2 Fotos: Anbringen einer Wetterfahne auf dem Haus Hofmeier in der Unteren Hauptstraße, Juni 1993

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht in der Unteren Hauptstraße vor dem Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) und hat die Drehleiter ausgefahren. Es besteht aber kein Grund zur Panik, denn hier wird kein Feuer bekämpft. Der Anlass des Feuerwehreinsatzes ist ein fröhlicher: Der langjährige Hexenchef Franz Hofmeier hatte die Mitglieder der Hexengruppe zu einem Fest eingeladen. Die »Hexen« revanchieren sich und lassen am nächsten Tag ihr Geschenk auf dem Dach installieren: eine Wetterfahne in Gestalt einer Löffinger Hexe, die auf ihrem Besen fliegt!

Neugierige Zuschauer*innen, darunter auch die »Hexen« selbst, beobachten den nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz. Sie stehen auf dem Gehweg vor dem »Modehaus Straetker« (Rathausplatz 6). Ihr Blick ist nach oben gerichtet. Na dann: Guten Flug, kleine Hexe!

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.343889

Warenhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1910/1911

Fotograf: H. Maass, Hamburg
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Peter Schneider zur Verfügung.

Zum Jahreswechsel 1911/12 wird diese Fotopostkarte versendet. Absender ist der Kaufmann Alfred Zimmermann. Im Vorjahr (1910) übernahm er das Warenhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße von seinen Schwiegereltern Karl Stein und Amalia Stein (geb. Mayer). Alfred Zimmermann betreibt das Geschäft zusammen mit seiner Ehefrau Ottilie Zimmermann (geb. Stein). Beide sind auf dem Foto zu erkennen: er steht vor dem Schaufenster, sie schaut aus dem geöffneten Fenster im 1. Obergeschoss.

Der Name des Warenhauses steht in geschwungenen Buchstaben auf dem Schild über der Fensterfront: »C. B. Stein Warenhaus z[um] Kasten«. Das C.B. steht für Carl Bernhard, die beiden Vornamen von Karl Stein. Die Bezeichnung »Kasten« erinnert daran, dass das Gebäude einst als Fruchtspeicher der Fürstenbergischen Herrschaft, eben als »Fruchtkasten« diente. Die in der Zehntscheuer ausgedroschene Frucht wurde hier für den Grafen von Fürstenberg eingelagert.

Standort des Fotografen: 47.883179, 8.343791

Untere Hauptstraße, ca. 1950-1953

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lore und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Zentrum des Fotos ist der holzgeschnitzte Wegweiser zu sehen, der mitten auf dem unteren Rathausplatz steht. Noch ist er nicht vom Durchgangsverkehr der B31 umtost, denn soviel motorisierte Fahrzeuge gibt es Anfang der 1950er Jahre noch nicht. Am linken Bildrand ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6) zu sehen, vor dem Eingang Holzkisten aufgestapelt sind, in denen das Obst und Gemüse dargeboten wird.

Die anderen Häuser gehören zur Unteren Hauptstraße. Zu sehen sind auf der linken Straßenseite das Haus Geiger (Untere Hauptstr. 1) und das Haus Seilnacht (Untere Hauptstr. 3), Das Haus von Uhrmachermeister Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) sind aus dieser Perspektive indes weitgehend verdeckt. Am Ende der Straße ist das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen. Ein weiteres Gasthaus befindet sich auf der rechten Straßenseite: Das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) mit seinem schmiedeeisernen Wirtshausschild ist im Vordergrund zu sehen. Noch befindet sich keine Filiale der Sparkasse im Erdgeschoss. Daran schließen sich das das Haus von Friseurmeister Limb (Untere Hauptstr. 4), vor dem sich eine Tankstelle befindet, und die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) an.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343917

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen, ca. 1935

Sammlung Familie Waßmer

Nein, das Foto ist keine Ansichtskarte, die von Buchbindermeister Anton Rebholz (1875-1946) aufgenommen wurde und vertrieben wird. Die Ansicht vom unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen stammt von einem Urlauber, der im Städtchen weilt. Vielleicht ist er hierher im Rahmen der nationalsozialistischen »Kraft durch Freude«-Fahrten gereist? Es scheint sich um einen Fotografen zu handeln, der nicht nur wild drauf los knipst, sondern mit Bedacht fotografiert, was an der Bildkomposition deutlich wird.

Die Häuser im Hintergrund sind für den Fotografen nur Kulisse. Sein Objektiv richtet er auf den Demetriusbrunnen, der friedlich vor sich hin plätschert. 1912 errichtet, wird er wenige Jahre später bei einem Luftangriff 1945 zerstört, nur die Statue des Demetrius übersteht die Zerstörung fast unbeschädigt. Im Hintergrund sind die Häuser von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) sowie das Mailänder Tor zu sehen. Letzteres wurde nach dem Großbrand 1921 abgerissen und neu gebaut. 1930 wurden über den beiden kleinen Torbögen Ehrentafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges angebracht. Auch die Madonna mit dem Jesuskind, die über dem großen Torbogen zu sehen ist, gehört zu dem Gefallenendenkmal.

