3 Fotos: Verkehrszählung an der B31, 1996

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Um ihrer Forderung nach besserem Lärmschutz mehr Nachdruck zu verleihen, führen die Anwohner*innen der Bundesstraße auf eigene Faust eine Verkehrszählung durch. Am Rande der B31 haben sie sich in Gartenstühlen niedergelassen, schließlich zählt man über einen längeren Zeitraum die vorbeirauschenden PKW und LKW. Auch ein Schild haben sie aufgestellt, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Darauf sind verschiedene Laster und Busse zu sehen, deren Abgase eine große Wolke bilden. Die ironische Inschrift lautet: »Unsere Wolke an der B31 als idealer Lärmschutzwall«.

In den Gartenstühlen sitzen Roland Müller (Wartenbergstr. 13) und Gerold Bächle (Wartenbergstr. 9). Neben dem Schild posieren v.l.n.r.: 1 Fritz Kaufmann, 2 Johannes Kaufmann (Kind), 3 Micha Bächle (Kind), 4 Marietta Müller, 5 Emanuel Kaufmann (Kind), 6 Lukas Kaufmann (Kind), 7 Elisabeth Kaufmann

Im Rahmen des dreispurigen Ausbaus der B31 im Baubschnitt Löffingen-Mitte wird schließlich 2013 auch eine Schallschutzmauer gebaut, um die Anwohner*innen am hinteren Alenberg vom Verkehrslärm zu entlasten.

Standort des Fotografen: 47.887770, 8.349139

Luftbild auf das Städtchen, 1972

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 23. Juli 1973 versendet. Ein kleines Mädchen namens Sabine schreibt mit ihrer krakligen Kinderschrift: »Heute war ich im Wildpark. Da war ein großer Bär.« Der 1968 eröffnete Wildpark ist auf dem Luftbild leider nicht zu sehen, aber dafür viele andere Details, die darüber hinaus dabei helfen, das Foto ziemlich genau zu datieren.

Besonders ins Auge sticht die riesige Baustelle in der Festhallenstraße. Dort wurde im Mai 1971 mit dem Bau der Sporthalle begonnen. Von 1972 bis 1974 wird gleich nebenan der Rohbau des Realschulgebäudes erstellt. Weitere Neubauten im Städtchen sind bereits errichtet oder befinden sich gerade im Bau: Neben dem Farrenstall und Bauhof werden 1971 zwei Mehrfamilienhäuser erbaut (Bei der Kirche 1 und 2), die hier bereits weitgehend fertiggestellt sind. Der Supermarkt »Gottlieb« (Demetriusstr. 18) wird ebenfalls gerade gebaut, sein Dach ist noch nicht mit Ziegeln gedeckt und ein Kran in der rückseitigen Ringstraße zeugt noch von den Bauarbeiten. In der Bahnhofstraße ist derweil das 1968 erbaute Fabrikgebäude der Firma Prause & Unger (Bahnhofstr. 13) zu erkennen, in der Maienlandstraße steht bereits das 1970 erbaute Haus Müller (Maienlandstr. 5). Mitten im Städtchen ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) noch zu sehen, die 1973 abgerissen wird. Wer gute Augen hat, kann auch die rege Bautätigkeit im Neubaugebiet Am Kurpark, in der Wartenbergstraße und in der Fürstenbergstraße genauer unter die Lupe nehmen.

Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Fürstenbergstraße, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Lange Zeit stand an der Bundestraße 31 nur das »Motel« (Fürstenbergstr. 27). Doch jetzt wird dort ein Neubaugebiet erschlossen. Hier ist gerade der Neubau eines Mehrfamilienhauses (Fürstenbergstr. 31) fertiggestellt. Das Dach ist gedeckt, die Glasfenster bereits eingebaut. Doch bis die Umzugswagen vorfahren werden, wird es noch eine kleine Weile dauern.

Eine Lärmschutzwand zur B31 hin gibt es hinter dem Neubau noch nicht, sie wird erst 2013 errichtet.

