Haus Brugger in der Alemannenstraße, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Der Landwirt Wilhelm Brugger (1887-1955) wohnte bis zum Großbrand 1921 im alten Mailänder Tor. Als das Torgebäude im Rahmen des Wiederaufbauprogramms abgebrochen wurde, zog der Junggeselle Brugger aus dem Städtchen in sein 1923 neu erbautes landwirtschaftliches Anwesen außerhalb der Altstadt (Alemannenstr. 21). Vor der Haustür stehen seine Schwestern Mathilde Brugger und Johanna Brugger.

Rechts von der Treppe, die in den Wohnbereich hinauf führt, befindet sich die Stalltür. Das erste Fenster ist das Stallfenster, das zweite gehört zum »Futtergang«. Das Tor rechts ist der Geräte- und Wagenschopf. Die Scheune befindet sich an der Rückseite des Gebäudes.

Viele Jahrzehnte bleibt das Gebäude unverändert. 1966 kaufen es der Zimmermann Karl-Friedrich (Fritz) Egle und seine Ehefrau Marianne Egle geb. Jordan von den Geschwistern Brugger. Als die älteste der drei Schwestern, Mathilde Brugger, 1969 stirbt, übersiedelt Johanna Brugger in das Altersheim nach Neustadt. Darauf bauen Egles das Haus 1970 zum ersten Mal um. Ein zweiter Umbau erfolgt Mitte der 1970er Jahre, der die Fassade stark verändert.

Standort des Fotografen: 47.886244, 8.349482

Trachtengruppe auf dem Alenberg, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Trachtengruppe wieder belebt. Der Fremdenverkehr blüht auf, da braucht es die Gruppe, um die Kurgäste zu unterhalten. Engelbert Müller führt die Tanzpaare an. Bei einem Fotoshooting lassen sich die Mitglieder an verschiedenen Stellen im Städtchen fotografieren, z.B. vor dem Gasthaus »Gebert«, am Pavillion an der »Wanne« und schließlich wie hier auf dem Alenberg, am Rande des Kurparks.

V.l.n.r.: Edmund Laufer (1922-1990), Josefa Mayer geb. Gebert (1920-2010), Engelbert Müller (1896-?), Maria Sattler (aus Seppenhofen)

Standort des Fotografen: 47.885803, 8.344618

Schauturnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Franz und Elisabeth Isele zur Verfügung.

Auf dem Turnplatz beim Friedhof zeigen 13 Turner ihr Können im Boden- und Geräteturnen. Sie haben sich in einer symmetrischen Anordnung in Position gebracht und blicken zum Fotografen. Die Turner gehören dem 1905 gegründeten Turnerbund Löffingen an. Wer weiß, wie sie heißen?

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.: Jakob Schreiber, Anselm Zepf, Karl Beha
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.:

Der Hausgiebel, der zwischen den Bäumen zu erkennen ist, gehört zum Feuerwehrhaus (Florianweg 1).

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Turnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925-1930

Sammlung Familie Waßmer

Hinter dem Friedhof, wo der Florianweg in die Alemannenstraße mündet, befindet sich der Turnplatz des 1905 gegründeten Turnerbundes. Der Platz ist von Bäumen beschattet. Seit 1906 wird hier regelmäßig öffentlich Sport getrieben. Drei Dutzend Turner, alle in weiße Turnkleidung und schwarze Kniestrümpfe gekleidet, machen gerade Dehnungsübungen. Im Hintergrund stehen ein paar Zuschauer als Zaungäste.

Am linken Bildrand ist die Werkstatt von Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) zu sehen. Auf der Ausstellungsfläche dvor präsentiert er von ihm geschaffene Grabsteine.

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Porträt von Josef Bader im Profil, 1950

Zeichnung von Karl Ehret
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Der ehemalige Löffinger Gewerbelehrer Karl Friedrich Ehret (1897-1974) zeichnet am 25. August 1950 dieses Porträt vom »Bader Sepp«, wie er neben dem Bild notiert. Josef Bader, der hier gemütlich Pfeife raucht, ist ein Original. Er wurde am 10. Mai 1880 geboren und erlernte das Handwerk des Hafnermeisters. Verheiratet war er mit Agnes Bader geb. May (1876-1950). Zusammen wohnen sie in ihrem Haus neben dem Friedhof in der Alemannenstraße. Bader stirbt 1959 nach einem Verkehrsunfall im Alter von 79 Jahren.

Steinmetzmeister Karl Häusle vor seiner Werkstatt im Florianweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Gleich neben dem Friedhof hat der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) seine Werkstatt und Ausstellungsfläche. Er lehnt rechts in seiner Arbeitskleidung an dem Mäuerchen und präsentiert dem Fotografen die von ihm geschaffenen Grabsteine. Dadurch dokumentiert das Foto zugleich ein Stück Sepulkralkultur, denn es zeigt, welche Grabmale in den 1930er Jahren gefragt waren und gefertigt wurden.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle, 1878 in Neustadt geboren, war mit Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966) verheiratet. Er starb am 23. April 1956 im Alter von 77 Jahren. Seine Tochter Elsa (1911-?), die später Josef Weiß (1913-?) heiraten sollte, ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen. Sie sitzt im Schatten des Baumes. Außerdem ist ein Mitarbeiter zu sehen.

Im Hintergrund sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen. Ganz links steht das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9), dessen Name und Beruf auf der holzverschindelten Fassade angebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.885497, 8.348573

Familiengrab Mayer auf dem Friedhof, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Ein besonderer Grabstein auf dem Friedhof ist dieser mächtige Findling. Der Landwirt Gottlieb Mayer fand ihn in der Wutachschlucht und transportierte ihn nach Löffingen, um ihn seiner verstorbenen Ehefrau Maria Mayer geb. Benz (1884-1941) auf das Grab zu setzen. Auch Gottlieb Mayer selbst sollte hier nach seinem Tod 1961 seine letzte Ruhe finden.

