Haus Walz und Bäckerei Zahn in der Kirchstraße, 1951

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Theo Walz zur Verfügung.

Seit 1913 ist das frühere Armenhaus der Gemeinde in der Kirchstraße im Besitz der Familie Walz. 1951 übernimmt das Haus der Kaufmann Theo Walz (1927-2015), der auch das Eisenwarengeschäft in zweiter Generation fortführt. Noch steht »Eisenhandlung Heinrich Walz« über der Tür. Theo Walz modernisiert das Gebäude Stück für Stück. Noch gibt es die alte Haustür, daneben die Stalltür und ein kleines Ladenfenster. Aber daneben ist bereits ein großes Schaufenster in die Fassade gebrochen. Und das ist nur der Anfang. Das gesamte Erdgeschoss wird bis 1955 umgebaut. Später wird auch der Wohnbereich in den Obergeschossen neu gestaltet.

Im Nachbarhaus befindet sich die Bäckerei von Jakob Zahn (Kirchstr. 13).

Standort des Fotografen: 47.883308, 8.344961

2 Fotos: Sommerschlussverkauf beim Modegeschäft Egle, ca. 1995-1997

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Sommerschlussverkauf (SSV) lockt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Schnäppchenjäger ins Modegeschäft Egle (Demetriusstr. 14). Neben dem Mailänder Tor gelegen, ist es eine feste Institution in Löffingen. Das Schaufenster zeigt die attraktiven Rabatte: 10 %, 50 %, ja sogar 100 % – ein Hingucker, der zum Shoppen einlädt! Mancher Kunde und manche Kundin verlässt das Geschäft mit einer vollgepackten Einkaufstüte.

Der gesetzlich geregelte Sommerschlussverkauf wird in Deutschland 2004 abgeschafft. Bis dahin ist er durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt und findet jeweils in den letzten Juliwochen statt.

Standort des Fotografen: 47.883809, 8.343677

2 Fotos: Narrengruppe mit fliegenden Teppichen, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zwei Närrinnen schwingen sich am »Schmutzigen Dunschdig« auf »fliegenden Teppichen« durch die Straßen des Städtchens! Passend zum diesjährigen Fasnachtsmotto »Talente, Erfinder, Tüftler und Patente« haben diese beiden kreativen Köpfe eine originelle Idee umgesetzt. Gekleidet im orientalischen Stil, ein Hauch von 1001 Nacht, fliegen sie scheinbar mühelos über den unteren Rathausplatz und zaubern den Zuschauer*innen ein Lächeln ins Gesicht. Die beiden Närrinnen sind Silvia Benz (geb. Keller, links) und Gretel Kaltenbach (geb. Bader, rechts).

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344165

4 Fotos: Bekanntgabe des Fasnachtsmottos am Hexenbrunnen, 11. November 1995

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist der 11. November. Pünktlich um 11.11 Uhr treten die Laternenbrüder mit Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz am Hexenbrunnen an, um das Fasnachtsmotto für die kommende Fasnacht bekannt zu geben. Eine große Schar Neugieriger hat sich versammelt, um live zu erfahren, wie das Motto lautet: »Mode im Wandel der Zeit – vom Bärenfell zum Tangaslip«. Manch einer hat wohl spontan gleich ein paar Ideen für mögliche Kostüme. Auch für Musik ist gesorgt: Die »Löffelguggis« unter Leitung von Lothar Mühlbauer heizen den rund 300 Närrinnen und Narren, die zum Hexenbrunnen gekommen sind, richtig ein. Die Bewirtung übernimmt traditionell die Hexengruppe: Es gibt Brezeln, Speckwecken und Glühwein.

Bei den Laternenbrüdern sind u.a. zu sehen: Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz, Conrad Bader, Johann Fritsche, Franz Scholz, Rudolf Gwinner, Franz Riede, Manfred Mayer, Jörg Wider, Hermann Nägele und Norbert Gottwalt. Für Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz ist es die letzte Bekanntgabe eines Fasnachtsmottos. Er amtiert seit 1972 und wird 1996 sein Amt abgeben.

Bei den Musiker*innen der »Löffelguggis« sind u.a. Dietmar Hasenfratz und Edith Mühlbauer zu sehen. Unter die Zuschauer*innen haben sich u.a. Heinz Egle, Helga Keßler und Heinz Keßler gemischt.

