Innenraum der Kapelle Witterschneekreuz, ca. 1898

Aus: Kurzer Abriß der Geschichte, Entstehung und Entwicklung der Wallfahrt zum Schneekreuz beim Witterschnee in Löffingen im badischen Schwarzwalde, 1898

Diese Lithographie zeigt die älteste bekannte Darstellung des Inneren der Kapelle Witterschneekreuz. Sie wird in einer Schrift veröffentlicht, die anlässlich der Segnung der neu erbauten neoromanischen Wallfahrtskirche erscheint. Darin wird nicht nur die Geschichte des Wallfahrtsortes erzählt, sondern auch die mündlich überlieferten Wundergeschichten – im Vergleich zur kürzeren Fassung von Stadtpfarrer Anselm Friedrich Kaier aus dem Jahr 1866 – ausführlich ausgeschmückt.

Abgebildet ist das Innere der alten Kapelle, die 1846/47 errichtet und 1894 an ihren heutigen Standort verschoben wurde. Die Wände sind mit Holz verkleidet. Im Zentrum steht der Altar mit einem Kruzifix – allerdings nicht mit dem verehrten »Schneekreuz«, das sich seit dem Bau der steinernen Wallfahrtskirche in deren Innerem befindet. Auffällig sind die zahlreichen Bilder, vor allem Votivbilder, die von Gläubigen als Dank für erfahrene Hilfe gestiftet wurden. Auf Gesimsen sind Statuen von Christus, der Gottesmutter und verschiedenen Heiligen aufgestellt. Schon damals wird die Kapelle regelmäßig geleert und immer wieder neu gestaltet. Die später charakteristische Anordnung mit drei großen Kreuzen – Christus in der Mitte, flankiert von den beiden Schächern – ist hier noch nicht vorhanden.

In der Publikation mit dem Titel »Kurzer Abriß der Geschichte, Entstehung und Entwicklung der Wallfahrt zum Schneekreuz beim Witterschnee in Löffingen im badisch« wird das Innere der Kapelle eindrücklich beschrieben: »Daß in ungeahnter Zahl von Leiden, Nöthen, Beschwerden und Drangsalen die Hilfe des göttlichen Erlösers am Kreuze, beim Schneekreuze, aus weiten Gegenden bis zur unmittelbaren Nähe angerufen wird und daß ebenso in ungeahnter Weise und Zahl Gebeterhörungen und Begnadigungen bei der Gnadenstätte zum Schneekreuze den andächtig gläubig Rufenden vom göttlichen Heiland am Kreuze unläugbar zu Theil wird, liegt der antrügliche Beweis in den nach Hunderten zählenden Votiv-Tafeln, die geopfert werden, vor Augen. Votiv-Tafeln mit Augen, Mund, Nase, Ohren, Händen, Armen, Füßen, Köpfen,
Körpern, alles Theile vom Menschen; aber auch mit Häusern, Feldern und Hausthieren, wie Fuhrwerken bemalt, zieren die Wände oder behängen solche innert der Kapelle. […] Nebst diesen unläugbaren Beweisstücken über erlangte Hilfe im christlich gläubigen Gebete zeugen auch die Menge geopferter Krückenstöcke und Krücken davon.«

Standort: 47.893007, 8.336204

Männergesangsverein vor der Kirche Witterschneekreuz, 1993

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Männergesangsverein »Eintracht« gibt ein Konzert. Die Sänger haben sich auf den Treppenstufen vor dem Portal der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz aufgestellt. In dunklen Anzügen und weißen Hemden bilden sie eine feierliche Chorgemeinschaft. Ihre Gesangsbücher halten sie offen in den Händen, die Blicke konzentriert auf die Noten gerichtet. Im Vordergrund dirigiert der Chorleiter Dieter Barthmes.

