Werkshalle des Sägewerks Benz mit Kamin, ca. 1915

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Rosenstiel zur Verfügung.

Die älteste Ansicht des 1911/12 von Josef Benz (1882-1932) errichteten Sägewerkes ist auf diesem Foto zu sehen. In der Anfangszeit bestand das Werk aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer angeschlossenen Kistenfabrik. Auf dem Giebel der aus Holz errichteten Fabrikhalle steht mit großen Buchstaben geschrieben: »JOSEF BENZ – Dampfsäge Hobelwerk Holzhandlung Kistenfabrik«. Hinter der Halle ragt der Benz-Kamin in die Höhe, aus dem gerade dunkler Rauch aufsteigt. Die Halle brannte beim Großfeuer am 7. Juli 1928 ab und wurde beim Wiederaufbau durch ein massives Steingebäude ersetzt.

Das Foto wurde von der Rötenbacher Straße aus aufgenommen, vom Grundstück der »Benz-Villa« (Rötenbacher Str. 12) aus, deren Gartenzaun zu sehen ist. Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Ernst Göhry (Hohlgasse 2) zu erkennen. Als diese Aufnahme entstand, war Ernst Göhry nicht zu Hause, sondern stand als Soldat im Feld. Er gehörte dem Infanterie-Regiment Nr. 445 an. Im Mai 1918 fiel der Gefreite im Alter von nur 38 Jahren. Er hinterließ Frau und Kinder. Seine Witwe Wilhelmina Göhry geb. Guth verheiratete sich später in zweiter Ehe mit dem Landwirt und Schmied Franz Amann.

Standort des Fotografen: 47.882752, 8.340017

Sägewerk Benz mit rauchendem Kamin, ca. 1920

Dieses Foto stellten uns dankenwerterweise Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Von der »Breiten«, etwa vom Bereich der heutigen Hebelstraße aus, wird diese Fotografie aufgenommen. Der Blick fällt auf das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG mit dem rauchenden Schornstein. Die meisten Fabrikgebäude sind noch nicht aus Stein, sondern nur aus Holz gebaut. Vorne rechts ist die Villa des Firmengründers (Rötenbacher Str. 12) zu sehen. Auf dem Alenberg stehen noch Häuser, die beim Großbrand 1921 zerstört werden.

Josef Benz wurde 1882 als Sohn von Johann und Katharina Benz geb. Maier in Löffingen geboren. Als er fünf Jahre alt war, brannte sein Elternhaus in der Unteren Hauptstraße zusammen mit zwei Nachbargebäuden ab. Auf dem Brandplatz errichte sein Vater ein neues Gebäude (Untere Hauptstr. 8), das bis heute als »alter Benzbau« bezeichnet wird. Von seinem Vater übernahm er ein kleines Holzhandelsgeschäft. In den Jahren 1911/12 errichtete Josef Benz dann auf einem Gelände jenseits der Bahnlinie, zwischen Hohlgasse und Rötenbacher Straße gelegen, ein zweigattriges Sägewerk und eine Kistenfabrik. Nach und nach baute er das Unternehmen aus und wandelte es 1921 in eine Aktiengesellschaft um. In erster Ehe war Josef Benz mit Emma geb. Langenbacher (1885-1917) verheiratet. Sie hatten zwei Söhne: Walter (1908-1990) und Hans (1914-1957), denen später die beiden Villen in der Bonndorfer Straße gehören sollten. Emma Benz starb 1917 im Alter von nur 32 Jahren. Nach ihrem Tod heiratete der Unternehmer Anna geb. Bauer (1892-1963), die aus der Gegend von Stockach stammte. Sie bekamen eine Tochter, Inge (1920-1948), die 1920 geboren wurde. Josef Benz starb nach einer Operation in der Klinik in Freiburg am 7. März 1932 und wurde auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt. Er wurde nur 49 Jahre alt.

Standort des Fotografen: 47.881316, 8.338814

Belegschaft des Sägewerk Benz, ca. 1920-1928

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Spricht man über die Geschichte des Sägewerks Benz, dann läuft man allzu schnell Gefahr, nur über den Unternehmensgründer Josef Benz (1882-1932) und über die Geschichte des Werksanlagen, ihre Erbauung, ihre Zerstörung bei verschiedenen Bränden, ihren Wiederaufbau zu sprechen. Aus dem Blick geraten schnell, diejenigen Menschen, die das Sägewerk Benz mit ihrer täglichen Arbeit überhaupt erst möglich machten. Die Holzindustriewerke Josef Benz AG waren Arbeitsplatz für Hunderte von Menschen, deren Lebensunterhalt von diesem Werk abhing.