Im Hintergrund ist das »Edeka«-Geschäft und »Mode Manock« (Kirchstr. 25) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883028, 8.344214

Nachtaufnahme vom unteren Rathausplatz, Dezember 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Also so richtig Weihnachtsstimmung kommt bei dem Anblick eher nicht auf. Dafür fehlt einfach der Schnee. Zwar ist an mehreren Geschäften am unteren Rathausplatz und in der Unteren Hauptstraße Weihnachtsdekoration zu sehen, die in der Dunkelheit leuchtet. Überstrahlt wird sie aber bei Weitem von den erleuchteten Schaufenstern vom Modehaus Straetker (Rathausplatz 6) und Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7). Und vor dem Rathaus steht ein illuminierter Weihnachtsbaum, der allerdings etwas mickrig wirkt. Gleichwohl erscheint das Foto in der Lokalpresse mit der Unterschrift: »Im Weihnachtsglanz präsentiert sich auch die Stadt Löffingen.«

Standort des Fotografen: 47.883889, 8.343861

Hochwasser in der Kirchstraße, Juli 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Ein kräftiges Sommergewitter entlädt sich am 10. Juli 1975 über Löffingen. Innerhalb von drei Stunden fällt eine Regenmenge von 86 Liter pro m². Der Stettbach, der ab dem Maienland eingedohlt ist und normalerweise unterirdisch unter dem Städtchen hindurchfließt, kann die Wassermenge nicht mehr aufnehmen. Das Wasser fließt daraufhin durch die Maienlandstraße und die Untere Hauptstraße in Richtung Kirchstraße. Die Einmündung dort wird zu einem großen See, aus dem ein paar geparkte Autos herausragen. Der Hexenbrunnen wird erst im Herbst erbaut und ist deshalb noch nicht zu sehen.

Bald hat das Wasser wieder seinen ursprünglichen Lauf erreicht: In der Bittengasse kommt der Stettbach als Bittenbach wieder zum Vorschein. Das Hochwasser wird sich auf die unbebauten Bittenwiesen ergießen und langsam abfließen.

Standort des Fotografen: 47.883104, 8.343807

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1950

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Dr. Konrad Schlude zur Verfügung.

Auf dem oberen Rathausplatz sind am Laden von Kaufmann Robert Sauter (1900-1945) die Rollläden heruntergelassen. Der Ladenbesitzer ist zu diesem Zeitpunkt tot, denn er starb am 19. Oktober 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Betrieben wird der Laden aber weiterhin von seiner Ehefrau Justina Sauter (geb. Brett, 1900-1994). Dass das Geschäft heute geschlossen ist, liegt daran, dass Feiertag ist.

Die katholische Pfarrgemeinde feiert Fronleichnam. Die Häuser im Städtchen sind entlang der Prozessionsstrecke mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Der Weg, auf dem das Allerheilige in der Monstranz duch die Straßen getragen wird, ist mit einem Blumenteppich versehen. Eine Gruppe junger Frauen schreitet gerade darüber. Sie tragen eine Marienstatue. Vielleicht gehören sie der Jungfrauenkongregation an.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982), 8 ???, 9 ???

Eine der Frauen ist vermutlich Magdalena Glunk (verh. Schlude, 1931-2019).

Standort des Fotografen: 47.883956, 8.344880

2 Fotos: Geschäftsübergabe der »Kornkiste« in der Kirchstraße, 1998

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Dort, wo sich früher der Ökonomiebereich vom Haus Schelling (Kirchstr. 11) befand, direkt neben dem »Postbögle«, ist seit einigen Jahren der Naturkostladen »Kornkiste« zu finden. Bislang wurde das Geschäft von Angela Vögt geführt. Sie übergibt es nun zum 1. Dezember 1998 an die aus Rötenbach stammende Regina Hillebrandt. Das Angebot von Naturprodukten und regionalen Erzeugnissen bleibt weiterhin bestehen. Geöffnet ist der Laden werktags von 9 bis 12.30 Uhr sowie von 14.30 bis 18.30 Uhr. Mittwochs und Samstags ist er nur vormittags geöffnet.

Standort des Fotografen: 47.883429, 8.345299

2 Fotos: Anbringen einer Wetterfahne auf dem Haus Hofmeier in der Unteren Hauptstraße, Juni 1993

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht in der Unteren Hauptstraße vor dem Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) und hat die Drehleiter ausgefahren. Es besteht aber kein Grund zur Panik, denn hier wird kein Feuer bekämpft. Der Anlass des Feuerwehreinsatzes ist ein fröhlicher: Der langjährige Hexenchef Franz Hofmeier hatte die Mitglieder der Hexengruppe zu einem Fest eingeladen. Die »Hexen« revanchieren sich und lassen am nächsten Tag ihr Geschenk auf dem Dach installieren: eine Wetterfahne in Gestalt einer Löffinger Hexe, die auf ihrem Besen fliegt!