Die Kulisse mit dem reich verzierten Portal der neoromanischen Kirche verleiht dem Konzert einen festlichen Rahmen. Ob geistliches Liedgut oder weltliche Chorliteratur: Der Auftritt ist offensichtlich Teil einer besonderen Veranstaltung – vielleicht der Männerwallfahrt. Die große Zahl der Sänger unterstreicht, wie lebendig das Vereinsleben des 1861 gegründeten Männergesangsvereins ist.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Herbert Wiggert
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Josef Benitz (verdeckt), 2 Engelbert Straetker, 3 Bernd Vetter, 4 Erich Meier, 5 Franz Jordan, 6 Josef Willmann, 7 Ernst Wehrle, 8 Alfons Beha, 9 Werner Kuttruff (1939-2018), 10 Wilhelm Willmann (1910-1999)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Harald Riesterer, 2 Hans-Joachim Ziemer, 3 Gerhard Scholz, 4 Erich Zepf, 5 Gerhard Jokiel, 6 Josef Becherer, 7 Josef Beha, 8 Adolf Gnädinger
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Clemens Jordan, 2 Ewald Sibold, 3 Manfred Krupp, 4 Siegfried Zeller, 5 Josef Lentz
5.Reihe, v.l.n.r.: 1 Rolf Stehle, 2 Alfred Fehrenbach 1932-2021), 3 Gerhard Meier (1939-2022), 4 Karl Heizmann

Standort des Fotografen: 47.893207, 8.336209

Mehrbildkarte mit Gesamtansicht, Kirche Witterschneekreuz und Gasthaus »Witterschnee«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg | Sammlung Familie Waßmer

Diese Mehrbildkarte aus dem Jahr 1906 vereint drei Ansichten, die zusammen ein lebendiges Bild von Löffingen um die Jahrhundertwende zeichnen. Im oberen Bereich breitet sich das Städtchen in seiner Gesamtheit aus: Die Dächer schmiegen sich an die sanften Hügel der Baar, eingerahmt von Feldern und Wiesen. Über allem ragt der markante Turm der katholischen Pfarrkirche St. Michael empor – ein sichtbares Zeichen für die zentrale Bedeutung des religiösen Glaubens.

Unten rechts ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen. Sie wurde zwischen 1894 und 1898 errichtet und am 31. August 1901 feierlich geweiht. Als neues Ziel für Pilgerinnen und Pilger aus der weiteren Umgebung ist sie ein bedeutender Anziehungspunkt – und durdarf daher auf dieser Karte keinesfalls fehlen.

Die linke untere Ecke zeigt das Gasthaus »Zum Witterschnee« (Maienlandstraße 26), das von Robert Rosenstiel geführt wird. Gasthäuser wie dieses sind weit mehr als Orte der Einkehr: Sie sind wichtige Treffpunkte für geselliges Beisammensein. Für Reisende, darunter auch viele Wallfahrerinnen und Wallfahrer, bieten sie Rast und Stärkung – und prägen damit das soziale Leben weit über den Ort hinaus.

Innenraum der Kapelle Witterschneekreuz, 2015

Foto: Joergens.mi/Wikipedia, CC-BY-Sa-3.0

Der Innenraum der 1846/47 erbauten Kapelle Witterschneekreuz wirkt auf den ersten Blick überwältigend. Die Wände sind dicht mit Devotionalien behängt: zahllose Kruzifixe, gerahmte Heiligenbilder und Rosenkränze bedecken die hölzerne Wandverkleidung fast vollständig. An der Stirnwand hängt ein großes Kruzifix mit dem leidenden Christus, flankiert von zwei weiteren Kruzifixen. Unterhalb der Kreuze ist der Altar aufgebaut, auf dem eine Vielzahl an Heiligenfiguren, sowie Marien- und Jesusstatuen stehen. Entlang der Seitenwände stehen einfache, holzfarbene Bänke, auf denen weitere kleinere Opfergaben, gerahmte Bilder, Kerzen und Andachtsgegenstände abgelegt sind. Auch auf dem Fußboden liegen Devotionalien. Hohe, rundbogige Fenster auf beiden Seiten lassen Licht in die Kapelle strömen.

Für viele Pilger*innen ist die alte Kapelle ein besonderer Ort, erfüllt von Spiritualität. Die dichte Sammlung an Votivgaben erzählt von persönlichen Schicksalen, von Gebeten, Dank und Bitte. Andere Besucher*innen hingegen empfinden die Fülle der Exponate, die Holzvertäfelung und die fast klaustrophobische Enge als erdrückend. Viele Gegenstände sind weniger wertvolle Zeugnisse der Volksfrömmigkeit als vielmehr zufällig zusammengetragene Hinterlassenschaften aus Haushaltsauflösungen – abgelegte Erinnerungsstücke, für die es keine Verwendung mehr gibt. Die meisten Objekte besitzen auch keinen besonderen kunsthandwerklichen Wert. Viele sind massengefertigt oder einfach gearbeitet. Dennoch erzählen auch sie auf ihre Weise eine Geschichte und sind kleine Zeugnisse religiösen Glaubens, die sich nicht über Ästhetik definieren.

