Otto Schweizer, Hedwig Amann (geb. Geisinger), Olga Geisinger, Irma Adrion (geb. Schmid, 1927-2019), Renate Schelb (geb. Adrion)

Zu der Narrengruppe gehören auch: Bärbel Benz, Gretel Jordan (verh. Ganter), Elise Hepting, Anni Jordan (verh. Kaiser), Ernst Krauß, Maria Schweizer, Edmund Laufer, Henriette Laufer, Anna Jordan

Foto Nr. 5:
Bei der Stadtmusik ist Lothar Zepf zu sehen. Daneben stehen Gertrud Geisinger (geb. Limb) und Gretel Jordan.

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344306

Glockenweihe in der Pfarrkirche, Dezember 1951

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Am 20. November 1951 waren die neuen Kirchenglocken in der Glockengießerei Heinrich Kurtz in Stuttgart gegossen worden. Die alten Glocken waren während des Zweiten Weltkrieges am 15. April 1942 vom Kirchturm abgenommen und für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen worden. Nur eine kleine Glocke war als Geläut im Kirchturm zurückgeblieben. 9 1/2 Jahre später ist es endlich soweit und das Glockengeläut bald wieder vollständig. Am Freitag, den 30. November 1951 wurden die neu gegossenen Glocken angeliefert und in einer feierlichen Prozession durch das Städtchen zur katholischen Pfarrkirche St. Michael geleitet.

Am Sonntag, den 2. Dezember 1951 findet nun die Glockenweihe in der Pfarrkirche statt. Die feierliche Handlung wird vom Kirchenchor, der Stadtmusik und dem Männergesangsverein »Eintracht« musikalisch umrahmt. Die Weihe der Glocken nehmen Dekan Bernhard Kromer (Friedenweiler), Pfarrer Wilhelm Schuh (Bachheim) und Vikar Deger vor, während Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) die Weihehandlung erklärt. Die Festpredigt hält Pfarrer August Ganter (1907-1970), der aus Löffingen stammt, 1933 zum Priester geweiht wurde und Pfarrer in Ewattingen ist. Er stellt mit Blick auf die NS-Zeit fest, dass es »nicht allein das Metall gewesen« sei, das man gebraucht habe, »als die Glocken in den Krieg ziehen mußten, sondern auch die innere Ablehnung gegen all das was sie uns künden.«

Neugierig beobachten die Kinder in den Schülerbänken die Glockenweihe, sind aber auch durch den Fotografen abgelenkt. Drei Jungs blicken direkt in die Kamera.

V.l.n.r.: 1 Oskar Heizmann (geb. 1940), 2 Heiko Keller (geb. 1944), 3 Peter Baader (geb. 1943), 4 Eugen Heizmann (1942-2018)

An der Kirchenwand ist die Statue des heiligen Gallus mit Abtstab zu sehen, eine gotische Figur, die ca. 1480 geschaffen wurde. Eingerahmt wird sie von zwei Bildern der Kreuzwegstationen.

Standort des Fotografen: 47.882505, 8.344596

2 Fotos: Innenraum der Pfarrkirche St. Michael nach der Innenrenovation, August 1993

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Als der Innenraum der katholischen Pfarrkirche St. Michael 1775 fertiggestellt war, muss er auf die Gläubigen überwältigend gewirkt haben: Lichtdurchflutet, ein prunkvoller Hochaltar und Seitenaltäre mit Gemälden in kräftig leuchtenden Farben. Diese barocke Pracht ist heute trotz der aufwändigen Innenrenovation nur noch zu erahnen. Ursprünglich waren die Gemälde mit einem schützenden Firnis überzogen worden, um die Farben vor dem Ausbleichen zu bewahren. Doch im Laufe der Jahrzehnte dunkelte er nach – und legte sich wie ein graubrauner Schleier über die Farben. Bei der Innenrenovierung wurde dieser Firnis aus Kostengründen zwar gereinigt, aber nicht entfernt. Die Kosten beliefen sich auch so auf etwa 782.000 DM.

Seit der Innenrenovierung erstrahlt der Innenraum der Kirche wieder in den typischen barocken Pastellfarben: Weiß, Rosa und Gelb verleihen eine lichte, festliche Atmosphäre. Ein Wandbild wurde im Altarraum entdeckt, das jahrzehntelang unter einem Farbanstrich verborgen war. Es zeigt die Taufe Christi durch Johannes den Täufer. Es wurde freigelegt, jedoch nicht weiter restauriert. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre, geschaffen von dem Bildhauer Mathias Faller (1707-1791), wurden von Restaurator Helmut Fuggis aus Haslach mit 22- bis 23-karätigem Blattgold neu vergoldet und die Gemälde gereinigt. Auch der Chorraum wurde bei der Innenrenovierung neu gestaltet, um Altar und Ambo den Gläubigen näher zu bringen. Diese Aufgabe übernahm der Freiburger Künstler Bernhard Jensch. 1994 soll der neue Zelebrationsaltar eingeweiht werden. Die Kreuzwegstationen, die früher im Chorraum angebracht waren, haben nun ihren Platz im Kirchenschiff gefunden. Und was dem Auge des Betrachters entzogen ist: Im Zuge der Sanierung wurde außerdem die gesamte Elektrik auf den neuesten Stand gebracht und eine moderne Lautsprecheranlage installiert. Außerdem schuf man einen Zugang für Menschen mit Behinderungen – eine Rampe ermöglicht nun einen barrierefreien Eintritt.