Die Frau, die vor dem Torbogen steht, scheint auch eine Urlauberin zu sein, denn sie taucht mehrfach in der Fotoserie auf. Durch das Tor ist das Haus Honold (Maienlandstr. 2) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883741, 8.343796

Kirchstraße mit Laufbrunnen, ca. 1935

Sammlung Familie Waßmer

Es ist Sommer. Der Fotograf, der vermutlich als Urlauber im Städtchen weilt, fotografiert die Kirchstraße und nimmt dabei den (unteren) Laufbrunnen in den Blick. Er fängt den Moment ein, in dem eine Frau neben der Brunnensäule steht und ihr Gesicht mit dem kühlen Wasser erfrischt. Der umliegende Platz um den Brunnen herum ist gepflastert. Darüberhinaus ist die Straße noch nicht asphaltiert. Da die Anlieger der Kirchstraße größtenteils Landwirtschaft betreiben, dient der Straßenraum als Hoffläche, auf dem Holz gelagert wird und allerlei Karren und landwirtschaftliche Geräte abgestellt sind.

Auf der linken Straßenseite ist sehr schön das Haus Kuster (Kirchstr. 14) zu sehen. »Gemüse – Conditorei & Colonialwaren« steht groß an die Fassade geschrieben. Vermutlich beginnt der Schriftzug mit »Obst«, was aber am linken Bildrand abgeschnitten ist. Josef Kuster (1877-1935) ist der Inhaber des Geschäfts, wie auf einem weiteren Werbeschild über dem Ladeneingang zu lesen ist. Er betreibt es zusammen mit seiner Ehefrau Josefa Kuster (geb. Baader, 1879-1948). Rechts daneben ist das Haus Benz (Kirchstr. 12) angebaut.

Die Häuser auf der rechten Straßenseite sind größtenteils neu gebaut. Sie brannten beim Großbrand 1929 ab und wurden beim Wiederaufbau mit den charakteristischen Staffengiebeln errichtet. Zu sehen sind die Häuser Laufer (Kirchstr. 17), Sibold (Kirchstr. 19) und Geisinger (Kirchstr. 21).

Standort des Fotografen: 47.883034, 8.344084

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ein kleiner Cowboy und ein kleiner Fliegenpilz stehen in der verschneiten Demetriusstraße. Es ist Fasnacht und die beiden kleinen Narren beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Diethelm Fuß und Gudrun Fuß (verh. Wörner) werden von ihrer Großmutter Ottilie Fuß (1902-?) an die Hand genommen.

Hinter ihnen ist das Schuhgeschäft Hasenfratz (Demetriusstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884156, 8.344055

2 Fotos: Bau des Supermarktes »Neukauf« in der Güterstraße, 1992

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Bis der Supermarkt »Neukauf« am 9. Dezember 1993 eröffnet werden kann, ist es noch ein bisschen hin. Aber unübersehbar haben die Bauarbeiten an der Güterstraße begonnen. Geplant und gebaut wird der Einkaufsmarkt von der Firma Julius Wider. Bei einer Nutzfläche von insgesamt 1.000 m²und einer Verkaufsfläche von 700 m² sollen hier künftig Obst und Gemüse, Wurst und Fleisch, Käse, ofenfrische Backwaren, Tierfkühlprodukte sowie Drogerieartikel verkauft werden. Rund 20.000 Verkaufsartikel sollen hier später angeboten werden.

Marktleiter wird die Firma Weißmann aus Brigachtal. Sie hat schon seit 1990 mit dem Standort Löffingen geliebäugelt, aber jetzt erst ist die Baugenehmigung da und es kann mit den Bauarbeiten losgehen! Auf dem ehemaligen Areal des Sägewerks Josef Benz AG entsteht nicht nur der Supermarkt, sondern auch ein Parkplatz mit 84 Stellplätzen.

Standort des Fotografen: 47.882292, 8.341987

2 Fotos: Erster Mai-Streich in der Kirchstraße, Mai 1981

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Beim Hexenbrunnen in der Kirchstraße ist kein Durchkommen mehr. Die ganze Straße ist wild zugeparkt, allerdings nicht von Autos, sondern von Karren und Anhängern aller Art. Da hat wohl jemand im Schutze der Dunkelheit ganze Arbeit geleistet. Es ist Erster Mai und traditionell werden in der Nacht zuvor Streiche verübt. Doch nicht nur diverse Fahrzeuge wurden herbeigekarrt. Darüberhinaus steht allerlei Sperrmüll um den Hexenbrunnen herum, darunter eine Kommmode. Auch ein Mülleimer hat dort seinen Platz gefunden.