In den Jahren 1974 bis 1977 wurde die Kapelle in Eigenarbeit der Pfarrangehörigen auf neue Fundamente gesetzt und innen renoviert. Das Foto zeigt den Zustand 2015. 2024 wird der Innenraum schließlich grundlegend umgestaltet.

Standort des Fotografen: 47.893007, 8.336204

Kirchenfenster in der Kirche Witterschneekreuz, 2024

Sammlung Familie Waßmer

Vier Kirchenfenster sind in der südlichen und nördlichen Apsis der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen. Dargestellt sind verschiedene Szenen der Kirchengeschichte: die Kreuzauffindung durch die heilige Helena (ca. 325), die Rückführung des Kreuzes nach Jerusalem durch den oströmischen Kaiser Herakleios (630) und die Kreuzzugspredigt des französischen Predigers Peter der Einsiedler (1094).

In einem vierten Kirchenfenster ist die Errettung des verirrten Mannes im Schneesturm zu sehen, der zum Dank das »Schneekreuz« stiftete, das in der Kirche verehrt wird. Der Überlieferung zufolge geschah die Rettung des Mannes um das Jahr 1732 oder 1740. Letztere Jahreszahl wird in der Inschrift des Kirchenfensters genannt: »A.D. 1740 verirrte Nachts im Schneesturm hier ein Wanderer und errichtete auf Gelöbnis für erflehte Errettung hier das Schneekreuz.« Zu sehen ist der Mann und ein Engel, der die Glocke des Städtchens läutet. Der Überlieferung nach hörte der Mann in seiner Not das Glockengeläut und auch Stimmen von Holzfällern, die zu sehr später Stunde auf dem Heimweg vom Wald waren. »HERR ERHOERE UNSER FLEHN« ist in einem Spruchband zu lesen.

Die Kirchenfenster sind Arbeiten der Freiburger Glasmalereiwerkstatt Helmle & Merzweiler.

Standort des Fotografen: 47.893453, 8.335839

Kapelle Witterschneekreuz, ca. 1866

Künstler: C. Schmidt, Freiburg | Verlag Alois Schmidt, Löffingen

1866 erscheint ein Gebetbuch, das den langen Titel trägt: »Andacht zum heiligen Kreuz – Christkatholisches Gebetbuch für Jedermann besonders für christliche Pilger zur Wallfahrt zum Schneekreuz in Löffingen auf dem Schwarzwald«. Herausgeber des Buches ist Stadtpfarrer Anselm Friedrich Kaier (?-1888). Es ist bereits die dritte Auflage des Gebetbuches. Offenbar existiert eine hohe Nachfrage, was die Bedeutung und Beliebtheit des Wallfahrtsortes Witterschneekreuz unterstreicht.

Das Titelblatt auf der zweiten Buchseite zeigt eine lithografische Darstellung der holzverschindelten Kapelle Witterschneekreuz. Sie existiert zu diesem Zeitpunkt bereits rund 20 Jahren. Errichtet wurde sie in den Jahren 1846/47, anstelle einer kleinen offenen Kapelle. Usprünglich hatte hier ein Wegkreuz mit Jesusfigur gestanden, das ein Mann nach seiner Errettung aus einem Schneesturm errichten ließ. Um das Kruzifix vor der Witterung zu schützen, wurde eine kleine überdachte Nische gebaut, die nach und nach zu einer offenen Kapelle und schließlich zur heutigen Kapelle erweitert wurde. An ihrer Rückseite, die auf der lithografischen Ansicht freilich nicht zu sehen ist, befindet sich die Nische mit dem »Schneekreuz«. Die Knie- und Sitzbänke im Innenraum der Kapelle bieten Platz für 100 Pilger*innen.

Als 1894 die Grundsteinlegung der neoromanischen Kirche Witterschneekreuz erfolgt, wird die Kapelle auf Baumstämmen an einen neuen Standort verschoben. Die Lithografie trägt die Bildunterschrift: »Getreue Abbildung der Schneekreuz Kapelle zu Löffingen«.

