Haus Koch in der Oberen Hauptstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Koch zur Verfügung.

Viele Jahrzehnte war dieses zweistöckige Haus in der Oberen Hauptstraße mit Scheuer und Stallung im Besitz der Familie Fechtig. Bereits um die Jahrhundertwende war der Zimmermann Johann Fechtig (1869-1943) als Eigentümer eingetragen. Fechtig war in erster Ehe mit Maria geb. Mogel (1869-1928) verheiratet. Mit ihr bekam er einen Sohn Karl, der 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg fiel. 1928 ereilte ihn ein weiterer Schicksalsschlag, als seine Frau im Alter von 60 Jahren starb. Der Witwer verheiratete sich erneut und gab der 25 Jahren jüngeren Maria geb. Vogt (1895-?) das Ja-Wort. Das Paar bekam eine Tochter, die ebenfalls den Namen Maria (1931-1962) erhielt. Sie starb bereits in jungen Jahren im Alter von nur 31 Jahren. Viele Jahre bewohnte die Witwe Maria Fechtig das Anwesen alleine.

1970 erwarb es der Tapeziermeister Karl Koch (geb. 1935). Zu diesem Zeitpunkt entstand diese Fotografie des renovierungsbedürftigen Hauses. Koch entschied sich für den Abbruch. Er ersetzte das Haus durch einen Neubau mit entsprechenden Räumlichkeiten für sein Spielwarengeschäft. 

Standort des Fotografen: 47.884435, 8.346308

Hochzeitszug Kaltenbrunner / Meßmer vor dem Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1953

Sammlung Familie Waßmer

Der Hochzeitszug ist fast am Gasthaus »Linde« angekommen. Vorneweg laufen Braut und Bräutigam, Annemarie Meßmer (1930-2010), eine »Linden«-Tochter, und Josef Kaltenbrunner (1930-1966). Beide sind 23 Jahre alt. Es folgen die Verwandten und Freunde, die zur Hochzeitsfeier eingeladen sind. Gefeiert wird – natürlich – in der »Linde«. Ein paar Kinder stehen neugierig am Straßenrand. Sie hoffen darauf, ein Wegegeld zu kassieren.

1954 bekommen die Kaltenbrunners Nachwuchs und ihre Tochter Marianne wird geboren.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.346461

Fronleichnamsaltar beim Gasthaus »Linde«, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

An Fronleichnam ist neben dem Gasthaus »Linde« einer der Stationenaltäre aufgebaut. Davor ist ein Blumenteppich gelegt worden, der aus bunten Ornamenten besteht. Der Teppich ist rechtzeitig fertig geworden, gleich wird die Prozession eintreffen. Dann wird der Pfarrer mit der Monstranz über den Teppich schreiten. Am Altar wird er einen Abschnitt aus dem Evangelium vortragen, es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt erteilt.

Standort des Fotografen: 47.884334, 8.346887

Trachtengruppe vor dem Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1950-1953

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die Schrecken der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges lagen erst wenige Jahre zurück, als man sich in den 1950er Jahren nach einem Stück heiler Welt sehnte. Die Brauchtumspflege wurde wieder entdeckt, diesmal sollte sie – anders als in der NS-Zeit – unpolitisch sein. Die Trachtengruppe wurde wieder aktiv. Sie sollte auch dazu beitragen, den Fremdenverkehr zu beleben. Auf dem Foto stehen Mitglieder der Trachtengruppe vor dem Gasthaus »zur Linde«. Nicht zufällig posieren sie vor dem großen Nadelbaum, sollte er doch den »Schwarzwald« symbolisieren, in dem Löffingen angeblich lag.

Im Hintergrund ist das Haus Fechtig zu erkennen. In diesem Gebäude befand sich bis 1882 eine weitere Wirtschaft, nämlich das Gasthaus »zum Kranz«. Doch das war lange her. Als dieses Foto entstand gehörte das Haus der Witwe Maria Fechtig geb. Mogel (1895-?). Ihr Mann Johann Fechtig (1869-1943) war Zimmermeister gewesen. Fechtig genoss als gläubiger Katholik großes Ansehen: Viele Jahre war er Mitglied des katholischen Stiftungsrates und einer der »Himmelträger« bei den Fronleichnamsprozessionen gewesen. 

Standort des Fotografen: 47.884391, 8.346817

Fronleichnamsaltar vor dem Gasthaus »Linde«, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

An Fronleichnam ist vor dem Gasthaus »Linde« ein Stationenaltar aufgebaut. Eine Girlande schmückt die Fassade des Gasthauses. Ein paar Nadelbäume sind in das Straßenpflaster gesteckt, um den Altar einzurahmen.

Standort des Fotografen: 47.884380, 8.346499

Mehrbildkarte vom Gasthaus »Linde«, ca. 1972-1975

Stadtarchiv

Das Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) ist seit Generationen im Besitz der Familie Meßmer. Mit dieser Mehrbildkarte werben die Meßmers um Gäste ihres Gasthauses und ihrer Pension, nachdem sie ihr 1823 erbautes Stammhaus renoviert und modernisiert haben. Zu sehen ist eine Außenansicht des Gasthauses, dessen Fassade weiß gestrichen ist. Der Ökonomiebereich ist verschwunden. (Dass das Foto nach 1971 aufgenommen wird, ist auch daran zu erkennen, dass rechts neben der »Linde« das neu erbaute Geschäfts- und Wohnhaus Koch steht.)

