Demetriusbrunnen mit Gasthaus »Adler«, ca. 1954

Verlag A. Rebholz

Der alte Demetriusbrunnen von 1912 wurde durch einen Bombentreffer 1945 zerstört. Im Bombenkrater lag zwischen den Trümmern unversehrt die Brunnenfigur. Neun Jahre später wurde der Brunnen nach einem Entwurf des ehemaligen Löffinger Gewerbeschullehrers Karl Ehret in einer schlichteren Form wieder aufgebaut.

Die Jahreszahl 819 am Brunnentrog erinnert an die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Löffingen. Der 1954 errichtete neue Brunnen wurde »den Kriegsgefallenen, den Vermissten und den Opfern der Heimat« gewidmet.

Der Brunnen reihte sich damit ein in das bereits bestehende Ensemble aus Denkmälern  am Unteren Rathausplatz zur Erinnerung an die Kriege 1870/71 und 1914-1918. Die Inschriften an vier Seiten des unteren Brunnenschaftes lauten: »Sankt Demetrius beschütze uns« / »Den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges« / »Den Vermissten des Zweiten Weltkrieges« / »Den Opfern der Heimat«.

Standort des Fotografen: 47.883796, 8.343783

Trachtengruppe am Demetriusbrunnen, ca. 1935

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl-Heinz Guderian zur Verfügung.

Mitglieder der Trachtengruppe gruppieren sich vor dem 1912 errichteten Demetriusbrunnen. Der Brunnen gilt als Schmuckstück, das Mailänder Tor mit seinem Torbogen und dem Staffelgiebel als ideale Kulisse, um Verbundenheit zum Baarstädtchen und zur Heimat auszudrücken. Das Foto wird als Ansichtskarte verbreitet und trägt den Titel »Schwarzwaldtrachten«.

V.l.n.r.: 1 Johann Laufer (1888-1951), 2 Alma Egle, 3 Hermann Ganter (1895-1957), 4 Maria Faller (geb. Selb, 1919-1967), 5 Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006)

Den Entwurf für den Brunnen fertigte der Architekt Franz Geiges aus Freiburg. Der Löffinger Steinhauer August Uhrig (1855-1935), gebürtig aus Ottersdorf bei Rastatt, schuf aus rotem Sandstein den Brunnentrog und die verzierte Säule. Die Bronzefigur des Demetrius wurde von dem Bildhauer Wilhelm Sauer aus Karlsruhe gestaltet. Bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 wird der Brunnen zerstört. Die Brunnenfigur bleibt aber unbeschädigt. Sie krönt seit 1954 den neuen Demetriusbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.883840, 8.343703

Tiere am Demetriusbrunnen, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hedwig Selb zur Verfügung.

Das Bild mit den beiden Kühen und dem Kälbchen am Brunnen ist gestellt. Üblicherweise werden die Tiere dorthin zur Tränke getrieben. Der junge Mann aber trägt Anzug, Krawatte, ein weißes Hemd und gewienerte Schuhe. Wer weiß, wie der junge Mann heißt?

Im Hintergrund ist das Haus von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13), das 1923 erbaute Mailänder Tor und das Haus von Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883726, 8.343751

Trachtengruppe am Demetriusbrunnen vor dem Haus Werne, ca. 1935-1940

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Die Trachtengruppe posiert für ein Gruppenfoto vor dem 1912 errichteten Demetriusbrunnen, der wenige Jahre später im Zweiten Weltkrieg zerstört wird. Damals gehören der Trachtengruppe vier Tanzpaare an, aber nur drei sind auf dem Foto zu sehen.

V.l.n.r. Lina Rosenstiel geb. Winterhalder (1901-?) und Josef Wölfle (1909-1991), Josefa Gebert (1920-2010) und Karl Beha (1901-?), Karolina Auer (1907-?) und Engelbert Müller (1896-?).

Im Hintergrund ist das Haus Werne (Demetriusstr. 15) zu sehen. 1913 erwarb der Metzgermeister Johann Werne das Gebäude und eröffnete darin eine »Metzgerei« und »Wursterei«, wie auf der Fassade steht. Die Hakenkreuz-Fahne zeigt, dass die Fotografie in der NS-Zeit entstanden ist.