Standort: 47.892919, 8.336241

2 Fotos: Erzbischof Schäufele vor der Kirche Witterschneekreuz, 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Eine große Schar Gläubiger hat sich vor dem Hauptportal der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschneekreuz versammelt. Fast alle knien auf dem Gras oder neigen zumindest ihren Kopf, viele bekreuzigen sich.

Im Mittelpunkt steht Erzbischof Hermann Schäufele (1906-1977), der auf den Treppenstufen der Kirche den Segen spendet. Es ist ein seltenes Ereignis, dass der Oberhirte der Erzdiözese Freiburg persönlich nach Löffingen kommt – umso größer ist die Ehre für die versammelte Gemeinde. Er steht umgeben von Geistlichen und Ministranten. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) und Friedenweilers Pfarrer Werner Lederer (1929-2023) sind zu erkennen. Meßmer Gerhard Scholz (1925-1998) reicht dem Erzbischof das Mikrofon.

Auffällig ist der hohe Frauenanteil unter den Pilgernden – vielleicht handelt es sich um die traditionelle Frauenwallfahrt. Schließlich pilgern Männer und Frauen meist getrennt zur Kirche auf der Anhöhe.

Standort des Fotografen: 47.893188, 8.336384

Blick vom Turm der Kirche Witterschneekreuz, September 1957

Fotograf: Willy Pragher // Staatsarchiv Freiburg

Der Freiburger Fotograf Willy Pragher (1908-1992) besucht am 17. September 1957 Löffingen und hält verschiedene Ansichten der Stadt mit seiner Kamera fest. Dabei steigt er auch auf den Kirchturm der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und fotografiert eine Panoramaaufnahme des Städtchens.

Im Vordergrund ragt das Dach samt Türmchen der alten Kapelle ins Bild, die 1846/47 erbaut wurde. Ursprünglich stand sie an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche, wurde jedoch beim Kirchenbau von 1894 bis 1898 einige Meter versetzt. Das Haus Bugger (Beim Schneekreuz 3) existiert zu diesem Zeitpunkt noch nicht. An der Weggabelung ist eine kleine Holzbude zu erkennen, in der Pilger*innen Souvenirs und religiöse Devotionalien erwerben können.

In der Ferne erstrecken sich die ersten Häuser des Maienlands. Dominant in der Stadtsilhouette sind der markante Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael sowie der hohe Schornstein des Sägewerks Benz, die beide in den Himmel ragen.

Standort des Fotografen: 47.893299, 8.335992

Wallfahrt mit Erzbischof Hermann Schäufele zum Witterschneekreuz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Eine große Schar Gläubiger zieht feierlich zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz. Vor allem Frauen sind zu sehen, darunter auch zwei Ordensfrauen, aber auch einige Männer begleiten die Prozession. Möglicherweise handelt es sich um die Frauenwallfahrt, denn traditionell pilgern Männer und Frauen getrennt zu der neoromanischen Kirche auf der Anhöhe.

In diesem Jahr ist die Wallfahrt von besonderer Bedeutung: Hoher Besuch ist nach Löffingen gekommen. Erzbischof Hermann Schäufele (1906-1977), seit 1958 Oberhirte der Erzdiözese Freiburg, schreitet den Gläubigen voran in Richtung Kirche. Begleitet von Ministranten und anderen Geistlichen wird er den Pilgerinnen und Pilgern gleich den Segen spenden.

Bei den Geistlichen ist Pfarrer Werner Lederer (1929-2023) zu erkennen, der von 1963 bis 2004 Pfarrer in Friedenweiler ist.

Wer erkennt die Ministranten, die ein Kreuz und Leuchter tragen?
V.l.n.r.: 1 Bernhard Vogelbacher, 2 [Michael Benitz? Stephan Burger?], 3 Gerold Benz

Am rechten Bildrand ist die alte hölzerne Kapelle zu sehen, die 1846/47 erbaut wurde. Sie steht bescheiden am Rand, während die große 1894-1898 erbaute Kirche Ziel der Wallfahrt ist.

