2 Fotos: Haus Siefert am Rathausplatz mit Schaufenster, ca. 1958-1960

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rudi Straetker zur Verfügung.

Bis vor Kurzem befand sich vor dem Haus Siefert (Rathausplatz 6) noch ein kleines Vorgärtchen, in dem ein Nadelbaum aufragte und Schatten spendete. Der Baum wurde aber gefällt und ein Gehweg angelegt. Dadurch haben die Passant*innen Gelegenheit, sich das moderne Schaufenster näher zu betrachten. Auf dem Emailleschild, links neben dem Hauseingang, steht: »A. Siefert I Hüte – Modewaren«. Anna Siefert (geb. Guth, 1903-?) betreibt hier seit 1924 ein Modegeschäft mit Hutsalon, während ihr Ehemann Wilhelm Siefert (?-1968) »Brennstoff« verkauft.

Das »Ladenlokal« zur Rechten ist geschlossen. Zwar steht noch »Gottlieb« an der Fassade, aber das Lebensmittelgeschäft ist 1958 zum oberen Rathausplatz umgezogen. Die Jalousien sind heruntergelassen. Ein Schild vermeldet: »Ladenlokal zu vermieten«. Davor sitzt ein Mann auf einer Sitzbank und beobachtet das Geschehen auf dem unteren Rathausplatz und den Durchgangsverkehr in der Unteren Hauptstraße.

Standort des Fotografen: 47.883681, 8.344056

Ladentheke im Bekleidungsgeschäft Siefert-Straetker, ca. 1961

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Bereits 1924 verkaufte Anna Siefert (geb. Guth, 1903-?) in ihrem Hutsalon Damen- und Herrenhüte, aber auch andere Modewaren. Seitdem wurde der Laden mehrfach umgebaut und modernisiert. Aus dem Hutsalon ist ein Bekleidungsgeschäft geworden – oder wie es im Adressbuch von 1952 heißt: ein »Modegeschäft«. Zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm Siefert (?-1968), der auch eine Kohlenhandlung betreibt, steht Anna Siefert hinter der Ladentheke. Weiße Oberhemden sind ordentlich hinter Glas gestapelt. Im Glasschrank an der Wand sind Herrenhüte aufgereiht.

Umfassend erweitert wird das Geschäft dann 1972 durch Tochter Ruth Straetker (geb. Siefert, geb. 1930) und Schwiegersohn Engelbert Straetker (1923-2017). Sie führen das Familienunternehmen bis 1993 weiter.

Standort des Fotografen: 47.883616, 8.343973

Tag der offenen Tür beim Fahrzeughaus Laufer in der Sägestraße, Juni 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Fahrzeughaus Laufer (Sägestr. 10) existiert noch gar nicht lange und veranstaltet heute einen Tag der offenen Tür. Anlass dafür ist die Vertretungsübernahme des Autofabrikats Fiat. Ab sofort werden Roland und Elvira Laufer, außer den üblichen Dienstleistungen, die Vertretung der italienischen Automarke wahrnehmen, was Kundendienst und Verkauf betrifft. Das Ehepaar Laufer wird von zwei Gesellen und zwei Auszubildenden unterstützt. Beim Tag der offenen Tür kommt ein Vertreter der Geschäftsführung in Heilbronn und der Bezirksleiter vorbei.

V.l.n.r.: Walter Kosfeld (Direktion Südwest aus Heilbronn), Roland Laufer, Elvira Laufer und Bernd Tesch (Bezirksleiter)

Standort des Fotografen: 47.883940, 8.337587

3 Fotos: Elektrogeschäft Litfin am Rathausplatz, Oktober 1984

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Am oberen Rathausplatz eröffnet ein neues Geschäft: der »Elektro-Litfin« (Rathausplatz 3). Inhaber des Fernseh- und Elektrohauses ist Horst Litfin, der für den Fotografen der Lokalpresse in den Verkaufsräumen posiert. Stolz lässt er sich neben Schreibmaschinen, Druckern und Kopierern sowie einem Computer fotografieren. Im Zeitungsartikel wird denn auch das breite Sortiment gerühmt: »Die Produktpalette umfaßt Büromaschinen verschiedener Arten, wie Bürorechner, Tischrechner, Taschenrechner und druckende Rechner. Auf dem Schreibmaschinensektor werden Maschinen jeglicher Art angeboten, angefangen bei der mechanischen Schreibmaschine, über die elektronischen Schreibmaschinen mit Typenrad bis hin zum Schreibautomaten.«

Standort des Fotografen: 47.884083, 8.344538

Angestellte der »Gottlieb«-Filiale bei einer Feier, ca. 1980/81

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Tanja Raufer zur Verfügung.

