Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1917

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Die Marienstatue steht nicht mehr in der Nische links neben dem Marienaltar. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wurde bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, vor 1917

Sammlung Familie Waßmer

Eine umfassende Renovierung des Kircheninnenraumes wurde 1881 vorgenommen. Der Konstanzer Maler Wilhelm Emele bemalte die Decke und die Wände im damals beliebten Nazarener Stil großflächig mit Gemälden und Verzierungen. In der Vielfalt der Farben und Formen verloren die Barockaltäre von Mathias Faller ihre den Innenraum dominierende Wirkung. Das Langhaus hat eine bis an die Außenwände reichende Flachdecke. Der Marienaltar ist leicht zur Mitte hin gerückt. So findet eine Marienfigur im Stile der Lourdesmadonna in der entstandenen Nische Platz. Neben den Seitenaltären befindet sich jeweils ein Eingang. Im Chorbogen hängt ein Kruzifix und in der Mitte des Chorraumes ein großer Kronleuchter mit Kerzen. Rechts am Chorbogen ist die Kanzel angebracht. Kreuzwegtafeln, die hoch oben an der Wand angebracht sind, können mit Kerzen auf dem darunter angebrachten Kerzenhalter beleuchtet werden. Massive Holzbänke mit Doggen an den Stirnseiten bieten den Gottesdienstbesuchern Platz.

Der Erlös für den Kauf der Ansichtskarte diente zur Finanzierung der Kirchenrenovierung, wie es auf der Rückseite heißt: »Reinertrag für den Umbau der Pfarrkirche«.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael, 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Bei dem Bombardement am Kriegsende 1945 entstanden Schäden am Dach des Langhauses und am Kirchturmhelm. Männer seilen sich fünf Jahre später ab, um die Schäden in der Dachabdeckung auszubessern. Oben auf dem Kreuz sitzt ein Arbeiter, ein anderer ist seitlich auf halber Höhe zu sehen. Ein Gerüst wurde nicht aufgestellt. Am Kirchturm ist noch das Mauerwerk sichtbar. Erst 1961 wurden die Wände erstmals verputzt.

Blick von der Bittengasse auf die Pfarrkirche St. Michael, ca. 1933

Dieses Foto wurde uns dankenswerterweise von Luzia Bader zur Verfügung gestellt.

Von der Bittengasse aus gesehen steht die Kirche St. Michael auf einer kleinen Anhöhe, die von einer Mauer begrenzt wird. Sie umschließt den Bereich, auf dem sich früher der Friedhof befand. An der Kirchenmauer stehen noch einige Grabsteine. Die Mauer ist von einer Treppe durchbrochen, die zu einer Tür führt, über die man die Kirche neben dem Marienaltar betritt.

Täufling vor dem Haus Honold in der Maienlandstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Emma Kienzle und Gerda Isele zur Verfügung.

Die Hebamme Veronika Geisinger steht vor dem Haus Honold (Maienlandstr. 2) und hält einen Täufling auf dem Arm. Neben ihr stehen Fräulein Beha und Herr Glunk. Das kleine Mädchen ist vermutlich Maria Honold (verh. Göhry, 1921-1997).

Das Haus Honold war nach dem Großbrand 1921 neu erbaut worden. Neben der Eingangstreppe ist ein Steintrog, der als Brunnen dient. Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) zu sehen. Seine Fassade ist noch nicht begrünt.

Wer weiß, wer das Baby ist, das getauft werden soll?

Standort des Fotografen: 47.884398, 8.343380

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Wehrle, ca. 1933-1945

Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Vor dem Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle in der Demetriusstraße ist ein Fronleichnamsaltar aufgebaut, an dem die Prozession anhält. Wehrle war gleichzeitig Meßmer der katholischen Pfarrgemeinde. Sein Haus, aber auch das von Schuhmachermeister Heinrich Thoma (links daneben) sind mit Tannenreisig geschmückt.

Der Stadtpfarrer kniet gerade unter dem »Himmel«, mit dem Rücken zur Gemeinde. Die Mädchen, die zur Erstkommunion gingen, haben sich in ihren weißen Kleidern aufgestellt. Auch Ordensschwestern und einige Männer und Frauen sind zu sehen. Rechts neben dem Tordurchgang des Molkereigebäudes steht der Kirchenchor. Die Straße entlang verläuft das Band eines Blumenteppichs.

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’39.6″E

Fronleichnamsaltar vor dem Haus Wehrle, ca. 1933-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Die Teilnehmer der Fronleichnamsprozession haben sich vor dem Altar, der vor dem Haus des Schneidermeisters Johann Wehrle in der Demetriusstraße aufgebaut ist, versammelt. Das Gebäude ist mit Girlanden geschmückt. Der Priester hat die Monstranz auf dem Alter abgestellt und wendet sich den Gläubigen zu. Männer tragen den »Himmel«, den Erstkommunionkinder und Ministranten umrahmen. Die Frauen des Kirchenchores haben ihre Gesangsbücher aufgeschlagen. Ein Mann trägt flankiert von zwei Begleitern eine Kirchenfahne.

