Haus Sibold in der Maienlandstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hanni Thoma zur Verfügung.

Als Malermeister Karl Sibold (1899-1975) und seine Ehefrau Luise Sibold (geb. Durler, 1898-?), im Jahr 1928 das Anwesen in der Maienlandstraße 14 erwarben, war es ein typisches Bauernhaus: zweigeschossig mit Scheuer und Stallung und einer angebauten einstöckigen Werkstatt. Für den Malermeister bot es ideale Voraussetzungen, hier sein Geschäft aufzubauen. Schon bald prangte über der Haustür das Schild »Malermeister Karl Sibold«.

Das Foto zeigt das Gebäude um 1960. Inzwischen hat sich das Gesicht des Hauses leicht verändert: Den Ökonomiebereichm, am Scheunentor und der Stalltür zu erkennen, gibt es noch. Rechts neben der Tür ist aber ein Schaufenster in die Fassade gebrochen worden, in dem Farben, Tapeten und Putzmittel ausgestellt sind. Der Spalierbaum, der einst neben dem Werkstatttor für etwas Grün sorgte, ist verschwunden. Stattdessen lehnt ein Motorrad an der Wand. Am rechten Bildrand ragt noch der Misthaufen des Nachbarhauses Lehmann (Maienlandstr. 12) ins Bild und erinnert daran, dass hier noch Landwirtschaft betrieben wird.

Ende der 1970er Jahre wird das alte Wohnhaus schließlich abgerissen. Nur die Werkstatt bleibt erhalten. An seiner Stelle errichtet Karl Sibolds Neffe Hermann Sibold einen Neubau – und damit verschwindet ein weiteres Stück bäuerlich-handwerklicher Vergangenheit aus dem Maienland.

Standort des Fotografen: 47.885602, 8.342362

Haus Hasenfratz mit Ladengeschäft in der Demetriusstraße, ca. 1974

 

Stadtarchiv

Auch dieses Haus rechts vom Mailänder Tor war beim Großbrand 1921 abgebrannt. Nach dem Wiederaufbau erwarben der Kaufmann Karl Hasenfratz II (1899-?) und seine Frau Anna geb. Beha (1896-?) das Gebäude. Viele Jahrzehnte betrieben sie darin eine kleine Schuhhandlung. Bereits in den 1950er Jahren modernisierten sie den Laden und brachen ein breites Schaufenster in die Fassade. In den 1970er Jahren übernahm das Ehepaar Laule das Gebäude. In dem Laden betrieb später Irmgard Gnädinger ihr »Wollstüble«. 

Standort des Fotografen: 47°53’03.0″N 8°20’38.7″E

Familien Wehrle / Scholz vor ihrem Haus in der Demetriusstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Schneidermeister Johann Wehrle (links) steht mit seiner Familie vor dem Werkstatteingang seines Hauses. Die einstige Toreinfahrt musste einer Tür und einem Fenster weichen. In der Werkstatt hat bereits sein Schwiegersohn der Schuhmachermeister Gerhard Scholz (1925-1998) seine Tätigkeit aufgenommen, wie an dem angebrachten Schild zu erkennen ist. Scholz stammt aus dem schlesischen Breslau und lernte während des Krieges Anneliese Wehrle (1924-2011) kennen, als der Soldat in Löffingen stationiert war. Nach dem Krieg heirateten die beiden.

V. l. n. r.: Johann Wehrle (1889-?), Gerhard Scholz, Anneliese Scholz geb. Wehrle, Luise Wehrle geb. Strobel (1887-1962), Unbekannt, Unbekannt.

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’38.8″E 

Haus Götz in der Demetriusstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

»Elektro Götz«, so heißt das Geschäft für viele Jahrzehnte im Haus Demetriusstr. 4. 1931 hatte der Elektromeister Karl Götz (1892-1954) und seine Ehefrau Johanna geb. Mühlich (1897-?) das Haus erworben und darin ein Elektrogeschäft eingerichtet. 1958 übernimmt es der Sohn Karl Götz jr. (1934-2018). Das Geschäft existiert bis 2009. »D’Götze Karle« stirbt 2018 im Alter von 84 Jahren in Dittishausen.

