Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.
Hinter ihrem Haus, in der Ringstraße, haben Johann Fehrenbach (1871-1943) und seine Frau Anna geb. Schropp (1872-1939) ihren Enkel Johann (geb. 1932) auf ein Pferd gesetzt. Der Junge schaut etwas ängstlich, weshalb seine Oma im Begriff ist, ihn wieder vom Pferd herunterzuholen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Arthur Waibel zur Verfügung.
In drei Reihen haben sich die Mädchen aufgestellt, die der Handarbeitsklasse der Gewerbeschule angehören. 22 Schülerinnen blicken in die Kamera, daneben ihre Lehrerin. Die Aufnahme entsteht vor dem Hintereingang des »Stadtbaus« in der Ringstraße, dessen Eingangstür im Hintergrund zu sehen ist. Die Schülerinnen gehören den Jahrgängen 1910/11 an. Nach dem Abschluss der Volksschule besuchen sie die Gewerbeschule, wo Handarbeit auf dem Stundenplan steht: Nähen, Stricken, Sticken – Fähigkeiten, die für die meisten jungen Frauen im Alltag unverzichtbar sind. Die Mädchen wirken ernst, nur wenige erlauben sich ein angedeutetes Lächeln. Ihre Kleidung ist schlicht, viele tragen Schürzen oder dunkle Kittel, an den Füßen fest geschnürte Stiefel. Die erste Reihe sitzt auf einfachen Stühlen, dahinter reihen sich die anderen auf.
Links neben dem Eingang prangt ein kleines Messingschild: »Gugelberger prakt. Arzt«. Noch hat Dr. Franz Gugelberger hier seine Praxisräume. Erst Mitte der 1930er Jahre wird er in die neu erbaute Villa in der Maienlandstraße umziehen.
Das Haus Welte (Kirchstr. 1/3) besteht eigentlich aus zwei Gebäuden: Sie markieren den Verlauf des mittelalterlichen Mauerrings, der an dieser Stelle einen scharfen Knick beschreibt und in Richtung Nordwesten weiter verläuft. Das alte Gemäuer wird abgerissen, damit an seiner Stelle das Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (KFZ) gebaut werden kann.
Auf dem Parkplatz links parkt ein rotes Auto, das in Großbritannien zugelassen ist. Es ist ein Volkswagen »Rabbit« mit Rechtslenkung.
Außerhalb des Stadtrings standen in der Vergangenheit nur wenige Häuser. Das holzverschindelte Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) ist eines davon. Es schmiegt sich eng an die ehemalige Zehntscheuer der fürstenbergischen Herrschaft (Kirchstr. 9) an. Nur ein schmaler Durchgang ist zwischen den beiden Gebäuden vorhanden. 2004 wird das Haus Hasenfratz abgerissen.
Links im Vordergrund sind Garagen zu sehen, die zum Haus des Wagnermeisters Hermann Schelling (Kirchstr. 11) gehören.
Im Jahre 2004 bricht man das Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) ab. Auf dem Grundstück entsteht ein Parkplatz. Jetzt hat man erstmals einen freien Blick auf die gesamte Rückseite der ehemaligen Zehntscheuer (Kirchstr. 9). Wenn man das Mauerwerk mit den kleinen Fensteröffnungen betrachtet, kann man sich einigermaßen vorstellen, dass die Außenwand der Häuser im äußeren Häuserring gleichzeitig die ehemalige Stadtmauer bildete.
Das Gebäude gehörte bis 1933 als Scheune zum Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Dann erwarb es der Viehhändler Karl Krieg. Zum Zeitpunkt, als das Foto aufgenommen wird, gehört die ehemalige Zehntscheuer dem »Ochsen«-Wirten Peter Faißt. Darin befindet sich die Festscheune »Zum wilden Stier«.
Das Haus des Elektrikers Fritz Frei ist ein Anbau an das Haus Richard Kirner. Auffallend ist an ihm, dass es eine geringe Höhe der zwei Stockwerke aufweist. In der oberen Spitze des Giebeln hängt ein schönes Kreuz.
