Nazi-Aufmarsch in der Oberen Hauptstraße, ca. 1934-1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

Es ist unbekannt, zu welchem Anlass dieses Foto entstanden ist. Während der NS-Zeit gab es so viele Aufmärsche und Kundgebungen, dass die eindeutige Zuordnung und Datierung schwierig ist.

Vor dem mit Hakenkreuzfahnen geschmückten Gasthaus Gebert in der Oberen Hauptstraße, dem Parteilokal der NSDAP-Ortsgruppe, marschiert hier eine Kolonne Hitlerjugend vorbei. Nicht alle Jugendlichen tragen eine Uniform, ein paar sind zivil gekleidet. Ein kleiner Junge läuft vornweg, auch er in Uniform, obwohl er altersmäßig noch kein »Pimpf« im »Deutschen Jungvolk« sein kann.  Neben ihm marschiert ein uniformierter Mann mit Brille: Es handelt sich um Eugen Hemler, der von 1934 bis 1936 als Lehrer an der Volksschule Löffingen wirkte. Seit 1933 war er Parteigenosse und tat sich als ein sehr überzeugter Nationalsozialist hervor. Am linken Bildrand reitet ein SS-Mann in schwarzer Uniform auf einem Pferd.

Die Laubbäume im Hintergrund sind kahl, das Foto muss also im Spätherbst oder in den Wintermonaten entstanden sein.  Denkbar ist, dass der Aufmarsch am 9. November, dem Gedenktag für die »Gefallenen der Bewegung«, stattfand. An diesem Tag wurde alljährlich des gescheiterten Hitler-Putsches von 1923 gedacht. Möglich wäre aber auch, dass das Foto am 30. Januar aufgenommen wurde, als die Nazis am so genannten »Tag der nationalen Erhebung« die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 feierten.

Standort des Fotografen: 47.884392, 8.346752

2 Fotos: Nazi-Kundgebung vor dem Rathaus, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die Volksabstimmung über den »Anschluss« Österreichs endet auch in Löffingen mit einer übergroßen Mehrheit für Hitler: Unter den 888 abgegebenen Stimmen sind 873 Ja-Stimmen (98,3 %), 13 Nein-Stimmen (1,5 %) und 2 ungültige Stimmen (0,2 %). Am Abend versammeln sich die lokalen Nationalsozialisten nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Rathausplatz zu einer Kundgebung. Im Fackelschein stehen sie im Halbkreis. Die Fassade des Rathauses ist mit Hakenkreuzfahnen geschmückt, in den Fenstern im Erdgeschoss hängen Propagandaplakte mit einem Porträt Hitlers. Seine Popularität erreicht in dieser Zeit im Deutschen Reich einen Höhepunkt.

Standort des Fotografen: 47.884088, 8.344596

Nazi-Aufmarsch auf dem oberen Rathausplatz, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

»Ein Volk, ein Reich, ein Führer!«, so lautet die Parole, die unübersehbar auf einem Spruchband über die Straße zwischen dem Haus Vogt (Rathausplatz 13) und dem Stadtbau (Demetriusstr. 1) gespannt ist. Auf der Straße darunter marschiert eine Kolonne mit verschiedenen NS-Formationen. An den Uniformen sind Angehörige der Hitlerjugend, der SA und der SS zu erkennen.

Das Foto entsteht am 10. April 1938, als im gesamten Deutschen Reich eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs abgehalten wird. Hitler verbindet die Abstimmung über den »Anschluss« mit einem Zustimmungsvotum zu sich selbst. Die Parole auf dem Spruchband fordert die Wähler auf, mit Ja zu stimmen.

Standort des Fotografen: 47.884036, 8.344649

Nazi-Aufmarsch in der Unteren Hauptstraße, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Als am 10. April 1938 auch in Löffingen eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs abgehalten wird, ist das Städtchen mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Sowohl das Kaufhaus Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) als auch das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) und der Benz-Bau (Untere Hauptstr. 8) sind beflaggt. Über die Durchgangsstraße ist ein Spruchband gespannt. Die Propagandalosung lautet: »Dein Dank: Dein Ja am 10. April«. Der Wahltag beginnt mit einem Aufmarsch: Angeführt von der Stadtmusik bewegt sich der Aufzug der verschiedenen NS-Formationen durch das Städtchen.  