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’39.6″E

2 Fotos: Fronleichnamsprozession in der Kirchstraße, ca. 1930-1935

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Die beiden Fotos zeigen die Fronleichnamsprozession, die sich durch die Kirchstraße bewegt. Sie entstanden wenige Minuten hintereinander und dokumentieren somit den Verlauf der Prozession. Vorneweg schreitet die Stadtmusik. Dahinter laufen Mädchen in ihren weißen Kommunionkleidern. Dann folgt der Kirchenchor und die Ministranten, die Leuchter und Fahnen tragen. Unmittelbar hinter den Ministranten folgt der Pfarrer mit der Monstranz. Sie wird von einem »Himmel« genannten Stoffbaldachin beschirmt, der von vier Himmelträgern getragen wird. Dahinter reihen sich Honoratioren und die Angehörigen der Pfarrgemeinde an. Die Häuser sind mit Girlanden und Fahnen festlich geschmückt. Blumen schmücken die Prozessionsstrecke.

Deutlich zu erkennen ist, dass die Häuser auf der rechten Seite der damaligen Hafnergasse Neubauten sind. 1929 waren sie abgebrannt und danach neu gebaut worden. Das Haus von Sattler Karl Koch (Kirchstr. 21) hat noch keine Schaufenster im Erdgeschoss. Die linke Gebäudehälfte wird noch als landwirtschaftliche Ökonomie genutzt.

Standort des Fotografen: 47.883098, 8.343835

Fronleichnamsprozession in der Kirchstraße, 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Benz zur Verfügung.

Die feierliche Fronleichnamsprozession nimmt ihren Weg durch die Kirchstraße. Die Häuser sind geschmückt mit Girlanden und Fahnen in den kirchlichen Farben, aber auch mit einer deutschen Fahne in schwarz-rot-gold. Hinter der Feuerwehr mit ihren Helmen gehen die Mädchen in ihren Kommunionkleidern. Ordensschwestern sind dabei und ganz hinten sieht man Ministranten und den Himmel, unter dem der Pfarrer mit der Monstranz schreitet. Beim Kaufhaus Kuster im Vordergrund sind die Läden geschlossen. Das Scheunentor daneben verrät, dass es noch einen Ökonomieteil gibt.

Auf dem Kirchplatz steht damals noch ein Trogbrunnen mit der Figur der Heiligen Elisabeth. Eine Nachbildung dieser Brunnenfigur steht seit 2013 auf dem Brunnen am »Scharfen Eck« in der Oberen Hauptstraße.

Standort des Fotografen: 47.883098, 8.343835

2 Fotos: Prozession in der Unteren Hauptstraße anlässlich der Glockenweihe, 30. November 1951

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Elke Moser und Georg Willmann zur Verfügung.

Im Zweiten Weltkrieg mussten vier Glocken für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 30. November 1951 geleitet eine kleine Prozession vier neue Glocken zur Pfarrkirche St. Michael. Vorneweg marschieren die Ministranten mit Fahnen, gefolgt von einer Musikkapelle. Dahinter gehen Schulkinder. Es folgt der Lastwagen mit zwei Glocken, flankiert von Ministranten. Verdeckt dahinter gehen Pfarrer Weickhardt, Bürgermeister Benitz und der Gemeinderat.

Standort des Fotografen: 47.883158, 8.343746

2 Fotos: Trauerfeier auf dem oberen Rathausplatz, 19. August 1951

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hermann Geisinger zur Verfügung.

Der obere Rathausplatz ist nicht nur Schauplatz von fröhlichen Ereignissen. Als zentraler Platz dient er auch bei traurigen Anlässen als Versammlungsort. Nachdem bei einem Verkehrsunfall am 15. August 1951 die beiden Einwohner Fritz Zepf (28 Jahre) und Franz Egle (26 Jahre) tödlich verunglückt sind, wollen so viele Menschen Abschied nehmen, dass Stadtpfarrer Karl Weickhardt die Trauerfeier auf dem Rathausplatz abhält. Von dort setzt sich der Trauerzug anschließend in Richtung Friedhof in Bewegung.

Standort des Fotografen: 47.884038, 8.344964

Gebetszettel mit Stadtansicht, 21. November 1725

Stadtarchiv

Im Jahre 1725 erwarb der Eremit Georg Beck von der Neuenburg im Auftrag von Pfarrer Markus Bosch (1673-1742) in Rom die Gebeine des Katakombenheiligen Demetrius. Zur Ankunft der Reliquien in Löffingen wurde ein Gebetszettel zu Ehren des Heiligen Demetrius gedruckt. Der Zettel hat die Maße 14,5 x 10 cm. Links unten signierte der unbekannte Kupferstecher (lateinisch »sculptor«) mit seinen Initialen Jo. A.

Das Miniaturbild auf dem Gebetszettel ist so detailgetreu gestaltet, dass man einzelne Häuser erkennen kann. Kurz vor Herstellung des Kupferstiches wurde der Kirchturm 1721 aufgestockt und erhielt seine barocke Zwiebelkuppel. Ins Auge sticht außerdem der markante Stadtturm des Oberen Tores. Im Vordergrund rechts steht die St. Kümmerniskapelle. Im Hintergrund ist an der Straße nach Rötenbach die 1710 erbaute Antoniuskapelle sowie das Henker- und Siechenhaus zu erkennen.  Auf dem Galgenbuck erhebt sich der Galgen der Hinrichtungsstätte.

Standort des Künstlers: 47.883291, 8.348517