Vor dem Großbrand 1928 waren hier rund 350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Etwa 100 von ihnen haben sich für dieses Gruppenfoto vor der Werkshalle versammelt. Vor ihnen verlaufen die Gleise der Werksbahn. Auf den Gleisen wurden Schmalspurloren geschoben, in denen Baumstämme nach dem ersten Gatterdurchlauf transportiert wurden, damit sie im zweiten Durchlauf erneut beschnitten werden konnten. Desweiteren benutzte man die Wagen um die fertigen Hölzer aus der Sägehalle zum Lagerplatz zu transportieren. Auf dem Dach der Werkshalle sind Verteilermasten für den elektrischen Strom zu erkennen. Darüber verlaufen Rohre der Absauganlage.

Standort des Fotografen: 47.883251, 8.339492

Blick über die Bahnlinie zum Sägewerk, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 23 ist mit »Das Sägewerk« betitelt. Zu sehen ist die Bahnlinie mit dem Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG, die 1911/12 im Bereich der heutigen Güter- und Kesselstraße errichtet wurden. Sie bestanden zunächst aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer Kistenfabrik. Der Ausbau erfolgte rasch. Bis 1924 waren ihm 12 weitere Sägegatter, ein Hobelwerk, eine Kyanisieranstalt und eine Steckenschälerei angeschlossen.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Es fehlt auch nicht die unvermeidliche Fabrik, ein Sägewerk, doch liegt sie glücklicherweise über der Bahn drüben und ist durch den Bergabhang den Blicken des von Süden kommenden lange entzogen. Und wir wollen hoffen, dass bei Neu- und Umbauten derselben vor allem in der Gestaltung der Dächer, den Materialien des Aufbaues dem neuen Geist, der uns ohne größere Mittel zu beanspruchen in Fabrikanlagen schon so manches Gute beschert hat, künftig Rechnung getragen wird.«

Standort des Fotografen: 47.884056, 8.341661

Gesamtansicht mit Sägewerk Benz, ca. 1923-1928

Stadtarchiv

Bevor das Sägewerk Benz 1928 bei gleich zwei Großbränden zerstört und das Werksgelände anschließend modernisiert wieder aufgebaut wird, entsteht Mitte der 1920er Jahre dieses Foto. Aufgenommen wird es vom Gewann »Hundsrücken«, oberhalb der »Breiten«, die noch unbebaut ist. Von dieser erhöhten Position fällt der Blick auf das Städtchen mit den Holzindustriewerken Josef Benz A.G. im Vordergrund. Zwei Schornsteine ragen in den Himmel. Aus einem steigt dunkler Rauch auf.

Am linken Bildrand sind auf dem Alenberg die nach dem Großbrand 1921 neu erbauten Häuser zu sehen. Am rechten Bildrand ist neben dem Kirchturm der Rohbau der Festhalle an der »Hasle« zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884357, 8.330896

Blick auf das Sägewerk Benz von der »Breiten«, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Carola Hannes, Hans-Martin Konhäuser und Georg Willmann zur Verfügung.

Vor dem Großfeuer, das im Juli 1928 das Werksgelände zerstört, entsteht diese Ansicht des »Sägewerks J. Benz«. Zwei Schornsteine ragen in den Himmel und geben einen Anhaltspunkt zum Ausmaß des Firmengeländes. In den 1920er Jahren zählt das Löffinger Werk mit rund 350 Arbeitern und Angestellten zu den größten im Südschwarzwald. Es ist nicht nur eine Holzgroßhandlung, sondern auch ein Dampfsäge- und Hobelwerk, eine Kistenfabrik und eine Kyanisieranstalt. In ihr wird Holz in einem großen Becken mit hochgiftigem Quecksilberchlorid imprägniert.

Entlang der Rötenbacher Straße, die in der Bildmitte verläuft, wird das angelieferte Langholz gelagert. Rechts ist die Villa des Firmenbesitzers Josef Benz zu sehen (Rötenbacher Str. 12).

Standort des Fotografen: 47.881689, 8.338805

Blick auf das Sägewerk Benz von der »Breiten«, ca. 1925

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Von der »Breiten« aus fällt der Blick auf die Rötenbacher Straße mit dem Sägewerk Benz und auf die Häuser des Städtchens dahinter. Datieren lässt sich die Aufnahme auf die Mitte der 1920er Jahre: Das Foto entstand nach dem Großbrand 1921, da es die wiederaufgebauten Häuser in der Alenbergstraße zeigt. Es wurde aber auch vor dem Großfeuer im Juli 1928 aufgenommen, das die Holzindustriewerke Josef Benz AG  zerstörte. Auf diesem Bild sind noch Hallen aus Holz zu sehen, die beim Wiederaufbau 1928/29 durch massive Gebäude aus Stein ersetzt wurden.

Entlang der Rötenbacher Straße ist der Lagerplatz mit Langholz zu erkennen. Die Anlieferung erfolgte über die Landstraße. Die Stämme wurden abgeladen und dann entlang der Straße gelagert. Diese Arbeit war nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch gefährlich. Immer wieder kam es zu Arbeitsunfällen, die teilweise tödlich endeten.