Ein zweites Foto zeigt den »Speiseraum«, ein drittes Foto das »Gästehaus« (Stadionstr. 6), das früher der Familie Wurster gehörte und als »Haus Schönblick« firmierte. Abgebildet ist auch eine Ansicht des historischen Städtchens mit dem Mailänder Tor, den Häusern des Altstadtrings mit ihren Staffelgiebeln und dem Demetriusbrunnen.

Personengruppe vor dem Gasthaus »Linde«, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Kienzler zur Verfügung.

Eine Personengruppe steht vor der Eingangstür zum Gasthaus »Linde«. Die fünf Männer tragen alle Hüte, die einzige Frau einen Damenhut.

Wer weiß, wer die Personen sind?

Standort des Fotografen: 47.884380, 8.346499

Gaststube der »Linde« in der Oberen Hauptstraße, 1944

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

Es ist das fünfte Kriegsjahr. Im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) sitzt eine Personengruppe gemütlich zusammen. Der Mann ganz links ist Soldat, wie an seiner Uniform zu erkennen ist: Er scheint auf Heimaturlaub zu sein.

Wer erkennt die Personen?
V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, Ernst Egy, ???

Rechts ist ein Buffetschrank zu sehen, auf dem sich die Teller stapeln. Daneben steht ein Kachelofen. Das Türchen zu seinem Wäremfach steht offen und Teller werden darin vorgewärmt.

Standort des Fotografen: 47.884188, 8.346453

Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

»Ernst Meßmer« ist über dem Türsturz des Eingangs geschrieben. Darunter stehen die Wirtsleute Ernst Meßmer (1869-1943) und Josephine geb. Benitz (1867-1932). Der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer hatte das Gasthaus »Linde« von seinen Eltern Karl und Franziska Meßmer übernommen. 1895 hatten er und seine Frau sich das Ja-Wort gegeben. Neun Kinder hatten die beiden bekommen, davon starben acht noch zu Lebzeiten des Vaters.

1927 übernimmt der Sohn Ernst Meßmer jr. (1897-1950) die Gast- und Landwirtschaft. Der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte ist nicht zu übersehen.

Standort des Fotografen: 47.884412, 8.346782

Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Johann Glunk zur Verfügung.

Auf eine lange Tradition kann das Gasthaus »zur Linde« zurückblicken. 1823 wurde das Gebäude an der Oberen Hauptstraße gebaut. Zwei Jahre später erhielt Familie Meßmer die Erlaubnis, darin eine Bierwirtschaft zu eröffnen. Als dieses Foto rund 100 Jahre später aufgenommen wurde, befand sich das Gasthaus immer noch im Familienbesitz. Zwei Frauen stehen vor dem Gebäude. Links ist vermutlich die Wirtin Josephine Meßmer geb. Benitz (1867-1932) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884412, 8.346782

Holländische Gäste vor dem Gasthaus »Linde«, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Ein Schnappschuss, unprofessionell schräg aufgenommen. Festgehalten wird diese Szene: Ein Automobil aus den Niederlanden ist vor dem Gasthaus »Linde« vorgefahren. Gäste kommen gerade an oder sind im Begriff, abzureisen. Agathe Brugger besucht mit dem holländischen Ehepaar, bei dem sie in Den Haag arbeitet und lebt, ihre Heimat. Vorne links steht ihr Bruder Wilhelm Brugger (1887-1955). Vermutlich knipst ihre Schwester Johanna Brugger das Foto.

Zuvor war Agathe Brugger mit ihrer »Herrschaft« in Italien gewesen. Am 28. April 1932 hatte sie ihrer Schwester Mathilde eine Postkarte aus Florenz geschickt. Darin schrieb sie u.a.: »Den 3. Mai fahren wir hier weg nach München, am 18. Mai fahren die Herrschaften bis Löffingen, übernachten in der Linde und reisen den nächsten Tag weiter. Ich bleibe zu Hause in Ferien, weiß noch nicht genau wie lange.«

Im Hintergrund sind die Eingangstür und die beiden Scheunentore des Gasthauses zu erkennen. Auf dem Fenster der Gaststube auf der linken Seite schaut der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer (1869-1943) heraus. Die »Linden«-Wirtin Josephine Meßmer steht neben der Eingangstür.

Für das Mädchen im Hintergrund sind die ausländischen Gäste unspektakulär. Es interessiert sich eher für den Hund am linken Bildrand.  

Standort des Fotografen: 47.884424, 8.346574

Mutter mit drei Kindern vor dem Haus Meßmer in der Oberen Hauptstraße, ca. 1914

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.

Vor einer Haustür steht Luise Heizmann geb. Schreiber auf einer Treppe. Sie hält ihren Sohn Eugen Heizmann (1913-1916) auf dem Arm, der im Alter von 2 1/2 Jahren starb. Vor ihr stehen ihre beiden Kinder Adolf Heizmann (1909-1960) und Maria Heizmann (?-?).

Die Hausnummer über der Tür ist die »194«. Familie Heizmann wohnt im Maienland. Aber auf diesem Foto stehen die vier Personen nicht vor der eigenen Haustür. Vermutlich stehen sie vor dem Haus von Karl Meßmer (Obere Hauptstr. 29).

Standort des Fotografen: 47.885291, 8.350803