Ausflug der Jungfrauenkongregation, 5. Juni 1932

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

»Kongregations-Ausflug am 5. Juni 1932« notiert Klara Egle (1910-1991) in feinsäuberlichem Sütterlin auf der Rückseite des Fotos. Und auch die Route der Wanderung hält die 22-Jährige fest: »Schattenmühle – Bonndorf – Boll – Bad Boll – Reiselfingen – Löffingen«. Klara Egle tritt später in den Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz ein und nimmt den Namen Konfirmata an.

Über 30 Frauen drängen sich auf dem Gruppenfoto. Sie gehören seit ihrer Entlassung aus der Volksschule dem Verein katholischer unverheirateter Frauen an. Die Frauen tragen Sommerkleider. Zwei Mandolinen führen sie auf der Wanderung mit, um während der Rast Musik zu haben.

Zu sehen sind u.a. Monika Baader (verh. Wehrle), Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998), Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989), Klara Egle (1910-1991, später Schwester Konfirmata), Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014), Johanna Fehrenbach (verh. Bernauer, 1912-?), Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?), Bertha Hall, Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005), Anna Nägele (verh. Vierlinger, 1912-1989), Erna Schmid (verh. Kuhlmann), Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2011), Elisabeth Schultheiß (verh. Würzburger, 1911-?)

Standort des Fotografen: vermutlich Wutachschlucht

Personengruppe bei einem Ausflug im Wald, 12. Juni 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Sommer 1932: Die miteinander verwandten Familien Schmid und Schultheiß unternehmen am 12. Juni einen Ausflug in die Natur. Da sie mit Wanderstöcken ausgerüstet sind, scheint es kein kleiner Spaziergang, sondern eine richtige Wanderung zu sein. Es gibt vermutlich nach Unterbränd. Für eine kurze Rast haben sie sich am Wegesrand auf Baumstämmen niedergelassen. Eine gute Gelegenheit, um auch ein Foto als Erinnerung aufzunehmen. Fotografiert wird Anfang der 1930er Jahr noch sehr selten und meist nur zu besonderen Anlässen. Insofern ist das Foto durchaus besonders.

V.l.n.r.: Karl Schultheiß (1903-1986) mit Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005), Maria Häusle, Maria Straub (verh. Willmann), Elisabeth Schultheiß (1911-?), Maria Schmid geb. Schultheiß (1906-1974), Timotheus Schmid (1903-1984) mit Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019).

Standort des Fotografen: ???

Narrengruppe »Abrüstungskonferenz«, Fasnacht 1932

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Hochpolitisch geht es in der letzten Fasnacht vor der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur zu: 14 Jahre nach Ende des mörderischen Ersten Weltkrieges findet in Genf eine internationale Abrüstungskonferenz statt. Sie tagt, mit Unterbrechungen vom 2. Februar 1932 bis zum 11. Juni 1934. Ziel der Konferenz ist es, das Wettrüsten zu beenden, was letztlich scheitert.

Die Narrengruppe nimmt die Konferenz auf’s Korn. Zu sehen ist das Präsidium der Konferenz mit den Delegierten von verschiedenen Ländern, die durch die jeweiligen Fähnchen kenntlich gemacht sind. Offenbar machen sich die Narren über die Abrüstungskonferenz lustig. Im Vordergrund sind Spielzeug-Panzer und -Kanonen zu sehen. Die Narren sprechen von einem »Stillhalteabkommen«, wie auf dem Schild im Hintergrund zu lesen ist. Die Präsidiumsmitglieder tragen schwarze Anzüge und Zylinder, nur ein Mann in der Mitte sticht heraus: Vermutlich soll er den indischen Freiheitskämpfer und Pazifisten Mahatma Gandhi (1869-1948) darstellen, deutlich an seinem weißen Gewand, seiner Glatze und seiner Nickelbrille zu erkennen. Er wird international noch nicht so bewundert wie in späteren Jahren, sondern von vielen noch als Spinner verlacht. Auf sein Gewand ist die Jahreszahl »1932« geschrieben. In der rechten oberen Bildecke ist außerdem »Fasnacht 1932« notiert.

