Luftbild auf das Städtchen vom Reichberg aus, ca. 1970

Thorbecke-Luftbild / Fotoprint-Verlag A. Mauthe, Balingen / Stadtarchiv

Der Fotograf Franz Thorbecke (1922-2011) nimmt dieses Luftbild vom »Höhenluftkurort Löffingen im Hochschwarzwald« auf. Die Ansicht wird als Ansichtskarte verbreitet. Bekannt wurde Thorbecke, der aus Lindau am Bodensee stammt, seit 1953 mit seiner Luftbildfotografie. 1960 erwarb er einen Privatpilotenschein und eine eigene einmotorige »Super Cub« des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Piper Aircraft Corporation. Mit dieser Maschine kreist er vermutlich über dem Reichberg und nimmt das Foto vom tief verschneiten Städtchen auf.

Der Reichberg ist noch gänzlich unbebaut. Aber im Gewann »Breiten« stehen bereits zahlreiche neu gebaute Mehrfamilienhäuser. Das Sägewerk Benz mit dem hoch aufragenden Kamin ist deutlich zu erkennen. Das Krankenhaus in der Seppenhofer Straße ist bereits erweitert, das katholische Pfarrhaus im Pfarrweg schon gebaut, ebenso der Kindergarten im Schulweg. Aber das Realschulgebäude existiert noch nicht. Hinter dem Alenberg ist die »B31« zu sehen, die nicht mehr durch das Städtchen, sondern als Umgehungsstraße von Neustadt nach Donaueschingen führt. Das »Motel« steht bereits, ebenso das Mehrfamilienhaus (Fürstenbergstr. 26/28), das 1969 von der Baugenossenschaft errichtet wurde.

Am Horizont grüßt Dittishausen in der Ferne. Das 1973 fertiggestellte Appartmenthochhaus ist noch nicht zu sehen. Mitte der 1960er Jahre ist Dittishausen noch eine selbständige Gemeinde. Sie wird erst zum 1. Januar 1975 nach Löffingen eingemeindet.

Neuerbautes Haus Müller in der Haslachstraße, ca. 1952

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Der Kraftfahrer Engelbert Müller (1896-?) und seine Ehefrau Luise Müller geb. Vogel (1900-1982) bauen ihr Einfamilienhaus im Neubaugebiet in der Haslachstraße. Es ist fast bezugsfertig. Das Dach ist gedeckt, die Fenster sind verglast, fehlt nur noch der Verputz und die Gestaltung der Außenanlage.

Standort des Fotografen: 47.884221, 8.349468

Kinderwagen in der Haslachstraße, 1951/52

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Das Baby im Kinderwagen ist die kleine Marlies Müller (geb. 1951). Noch ist die Haslachstraße keine befestigte Straße, denn man ist gerade erst dabei das Neubaugebiet zu erschließen. Die Siedlung »Neue Heimat« entsteht hier. Nur das Haus von Waldmeister Adolf Heizmann (Haslachstr. 3) steht bereits, wie am rechten Bildrand zu erkennen ist.

Rechts neben dem Kinderwagen ist der Bauplatz von Marlies‘ Großeltern: Der Kraftfahrer Engelbert Müller (1896-?) und dessen Ehefrau Luise Müller geb. Vogel (1900-?) werden hier ihr Wohnhaus (Haslachstr. 7) errichten. Im Hintergrund ist die »Hasle«, das Haus Rombach (Haslachstr. 2) und in Ferne das Städtische Krankenhaus in der Seppenhofer Straße zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883998, 8.349107

Blick vom Alenberg auf das Städtchen, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Von der Alemannenstraße fällt der Blick auf das Städtchen. Seit dem Großbrand 1921 und dem anschließenden Wiederaufbau haben sich die Häuser im Altstadtring und den Alenberg hinauf kaum verändert. Aber jenseits der Bahnlinie fand in den vergangenen Jahren eine rege Bautätigkeit statt. Sowohl im Gewann »Breiten« als auch »Im kleinen Brühl« sind viele Neubauten entstanden, darunter Einfamilienhäuser, aber auch viele Mehrfamilienhäuser. Der »Reichberg« hingegen ist noch weitestgehend unbebaut. Neben dem Rathaus ist das Dach der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10) zu erkennen, die 1973 abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.885556, 8.344621

Blick aus dem Fenster des Hauses Lüdemann-Ravit, 1964

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Aus dem geöffneten Fenster des Hauses von Familie Lüdemann-Ravit (Bonndorfer Str. 4) fällt der Blick auf das Nachbarhaus von Tierarzt Dr. Anton Benz (Bonndorfer Str. 6). Über Gärten mit Obstbäumen schweift der Blick zum Reichberg, auf dem die ersten Neubauten errichtet sind.

Standort des Fotografen: 47.880781, 8.343935

2 Fotos: Blick vom Reichberg auf das verschneite Städtchen, 1962

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Es ist ein sonniger Wintertag. Still und friedlich liegt das Städtchen in der Talmulde zwischen Reichberg und Alenberg. Schon seit einigen Jahren wächst das Städtchen über die Bahnlinie hinaus. Zunächst entstanden die Häuser in der Bonndorfer Straße, jetzt wird das Gewann »Im kleinen Brühl« bebaut. Mehrfamilienhäuser entstehen, neue Straßen wie die Gartenstraße und die Scheffelstraße werden angelegt. Das Gewann »Breiten« wird kurze Zeit später ebenfalls als Neubaugebiet erschlossen.

