Haus Schelling in der Kirchstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

In der Werkstatt im Erdgeschoss fertigt Wagnermeister Hermann Schelling (1914-1998) Ski und anderes Zubehör für den Wintersport. Seine Produkte sind im weiten Umkreis bekannt und geschätzt. Skier sind denn auch in den beiden Glasvitrinen zwischen der Werkstatt und der Haustür ausgestellt. »Ski-Schelling« steht darüber.

Wenige Jahre später wird der Ökonomiebereich in der rechten Gebäudehälfte umgebaut. Dort, wo sich auf dem Bild das Scheunentor befindet, wird ein Durchgang zur Bittengasse geschaffen, der den Namen »Postbögle« erhält. Rechts daneben ist die Bäckerei Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883552, 8.345149

Umzugwagen vor dem Haus Schelling in der Kirchstraße, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zu Verfügung.

»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Ein von Pferden gezogener Umzugswagen zeigt das Klischeenbild von wilden »Indianern« mit Federschmuck und Marterpfahl.

Im Hintergrund steht fast verdeckt das Haus von Wagnermeister Adolf Schelling (Kirchstr. 11). Der Mann mit weißer Zipfelmütze ist Karl Glunk, vermutlich sind es seine Pferde.

Standort des Fotografen: 47.883662, 8.345073

Häuser Schelling und Lauffer in der Kirchstraße, März 2006

Sammlung Familie Waßmer

Über viele Jahrzehnte befand sich in dem Haus Kirchstraße 13 eine Bäckerei. Zunächst wurde sie von Bäckermeister Robert Isele, später von Bäckermeister Jakob Zahn betrieben. 1972 ging das Haus und die Bäckerei an den 35-jährigen Sohn Hermann Zahn über.

Das Ehepaar Zahn baute das Haus in den 1970er Jahren um. Staffelgiebel und eine Schleppgaube wurden hinzugefügt. Eine breite Fensterfront ermöglichte den Blick in den Laden. Links lud ein Café zum Verweilen ein. Als das Foto aufgenommen wird, wird die Bäckerei von Willi und Theresia Lauffer zusammen mit ihrem Sohn betrieben. Nach ihrem Tod 2006 bzw. 2009 steht das Gebäude eine Zeit lang leer, bevor es 2015 an Elke und Bertram Bürer verkauft wird, die es komplett sanieren. Die Bäckerei-Tradition findet nun ein Ende. Stattdessen wird darin eine Gemeinschaftspraxis für Physiotherapie eröffnet.

Auf dem Foto ist im angrenzenden Haus Schelling (Kirchstr. 11) der Durchgang zur Bittengasse zu erkennen, der »Postbögle« heißt. Der Name hält sich bis heute, obwohl sich das Postamt nicht mehr in der Bittengasse befindet. Ursprünglich befand sich anstelle des Tors der Ökonomiebereich des Hauses Schelling.

Standort des Fotografen: 47.883411, 8.345027

Haus Walz in der Kirchstraße, 2007

Sammlung Familie Waßmer

Nach der Übernahme des Geschäfts durch Theo Walz 1951 veränderte das Haus in der Kirchstraße schrittweise sein Aussehen. Walz modernisierte es grundlegend und baute es mehrfach um.

Zwischen den großen Fenstern im ersten und zweiten Obergeschoss sind auf einem Fries die Eisenwaren dargestellt, die das Geschäft vertreibt. Das Foto entstand anlässlich der bevorstehenden Geschäftsschließung, als der Räumungsverkauf bereits begonnen hatte.

Standort des Fotografen: 47.883379, 8.345021

Haus Walz in der Kirchstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.

Der Kaufmann Heinrich Walz erwarb 1913 sein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Kirchstraße. Ursprünglich war das Gebäude das Armenhaus der Stadt. Walz baute es nach und nach um, um ausreichend Raum für sein Eisenwarengeschäft und seine Kohlenhandlung zu haben. 1951 übernahm Theo Walz (1927-2015) das Geschäft. Das kleine Ladenfester, die Eingangstür und die Stalltür wurden beseitigt und es entstand eine Ladenfront mit großen Schaufenstern. Der Wohnbereich wurde zunächst bis Mitte der 1960er Jahre unverändert belassen.