Das Foto wird vermutlich im Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) aufgenommen.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Joseph Benitz (1897-1981), ???, ???, Fritz Seilnacht, Karl Hepting, ???

2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Heinrich Wider, Julius Limb, Albert Benitz, ???, ???, ???, Ernst Krauß (1897-1978), ???, Paul Benitz (1899-1979)

Standort des Fotografen: 47.883973, 8.345162

Goldene Hochzeit von Justus und Albertine Benz, Juni 1932

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Rita Bölle, Aloisia Huber und Monika Huber zur Verfügung.

Das Jubelpaar Justus Benz (1855-1935) und Albertine Benz (geb. Merz, 1862-1936) sitzt in der Mitte. Sie feiern ihre Goldene Hochzeit. Kinder und Enkelkinder sind zusammen gekommen, um zu gratulieren. Geheiratet haben die beiden am 12. Juni 1882. Das Foto entsteht im Garten hinter ihrem Haus (Maienlandstr. 27). Drei Jahre nach der Goldenen Hochzeit stirbt Justus Benz am 14. Februar 1935 im Alter von 79 Jahren. Seine Witwe Albertine, die gebürtig aus Bruggen bei Wolterdingen stammt, folgt ihm ein Jahr später am 24. Februar 1936.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2  Eugen Strobel (1919-2009), 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ??? Strobel
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Kind ???, 6 Albertine Benz (geb. Merz), 7 Justus Benz, 8 Hedwig Benz (verh. Maier, geb. 1931), 9 ??? Benz, 10 Agathe Faller (geb. Benz), 11 ??? Benz
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Strobel (Vater von Hans und Hermine Strobel), 2 ???, 3 ??? Benz , 4 ??? Benz, 5 ???, 6 Ernst Faller (1889-1961)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Else Rokoschoski (geb. Benz), 2 ???, 3 Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), 4 Hermine Strobel (verh. von Dungen, 1917-1998)
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 Architekt Hans Strobel (1913-1964), 2 Mathilde Strobel (verh. Schilling, 1914-1983), 3 Ernst Faller, 4 Josef Beppi Benz (»de Diese«, 1914-1962), 5 ???, 6 ???, 7 Franz Faller

Im Hintergrund ist verdeckt das Gasthaus »Pilgerhof« zu erkennen. Drei Fenster mit Fensterläden und ein Teil des Wirtshausschildes (»…hof«) sind zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.886458, 8.340933

Sportplatzerweiterung, Januar 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

1927/28 war der Fußballclub Löffingen in die A-Klasse aufgestiegen. Der 1924 geschaffene Fußballplatz genügte nun nicht mehr den bisherigen Ansprüchen. »An einer Platzvergrößerung kamen wir nicht mehr vorbei«, heißt es in der FCL-Festschrift aus dem Jahr 1960. »Noch hatten wir eine schwere Bürde alter Schulden. Aber wo ein Wille ist, findet sich immer ein Weg. Noch mehr als in früheren Jahren ging man zwecks Geldbeschaffung an kulturelle Aufgaben heran. Es wurden sogar Operetten aufgeführt, die dem FCL neben den sportlichen Erfolgen großes Ansehen und die Gesundung der Finanzen einbrachten. Mit Hilfe von zinslosen Bausteinen, freiwilligen Spenden, insbesondere Eigenarbeit usw., war das Problem Platzerweiterung bald bewerkstelligt.«

Auf dem Foto sind Mitglieder des Fußballclubs zu sehen, die selbst Hand anlegen und bei der Erweiterung des Fußballplatzes mitanpacken. Bei den Erdarbeiten kommen Loren zum Einsatz. Der Mann mit der Schaufel ist Albert Trenkle; zwei Personen weiter links steht Edmund Fehrenbach.

Standort des Fotografen: 47.883120, 8.350981

Alfred Vogt als »Burgermali«, Fasnacht 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.