Standort des Fotografen: 47.879007, 8.342917

Blick vom Reichberg zum Städtchen, ca. 1965-1967

Sammlung Familie Waßmer

Immer wieder wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts vom Reichberg aus das Städtchen fotografiert. Denn der erhöhte Standort bietet einen guten Blick. Fiel er früher ungehindert über Wiesen, Felder und die Bahnlinie hinweg in Richtung der katholischen Pfarrkirche St. Michael und der Häuser in der Seppenhofer Straße, so verändert sich der Blick vor allem in den 1960er Jahren rapide.

Zusätzlich zu den Häusern in der Bonndorfer Straße, die bereits einige Jahre zuvor gebaut wurden, wird nun das Gewann »Im kleinen Brühl« als Neubaugebiet erschlossen. Mehrfamilienhäuser werden gebaut, neue Straßen wie die Gartenstraße und die Scheffelstraße angelegt. Nur wenige Jahre später wird sich dem Fotografen wieder ein ganz neuer Blick bieten.

Standort des Fotografen: 47.879007, 8.342917

Blick vom »Schlempental« zur Haslachstraße, 1955

Sammlung Familie Waßmer

Über Gärten mit knorrigen Obstbäumen fällt der Blick zu den neu gebauten Häusern in der Haslachstraße. Doch nicht alle Gebäude auf dem Foto sind Neubauten. Am rechten Bildrand ist die Rückseite des Hauses vom Schotterwerksbesitzer Franz Bader (Talstr. 1) zu sehen. Links daneben schließt sich das Haus von Landwirt Anton Rappenegger (Talstr. 3) an, dessen holzverschindelter Seitengiebel zu sehen ist.

Die übrigen (meist kleinen) Einfamilienhäuser wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Ein Teil der Siedlung wurde von der »Neuen Heimat« erbaut, um Vertriebenen und Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten ein neues zu Hause zu geben. Vor dem Wäldchen »Hasle« ist das Dach vom Café Schönblick (Stadionstr. 6) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884927, 8.350491

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine rege Bautätigkeit herrscht im Neubaugebiet »Im kleinen Brühl«. Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser werden in der Gartenstraße gebaut. Auch jenseits der Bahnlinie sind bauliche Veränderungen sichtbar: Der 1957 errichtete Anbau an das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) sticht genauso ins Auge wie der 1961 frisch verputzte Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Standort des Fotografen: 47.879496, 8.342515

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Löffingen wächst – und zwar in alle Himmelsrichtungen. Vor zwei Jahrzehnten noch standen nur ganz vereinzelt Häuser jenseits der Bahnlinie. »D’Usländers« nannte man beispielsweise die Familie Wehrle (Am Reichberg 6a), die weit entfernt von der Altstadt wohnte und quasi aus dem Ausland nach Löffingen kam, um einzukaufen oder die Schule zu besuchen. Doch die Zeiten sind vorbei. Vor allem ab den 1950er Jahren setzte eine rege Bautätigkeit ein und Neubaugebiete wurden erschlossen. Auf dem Foto fällt der Blick über die Neubauten in den Straßen Am Reichberg, Scheffelstraße und Gartenstraße in Richtung Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.878950, 8.342515

2 Fotos: Kanalbau im Baugebiet Reichberg IV, 1983

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Heiner Wider zur Verfügung.

Das Neubaugebiet Reichberg IV wird erschlossen. Das Bauunternehmen Wider führt die Tiefbauarbeiten aus und verlegt den Abwasserkanal. Wegen des Gefälles müssen die Rohre in diesem Bereich des Neubaugebietes besonders tief gelegt werden.

Standort des Fotografen: ???

Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Womit ließe sich in den 1950er Jahren besser um Kurgäste werben als mit einer Ansichtskarte, auf der niedliche Trachtenkinder zu sehen sind? Spätestens seit dem Heimatfilm »Schwarzwaldmädel« (1950) greift die Fremdenverkehrswerbung gerne auf Fotomotive mit Trachten zurück.

Auf dieser Mehrbildkarte sind auf vier von insgesamt fünf Ansichten Kinder in Tracht zu sehen. Auf zwei der Bilder posieren Dieter Vierlinger (geb. 1944) und Isolde Kaltenbrunner (geb. 1943) vor der Wallfahrtskirche Witterschnee und an einem Brunnen in der Oberen Hauptstraße. Auf einem dritten Bild ist Dieter Vierlinger mit seiner Gitarre zu sehen, wie er Pferden an einer Tränke ein Ständchen singt.

Oben links ist ein Gruppenfoto der Trachtengruppe abgebildet, mit zwei Mädchen und vier Erwachsenen. Sie stehen am Rande der »Hasle«, oberhalb der Festhallenstraße. Das Mädchen ganz rechts in der Gruppe ist Veronika Geisinger, die Tochter von Elsa Geisinger, geb. Wehrle (109-1983) und Karl Geisinger (1903-1945).

Die fünfte Ansicht der Mehrbildkarte zeigt oben rechts eine Gesamtansicht des Städtchens, vom Reichberg aus gesehen. Der Blick fällt auf das Neubaugebiet in der »Breiten« mit der katholischen Pfarrkirche weit im Hintergrund. Offensichtlich sollen mit der Ansichtskarte nicht nur die Heimatverbundenheit und das Traditionsbewusstsein der Löffinger, sondern auch das moderne Stadtbild präsentiert werden.