Standort des Fotografen: 47.883219, 8.335817

Drei Ansichten vom Sägewerk Benz, ca. 1925-1928

Stadtarchiv

Für Werbezwecke verbreiten die Holzindustriewerke Josef Benz AG diese drei Ansichten der Fabrik. Die Bildunterschrift lautet: »Josef Benz, Holzgroßhandlung, Dampfsäge- und Hobelwerke, Kistenfabriken, Kyanisier- und Imprägnieranstalten, Löffingen i[n] B[aden]«.

Die obere Ansicht zeigt das Sägewerk vom Alenberg aus gesehen. Der Blick wandert über die Bahnhofstraße und die Bahnlinie hinweg zum Werksgelände mit seinen beiden Schornsteinen.

Das Foto darunter links zeigt die Ansicht vom Gewann »Breiten« aus: Über Wiesen und Felder lässt der Betrachter den Blick in Richtung Rötenbacher Straße und Firmengelände schweifen. Das Foto unten rechts ist auf dem Werksgelände aufgenommen. Im Vordergrund ist der Holzlagerplatz zu erkennen. Die gesamte Anlage wird bei zwei Bränden 1928 zerstört und das Werk danach vollkommen neu aufgebaut.

Blick vom Kirchturm in Richtung Bahnhof und Sägewerk Benz, ca. 1927

Verlag A. Rebholz // Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Werner Lubrich, Georg Willmann und Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Kirchturm herunter fällt der Blick auf den Bahnhof, die Bahnlinie und das Firmenareal der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Das ab 1911/12 errichtete Werk besteht aus einem Holzgroßhandel, aus Dampfsäge- und Hobelwerken, einer Kistenfabrik, einer Imprägnieranstalt und einer Kyanisieranstalt. Rund 350 Arbeiter und Angestellte sind zu dieser Zeit in dem Werk beschäftigt. Der rauchende Kamin gehört zur »Skyline« von Löffingen.

Wenige Monate nach der Aufnahme dieses Fotos wird das Sägewerk bei zwei Bränden im Juli 1928 weitgehend zerstört. Am 7. Juli 1928 bricht ein Feuer im Späneturm aus und breitet sich in rasender Geschwindigkeit aus. In kürzester Zeit stehen die drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, mehrere Schuppen, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenmacherei und weitere Gebäude lichterloh in Flammen. Der gegenüberliegende Bahnhof ist lange Zeit stark gefährdet, kann von den Feuerwehren aber gerettet werden. Die Hitze und Glut ist so groß, dass die Schienen der Anschlussgleise, die in das Werk führen, schmelzen, sodass sie vollkommen verbogen sind. Am 23. Juli 1928 kommt es zu einem weiteren Brand, bei dem auch die – bislang verschont gebliebene – Kyanisieranstalt eingeäschert wird. Damit verlieren weitere 130 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Beim Wiederaufbau werden die Holzgebäude durch massive Steinbauten ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344027

Langholztransport für das Sägewerk Benz in Todtmoos, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rudi Jordan zur Verfügung.

An der Tür des Lasters steht in weißer Schrift »Jos. Benz A.G. Löffingen«. Geladen hat er eine große Menge Langholz, das für das Sägewerk Benz bestimmt ist. Der Fahrer Edmund Jordan (1907-?), wegen seines Vollbarts »Bartle« genannt, steht lässig an das Vorderrad gelehnt. Offenbar hat er einen Zwischenstopp in Todtmoos beim Gasthaus »zum Maien« eingelegt.

Standort des Fotografen: Todtmoos.

Abgebranntes Sägewerk Benz nach dem Großfeuer, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Wo vor wenigen Stunden noch Sägearbeiter an den Sägegattern standen und Holzstämme zusägten, ist nach dem Großbrand am 8. Juli 1928 nur noch eine Ruinenlandschaft zu sehen. Die Sägehalle ist eingeäschert, die Maschinen stehen auf ihren Zementsockeln schwer beschädigt.

Im Hintergrund sind aufgestapelte Holzbretter zu sehen, die kein Raub der Flammen wurden.

Standort des Fotografen: 47.883429, 8.339439

Abgebranntes Sägewerk Benz nach dem Großfeuer, 8. Juli 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vollkommen zerstört ist das Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Nur die beiden Schornsteine ragen noch in den Himmel. Bei dem Großfeuer am 8. Juli 1928 wurden drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Schlosserei, die Kistenmacherei, die Kantine und mehrere Schuppen mit zugeschnittenen Brettern sowie insgesamt große Holzvorräte vernichtet. Durch den Brand entstand eine solch große Hitze, dass die Gleisanlagen, die von der Bahnlinie aus ins Werk führen, verbogen wurden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Millionen Reichsmark.  

Der Wiederaufbau wird schnell in Angriff genommen. 1928/29 wird das Sägewerk nach modernsten technischen Erkenntnissen neu gebaut.

Standort des Fotografen: 47.884207, 8.341591