»’S Burgermali« heißt das phantasievolle Fasnachtskostüm, das auf diesem Foto zu sehen ist, nicht zu verwechseln mit dem »Reichburgmali«, jenem furchterregenden Waldgeist, der bis heute als Einzelfigur zur Löffinger Fasnacht gehört. Statt Tier- und Waldmotiven zieren dieses Kostüm Bierdeckel des 1864 gegründeten Schweizer Tabakwarenkonzerns Burger. Auf den runden Scheiben ist das Logo des Unternehmens abgebildet: Ein Mann im Anzug, mit Hut und Spazierstock, daneben ein dicker Stumpen. Zum Kostüm gehört folglich auch die Zigarre, die das »Burgermali« in der rechten Hand hält.

Der kostümierte Fasnachtsnarr ist einer der Vogt-Söhne, vermutlich Alfred Vogt (1912-1944). Er ist der Sohn des Kaufmanns Wilhelm Vogt, der am oberen Rathausplatz sein Tabakgeschäft eröffnete. Also ein echter »Zigarren-Vogt«! Alfred Vogt tritt in die Fußstapfen seines Vaters und eröffnet später sein eigenes Zigarrengeschäft in Neustadt. 1944 fällt er an der Ostfront.

Standort des Fotografen: ?

Haus Brugger in der Alemannenstraße, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Der Landwirt Wilhelm Brugger (1887-1955) wohnte bis zum Großbrand 1921 im alten Mailänder Tor. Als das Torgebäude im Rahmen des Wiederaufbauprogramms abgebrochen wurde, zog der Junggeselle Brugger aus dem Städtchen in die damalige »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße). Im neu erbauten Wohnhaus Nr. »241« (heute Nr. 21) wohnt er und betreibt seine Landwirtschaft.

Eine steile Steintreppe führt zur Wohnung im 1. Obergeschoss empor. In der rechten Gebäudehälfte befindet sich der Ökonomieteil mit der Stallung. Sechs Personen stehen vor dem Haus. Ein Auto mit niederländischem Kennzeichen parkt neben der Treppe. Das Autokennzeichen, das mit dem Buchstaben »H« beginnt, zeigt an, dass das Auto aus Südholland stammt. Agathe Brugger, die in Den Haag lebt, ist zu Besuch bei ihrem Bruder Wilhelm Brugger.

Auf den Bild sind folgende Personen zu sehen: Links neben der Treppe steht das holländische Ehepaar, bei dem die jüngste der Brugger-Geschwister angestellt ist. Auf der Treppe stehen v.l.n.r. Agathe Brugger, Wilhelm Brugger (1887-1955), Mathilde Brugger (?-1969), Johanna Brugger (1881-1982).

Darüber hinaus gibt es noch einen Bruder Josef Brugger (1883-1970), der 1925 mit seiner Familie in die USA ausgewandert ist.

Standort des Fotografen: 47.886256, 8.349486

Einschulung des Jahrgangs 1925/26, Ostern 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Die Kinder der Jahrgänge 1925/26 sind ins schulpflichtige Alter gekommen und werden an Ostern 1932 in die Volksschule eingeschult. Da in den Klassenräumen im Rathaus nicht ausreichend Platz vorhanden ist, werden die ABC-Schützen in den Räumlichkeiten der Gewerbeschule in der Demetriusstraße unterrichtet. Das Gruppenfoto wird neben der Schule vor dem Haus Krauß (Demetriusstr. 2) aufgenommen.

Die Mädchen sind in alphabetischer Reihenfolge: Elisabeth Brunner, Paula Egle, Rosa Fehrenbach, Elisabeth Ganter (verh. Wangler), Emma Hasenfratz, Maria Kirner, Josefa Kopp, Alma Müller, Irmgard Mürb, Annemarie Rombach, Gertrud Schmid, Elisabeth Veith, Elisabeth Wehrle und Marlies Zwingert.