Im angrenzenden Haus Demetriusstr. 3 befindet sich eine Boutique, die von Wolfgang Schmitt betrieben wird.

Standort des Fotografen: 47.884364, 8.344618

Haus Schmitt in der Demetriusstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Lange Zeit gehörte das – nach dem Großbrand 1909 errichtete – Haus dem Schneidermeister Otto Schmitt (1905-?) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Heiler (1906-?), die Näherin von Beruf war. 1971 ging das Geschäftshaus über an den Sohn Wolfgang Schmitt (geb. 1948), der darin eine Boutique betreibt.

1988 erwerben Josef und Waltraud Lentz das Haus und bauen es um.

Standort des Fotografen: 47.884340, 8.344769

Haus Krauß mit »Carolas Kromlädele« in der Demetriusstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

»Carolas Kromlädele« steht auf der Markise, die am Haus Krauß (Demetriusstr. 2) herausgefahren ist. Carola Hannes führt darin seit 1972 einen Laden für Lederwaren, Kunstgewerbe und Andenken aller Art.

1993 gibt Carola Hannes den Laden auf. Mit ihrer ganzen Kraft widmet sie sich fortan dem Tierschutzverein.

Standort des Fotografen: 47.884166, 8.344956

Haus Krauß in der Demetriusstraße, ca. 1965-1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Sattlermeister Ernst Krauß (1897-?) betreibt in seinem nach dem Brand von 1907 erbauten Haus (Demetriusstr. 2) das Sattlergeschäft, das er von seinem Vater übernommen hat.

Standort des Fotografen: 47.884166, 8.344956

Haus Krauß in der Demetriusstraße, ca. 1935-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

Sattlermeister Wilhelm Krauß baute das Haus nach dem Brand 1907 wieder auf. Die Fassade ist so mit einer Kletterpflanze zugewachsen, dass die Fenster zu einem großen Teil hinter der Blätter- und Blütenwand verschwinden. Das Firmenschild ist verdeckt.

Haus Krauß in der Demetriusstraße, ca. 1937

von der Homepage der Firma Raumgestaltung Welte-Joos, Überlingen

Der Sattlermeister Ernst Krauß (1897-1978) übernimmt 1920 das Haus und das Geschäft von seinem Vater Wilhelm Krauß (1871-1970). Links neben der Eingangstür befindet sich die Werkstatt, im Fenster rechts werden Waren ausgestellt. Auf dem Schild über dem Eingang steht: »Sattler-, Tapezierer-, Polstergeschäft« und darunter: »Lederwaren E. Krauß Kinderwagen«. Die Familie Krauß hat sich vor dem Haus für ein Bild eingefunden.

Zu sehen sind vermutlich Ernst Krauß, Berta Krauß geb. Hofmann (1905-1957), Ernst Krauß jr., Christiane Krauß und Veronika Krauß (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.884302, 8.344805

Haus Koch in der Kirchstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Der mächtige Staffelgiebel verrät schon von weitem, dass dieses Haus nicht zu den ältesten Gebäuden des Städtchens zählt. Es wurde nach dem verheerenden Großbrand von 1929 errichtet, bei dem mehrere Häuser in der Kirchstraße und der angrenzenden Bittengasse in Flammen aufgingen. An seine Stelle trat ein Neubau, der sich deutlich von den älteren Häusern der Umgebung abhob.

Heute beherbergt das Gebäude das Geschäft der Familie Koch. Groß auf die Fassade geschrieben sind die Waren, die hier angeboten werden: »Teppiche« und »Gardinen« sowie »Matratzen«, »Möbel« und »Polstermöbel«. Im Seitengiebel dienen drei große Rundbogenfenster im Erdgeschoss als Schaufenster – dekoriert mit Haushaltswaren und Möbelstücken, die das Lebensgefühl der Wirtschaftswunderjahre widerspiegeln. Vor dem Haus zieht sich ein niedriger Holzzaun entlang, der das Grundstück von der verschneiten Straße abgrenzt.

Standort des Fotografen: 47.882876, 8.344282