Standort des Fotografen: 47.883279, 8.343716

2 Fotos: Nazi-Aufmarsch auf dem oberen Rathausplatz, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Auf der Freitreppe am Stadtbau hat sich der Fotograf aufgestellt, um von der erhöhten Position einen Blick auf die vorbeiziehenden Menschen zu haben. Auf den Dächern und den Bäumen, aber auch auf dem Rathausplatz liegt leichter Schnee, der wie Puderzucker wirkt. Ein friedliches Bild – wären da nicht die martialischen Hakenkreuzfahnen am Rathaus und die verschiedenen Banner mit Propagandalosungen. »Ein Volk, ein Reich, ein Führer« und »Ja zum Führer« ist darauf zu lesen. Ein idyllisches Winterbild – würden die Menschen nicht NS-Formationen angehören, die in Kolonnen vorübermarschieren.

Es ist der 10. April 1938, es ist Wahltag, denn im gesamten Deutschen Reich wird eine Volksabstimmung zur Annexion Österreichs abgehalten. Die Abstimmung wird den ganzen Tag über von NS-Propaganda begleitet. Der Aufmarsch durch das Städtchen wird von der Stadtmusik angeführt, es folgen Angehörige der Hitlerjugend, der SA und der SS.

Standort des Fotografen: 47.884249, 8.345074

Rathaus mit Hakenkreuzfahnen, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz

Am 10. April 1938 findet im Deutschen Reich eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs statt. Die Frage auf dem Stimmzettel lautet: »Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die Liste unseres Führers Adolf Hitler?« Das Wahllokal befindet sich im Rathausgebäude.

Am Wahltag ist die nationalsozialistische Propaganda allgegenwärtig, wie dieses Foto vom Rathaus zeigt, das vom Mailänder Tor aus aufgenommen wird. An der Fassade des Rathauses sind fünf Hakenkreuz-Fahnen aufgehängt. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Propagandaplakaten dekoriert, auf denen Hitler zu sehen und die Parole zu lesen ist: »Ein Volk, ein Reich, ein Führer!« Dieselbe Parole wird auf zwei Bannern unter dem Fenstersims des ersten Obergeschosses wiederholt.

Standort des Fotografen: 47.883877, 8.343847

Wahllokal im Rathaus, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Nach der Annexion Österreichs an das Deutsche Reich lässt Hitler dies durch eine Volksabstimmung am 10. April 1938 nachträglich billigen. Er verbindet die Entscheidung über den »Anschluss« auch mit einem Zustimmungsvotum zu sich selbst. Auch am Wahltag ist die nationalsozialistische Propaganda allgegenwärtig: Am Wahllokal im – mit Hakenkreuzen geschmückten – Rathaus, sind Fahnen, Banner und Plakate mit Parolen und dem Hakenkreuzsymbol angebracht. »Deine Stimme dem Führer« steht in großen Buchstaben über dem Eingang. Uniformierte Nationalsozialisten stehen bereit. Eine Musikkapelle spielt einen Marsch. Das ganze Städtchen ist mit Hakenkreuz-Fahnen beflaggt, wie man an den Häusern im Hintergrund erkennen kann.

Das Wahlgeheimnis wird nicht gewahrt. Manche Wähler bemühen sich, den Verdacht zu vermeiden, gegen den »Anschluss« gestimmt zu haben, um nicht als »Systemgegner« zu gelten. Das offizielle Abstimmungsergebnis in Löffingen lautet bei insgesamt 888 abgegebenen Stimmen: 873 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen, 2 ungültige Stimmen.

Standort des Fotografen: 47.884070, 8.344570

Rathaus mit Hakenkreuzfahnen, 10. April 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Am 10. April 1938 findet im Deutschen Reich eine Volksabstimmung über die Annexion Österreichs statt. Die Frage auf dem Stimmzettel lautet: »Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die Liste unseres Führers Adolf Hitler?« Das Wahllokal befindet sich im Rathausgebäude.

Am Wahltag ist die nationalsozialistische Propaganda allgegenwärtig. An der Fassade des Rathauses zum oberen Rathausplatz hin sind fünf Hakenkreuzfahnen aufgehängt. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Propagandaplakaten dekoriert, auf denen Hitler zu sehen und die Parole zu lesen ist: »Ein Volk, ein Reich, ein Führer!« Dieselbe Parole wird auf zwei Bannern unter dem Fenstersims des ersten Obergeschosses wiederholt.