Die Jungs sind in alphabetischer Reihenfolge: Fritz Benz, Hans Egle, Heinrich Fehrenbach, Hermann Fehrenbach, Josef Göhry, Willi Groß, Franz Heiler (1925-1933, er starb im Alter von acht Jahren an einer Bauchfellentzündung im Krankenhaus), Eugen Kaltenbrunner, Adolf Kaufmann, Karl Laufer, Adolf Maier, Oswald Maier, Hans Müller und Ewald Sibold.

Standort des Fotografen: 47.884288, 8.344954

Holländische Gäste vor dem Gasthaus »Linde«, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Ein Schnappschuss, unprofessionell schräg aufgenommen. Festgehalten wird diese Szene: Ein Automobil aus den Niederlanden ist vor dem Gasthaus »Linde« vorgefahren. Gäste kommen gerade an oder sind im Begriff, abzureisen. Agathe Brugger besucht mit dem holländischen Ehepaar, bei dem sie in Den Haag arbeitet und lebt, ihre Heimat. Vorne links steht ihr Bruder Wilhelm Brugger (1887-1955). Vermutlich knipst ihre Schwester Johanna Brugger das Foto.

Zuvor war Agathe Brugger mit ihrer »Herrschaft« in Italien gewesen. Am 28. April 1932 hatte sie ihrer Schwester Mathilde eine Postkarte aus Florenz geschickt. Darin schrieb sie u.a.: »Den 3. Mai fahren wir hier weg nach München, am 18. Mai fahren die Herrschaften bis Löffingen, übernachten in der Linde und reisen den nächsten Tag weiter. Ich bleibe zu Hause in Ferien, weiß noch nicht genau wie lange.«

Im Hintergrund sind die Eingangstür und die beiden Scheunentore des Gasthauses zu erkennen. Auf dem Fenster der Gaststube auf der linken Seite schaut der Gast- und Landwirt Ernst Meßmer (1869-1943) heraus. Die »Linden«-Wirtin Josephine Meßmer steht neben der Eingangstür.

Für das Mädchen im Hintergrund sind die ausländischen Gäste unspektakulär. Es interessiert sich eher für den Hund am linken Bildrand.  

Standort des Fotografen: 47.884424, 8.346574

Kirchenchor vor der Festhalle, Pfingsten 1932

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Luzia Bader und Georg Willmann zur Verfügung.

Die Mitglieder des Kirchenchores haben sich nach dem feierlichen Pfingstgottesdienst vor der Festhalle zu einem Gruppenfoto versammelt. Vorne in der Mitte sitzt Stadtpfarrer Guido Andris, der von 1929 bis zu seiner gewaltsamen Vertreibung 1934 in Löffingen wirkt. Neben ihm links sitzt der Dirigent des Chores, Lehrer Eugen Steidlinger.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ??? geb. Guth, 3 Eugen Steidlinger (1873-1939), 4 Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974), 5 Vikar [Friedrich Kornwachs (1907-2001)], 6 ???, 7 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Straub (verh. Willmann), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Hermine Strobel (verh. von Dungen, 1917-1998), 6 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Friseurmeister Julius Limb, 2 Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), 3 ???, 4 Else Fehrenbach (verh. Bader), 5 Anna Kopp (1917-2010), 6 ??? Jordan, 7 ???, 8 August Ganter (1907-1970)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Maria Hummel, 3 Mathilde Fehrenbach (verh. Schlenker, 1907-1980), 4 ???, 5 Hedwig Benitz (geb. Steidlinger, 1900-1995), 6 Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003)
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 Albert Benitz (1905-1996), 2 Paul Benitz (1899-1979)
6.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Geisinger, 2 ???, 3 Hans Guth, 4 Fritz Seilnacht (1901-1987), 5 ???, 6 Schreinermeister August Limb (1884-1976)
7.Reihe, v.l.n.r.: 1 ??? Wölfle, 2 Konrad Bader (1868-1958), 3 Blechnermeister Otto Ganter (1881-1960), 4 Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957)

Standort des Fotografen: 47.883056, 8.347694