Standort des Fotografen: 47.882613, 8.344132

3 Fotos: Fanfarenzug in der Kirchstraße, 1977

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen ist festlich geschmückt. Es sind streng genommen keine Fasnachtsbändel, die über die Straßen gespannt sind, denn es ist Sommer und die nächste Fasnacht ist noch weit. Aber eine Verbindung zur Fasnacht gibt es doch: Die Hexengruppe veranstaltet ihr »Scheunenfest« und natürlich beteiligt sich der Fanfarenzug an den Feierlichkeiten. Erst seit zwei Jahren exisiert der Musikverein. Gegründet wurde der Fanfarenzug am 1. Juli 1975.

Standort des Fotografen: 47.883000, 8.344167

Geschäftsübergabe der Bäckerei Zahn in der Kirchstraße, Dezember 1994

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Bäckerei Zahn (Kirchstr. 13) hat eine neue Leitung: Willy und Theresia Lauffer übernehmen gemeinsam mit ihrem Sohn Gerhard den Traditionsbetrieb. Während Theresia Lauffer und Claudia Langenbacher sich im Verkaufsraum und im angeschlossenen Café um die Kundschaft kümmern, sorgen Vater und Sohn, beide Bäckermeister, in der Backstube für frische Backwaren. Willy Lauffer bringt viel Erfahrung mit: Das Handwerk erlernte er im elterlichen Betrieb in Schwenningen. Nach einer Weiterbildung im Bereich Gastronomie leitete er fast zwei Jahrzehnte lang eine Bäckerei in Singen. Nun bringt er sein Können nach Löffingen.

V.l.n.r.: 1 Theresia Lauffer, 2 Gerhard Lauffer, 3 Willy Lauffer, 4 Claudia Langenbacher

1972 hatte Bäckermeister Hermann Zahn die Bäckerei von seinen Eltern übernommen und seitdem zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth Zahn (geb. Hirt, 1937-2019) betrieben. Jetzt gehen sie in den wohlverdienten Ruhestand. Wahrscheinlich wird es eine Weile dauern, bis sich die Kundschaft daran gewöhnt hat, künftig von der Bäckerei Lauffer zu sprechen – denn für viele bleibt es wohl noch eine Zeit lang einfach die Bäckerei Zahn, wie sie sie seit Jahrzehnten kennen.

Standort des Fotografen: 47.883339, 8.345208

Josefsaltar in der katholischen Pfarrkirche, ca. 1950-1960

Dieses Foto befindet sich im Stadtarchiv.

In der katholischen Pfarrkirche St. Michael befinden sich zwei barocke Seitenaltäre: der Marienaltar an der nördlichen Stirnwand des Langhauses und der Josefsaltar an der südlichen. Beide Altäre wurden vermutlich 1775 von Matthias Faller (1707-1791), dem berühmten „Herrgottschnitzer des Schwarzwalds“, entworfen und gemeinsam mit dem Schreiner Franz Xaver Stöhr ausgeführt. Die Gemälde stammen wohl von dem südwestdeutschen Maler Simon Göser (1735-1816).

Auf dem Foto ist der Josefsaltar zu sehen, der auf der Männerseite der Kirche steht. Das Hauptbild zeigt den heiligen Josef, der in schwungvoller Geste dem Betrachter das Jesuskind entgegenhält. Engel und kleine Putten umgeben ihn, einige von ihnen tragen Josefs Werkzeuge als Attribute. Das Oberbild stellt die Steinigung des heiligen Stephanus dar. Die beiden Seitenfiguren auf den geschwungenen Konsolen zeigen den heiligen Sebastian, den Pestpatron, mit von Pfeilen durchbohrtem Körper, sowie die heilige Agatha, die auf einer Schale ihre abgeschnittenen Brüste präsentiert.

Ein besonderes Element des Altars ist der Glasschrein, in dem sich die Gebeine des Märtyrers Demetrius befinden. Diese wurden 1725 von einem Eremiten nach Löffingen überführt und zunächst in einem eigenen Demetriusaltar aufbewahrt. Demetrius gilt als Stadtpatron von Löffingen. Nach der Errichtung des Josefsaltars wurden seine Gebeine dorthin überführt. 1912 erhielt der Schrein eine neue Gestaltung: Die sterblichen Überreste wurden mit kostbaren Brokatstickereien bedeckt. Im selben Jahr wurde auf dem unteren Rathausplatz der Demetriusbrunnen eingeweiht, dessen Brunnenfigur den Heiligen darstellt.

Auf dem Foto ist der Glasschrein derzeit mit einer Bildtafel verdeckt, da offenbar eine Neugestaltung des Arrangements vorgenommen wird. Bis 1936 befand sich zudem die Kanzel am Chorbogen neben dem Josefsaltar, bevor sie an die Nordseite des Langhauses versetzt wurde.

Standort des Fotografen: 47.882526, 8.344364