Standort des Fotografen: 47.884043, 8.344942

Gästehaus Koch in der Kirchstraße, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

Ende der 1950er, als Löffingen ein attraktiver Urlaubsort für Kurgäste war, warb Familie Koch mit diesem Faltblatt für ihr »Gästehaus«. Im Innern des Faltblatts waren weitere Fotos mit Innenansichten der Gästezimmer, des Frühstückzimmers und der Dachterrasse abgedruckt. Für die Titelseite war eine Ansicht des Hauses gewählt, das nicht die Vorderseite an der Kirchstraße, sondern die Rückseite an der Bittengasse zeigt. Dadurch konnte das Gärtchen und die Dachterrasse auf den Garagen in den Blick genommen werden. Die Aussicht von der Terrasse hin »zum Haslachwald« wurde im Faltblatt beworben.

Weiter hieß es in dem Werbeprospekt: »Löffingen ist ein althistorisches Städtchen im Hochschwarzwald, in nächster Nähe der Weltkulturorte Titisee und Feldberg. Das Stadtbild wird besonders durch die hübschen Häuser mit den altertümlichen Zinnengiebeln bestimmt.« Auch das Haus Koch auf dem Faltblatt zeigt einen solchen Staffengiebel.

Standort des Fotografen: 47.882796, 8.344790

Rückseite der Häuser Koch und Sibold, ca. 1970-1975

Landesdenkmalamt Freiburg

Das Foto wird von der Bittengasse aus aufgenommen und zeigt die Rückansichten der beiden Häuser von Karl Koch (Kirchstraße 21) und Landwirt Adolf Sibold (Nr. 19). Das Haus Koch, an das Garagen angebaut sind, wird 1980 grundlegend renoviert und in diesem Zuge auch der Nadelbaum gefällt. Das Haus Sibold brennt 1982 ab.

Das Foto ist dem Bildarchiv Foto Marburg entnommen.

Standort des Fotografen: 47.882784, 8.344856

Haus Sibold in der Kirchstraße, ca. 1974

Stadtarchiv

Dieses Foto entsteht nur wenige Jahre bevor das Haus von Landwirt Adolf Sibold bei einem Brand 1982 zerstört und die Brandruine anschließend abgetragen wird. Gerade einmal 50 Jahre stand dieses Gebäude, denn es war erst nach dem Großbrand 1929 errichtet worden.

In der rechten Gebäudehälfte befindet sich der Wohnbereich, der sich bis in das Dachgeschoss erstreckt, wie die Gaubenfenster zeigen. Links ist der Ökonomieteil, deutlich zu erkennen an den Scheunentoren. Das Foto wurde von der gegenüberliegenden Straßenseite aufgenommen, als die beiden Gebäude Kirchstraße 8 und 10 abgerissen waren und sich an ihrer Stelle eine Brache mit Gras befand, auf der kurze Zeit später ein Neubau errichtet wurde.

Standort des Fotografen: 47.883247, 8.344592

Pferde vor dem Haus Maier in der Kirchstraße, ca. 1932

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Erich Zepf zur Verfügung.

Schwer stampfen die Hufe auf dem Boden, die Pferde schnauben und schütteln unruhig die Mähnen. Vor dem Haus von Landwirt Karl Maier (Kirchstr. 7) stehen sie eingespannt, bereit zum Weiterziehen – doch für einen Moment wird innegehalten.

Ein Kind sitzt oben im Sattel: der kleine Erich Zepf (1929-2003). Er blickt nicht in die Kamera, sondern hebt den Kopf zu den Frauen, die neugierig aus dem geöffneten Fenster im ersten Stock herunterschauen. Es ist ein Augenblick voller Spannung: das Kind zwischen Stolz und Unsicherheit, die Pferde voller Kraft, die Szene belebt durch das Lachen und Rufen von oben.

Über der Haustür ist die Nummer 29 zu erkennen. Der Pferdebesitzer – vermutlich Franz Zepf – steht daneben, die Zügel fest in der Hand. Mit festem Griff und ruhigem Blick hält er die Tiere still.

Standort des Fotografen: 47.883762, 8.345301