Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.
Es ist das fünfte Kriegsjahr. Im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) sitzt eine Personengruppe gemütlich zusammen. Der Mann ganz links ist Soldat, wie an seiner Uniform zu erkennen ist: Er scheint auf Heimaturlaub zu sein.
Wer erkennt die Personen? V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, Ernst Egy, ???
Rechts ist ein Buffetschrank zu sehen, auf dem sich die Teller stapeln. Daneben steht ein Kachelofen. Das Türchen zu seinem Wäremfach steht offen und Teller werden darin vorgewärmt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.
»Ernst Meßmer« ist über dem Türsturz des Eingangs geschrieben. Darunter stehen die Wirtsleute Ernst Meßmer (1869-1943) und Josephine geb. Benitz (1867-1932). Der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer hatte das Gasthaus »Linde« von seinen Eltern Karl und Franziska Meßmer übernommen. 1895 hatten er und seine Frau sich das Ja-Wort gegeben. Neun Kinder hatten die beiden bekommen, davon starben acht noch zu Lebzeiten des Vaters.
1927 übernimmt der Sohn Ernst Meßmer jr. (1897-1950) die Gast- und Landwirtschaft. Der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte ist nicht zu übersehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Johann Glunk zur Verfügung.
Auf eine lange Tradition kann das Gasthaus »zur Linde« zurückblicken. 1823 wurde das Gebäude an der Oberen Hauptstraße gebaut. Zwei Jahre später erhielt Familie Meßmer die Erlaubnis, darin eine Bierwirtschaft zu eröffnen. Als dieses Foto rund 100 Jahre später aufgenommen wurde, befand sich das Gasthaus immer noch im Familienbesitz. Zwei Frauen stehen vor dem Gebäude. Links ist vermutlich die Wirtin Josephine Meßmer geb. Benitz (1867-1932) zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.
Ein Schnappschuss, unprofessionell schräg aufgenommen. Festgehalten wird diese Szene: Ein Automobil aus den Niederlanden ist vor dem Gasthaus »Linde« vorgefahren. Gäste kommen gerade an oder sind im Begriff, abzureisen. Agathe Brugger besucht mit dem holländischen Ehepaar, bei dem sie in Den Haag arbeitet und lebt, ihre Heimat. Vorne links steht ihr Bruder Wilhelm Brugger (1887-1955). Vermutlich knipst ihre Schwester Johanna Brugger das Foto.
Zuvor war Agathe Brugger mit ihrer »Herrschaft« in Italien gewesen. Am 28. April 1932 hatte sie ihrer Schwester Mathilde eine Postkarte aus Florenz geschickt. Darin schrieb sie u.a.: »Den 3. Mai fahren wir hier weg nach München, am 18. Mai fahren die Herrschaften bis Löffingen, übernachten in der Linde und reisen den nächsten Tag weiter. Ich bleibe zu Hause in Ferien, weiß noch nicht genau wie lange.«
Im Hintergrund sind die Eingangstür und die beiden Scheunentore des Gasthauses zu erkennen. Auf dem Fenster der Gaststube auf der linken Seite schaut der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer (1869-1943) heraus. Die »Linden«-Wirtin Josephine Meßmer steht neben der Eingangstür.
Für das Mädchen im Hintergrund sind die ausländischen Gäste unspektakulär. Es interessiert sich eher für den Hund am linken Bildrand.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.
Vor einer Haustür steht Luise Heizmann geb. Schreiber auf einer Treppe. Sie hält ihren Sohn Eugen Heizmann (1913-1916) auf dem Arm, der im Alter von 2 1/2 Jahren starb. Vor ihr stehen ihre beiden Kinder Adolf Heizmann (1909-1960) und Maria Heizmann (?-?).
Die Hausnummer über der Tür ist die »194«. Familie Heizmann wohnt im Maienland. Aber auf diesem Foto stehen die vier Personen nicht vor der eigenen Haustür. Vermutlich stehen sie vor dem Haus von Karl Meßmer (Obere Hauptstr. 29).
