Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Das Ehepaar Koch betreibt in ihrem Haus in der Kirchstraße ein Gästehaus. Als ganz besonderes Angebot stellen sie den Kurgästen in den »Bittenwiesen« eine Liegewiese und eine »Deutsche Original-Miniatur-Golf-Anlage« zur Verfügung.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Familie Koch, die in der Kirchstraße 21 wohnte, vermietete in den 1950er und 60er Jahren Zimmer an Kurgäste. Als besonderes Angebot gab es für sie eine Liegewiese unterhalb der Schule.
Heute befindet sich an dieser Stelle das Café Naschwerk.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Der mächtige Staffelgiebel verrät schon von weitem, dass dieses Haus nicht zu den ältesten Gebäuden des Städtchens zählt. Es wurde nach dem verheerenden Großbrand von 1929 errichtet, bei dem mehrere Häuser in der Kirchstraße und der angrenzenden Bittengasse in Flammen aufgingen. An seine Stelle trat ein Neubau, der sich deutlich von den älteren Häusern der Umgebung abhob.
Heute beherbergt das Gebäude das Geschäft der Familie Koch. Groß auf die Fassade geschrieben sind die Waren, die hier angeboten werden: »Teppiche« und »Gardinen« sowie »Matratzen«, »Möbel« und »Polstermöbel«. Im Seitengiebel dienen drei große Rundbogenfenster im Erdgeschoss als Schaufenster – dekoriert mit Haushaltswaren und Möbelstücken, die das Lebensgefühl der Wirtschaftswunderjahre widerspiegeln. Vor dem Haus zieht sich ein niedriger Holzzaun entlang, der das Grundstück von der verschneiten Straße abgrenzt.
Diese Fotos stellten dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Eingestürzte Wände, abgedeckte Dächer, zerstörte Fensterscheiben und Türen, herumliegende Trümmerteile. Diese Verwüstung hatte ein alliierter Fliegerangriff im Februar 1945 in der Bittengasse zur Folge. Auf dem Foto ist die Rückseite des Hauses Schelling (Kirchstr. 11) und der beiden angrenzenden Häuser Zahn und Krieg zu sehen. Dort, wo das Heu im Ökonomieteil lagert, befindet sich heute der Tordurchgang »Postbögle«.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Am Nachmittag des 19. Februar 1945 greifen alliiierte Jagdflieger im Sturzflug an. Die Sirenen heulen. Es ist der erste Fliegerangriff auf das Städtchen. Gleich vier Todesopfer sind an diesem Tag zu beklagen. Zahlreiche Gebäude werden beschädigt oder sogar komplett zerstört. Auch das Trafohaus in der Bittengasse wird stark beschädigt. Dadurch wird die Stromversorgung nahezu lahm gelegt.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.
Während des Zeiten Weltkrieges wurde im Löffinger Wald Munition eingelagert. Umschlagplatz hierfür war der Bahnhof. Ab Februar 1945 bis Kriegsende flogen die Alliierten Bombenangriffe auf den Bahnhof und die Firma Holzwerke Benz. Es gab Bombentreffer verstreut über die gesamte Innenstadt. Menschen kamen ums Leben und zahlreiche Häuser wurden zerstört.
Zwei Bomben schlugen in der Bittengasse beim Transformatorenhaus ein. Das angrenzende Haus des Bäckermeisters Jakob Zahn wurde durch den Luftdruck abgedeckt und schwer beschädigt. Die Wiederkehr wurde zerstört, Fensterscheiben barsten. Trümmerschutt lag herum. Auf dem Foto nehmen Angehörige der Familie Zahn den enstandenen Schaden in Augenschein. Der Junge im ersten Stock, der aus dem Loch schaut, wo früher ein Fenster war, ist vermutlich der 1937 geborene Hermann Zahn.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gottlieb Mayer zur Verfügung.
Das Haus Sibold ist nach dem Brand von 1929 wieder aufgebaut. Der Verputz und die Dachziegel sehen noch wie neu aus. Der Landwirt Adolf Sibold zeigt sich zusammen mit seiner Familie dem Fotografen von dem verglasten Balkon.
Auf dem Hof stolzieren ein paar Hühner herum. An der Hauswand steht eine Tischkreissäge. Vor die zweiteilige Stalltür kann eine Vortür eingehängt werden, wie an den Türangeln zu erkennen ist.