Bis November 1972 befand sich die Filiale des Supermarkts »Gottlieb« am oberen Rathausplatz. Nach dem Abbruch des Hauses Fehrenbach (Demetriusstr. 18) entstand dort ein Neubau, der über eine deutlich größere Verkaufsfläche verfügt. Sie umfasst 400 m² für Lebensmittel sowie eine Abteilung für Wurst und Fleisch. Alles ist viel moderner und großzügiger gestaltet. Am Donnerstag, 23. November 1972 wurde die neue Geschäftsfiliale eröffnet.

Seitdem ist ein gutes Jahrzehnt vergangen. Die Angestellten versammeln sich zu einer Weihnachtsfeier in den Geschäftsräumen. Die Inhaberin Frau Dr. Ellen Gottlieb-Schramm (1925-2011) hatte um Fotos von den Weihnachtsfeiern gebeten. Im Gegenzug übernimmt sie die Kosten für Speisen und Getränke.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Mathias Rösch, 2 Josefa Durst, 3 Adelheid (Heidi) Jonner, 4 Melanie Meier, 5 Maria Vogt (geb. Biehler), 6 Jutta Ungefehr (verh. Müller) [oder Karin Fehrenbach (verh. Klausmann)?], 7 [Hedwig Bretzke? oder ??? Benz?], 8 Irmgard Wälde

2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Erika Raufer (Göschweiler), 2 Elfriede Kaltenbrunner, 3 Margot Benz (Unadingen), 4 Marktleiter Harald Riesterer, 5 Elisabeth Isele (geb. Zepf), 6 Doris Kech (geb. Ganter)

3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Clemens Jordan, 2 Roswitha Steidle (geb. Schmid), 3 Gerda Isele (geb. Honold), 4 Metzger Hans-Peter Asal, 5 Jutta Bausch (geb. Hasenfratz, 6 Susanne Hasenfratz (verh. Wölfle, Dittishausen) [oder ??? Riedlinger?], 7 Ruth Henkel, 8 Pia Greuter (Unadingen)

Standort des Fotografen: 47.883238, 8.343344

2 Fotos: Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße, ca. 1932-1935

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Von einem Fenster des Mailänder Tores aus entstehen diese beiden Fotografien, die kurz hintereinander aufgenommen werden. Sie zeigen den kompletten Straßenzug vom Rathaus bis hinunter zum Gasthaus »Sonne«. Die Wolken im oberen Foto sind hineinretuschiert. Das untere Foto zeigt den Himmel ohne Retusche. Außerdem unterscheidet sich der Ausschnitt der beiden Bilder. Auf beiden sind Menschen zu sehen, aber mal stehen sie vor dem Haus Schilling, mal vor dem Haus Geiger.

Hinter dem Kriegerdenkmal mit seinem schmiedeeisernen Gitter steht das Haus des Landwirt August Sibold (Rathausplatz 8). Daran angebaut sind die Gebäude des Schuhmachermeisters Demeter Schilling (Rathausplatz 7) und des Kaufmanns Paul Guth (Rathausplatz 6). Neben einer »Gottlieb«-Filiale betreibt er eine kleine Tankstelle. Die Zapfsäule steht in dem Vorgärtchen neben der Fichte.

In der Aufnahme folgen im Bereich der Unteren Hauptstraße das »Warengeschäft Franz X. Geiger« (Untere Hauptstr. 1),  die »Metzgerei & Wursterei Friedrich Seilnacht« (Untere Hauptstr. 3), das Geschäft von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7). Den Abschluss bildet das Gasthaus »Sonne«, das bis 1932 »Lamm« hieß. Hier hängt bereits das schmiedeiserne Wirtshausschild, das von der »alten Sonne« am Rathausplatz hierher umgehängt wurde.