Neugierige Zuschauer*innen, darunter auch die »Hexen« selbst, beobachten den nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz. Sie stehen auf dem Gehweg vor dem »Modehaus Straetker« (Rathausplatz 6). Ihr Blick ist nach oben gerichtet. Na dann: Guten Flug, kleine Hexe!

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.343889

Warenhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1910/1911

Fotograf: H. Maass, Hamburg
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Peter Schneider zur Verfügung.

Zum Jahreswechsel 1911/12 wird diese Fotopostkarte versendet. Absender ist der Kaufmann Alfred Zimmermann. Im Vorjahr (1910) übernahm er das Warenhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße von seinen Schwiegereltern Karl Stein und Amalia Stein (geb. Mayer). Alfred Zimmermann betreibt das Geschäft zusammen mit seiner Ehefrau Ottilie Zimmermann (geb. Stein). Beide sind auf dem Foto zu erkennen: er steht vor dem Schaufenster, sie schaut aus dem geöffneten Fenster im 1. Obergeschoss.

Der Name des Warenhauses steht in geschwungenen Buchstaben auf dem Schild über der Fensterfront: »C. B. Stein Warenhaus z[um] Kasten«. Das C.B. steht für Carl Bernhard, die beiden Vornamen von Karl Stein. Die Bezeichnung »Kasten« erinnert daran, dass das Gebäude einst als Fruchtspeicher der Fürstenbergischen Herrschaft, eben als »Fruchtkasten« diente. Die in der Zehntscheuer ausgedroschene Frucht wurde hier für den Grafen von Fürstenberg eingelagert.

Standort des Fotografen: 47.883179, 8.343791

Untere Hauptstraße, ca. 1950-1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lore und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Zentrum des Fotos ist der holzgeschnitzte Wegweiser zu sehen, der mitten auf dem unteren Rathausplatz steht. Noch ist er nicht vom Durchgangsverkehr der B31 umtost, denn soviel motorisierte Fahrzeuge gibt es Anfang der 1950er Jahre noch nicht. Am linken Bildrand ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen, vor dem Eingang Holzkisten aufgestapelt sind, in denen das Obst und Gemüse dargeboten wird.

Die anderen Häuser gehören zur Unteren Hauptstraße. Zu sehen sind auf der linken Straßenseite das Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und das Haus Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), Das Haus von Uhrmachermeister Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) sind aus dieser Perspektive indes weitgehend verdeckt. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen. Ein weiteres Gasthaus befindet sich auf der rechten Straßenseite: Das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) mit seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild ist im Vordergrund zu sehen. Noch befindet sich keine Filiale der Sparkasse im Erdgeschoss. Daran schließen sich das das Haus von Friseurmeister Limb (Untere Hauptstr. 4), vor dem sich eine Tankstelle befindet, und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343917

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen, ca. 1935

Sammlung Familie Waßmer

Nein, das Foto ist keine Ansichtskarte, die von Buchbindermeister Anton Rebholz (1875-1946) aufgenommen wurde und vertrieben wird. Die Ansicht vom unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen stammt von einem Urlauber, der im Städtchen weilt. Vielleicht ist er hierher im Rahmen der nationalsozialistischen »Kraft durch Freude«-Fahrten gereist? Es scheint sich um einen Fotografen zu handeln, der nicht nur wild drauf los knipst, sondern mit Bedacht fotografiert, was an der Bildkomposition deutlich wird.

Die Häuser im Hintergrund sind für den Fotografen nur Kulisse. Sein Objektiv richtet er auf den Demetriusbrunnen, der friedlich vor sich hin plätschert. 1912 errichtet, wird er wenige Jahre später bei einem Luftangriff 1945 zerstört, nur die Statue des Demetrius übersteht die Zerstörung fast unbeschädigt. Im Hintergrund sind die Häuser von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) sowie das Mailänder Tor zu sehen. Letzteres wurde nach dem Großbrand 1921 abgerissen und neu gebaut. 1930 wurden über den beiden kleinen Torbögen Ehrentafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges angebracht. Auch die Madonna mit dem Jesuskind, die über dem großen Torbogen zu sehen ist, gehört zu dem Gefallenendenkmal.

Die Frau, die vor dem Torbogen steht, scheint auch eine Urlauberin zu sein, denn sie taucht mehrfach in der Fotoserie auf. Durch das Tor ist das Haus Honold (Maienlandstr. 2) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883741, 8.343796