Standort des Fotografen: 47.887223, 8.349245

Tankstelle an der Bundesstraße 31, 1962

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

»BP« steht für »British Petroleum«. In Deutschland heißt die Tochtergesellschaft des Ölunternehmens »BP Benzin- und Petroleum-Gesellschaft mbH«. Die Firmenfarben sind gelb-grün, wie auf dem Foto leicht ersichtlich ist. Zu sehen ist die Bundestraße 31, die nicht mehr durch das Städtchen, sondern als Umgehungsstraße an ihm vorbei führt. Viel Verkehr herrscht auf dem Foto nicht. Aber die Momentaufnahme täuscht und eine Tankstelle (Fürstenbergstr. 25a) wird natürlich trotzdem benötigt. Sie wurde 1961 erbaut. Erster Pächter ist Willi Scherer.

1964 folgen ihm als Betreiber Familie Waldmann, später Herr Veigle und ab ca. 1973 Paul Vögtle.

Standort des Fotografen: 47.888310, 8.348465

Luftbild auf das Städtchen vom Reichberg aus, ca. 1970

Thorbecke-Luftbild / Fotoprint-Verlag A. Mauthe, Balingen / Stadtarchiv

Der Fotograf Franz Thorbecke (1922-2011) nimmt dieses Luftbild vom »Höhenluftkurort Löffingen im Hochschwarzwald« auf. Die Ansicht wird als Ansichtskarte verbreitet. Bekannt wurde Thorbecke, der aus Lindau am Bodensee stammt, seit 1953 mit seiner Luftbildfotografie. 1960 erwarb er einen Privatpilotenschein und eine eigene einmotorige »Super Cub« des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Piper Aircraft Corporation. Mit dieser Maschine kreist er vermutlich über dem Reichberg und nimmt das Foto vom tief verschneiten Städtchen auf.

Der Reichberg ist noch gänzlich unbebaut. Aber im Gewann »Breiten« stehen bereits zahlreiche neu gebaute Mehrfamilienhäuser. Das Sägewerk Benz mit dem hoch aufragenden Kamin ist deutlich zu erkennen. Das Krankenhaus in der Seppenhofer Straße ist bereits erweitert, das katholische Pfarrhaus im Pfarrweg schon gebaut, ebenso der Kindergarten im Schulweg. Aber das Realschulgebäude existiert noch nicht. Hinter dem Alenberg ist die »B31« zu sehen, die nicht mehr durch das Städtchen, sondern als Umgehungsstraße von Neustadt nach Donaueschingen führt. Das »Motel« steht bereits, ebenso das Mehrfamilienhaus (Fürstenbergstr. 26/28), das 1969 von der Baugenossenschaft errichtet wurde.

Am Horizont grüßt Dittishausen in der Ferne. Das 1973 fertiggestellte Appartmenthochhaus ist noch nicht zu sehen. Mitte der 1960er Jahre ist Dittishausen noch eine selbständige Gemeinde. Sie wird erst zum 1. Januar 1975 nach Löffingen eingemeindet.

»Motel Hochschwarzwald« an der B31, ca. 1965

Verlag Erwin Burda, Freiburg/Breisgau
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Maier zur Verfügung.

1961 wurde die Umgehungsstraße der B31 eröffnet, sodass der Verkehr nicht mehr durch das Städtchen führt. Ein neues Gasthaus muss also her, oder genauer gesagt: eine »Motel Raststätte«. Erbaut hat sie Willi Scherer (1939-2001) und seine Ehefrau Edeltraud geb. Trattner. 

Aufgewachsen in Rötenbach besuchte Willi Scherer, genannt »Mecki«, das Gymnasium in Neustadt, später die Handelsschule, um dann in der Firma Südwest-Auto in Freiburg Industriekaufmann zu lernen. Nach der Lehre kehrte er in den elterlichen Betrieb zurück, um das Reiseunternehmen, die Tankstelle und die Autowerkstätte Scherer in Rötenbach zu betreuen. 1962 pachtet er zusammen mit seiner Ehefrau, die er ein Jahr zuvor geheiratet hat, eine Tankstelle, die an der neuen Trasse der B31 liegt. 1963 bauen Scherers schließlich gleich daneben das Motel (Fürstenbergstr. 27), das über 24 Betten verfügt. Auf dem Foto ist das Gebäude noch ganz neu.

Das Bild findet als Werbepostkarte Verbreitung. Auf der Rückseite der Karte werben die Scherers mit »Guter bürgerlicher Küche – Fremdenzimmer mit Duschen – BP Großtankstelle mit Wagenpflege«. 

Standort des Fotografen: 47.888105, 8.348767

»Motel Hochschwarzwald« an der B31, ca. 1975

Schwarzwald Verlag GmbH, Offenburg
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Maier zur Verfügung.

