Gesamtansicht auf Porzellankörbchen, ca. 1900-1910

Sammlung Familie Waßmer

Historische Ansichten des Städtchens liegen nicht nur als Fotografien, Lithografien, als Gemälde oder Kupferstiche vor, sondern auch in Gestalt dieses kleinen Porzellankörbchens. Es handelt sich dabei um Nippes, also um Kunsthandwerk minderer Qualität, das als Andenken diente. »Gruss aus Löffingen«, steht darauf geschrieben. Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens, die um die Jahrhundertwende entstanden sein dürfte.

Postkarte mit badischem Wappen, ca. 1901-1909

Verlag Gebrüder Metz, Tübingen / Sammlung Familie Waßmer

Bis 1918 gehörte Löffingen zum Großherzogtum Baden. Der Tübinger Verlag, der diese Postkarte herausgab, verzierte sie daher mit dem badischen Landeswappen: Zwei zurücksehende gekrönte silberne Greifen, die das mit einer Königskrone bedeckte Stammwappen halten. Das Wappen wurde mit Tannengrün eingerahmt. Oben rechts verläuft eine Banderole in den badischen Landesfarben. Dazu montierte der Verlag eine Gesamtansicht des Städtchens.

Die Fotografie wurde von einem erhöhten Standort im Gewann »Hofäcker« (im Bereich der heutigen Hohlgasse) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist die 1901 eröffnete Bahnlinie und das Bahnhofsgebäude. Dieselbe Fotografie fand mit anderen ilustrierten Umrahmungen Verbreitung: zum einen mit einem Waldidyll (siehe hier), zum anderen mit einem Herold (siehe hier).

Standort des Fotografen: 47.885058, 8.337783

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1906

Verlag Fridolin Schneider, Löffingen

Der »Sonnen«-Wirt Fridolin Schneider, der das Gasthaus am oberen Rathausplatz von 1903 bis 1906 betrieb, verlegte diese colorierte Mehrbildkarte zu Werbezwecken. Unten rechts ist sein Gasthaus mit dem Rathausbrunnen davor abgebildet. Unten links ist die »Neue Wallfahrtskirche« Schneekreuz zu sehen, die 1898 geweiht worden war und eine neue Sehenswürdigkeit darstellte. Pilger kamen nach Löffingen, um die Kirche zu besuchen und einige kehrten danach sicherlich auch im Gasthaus »Sonne« ein. Das dritte Motiv der Mehrbildkarte zeigt eine Gesamtansicht des Städtchens, aufgenommen vom Gewann »Im kleinen Brühl«, jenseits der Bahnlinie.

Postkarte mit Waldidyll, ca. 1901-1909

Verlag Gebrüder Metz, Tübingen / Sammlung Familie Waßmer

Ein Rehbock springt durch den Wald, ein Gebirgsbach rauscht, ein Auerhahn sitzt auf einem Ast und balzt: Sein Kopf ist hochgereckt, sein Schwanz gefächert und steil aufgerichtet. Im Hintergrund ist ein Berg mit Schwarzwaldtannen zu sehen. Diese Idylle diente einem Tübinger Verlag als Hintergrund, um darauf eine Gesamtansicht des Städtchens zu montieren.

Die Fotografie wurde von einem erhöhten Standort im Gewann »Hofäcker« (im Bereich der heutigen Hohlgasse) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist die 1901 eröffnete Bahnlinie und das Bahnhofsgebäude. Dieselbe Fotografie fand mit anderen ilustrierten Umrahmungen Verbreitung: zum einen mit dem badischen Wappen (siehe hier), zum anderen mit einem Herold (siehe hier).

Diese Postkarte wurde am 4. Mai 1909 auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und einem Adressaten in Kenzingen zugestellt. 