Auf dem oberen Bild ist am rechten Bildrand auch der alte Demetriusbrunnen zu erkennen, der 1945 beim Bombenangriff zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343686

2 Fotos: Ski-Abteilung im Sportgeschäft Laule, 1987

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Am Samstag, den 31. Oktober 1987 eröffnet im Sporthaus Hasenfratz-Laule (Rathausplatz 2) eine neue Skiabteilung mit Werkstatt. Der Bedarf dazu wurde drängend, nachdem Wagnermeister Hermann Schelling seinen Laden (»Ski-Schelling«) aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Bruno Laule (1938-2021) und Lisbeth Laule betreiben das Fachgeschäft schon seit mehr als 25 Jahren. 1981 waren sie von der Demetriusstraße an den oberen Rathausplatz umgezogen. Mittlerweile sind auch ihre Söhne Achim und Axel in das Geschäft eingestiegen. Anlässlich der Eröffnung der neuen Skiabteilung posieren die Laules zusammen mit zufriedenen Kund*innen für den Fotografen – natürlich vor und mit Skiern.

oberes Foto
V.l.n.r.: 1. ???, 2. Rudi Winterhalder, 3. Nelly Winterhalder, 4. Bruno Laule, 5. Axel Laule, 6. Klaus Kietruschat, 7. Mario Kietruschat, 8. Achim Laule, 9. Hermann Föhrenbach, 10. Dieter Küssner, 11. Lisbeth Laule, 12. Rudi van den Heuvel, 13. Regina van den Heuvel

Standort des Fotografen: 47.884197, 8.344740

Verkaufsraum im Bekleidungsgeschäft Straetker, Juni 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Bekleidungsgeschäft Straetker (Rathausplatz 6) wurde komplett umgebaut. Die Verkaufsfläche wurde vergrößert und modernisiert: Der Verkaufsraum ist nun 100 m² groß und verfügt über eine moderne Einrichtung, sie auch drei Umkleidekabinen umfasst. In einem Zeitungsartikel, der anlässlich des Umbaus und der Neueröffnung erscheint, wird außerdem die »Musikberieselungsanlage« lobend hervorgehoben. Hinzu kommt eine Änderungswerkstatt, in der individuelle Maßanfertigungen vorgenommen werden können. Doch nicht nur im Innern hat sich das Bekleidungsgeschäft verändert, nach außen verfügt es nun über breite Schaufenster.

Das Geschäft blickt auf eine langjährige Tradition zurück. Gegründet wurde es 1924 durch Anna Siefert (geb. Guth, 1903-?). Sie verkaufte in ihrem Hutsalon vor allem Damen- und Herrenhüte, aber auch andere Modewaren. 1954 übernahm dann Schwiegersohn Engelbert Straetker (1923-2017) das Geschäft. Der gelernte Schneidermeister eröffnete darin eine Schneiderei. Vier Jahre später erweiterte er das Geschäft und verkaufte fortan auch Textilkleidung. Er führt das Bekleidungshaus zusammen mit seiner Ehefrau Ruth Straetker (geb. Siefert, geb. 1930), bis er es 1993 an seinen Sohn Uli Straetker übergibt. 2007 endet schließlich die Geschichte des Geschäfts, als der »Sport Straetker« schließt.

Standort des Fotografen: 47.883621, 8.343979

3 Fotos: Neueröffnung des Discounters »Lidl« in der Studerstraße, 1998

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

An der Bundesstraße 31 hat die Stadt Löffingen zusammen mit den Nachbargemeinden Breitnau, Feldberg, Friedenweiler, Lenzkirch, Schluchsee und Titisee-Neustadt ein Interkommunales Gewerbegebiet geschaffen. Auch der 1973 gegründete Dicounter »Lidl« siedelt sich dort an. Als die Filiale eröffnet wird, strömen die Kunden*Kundinnen herbei, um die Waren in Augenschein zu nehmen.

Wie alle Dicountermärkte zeichnet sich auch die Filiale in der Studerstr. 2 durch ein begrenztes Warensortiment, einfache Warenpräsentation, intensiv genutzte Verkaufsflächen und durch relativ geringe Preise aus. Der Werbespruch »Lidl ist billig!« ist denn auch überall im Discounter plakatiert.