Standort des Fotografen: 47.883759, 8.343787

Haus Walz mit dem Demetriusbrunnen, 1912/13

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Nachdem 1912 der schmucke Demetriusbrunnen errichtet worden war, entstand diese Aufnahme. Ein Pferd wurde für das Foto zum Brunnen geführt, um das Bild zu beleben. Die Ansicht fand als Karte Verbreitung. »Löffingen, Demetriusbrunnen« ist am unteren Bildrand zu lesen.

Im Hintergrund ist das Haus Demetriusstraße 15 zu sehen. Von 1903 bis 1913 betrieb der Kaufmann Heinrich Walz (1876-?) darin ein Kolonial- und Kleineisenwarengeschäft. Ein Teil des Warenangebots ist zu Werbezwecken in großen Buchstaben auf die Fassade geschrieben: »Col-Waren«, »Farben«, »Öle«, »Eisenwaren«, »landw. Maschinen und Geräte«.

Die Ehefrau von Heinrich Walz, Anna Maria geb. Mayer (1875-1913), starb am 5. September 1913 im Wochenbett im Alter von nur 38 Jahren. Auch das Baby verstarb 17 Tage nach der Geburt. Heinrich Walz verlegte kurze Zeit später sein Wohn- und Geschäftshaus von der Demetriusstraße in die Kirchstraße. 1922 heiratete der Witwer die aus Schonach stammende Frida geb. Kirner (1894-?).

Standort des Fotografen: 47.883759, 8.343787

Heimkehr des Kriegsgefangenen Rudolf Egle, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Der ehemalige Wehrmachtssoldat Rudolf Egle (1927-1992) wird 1954 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entlassen. Der Sohn von August und Klara Egle ist der letzte Kriegsheimkehrer in Löffingen. Ihm wird von der Bevölkerung ein großer Empfang bereitet.

Auf dem Foto läuft Rudolf Egle durch das Spalier der Einwohner in Richtung seines Elternhauses in der Demetriusstraße. Er wird begleitet von Thaddäus Winter (1913-1977) und seinem älteren Bruder Ferdinand Egle (1919-2010). Am rechten Bildrand steht Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977).

Standort des Fotografen: 47.883696, 8.343712

Haus Egle mit Ladengeschäft in der Demetriusstraße, ca. 1924

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

August Egle (1886-1946), der kriegsbeschädigt aus dem Ersten Weltkrieg in die Heimat zurückkehrte, baute das landwirtschaftliche Gebäude 1918 zu einem Wohn- und Geschäftshaus um. Er betreibt im hinteren Teil des Hauses die kleine Landwirtschaft und eine Korbmacherei. Das Ladengeschäft seiner Frau Klara (geb. Wintermantel, 1889-1964), die Modistin ist, befindet sich im vorderen Teil des Hauses.

Aus dem linken Fenster schauen die beiden Kinder Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014) und Ferdinand Egle (1919-2010) heraus. Im rechten Fenster ist Klara Egle zu sehen.

Ganze 92 Jahre existiert das Modegeschäft, bis es 2011 schließlich Insolvenz anmelden muss.

Standort des Fotografen: 47.883844, 8.343617

Mailänder Tor und Haus Müller in der Demetriusstraße, ca. 1950-1953

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Jahrzehntelang war das Haus links vom Mailänder Tor im Besitz der Familie Willmann, bis es 1950 der Mechanikermeister Karl Müller (1913-1971) kaufte. Er richtete darin eine »Mechanische Reparatur Werkstätte« ein. Werktags standen fortan Fahrräder vor dem Laden, die zum Verkauf angeboten wurden. Die Dachgaube wurde Mitte der 1960er Jahre entfernt. 1969 brannte das Gebäude ab.