Standort des Fotografen: 47.885058, 8.337783

Mondscheinkarte »Gruß aus Löffingen« mit drei Ansichten, ca. 1898

Verlag Karl Zanger, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Mondscheinkarten sind um die Jahrhundertwende eine Modeerscheinung in der Ansichtskartenwelt. Es sind Karten, die eine Örtlichkeit im Mondschein zeigen. Die obere Mondscheinkarte wird am 2. November 1899 auf dem Postamt Löffingen abgestempelt und versandt, die untere am 16. September 1900.

Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus. Auf dem Bild gibt es noch keine Bahnlinie, die die Wiesen und Felder zerschneidet. Darunter ist eine kleine Ansicht des Oberen Rathausplatzes mit dem Rathaus und den beiden Gasthäusern »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwen« (Rathausplatz 11) abgebildet. Daneben ist eine weitere Ansicht mit Blick zur Pfarrkirche St. Michael und zum Kaufhaus von Heinrich Goebel zu sehen. Goebel vertreibt auch diese Mondscheinkarte, wie auf der Vorderseite angegeben ist.

Mehrbildkarte mit zwei Ansichten, ca. 1903-1905

Stadtarchiv / Verlag A. Rebholz

Diese colorierte Postkarte mit zwei Ansichten von Löffingen wurde 1905 postalisch befördert. Geschrieben hatte sie ein Urlauber, der sich, wie er schreibt, auf einer »Schwarzwaldreise« befand und im Gasthaus »zum Löwen« übernachtete, das damals von Vinzenz Jäger betrieben wurde.

Zu sehen ist oben eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Im kleinen Brühl« (heute Göschweiler Straße) aus. Unten links ist die wichtigste neue Sehenswürdigkeit abgebildet: die »Wallfahrtskirche Witterschneee«, die 1898 geweiht worden war.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1925

Verlag Franz H. Geiger, Löffingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt oben eine Gesamtansicht des Städtchens, das vom Alenberg aufgenommen wurde, von wo sich ein schöner Blick bietet: Zu sehen ist der Altstadtring mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche. Der Schrecken des Großbrandes 1921 liegt schon einige Jahre zurück: Die Häuser in der Demetriusstraße sind wieder aufgebaut und an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Jenseits der Bahnlinie stehen noch kaum Häuser, nur in der Bonndorfer Straße sind bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG gebaut. 

Links unten ist die »Straßenpartie« am Unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen im Vordergrund abgebildet. Als Vorlage für das colorierte Foto diente eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus den Jahren 1912-1916

Rechts unten ist das »Krankenhaus« in der heutigen Seppenhofer Straße zu sehen, das 1921 erweitert wurde.

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit fünf Ansichten, ca. 1898

Verlag Gebr. Metz, Tübingen / Verlag Th. Mayer Kaufmann, Löffingen
Stadtarchiv

Diese lithografische Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« findet um die Jahrhundertwende Verbreitung. Sie wird am 18. August 1898 auf dem Postamt Löffingen aufgegeben und nach Freiburg geschickt. Die lithografischen Ansichten wurden von einer Kunstverlags-Anstalt in Tübingen gefertigt, die Ansichtskarte vom Löffinger Kaufmann Thomas Mayer vertrieben.

Zu sehen sind fünf Motive: Oben in der Mitte ist eine Gesamtansicht des Städtchens von der »Breiten« aus abgebildet. Darunter neben dem Löffinger Stadtwappen ist das »Rathaus« zu sehen. Links unten ist eine Ansicht des oberen Rathausplatzes zu sehen mit den beiden Gasthäusern »Löwen« (Rathausplatz 11) und »Sonne« (Rathausplatz 9-10).

Oben links und rechts sind zwei neue Sehenswürdigkeiten abgebildet, die erst kurze Zeit existieren und der ganze Stolz der Stadtgemeinde sind: Auf der einen Seite die 1898 geweihte Wallfahrtskirche »Schneekreuz«, auf der anderen Seite das überdimensional große »Kriegerdenkmal« zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Die in das Bildchen hineinkopierten Menschen sind kleiner als der Gitterzaun, der das Denkmal umgibt.