Der kleine Grabstein neben dem Findling zeigt an, dass hier auch ein verstorbenes Baby beigesetzt wurde: Heidemarie Hemler, die Tochter von Lehrer Eugen Hemler, geboren am 31. Mai 1945, starb nur wenige Tage alt am 5. Juni 1945.

Standort des Fotografen: 47.885220, 8.347066

Drei Frauen in der Alemannenstraße, 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Drei junge Frauen stehen in der »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße) und lassen sich fotografieren. Im Hintergrund sind die Häuser von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21) und von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) zu erkennen. Vor beiden Häusern stehen Spalierbäume: An Bruggers Giebel wachsen Äpfel und an Heptings Haus Birnen.

Bei den drei Frauen handelt es sich v.l.n.r. um Elisabeth Isele geb. Zepf (geb. 1930), Klara Zepf geb. Fehrenbach und Irma Hasenfratz geb. Zepf (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.886375, 8.350052

Haus Brugger in der Alemannenstraße, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Der Landwirt Wilhelm Brugger (1887-1955) wohnte bis zum Großbrand 1921 im alten Mailänder Tor. Als das Torgebäude im Rahmen des Wiederaufbauprogramms abgebrochen wurde, zog der Junggeselle Brugger aus dem Städtchen in die damalige »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße). Im neu erbauten Wohnhaus Nr. »241« (heute Nr. 21) wohnt er und betreibt seine Landwirtschaft.

Eine steile Steintreppe führt zur Wohnung im 1. Obergeschoss empor. In der rechten Gebäudehälfte befindet sich der Ökonomieteil mit der Stallung. Sechs Personen stehen vor dem Haus. Ein Auto mit niederländischem Kennzeichen parkt neben der Treppe. Das Autokennzeichen, das mit dem Buchstaben »H« beginnt, zeigt an, dass das Auto aus Südholland stammt. Agathe Brugger, die in Den Haag lebt, ist zu Besuch bei ihrem Bruder Wilhelm Brugger.

Auf den Bild sind folgende Personen zu sehen: Links neben der Treppe steht das holländische Ehepaar, bei dem die jüngste der Brugger-Geschwister angestellt ist. Auf der Treppe stehen v.l.n.r. Agathe Brugger, Wilhelm Brugger (1887-1955), Mathilde Brugger (?-1969), Johanna Brugger (1881-1982).

Darüber hinaus gibt es noch einen Bruder Josef Brugger (1883-1970), der 1925 mit seiner Familie in die USA ausgewandert ist.

Standort des Fotografen: 47.886256, 8.349486

Hafnermeister Josef Bader beim Ofensetzen, 1938

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hafnermeister Josef Bader (1880-1959) setzt gerade einen Kachelofen. Auf der verzierten Ofenkachel in der Mitte ist das nach dem Großbrand gebaute Mailänder Tor zu sehen, darunter steht: »Das Mailänder Tor / Löffingen in der Baar / steht mehr denn tausend Jahr / 1938«.

Weiß jemand, wo dieser Ofen stand oder heute noch steht? Ein ähnlicher Ofen steht bis heute in der Gaststube im Gasthaus »Linde«. Eventuell befand sich der Kachelofen im Rathaus.

Standort des Fotografen: ?

Hafnermeister Josef Bader in seiner Werkstatt, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

»Hafnermeister«: Die Jüngeren werden mit dieser Berufsbezeichnung kaum mehr etwas anfangen können. Schließlich ist nicht nur die Bezeichnung unüblich geworden, sondern auch der Handwerksberuf selbst ist heute weitgehend ausgestorben. »Töpfer«, »Keramiker« oder »Ofenbauer« sind Bezeichnungen, die heute gebräuchlich sind. Doch längst werden Tongefäße vor allem industriell gefertigt.

Auf dem Foto ist der Hafnermeister Josef Bader (1880-1959) in seiner Werkstatt zu sehen, eine Pfeife im Mund. Konzentriert formt er ein Tongefäß. Mit seinen nackten Füßen bewegt er die Drehscheibe unter der Werkbank. »D’Lette« wird er genannt.

Josef Bader wurde 1880 geboren. Verheiratet ist er mit der aus Hubertshofen stammenden Agnes Bader geb. May (1876-1950). Sein Wohnhaus und seine Werkstatt befanden sich nicht in der Hafnergasse, wie man irrtümlich meinen könnte, sondern in der heutigen Alemannenstraße 9. Im Adressbuch von 1936 hat das Haus schlicht und einfach die Nummer »235«, im Adressbuch von 1952 ist als Adresse »Friedhofstr. 236« angegeben. Josef Bader stirbt am 8. Juni 1959 im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. 

Standort des Fotografen: 47.885741, 8.348456

Grabstein von Bildhauer August Uhrig im Kurpark, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Ein Mann im Pilgergewand, mit Pilgerstab, Pilgerhut und Trinkgefäß ist unterwegs. Er steigt den Berg zum strahlenden Gipfelkreuz hinauf. Aus Sandstein schuf der Steinhauer August Uhrig (1855-1935) dieses Kunstwerk. Uhrig wurde 1855 in Ottersdorf bei Rastatt geboren. Viele Jahre lebte er in Löffingen im Maienland. 1935 starb der Junggeselle im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Friedhof beerdigt. Heute steht das Grabmal außerhalb des Friedhofs an Rande des Kurparks.

Standort des Fotografen: 47.885198, 8.346726