Im Mittelpunkt des Fotos steht der Wegweiser vor dem Mailänder Tor mit seinen holzgeschnitzten Motiven. Damals führte die Bundesstraße 31 von Freiburg nach Donaueschingen noch mitten durch das Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.883714, 8.344191

Personengruppe beim Kartenspiel, Juli 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Büro von Flaschnermeister Ernst Willmann (1888-1947), der links mit Schirmmütze und Pfeife im Mund sitzt, versammelt sich diese gemütliche Runde zum Kartenspiel.

Wer kennt die anderen Personen?
V.l.n.r.: Ernst Willmann, Fritz Strobel (1906-1997), ???, ???

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.343645

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1950

Verlag A. Rebholz

In den Kriegsjahren während der NS-Zeit wurde der Platz um das Kriegerdenkmal von 1870/71 umgestaltet. Das schmiedeeiserne Gitter, das das Denkmal urprünglich umrahmt hatte, wurde entfernt, da es für die Kriegsindustrie eingeschmolzen werden sollte. Statt dessen wurde ein kleiner Ehrenhain um das Denkmal angelegt.

Diese Ansicht datiert bereits aus der Nachkriegszeit: Die Dacheindeckung des Mailänder Tores zeigt deutlich die reparierten Spuren der Kriegsschäden. Der im Krieg zerstörte alte Demetriusbrunnen fehlt auf dem Foto. Erst 1954 wird der neue Demetriusbrunnen errichtet und den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges gewidmet.

Bei den Häusern im Hintergrund handelt es sich von links um die Metzgerei Werne (Demetriusstr. 15), die 1955 von dem Metzgermeister Willy Butsch aus Furtwangen übernommen wird. Daneben steht das Haus von Korbmacher August Egle und seiner Ehefrau Klara geb. Wintermantel, die eine Modegeschäft betreibt (Demetriusstr. 14). Das Nachbarhaus gehört ab 1950 dem Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13). Neben dem Mailänder Tor steht das Haus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11).

Standort des Fotografen: 47.883714, 8.344191

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1930-1939

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv / Sammlung Familie Waßmer

Nach dem Wiederaufbau des Städtchens infolge des Großbrandes von 1921 hat der Untere Rathausplatz für viele Jahre dieses Aussehen. Der Platz um das Kriegerdenkmal 1870/71 im Vordergrund erfährt im Laufe der Jahrzehnte allerdings verschiedene Umgestaltungen. Ursprünglich ist er mit Koniferen bepflanzt und das Denkmal von einem schmiedeeisernen Gitter umrahmt, das im Zweiten Weltkrieg demontiert und für Zwecke der Rüstungsindustrie eingeschmolzen wird.

Diese Ansicht datiert aus den 1930er Jahren, da am Mailänder Tor bereits die Gedenktafeln mit den Namen der Kriegsgefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht sind. Beim Demetriusbrunnen auf dem Platz handelt es sich noch um den alten Brunnen, der bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883714, 8.344191

Zwei Veteranen des Deutsch-Französischen Krieges, ca. 1931

Privat

Stolz präsentieren sich die beiden, mit Orden und Abzeichen dekorierten ehemaligen Kriegsteilnehmer des deutschen Einigungskrieges. Rechts sitzt der Seifensieder Anton Benz (1848-1936). Auf seiner linken Brust ist eine Ordensspange zu sehen, an der u.a. die »Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870-71« befestigt ist. Auf seiner rechten Brust ist ein Erinnerungskreuz und ein Mitgliedsabzeichen des Badischen Militärvereins-Bundes zu sehen.

Anton Benz wurde 1848 in Seppenhofen als Sohn von Michael und Agathe Benz geboren. Er ist Seifensieder und Landwirt von Beruf. Nach dem Krieg 1870/71 heiratete er 1874 Rosalia geb. Heizmann, mit der er 12 Kinder bekam. Die Familie wohnte in der Kirchstraße. Am 3. Januar 1936 stirbt Anton Benz im Alter von 87 Jahren als letzter Veteran.

Wer kennt den Namen des Veteranen, der links sitzt? Könnte es Robert Bausch (1849-1934) sein?

Standort des Fotografen: ???