Standort des Fotografen: 47.893188, 8.336384

Innenansicht der Kapelle Witterschneekreuz, ca. 1950

Erzbischöfliches Archiv Freiburg, EAF S24/561

Im Jahr 1804 wandte sich Stadtpfarrer Johann Georg Eggstein (1740-1815) in einem Brief an den Kapiteldekan in Villingen. Er beschrieb darin das Wallfahrtswesen zum Witterschneekreuz, das damals noch in einer kleinen Gebetsnische angebetet wurde. Eggstein berichtete: »Täglich komen von 10-20 Stunde Wegs im umkreise Leüthe, theils gesunde, theils kranke, theils zu Fuß, theils auf Wägen und Karren daher, und füllen die Schächerhütte mit den abgeschmackteten Opfern in Wachs, und Holz, mit Weiberharzopfen, Brüsten, Krücken, Händen und Füßen an, daß es ein Grauß ist.«

Fast 150 Jahre sind seitdem vergangen. Die Gebetsnische existiert schon lange nicht mehr. 1846/47 errichtete man die heutige Holzkapelle, an deren Rückwand die Nische integriert wurde. Das Foto offenbart einen seltenen Blick in das Innere der Kapelle. Zu sehen ist eine Ecke: An der holzvertäfelten Wand hängen allerlei Votivbilder, die von Gläubigen zum Dank angefertigt wurden. Ein kleiner Altar ist aufgebaut, vor dem zwei gerahmte Bilder abgestellt wurden. Daneben hängen eine Gehhilfe und hölzerne Krücken, die gehbehinderte Menschen, offenbar nach ihrer Heilung, zum Dank zurückließen. Schon Pfarrer Eggstein erwähnte 1804 solche Krücken.

Aufgenommen wird das Bild von Hermann Ginter, der von 1949 bis 1966 Konservator der kirchlichen Kunstdenkmäler der Erzdiözese Freiburg ist und verschiedene kirchliche Gebäude in der Erzdiözese fotografisch dokumentiert.

Standort des Fotografen: 47.893008, 8.336180

4 Fotos: Kapelle Witterschneekreuz, 1990

Pfarrarchiv

Das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg kommt nach Löffingen, um sich vor Ort einen Eindruck vom baulichen Zustand der Witterschneekapelle zu verschaffen. Augenfällig ist, dass die 1846/47 aus Holz erbaute Kapelle in einem desolaten Zustand ist. Eine Fotodokumentation der Außenfassade entsteht. Dazu wird die Kapelle von verschiedenen Seiten und Perspektiven fotografiert. Auch die Rückseite wird festgehalten: Dabei ist an der alten Holzverschindelung zu erkennen, wo ursprünglich die Gebetsnische angebaut war, in der das Holzkreuz mit der Jesusfigur angebetet wurde. Im Visitationsbescheid vom 9. August 1990 stellt das Erzbischöfliche Bauamt fest, dass die Kapelle entweder abzureißen oder zu restaurieren ist.

Stadtpfarrer Hermann Litterst schreibt am 17. Dezember 1990 zurück: »Ein Abriß kann unsererseits nicht in Frage kommen.« Der drohende Abriss wird abgewendet. Als die Finanzierung der Baumaßnahme gesichert ist, wird die Kapelle 1994 neu verschindelt. Die Arbeiten werden von der Firma Walter (Langenordnach) ausgeführt. Leider verschwinden mit dem neuen Schindelschlag auch die historischen Spuren der Gebetsnische.

Standort des Fotografen: 47.893167, 8.336333

Kapelle und Kirche Witterschneekreuz, August 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die alte Witterschneekapelle aus Holz ist bereits über 120 Jahre alt. Errichtet wurde sie 1846/47, um den zahlreichen Pilger*innen, die das Schneekreuz aufsuchten, einen geschützten Raum für ihre Gebete zu schaffen. Ihr ursprünglicher Standort war allerdings dort, wo zwischen 1894 und 1898 die neue Witterschneekirche im neoromanischen Stil erbaut wurde. Denn dort hatte der im Schneesturm verirrte Mann zum Dank für seine Errettung sein »Schneekreuz« aufgestellt.

Der Schindelbeschlag ist längst verwittert. Das Glasfenster über dem Eingangsportal ist teilweise zerbrochen. 1977 wird zunächst die Außenfassade der Witterschneekirche renoviert. Erst 1994 wird ein neuer Schindelbeschlag an der Kapelle angebracht.

Standort des Fotografen: 47.892911, 8.336313