Der anwachsende Verkehr der Bundesstraße 31 quält sich nicht mehr durch das Städtchen, sondern führt seit 1961 über die Umgehungsstraße am Städtchen vorbei. Der aus Rötenbach stammende Industriekaufmann Willi Scherer (1939-2001), genannt »Mecki«, pachtet 1962 eine Tankstelle an der neuen Trasse der B31. Zusammen mit seiner Ehefrau Edeltraud geb. Trattner baut er 1963 neben der Tankstelle das »Motel Hochschwarzwald« (Fürstenbergstr. 27). Auf der Rückseite der Postkarte werben die Scherers mit »Empfehlenswerter Küche, Zimmer mit Dusche, großer Parkplatz und Garagen«. Das gute Essen und die Freundlichkeit im Motel sind bald überall bekannt und so ist das Haus mit seinen 24 Betten stets sehr gut belegt, sowohl im Sommer als auch im Winter.

Im Hintergrund wird in der Fürstenbergstraße bereits kräftig gebaut. Der Rohbau vom Haus Sartirana (Fürstenbergstr. 16) wird gerade erstellt.

Standort des Fotografen: 47.888105, 8.348767

Mehrbildkarte mit Motel-Raststätte, ca. 1965

Stadtarchiv 

Diese Werbepostkarte vertreibt Familie Scherer, der das »Motel« an der Bundesstraße 31 gehört. Neben vier Ansichten vom Städtchen und der Wutachschlucht ist unten links eine Ansicht des Motels zu sehen. Auf der Rückseite der Karte heißt es auf deutsch und französisch: »Unser modernes Motel bietet Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in gepflegten Gasträumen und komfortablen Fremdenzimmern, die mit fließendem warmem und kaltem Wasser, Duschen, Bädern und Zentralheizung ausgestattet sind. Für Ihr leibliches Wohl sorgen wir mit einer excellenten und bestens bekannten Küche, gepflegten Getränken und diversen Spezialitäten.« Zum Motel gehört auch eine Tankstelle. Die Karte ist außerdem mit stilisierten Schwarzwaldtannen und einem Schwarzwälder Bauernhof mit Walmdach illustriert.

Motel-Raststätte an der Bundesstraße, ca. 1965

Verlag Flugbild GmbH, Bonn / Sammlung Familie Waßmer

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dieses Luftbild sei an einem »autofreien Sonntag« 1973 entstanden, so leer ist die Bundesstraße 31. Doch die Fahrzeuge, die auf dem Parkplatz stehen, zeigen, dass dem nicht so ist. Tatsächlich ist die Umgehungsstraße einfach neu gebaut. Verglichen mit heute herrscht noch wenig Verkehr auf der zweispurigen Straße. 

Neu ist auch die 1963/64 erbaute Motel-Raststätte »Hochschwarzwald« von Willi Scherer (Fürstenbergstr. 27), die an der B31 steht. Sie bietet ihren Gästen »gutbürgerliche Küche«, »Fremdenzimmer mit Duschen« und Garagen. Daneben befindet sich eine bereits 1961 errichtete Tankstelle, die dem Mineralölunternehmen BP gehört. Erster Pächter der BP ist bis 1964 Willi Scherer. Es folgen als Pächter Familie Waldman, Herr Veigle und dann ab ca. 1973 Paul Vögtle. Selbst aus luftiger Höhe ist das Werbeschild von BP zu erkennen.

Motel-Raststätte an der Bundesstraße, ca. 1965

Sammlung Familie Waßmer

Mit dieser farbigen Mehrbildkarte wirbt die Motel-Raststätte »Hochschwarzwald« an der Bundesstraße 31 für Gäste. Die Umgehungsstraße ist neu gebaut. Der Durchgangsverkehr von Freiburg nach Donaueschingen quält sich nicht mehr durch das Städtchen. Noch steht der Neubau einsam an der B31, denn andere Häuser gibt es in der Fürstenbergstraße noch nicht. Das Motel verfügt über »gutbürgerliche Küche«, »Fremdenzimmer mit Duschen« und Garagen. Der Inhaber ist Willi Scherer.

In den Räumlichkeiten des Motel wird 1970 der Automobilclub Löffingen (ACL) gegründet. Die Idee dazu hatten Scherer und Werner Adrion. 25 Motorsportfreunde schließen sich in dem Verein zusammen.

Standort des Fotografen: 47.887955, 8.348343