Im Nachbarhaus ist die angrenzende Bäckerei von Bäckermeister Jakob Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883383, 8.345020

Haus Walz in der Kirchstraße, 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.

Der Eisenhändler Heinrich Walz hatte 1913 sein Haus am Unteren Rathausplatz verkauft und in seinem neu erworbenen Haus in der Hafnergasse ein neues Geschäft eröffnet. »Heinrich Walz Eisenhandlung« steht über dem schmiedeeisernen Schild, das zwischen Stalltür und Haustür hängt. Ein Schaufenster im eigentlichen Sinn gibt es noch nicht. Die Waren werden in dem kleinen Fenster und auf dem Gehweg vor dem Haus präsentiert. Ausgestellt sind ein Schubkarrenrad, Sensenstiele mit Worb, Antraggabeln für die Heu- und Garbenernte, ein Waschbrett und mehrere Gitterroste.

Wenige Jahre später wir das Haus Walz umgebaut und modernisiert.

Standort des Fotografen: 47.883383, 8.345020

Haus Laufer in der Kirchstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

Zwischen dem Eisenwarengeschäft Walz und dem Drogeriemarkt »Schlecker« steht das Haus Laufer (Kirchstr. 17). Es wurde nach dem Großbrand 1929 in der Hafnergasse erbaut. Im Feuerversicherungsbuch von 1932 wird es als zweistöckiges Wohnhaus und Ökonomiegebäude mit Ladenlokal und Magazin beschrieben. 

Standort des Fotografen: 47.883211, 8.344717

Haus Laufer in der Kirchstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Über der Haustür steht die Jahreszahl 1929, als das Gebäude nach dem Großbrand in der Hafnergasse neu gebaut wurde. Außerdem sind die verschnörkelten Initalen »JL« zu lesen, die für »Johann Laufer« stehen, den Eigentümer des Hauses, als es nach dem Brand erbaut wurde.

Als dieses Foto entstand gehörte das Haus schon lange seinem Sohn, dem Altbürgermeister Edmund Laufer. Die Raiffeisen Genossenschaft bot im Erdgeschoss landwirtschaftlich Produkte an. Hinter den beiden Türen befand sich das Lager der landwirtschaftlichen Genossenschaft. Durch die Öffnung konnten die Waren direkt auf die Fahrzeuge der Landwirte verladen werden.

Standort des Fotografen: 47.883272, 8.344903

2 Fotos: Haus Sibold in Flammen, 1982

Sammlung Familie Waßmer

Ein dramatischer Moment ist auf diesen beiden Fotos festgehalten, die kurz hintereinander von einem Pressefotografen in der Bittengasse aufgenommen wurden. Das Anwesen des Landwirts Adolf Sibold steht in Flammen und der Dachstuhl brennt lichterloh. Das Scheunentor ist weit aufgerissen. Die Feuerwehr ist mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort und versucht, das Feuer unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser zu verhindern. Schreckliche Erinnerungen an den Großbrand 1929 werden wach, als der ganze Straßenzug schon einmal eingeäschert wurde.

Das Wohn- und Ökonomiegebäude Sibold ist nicht zu retten. Es entsteht ein Schaden in Millionenhöhe. Brandursache ist die Selbstentzündung von Heu.

Standort des Fotografen: 47.882898, 8.344931

Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.

Der Gipsermeister Fritz Adrion (1897-1971) hatte das Grundstück in der Alenbergstraße 1923 nach dem Großbrand  gekauft. Er war mit Rosa Adrion geb. Berger (1898-1973) verheiratet. Sie errichteten auf dem Grundstück ein einstöckiges Wohnhaus mit Werkstatt und Scheune.  

Das Foto entstand vermutlich an Fronleichnam, denn die Fassade des Hauses ist mit Tannenreisig dekoriert.

Standort des Fotografen: 47.886463, 8.343046

Haus Durst in der Alenbergstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Mitte der 1970er Jahre entstand diese Ansicht vom Haus Durst, die von der Ringstraße aus aufgenommen wurde. Wenig später wurde das Gebäude erneut umgebaut und weiter modernisiert. Der Ökonomieteil, der hier noch durch das Scheunentor mit seinem Rundbogen deutlich zu erkennen ist, wurde zu Wohnungen ausgebaut und dazu auch zwei Balkone errichtet. Stalltür und Scheunentor wurden durch Garagentore ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.884784, 8.344790