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Franz Rosenstiel zur Verfügung.
Vermutlich im »Gebertsaal« werden die »Urhexen« fotografiert. Zum ersten Mal führen die Hexen die »Walpurgisnacht« auf, die Leo Ratzer ein paar Jahre zuvor geschrieben hat. Die Begleitmusik komponierte Hermann Reger und Rupert Hepting bearbeitete sie für die Stadtmusik. Die weiß gekleideten Frauen im Hintergrund gehören zur »Damenriege« des Turnerbunds.
1.Reihe, v.l.n.r.: 2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Narrenvater Johann Laufer, 5 ??? 3.Reihe, v.l.n.r.: 4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Elisabeth Hepting, 2 Rosa Henzler, 3 Rosa Adrion, 4 Anna Studer, 5 Cäcilie Rosenstiel, 6 Karolina Auer 5.Reihe, v.l.n.r.:
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.
Es ist unbekannt, zu welchem Anlass dieses Foto entstanden ist. Während der NS-Zeit gab es so viele Aufmärsche und Kundgebungen, dass die eindeutige Zuordnung und Datierung schwierig ist.
Vor dem mit Hakenkreuzfahnen geschmückten Gasthaus Gebert in der Oberen Hauptstraße, dem Parteilokal der NSDAP-Ortsgruppe, marschiert hier eine Kolonne Hitlerjugend vorbei. Nicht alle Jugendlichen tragen eine Uniform, ein paar sind zivil gekleidet. Ein kleiner Junge läuft vornweg, auch er in Uniform, obwohl er altersmäßig noch kein »Pimpf« im »Deutschen Jungvolk« sein kann. Neben ihm marschiert ein uniformierter Mann mit Brille: Es handelt sich um Eugen Hemler, der von 1934 bis 1936 als Lehrer an der Volksschule Löffingen wirkte. Seit 1933 war er Parteigenosse und tat sich als ein sehr überzeugter Nationalsozialist hervor. Am linken Bildrand reitet ein SS-Mann in schwarzer Uniform auf einem Pferd.
Die Laubbäume im Hintergrund sind kahl, das Foto muss also im Spätherbst oder in den Wintermonaten entstanden sein. Denkbar ist, dass der Aufmarsch am 9. November, dem Gedenktag für die »Gefallenen der Bewegung«, stattfand. An diesem Tag wurde alljährlich des gescheiterten Hitler-Putsches von 1923 gedacht. Möglich wäre aber auch, dass das Foto am 30. Januar aufgenommen wurde, als die Nazis am so genannten »Tag der nationalen Erhebung« die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 feierten.
Der Blick vom Kirchturm wandert zunächst über die Kirchstraße (damals Hafnergasse). Die Häuser der beiden Straßenseiten sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Bausubstanz deutlich voneinander zu unterscheiden: Die Häuser rechts im Vordergrund sind nach dem Großbrand 1929 neu gebaut worden. Sie verfügen alle über Staffelgiebel und neueingedeckte Dächer. Kleinere Reparaturen im Dach sind auf Kriegsschäden zurückzuführen. Hinter den Häusern auf der linken Straßenseite ragt das große Gebäude des früheren Gasthauses »zur Sonne« hoch. Direkt dahinter steht das Gasthaus »zum Löwen«. Der Blick schweift weiter über die Dächerlandschaft in Richtung Vorstadtstraße und Obere Hauptstraße. Als markanter Orientierungspunkt dient das Gasthaus »Linde«. Zu seiner rechten schließt sich die »Linden«-Wiese an der heutigen Festhallenstraße an. Dort wo Obstbäume stehen, befindet sich heute die Realschule. In der Haslachstraße werden gerade Einfamilienhäuser gebaut und die Siedlung »Neue Heimat« entsteht. Auch der neu gebaute Feuerwehrturm hebt sich vor dem Häusergewirr ab. In der Bittenstraße (damals Hintergasse) ist im Vordergrund der – im Krieg stark zerstörte und 1946 wiederaufgebaute – Farrenstall und das Trafohaus am Schulweg zu erkennen.