Im Hintergrund ist das Haus Kuster (Kirchstr. 14) zu sehen. Im Erdgeschoss befindet sich das Geschäft »Burehus«. Auf der Markise ist der Aufdruck »Geschenke – Kunstgewerbe – Schwarzwälder Spezialitäten« zu entziffern. Links daneben wirbt ein Schild für »Bächles Leder- und Lammpelzmoden«.

Standort des Fotografen: 47.882944, 8.344278

Kind am Demetriusbrunnen, ca. 1938

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Es ist Sommer. Die Sonne scheint und es ist warm. Der kleine Paul Siefert (geb. 1935) sitzt auf dem Brunnenrand des Demetriusbrunnens auf dem unteren Rathausplatz. Er wohnt mit seinen Eltern direkt gegenüber im Haus Rathausplatz 6. Das Wasser plätschert aus den Rohren, die aus der – mit Masken verzierten – Brunnensäule hervortreten. Zu dumm, dass der Kleine während des Fotografierens still sitzen soll, wo er doch viel lieber mit dem Wasser herumplanschen würde!

Im Hintergrund sind die Häuser von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) zu sehen. Das Ladengeschäft ist geschlossen, vermutlich ist gerade Sonntag. Der Brunnen wird bei einem Fliegerangriff 1945 zerstört. 1954 wird ein neuer Demetriusbrunnen errichtet.

Standort des Fotografen: 47.883750, 8.343778

Eröffnung des Weltladens in der Kirchstraße, Juni 2004

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Irmela und Fritz Herrenbrück zur Verfügung.

Der Weltladen wird am 19. Juni 2004 in der Kirchstraße eröffnet. Träger des Ladens ist der Verein Weltladen Löffingen e.V. Irmela Herrenbrück hat die Gründung maßgeblich angestoßen. Sie hatte zuvor 18 Jahre lang einen Stand mir fair gehandelten Produkten in der evangelischen Kirche betrieben. Das Angebot an Waren ist bei der Eröffnung noch überschaubar, weil man nicht einschätzen kann, wie der Laden laufen wird. Später wird das Sortiment immer weiter ausgebaut.

V.l.n.r.: 1 Bürgermeister-Stellvertreter Norbert Brugger, 2 Irmela Herrenbrück, 3 Dr. Fritz Herrenbrück

Ziel des Weltladen ist es, durch den Verkauf der Waren zu mehr Gerechtigkeit in den Handelsbeziehungen zwischen den reichen und ärmeren Ländern beizutragen. Zudem soll durch den Verkauf von Produkten aus ärmeren Ländern die Handelsstruktur und die Lebens- und Produktionsbedingungen gerechter und zugunsten der Produzenten verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, verkauft der Weltladen verschiedene Produkte aus Fairem Handel. Darüber hinaus leistet er Informations- und Bildungsarbeit zu Fragen des Fairen Handels.

Auch Dank des Engagements der Vereinsmitglieder, die den Weltladen ehrenamtlich führen, erhält Löffingen am 9. Februar 2015 als erste Stadt im Hochschwarzwald den Titel »Fairtrade-Stadt« verliehen. 

Standort des Fotografen: 47.883167, 8.344611

Schüler*innen beim Schnurren in einem Geschäft, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Nach der Schülerbefreiung ziehen verkleidete Schüler*innen und auch Lehrer*innen durch das Städtchen und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Dieser bunte Haufen hat ein Geschäft heimgesucht und schnurrt jetzt. Vermutlich stehen die Närrinnen und Narren im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8),

Die Lehrer*innen sind v.l.n.r. Hedy Staub, Maria Oser, Maria Waßmer, Helene Waßmer und Siegfried Ewert.

Aber wer erkennt die Schüler*innen?
Zu sehen sind u.a. Jutta Bölle und Monika Kuster.

Standort des Fotografen: 47.883611, 8.344222

2 Fotos: Weltspartag in der Sparkasse, Oktober 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

In der neu errichteten Sparkasse (Demetriusstr. 13) drängen sich Kinder und Jugendliche. Denn heute ist Weltspartag. Bereits seit 1925 wird dieser Tag in Deutschland jährlich Ende Oktober begangen, um den Spargedanken bei der nachwachsenden Generation zu fördern. Die Geschäftsräume der Sparkasse haben sich in diesem Jahr in einen »Western-Shop« verwandelt.

Die Angestellten haben alle Hände voll zu tun, um den kleinen Sparer*innen kleine Präsente und Luftballons auszuhändigen – und natürlich auch diverse Sparschweine zu schlachten und das Kleingeld auf die Sparbücher einzuzahlen. Rechts im Bild ist Geschäftsstellenleiter Erich Zepf (1929-2003) zu sehen, der 31 Jahre lang die Geschicke der Löffinger Filiale leitet. Im »Western-Shop« sind Ehefrau Luise Zepf (geb. Meier, 1931-2023) und die Tochter Felicitas Zepf zu sehen, die mithelfen.

Bei den Sparer*innen sind u.a. ??? Fritsche und Helga Fritsche zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883908, 8.343622