An den Häusern Zahn (Kirchstr. 13) und Schelling (Nr. 11) sind rückseitig zur Bittengasse hin Anbauten angefügt, die kaum mehr den Verlauf der mittelalterlichen Stadtrings erkennen lassen. Das Foto entstand wenige Jahre vor der grundlegenden Sanierung des Hauses Zahn. Der in einem desolaten Zustand befindliche Anbau ist durch einen Bauzahn von der Fahrbahn abgetrennt. Neben dem »Postbögle« befinden sich Garagen, die zum Nachbarhaus Schelling gehören.
Bei den Häusern in der Kirchstraße, die den äußeren Altstadtring bilden, verläuft die Straße im Innern direkt vor ihren Hausmauern. Auf der Rückseite ihrer Anwesen in der Bittengasse verfügen sie stattdessen jeweils über ein Grundstück zur Straße hin.
Der Landwirt Adolf Sibold nutzte diese Hoffläche für seinen Landwirtschaftsbetrieb. An der rechten Begrenzung seines Grundstücks ist ein Misthaufen zu erkennen. Seine Nachbarn Laufer und Walz errichteten auf ihrer Hoffläche einstöckige Anbauten, die sie als Werkstätte, Garagen, Lagerräume und Terrassen nutzten. Durch die Vorbauten ist kaum noch vorstellbar, dass die Außenfront dieser Häuser früher die Stadtmauer bildeten.
Das Foto wurde vom Farrenstall aus aufgenommen, dessen Dach am rechten Rand in das Foto hineinragt.
Mitte der 1970er Jahre entstand diese Ansicht vom Haus des Landwirts Adolf Sibold. Sie wurde nicht in der Kirchstraße, sondern in der Bittengasse aufgenommen und zeigt die Rückseite des Anwesens. In der linken Hälfte ist der Wohnbereich zu erkennen mit verglasten Balkonen im ersten und zweiten Obergeschoss. Die rechte Gebäudehälfte ist der Ökonomieteil mit den Stallungen. Zwischen Haus und asphaltierter Bittengasse befindet sich die gepflasterte Hoffläche.
1982 brannte das Haus Sibold ab und die Brandruine wurde vollständig abgetragen. An seiner Stelle entstand ein neues Wohn- und Geschäftshaus.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Nach der Vertreibung des katholischen Stadtpfarrers Guido Andris (1879-1974) am 23. Juni 1934 und der Verhaftung von 16 mutigen Einwohnern, die dagegen öffentlich protestiert hatten, fand am darauffolgenden Tag eine Kundgebung auf dem Rathausplatz statt. An ihr nahm der badische Reichsstatthalter Robert Wagner (1895-1946) teil, der sich wegen der »Sonnwendfeier« am Feldberg ohnehin in der Umgebung aufgehalten hatte.
Wagner ging in seiner Rede auf das Verhältnis von Staat und Kirche ein, ohne die Vertreibung des Stadtpfarrers zu erwähnen. Er drohte, die Feinde der nationalsozialistischen Ordnung würden in Zukunft mit »schonungsloser Schärfe« und mit »aller Strenge« bekämpft.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Familie Rosenstiel zur Verfügung.
Auf dem oberen Rathausplatz findet eine nationalsozialistische Kundgebung statt. Die Häuser im Hintergrund sind mit Hakenkreuzfahnen und Tannenreisig geschmückt. Vor dem Rathausbrunnen ist ein Rednerpult aufgebaut, an dem der NSDAP-Kreisleiter Benedikt Kuner (oder ein höherer Nazi) gerade eine Ansprache hält. SA-Männer in Uniformen stehen mit dem Rücken zum Fotografen. Zuschauer, darunter auch viele Kinder, sind im Hintergrund zu erkennen. Auch die Feuerwehr und die Hitlerjugend sind angetreten. Auf dem Platz stehen Angehörige der Stadtmusik und mehrere Fahnenträger, die Hakenkreuzflaggen halten.
Bei der Befreiung vom NS-Regime wurde versucht, die Hakenkreuze von dem Foto zu kratzen, wie deutlich zu erkennen ist. Offenbar fürchtete man Repressalien seitens der französischen Besatzungsmacht. Bereits 1945 verbot der Alliierte Kontrollrat die NSDAP, alle ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände und deren Symbole. In den Nürnberger Prozessen 1946 wurde die NSDAP mit allen Untergliederungen zur »verbrecherischen Organisation« erklärt. Somit waren auch deren Symbole verboten.