Standort des Fotografen: 47.887041, 8.352709

3 Fotos: Hexenpyramide beim Narrenumzug, Fasnacht 1994

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Berühmt ist die Pyramide, die die Hexen bei der schaurig-schönen Walpurgisnacht am Abend des »Fasnet Mändig« bilden. Doch in der Dunkelheit, nur vom Schein des prasselnden Feuers und des krachenden Feuerwerks erleuchtet, sind die selbstgeschnitzten Masken der Hexen dann nur schemenhaft zu erkennen.

Ganz anders bei diesen drei Gruppenfotos, die während des Narrenumzuges am »Fasnet Mändig« bei schönstem Sonnenschein aufgenommen werden. Offenbar proben die Hexen schon mal ihre Pyramide für den großen Auftritt am Abend… Na?! Schafft es der Teufel, ganz nach oben zu klettern? Und wie lange wird die Pyramide halten, bevor sie in sich zusammenfällt?

Standort des Fotografen: 47.884125, 8.345123

Weinhandlung im Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1989

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Über der Tür in der Alenbergstr. 9 steht die Inschrift: »Kleinverkauf«. Links daneben über dem Schaufenster erfährt man, was hier verkauft wird: »Badische Weinschatzkammer« – also Weine! Und zwar badische! Und die sind auch im liebevoll gestalteten Schaufenster zu sehen. Passend dazu der Werbespruch, der an der Glasscheibe angebracht ist: »Badischer Wein – von der Sonne verwöhnt«.

Die Weinhandlung wird von 1976 bis 2007 von Klaus Benitz (1938-2015) und seiner Ehefrau Inge geb. Sauter geführt.

Standort des Fotografen: 47.885217, 8.344301

Peter Spiegel im »Heilkräuterstüble«, 1996

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Heilpraktiker Peter Spiegel (1941-2012) hält einen Präsentkorb in den Händen und präsentiert ihn dem Fotografen. Neben ihm steht ein Samowar auf dem Tisch, sein ganzer Stolz. Spiegel steht im »Heilkräuterstüble«, das er seit 1993 betreibt. Darin bietet er seiner Kundschaft nicht nur verschiedene Heilkräuter an, sondern auch diverse Teesorten, ein umfangreiches Sortiment an Heilmitteln auf pflanzlicher Basis, Naturkosmetik und biologische Öle.

Geboren wurde Peter Spiegel 1941 in Weimar. Nach seiner Lehre als Drogist siedelte er 1959 aus der DDR nach Westdeutschland über. Er begann in einer Drogerie in Stuttgart zu arbeiten und später in Steinen im Wiesental. Dann zog es ihn in die Pharmaindustrie. 1976 machte er sich als Heilpraktiker selbstständig und zog 1980 mit seiner Familie von Kirchzarten nach Löffingen. 1993 eröffnete er dann mit dem »Heilkräuterstüble« neben dem Mailänder Tor seine eigene Kräuter-Drogerie. 16 Jahre lang betreibt er das Geschäft, bis er sich 2009 in den Ruhestand begibt. Am 1. September 2009 übernimmt Johanna Löffler aus Seppenhofen das »Heilkräuterstüble«.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit bringt sich Spiegel auf vielfältige Weise in das Gemeindeleben ein. Bei der Bürgermeisterwahl am 21. April 1991 fordert er als parteiloser Kandidat Bürgermeister Dieter Mellert heraus. Von 1994 bis 2011 ist er dann für die CDU Mitglied des Gemeinderats, eine Wahlperiode lang gehört er auch dem Kreisrat an. Auch im evangelischen Kirchengemeinderat ist er aktiv. Er ist außerdem einer der Mitbegründer des Biblischen Gartens bei der evangelischen Kirche und darüber hinaus Initiator des Heilkräuterpfades zwischen Löffingen und Dittishausen . Auch bei der Sanierung der Weiler Kapelle ist er als Vorsitzender des Fördervereins mit dabei.

Am 19. Mai 2012 stirbt Peter Spiegel im Alter von 71 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884047, 8.343799