Die Postkarte wird an einen Rechtsanwalt in Freibug versandt und trägt den Vermerk »Eilt!«. Der Absender ist Peter F. Seine Nachricht beginnt mit den Worten: »Bitte um baldige Uebersendung von 1 duzend Stehkragen, Weite 39, Höhe wie die höchsten doppelten in meinem Waschtisch«.

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit sechs Ansichten, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf

Am 11. September 1898 wird diese lithografische Mehrbildkarte versendet. Sie zeigt sechs Motiven und ist mit »Gruß aus Löffingen« betitelt. Doch der Absender der Postkarte strich »Löffingen« einfach durch und ersetzte es durch »Göschweiler«.

Oben rechts ist eine Gesamtansicht zu sehen, die das Städtchen von der Rötenbacher Straße aus zeigt. Die Bahnlinie ist noch nicht gebaut. Zu erkennen sind neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Häuser der Seppenhofer Straße und des heutigen Pfarrwegs. Links daneben ist der obere Rathausplatz abgebildet, mit dem Rathaus, dem Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) und dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Vom angrenzenden Gasthaus »Ochsen« sind nur die Scheunentore zu sehen. Das kleine Bild oben links zeigt die neu erbaute Wallfahrtskirche Witterschneekreuz, die neue Hauptsehenswürdigkeit des Städtchens, auf die man stolz ist.

Darunter ist eine Ansicht der Unteren Hauptstraße zu sehen. Der Blick fällt in Richtung Mailänder Tor. Von Blumenranken eingerahmt ist daneben das 1894 errichtete Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 abgebildet. Unten links ist die Untere Hauptstraße mit der Einmündung der Kirchstraße zu sehen. Die markanten Gebäude sind das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29).

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit drei Ansichten, ca. 1900-1905

Kunstanstalt Fr. Schmidt, Lahr

Diese lithografische Mehrbildkarte wird am 13. April 1906 per Post versandt. W. Vogt schreibt darauf folgende handschriftlichen Zeilen: »Lieber Herr Seidenkranz! Vergnügte Feiertage sendet Ihnen & dem ganzen Unteroffizier-Corps Ihr ergebener W. Vogt, Gefreiter der Reserve«. Am oberen Bildrand fügt er einen »Gruß an Sectionstreiber Foerster!« hinzu. Bei dem Absender handelt es sich vermutlich um den Kaufmann Wilhelm Vogt, der am oberen Rathausplatz ein Geschäft betreibt.

Auf der Karte sind drei Motive zu sehen: Oben ist eine »Gesamtansicht« des Städtchens abgebildet. Eine Lokomotive fährt auf der 1901 eröffneten Bahnlinie. Rechts darunter ist die 1898 geweihte »Wallfahrtskirche Schneekreuz« zu sehen. Und unten links ist eine Ansicht vom »Warenhaus zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) dargestellt.

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1908

Sammlung Familie Waßmer

Von der »Breiten« aus wird diese Gesamtansicht des Städtchens aufgenommen. Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die 1908 postalisch läuft. Die gewählte Perspektive bietet den besten Blick auf ganz Löffingen, wie es in einem sanften Tal liegt und sich an den Alenberg schmiegt.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael mit ihrem Turm und ihrem mächtigen Kirchenschiff kommt von hier gut zur Geltung. Außerdem ist man damals stolz auf das 1905 neu erbaute Forsthaus (Rötenbacher Str. 8) und auf den dahinter erkennbaren Bahnhof von 1901. Beide mussten unbedingt mit auf das Foto.

Bei den Häusern auf dem Alenberg handelt es sich größtenteils um Gebäude, die beim Großbrand 1921 zerstört werden. Die kleine Straße im Vordergrund ist der heutige Hans-Thoma-Weg, der damals in Richtung Göschweiler führt.

Die Gesamtansicht des Städtchens ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.881718, 8.340444