Diese Fotos stellten dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Eingestürzte Wände, abgedeckte Dächer, zerstörte Fensterscheiben und Türen, herumliegende Trümmerteile. Diese Verwüstung hatte ein alliierter Fliegerangriff im Februar 1945 in der Bittengasse zur Folge. Auf dem Foto ist die Rückseite des Hauses Schelling (Kirchstr. 11) und der beiden angrenzenden Häuser Zahn und Krieg zu sehen. Dort, wo das Heu im Ökonomieteil lagert, befindet sich heute der Tordurchgang »Postbögle«.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Während des Zeiten Weltkrieges wurde im Löffinger Wald Munition eingelagert. Umschlagplatz hierfür war der Bahnhof. Ab Februar 1945 bis Kriegsende flogen die Alliierten Bombenangriffe auf den Bahnhof und die Firma Holzwerke Benz. Es gab Bombentreffer verstreut über die gesamte Innenstadt. Menschen kamen ums Leben und zahlreiche Häuser wurden zerstört.
Zwei Bomben schlugen in der Bittengasse beim Transformatorenhaus ein. Das angrenzende Haus des Bäckermeisters Jakob Zahn wurde durch den Luftdruck abgedeckt und schwer beschädigt. Die Wiederkehr wurde zerstört, Fensterscheiben barsten. Trümmerschutt lag herum. Auf dem Foto nehmen Angehörige der Familie Zahn den enstandenen Schaden in Augenschein. Der Junge im ersten Stock, der aus dem Loch schaut, wo früher ein Fenster war, ist vermutlich der 1937 geborene Hermann Zahn.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gottlieb Mayer zur Verfügung.
Das Haus Sibold ist nach dem Brand von 1929 wieder aufgebaut. Der Verputz und die Dachziegel sehen noch wie neu aus. Der Landwirt Adolf Sibold zeigt sich zusammen mit seiner Familie dem Fotografen von dem verglasten Balkon.
Auf dem Hof stolzieren ein paar Hühner herum. An der Hauswand steht eine Tischkreissäge. Vor die zweiteilige Stalltür kann eine Vortür eingehängt werden, wie an den Türangeln zu erkennen ist.
An den Häusern Zahn (Kirchstr. 13) und Schelling (Nr. 11) sind rückseitig zur Bittengasse hin Anbauten angefügt, die kaum mehr den Verlauf der mittelalterlichen Stadtrings erkennen lassen. Das Foto entstand wenige Jahre vor der grundlegenden Sanierung des Hauses Zahn. Der in einem desolaten Zustand befindliche Anbau ist durch einen Bauzahn von der Fahrbahn abgetrennt. Neben dem »Postbögle« befinden sich Garagen, die zum Nachbarhaus Schelling gehören.
Bei den Häusern in der Kirchstraße, die den äußeren Altstadtring bilden, verläuft die Straße im Innern direkt vor ihren Hausmauern. Auf der Rückseite ihrer Anwesen in der Bittengasse verfügen sie stattdessen jeweils über ein Grundstück zur Straße hin.
Der Landwirt Adolf Sibold nutzte diese Hoffläche für seinen Landwirtschaftsbetrieb. An der rechten Begrenzung seines Grundstücks ist ein Misthaufen zu erkennen. Seine Nachbarn Laufer und Walz errichteten auf ihrer Hoffläche einstöckige Anbauten, die sie als Werkstätte, Garagen, Lagerräume und Terrassen nutzten. Durch die Vorbauten ist kaum noch vorstellbar, dass die Außenfront dieser Häuser früher die Stadtmauer bildeten.
Das Foto wurde vom Farrenstall aus aufgenommen, dessen Dach am rechten Rand in das Foto hineinragt.
Mitte der 1970er Jahre entstand diese Ansicht vom Haus des Landwirts Adolf Sibold. Sie wurde nicht in der Kirchstraße, sondern in der Bittengasse aufgenommen und zeigt die Rückseite des Anwesens. In der linken Hälfte ist der Wohnbereich zu erkennen mit verglasten Balkonen im ersten und zweiten Obergeschoss. Die rechte Gebäudehälfte ist der Ökonomieteil mit den Stallungen. Zwischen Haus und asphaltierter Bittengasse befindet sich die gepflasterte Hoffläche.
1982 brannte das Haus Sibold ab und die Brandruine wurde vollständig abgetragen. An seiner Stelle entstand ein neues Wohn- und Geschäftshaus.