Hafnermeister Josef Bader in seiner Werkstatt, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

»Hafnermeister«: Die Jüngeren werden mit dieser Berufsbezeichnung kaum mehr etwas anfangen können. Schließlich ist nicht nur die Bezeichnung unüblich geworden, sondern auch der Handwerksberuf selbst ist heute weitgehend ausgestorben. »Töpfer«, »Keramiker« oder »Ofenbauer« sind Bezeichnungen, die heute gebräuchlich sind. Doch längst werden Tongefäße vor allem industriell gefertigt.

Auf dem Foto ist der Hafnermeister Josef Bader (1880-1959) in seiner Werkstatt zu sehen, eine Pfeife im Mund. Konzentriert formt er ein Tongefäß. Mit seinen nackten Füßen bewegt er die Drehscheibe unter der Werkbank. »D’Lette« wird er genannt.

Josef Bader wurde 1880 geboren. Verheiratet ist er mit der aus Hubertshofen stammenden Agnes Bader geb. May (1876-1950). Sein Wohnhaus und seine Werkstatt befanden sich nicht in der Hafnergasse, wie man irrtümlich meinen könnte, sondern in der heutigen Alemannenstraße 9. Im Adressbuch von 1936 hat das Haus schlicht und einfach die Nummer »235«, im Adressbuch von 1952 ist als Adresse »Friedhofstr. 236« angegeben. Josef Bader stirbt am 8. Juni 1959 im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. 

Standort des Fotografen: 47.885741, 8.348456

Bierbrauerei Selb in der Oberen Hauptstraße, ca. 1900

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hildegard Keller zur Verfügung.

Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich in der Oberen Hauptstraße 7 eine Bierbrauerei befunden. Im Feuerversicherungsbuch von 1866 wird das Anwesen beschrieben als Wohnhaus mit Scheuer, Brauereikeller, Kellerbraugewölbe und Kühlschiffbau, in dem die aus der Sudpfanne kommende heiße Würze ausgeschlagen wurde.

Viele Jahre gehörte die Brauerei der Familie Selb: Zunächst dem Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892), dann seiner Witwe Sophie Selb geb. Fischer (1847-1922) und schließlich ab 1909 dem Sohn Johann Selb (1871-1911), der allerdings schon zwei Jahre später starb. 1919 war es mit der Biertradition dann endgültig vorbei. Das Anwesen wurde verkauft, umgebaut und darin eine Apotheke eröffnet.

Auf dem Foto ist eine Personengruppe vor einem Mäuerchen mit Holzbiege zu sehen. Fünf Männer sitzen auf einem Holzkarren, auf dem sich Bierfässer befinden. Zwei der Männer halten Biergläser in der Hand. Der Mann in der Mitte scheint bereits ordentlich betrunken zu sein und albert herum: Er hat sich eine eiserne Kette um den Hals gelegt und thront oben auf einem Fass auf dem Karren. Seine rechte Hand reißt er hoch, in der linken Hand hält er eine Sense.

Gut möglich, dass auf dem Sensenblatt ursprünglich das Datum notiert war, an dem die Fotografie aufgenommen wurde. Aber das Bild ist im Laufe der Zeit so verblichen, dass solche Details nicht mehr zu erkennen sind.

Standort des Fotografen: 47.884612, 8.346318

Karl Jordan in der Küferwerkstatt, September 1967

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Der 59-jährige Karl Jordan (1908-?) bei der Arbeit in seiner Werkstatt. Seit 1934 übt der Küfermeister sein Handwerk in der Oberen Hauptstraße aus. Schon sein Vater Julius Jordan (1874-1961) war Küfermeister gewesen. Sieben Jahre nachdem diese Fotografie entstanden ist, wird sein Sohn Hermann Jordan (geb. 1935) das Anwesen übernehmen und darin das »Küferstüble« einrichten.

Standort des Fotografen: 47.884585, 8.345913

Küferei Jordan in der Oberen Hauptstraße, ca. 1950-1955

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Die Inschrift auf der Fassade über der Eingangstür ist verblichen. Nur noch bruchstückhaft zu entziffern sind die Worte: »Mech. Küferei v. Karl Jordan«. Doch die Fässer vor der Tür zeigen unübersehbar an, dass hier ein Küfermeister sein Geschäft betreibt. Karl Jordan (1908-?) hat es 1934 von seinem Bruder Wilhelm Jordan (1902-1970) übernommen. Dieser hatte das Grundstück 1923 erworben.  Anstelle eines Holzschopfs, Schweinestalls und Eiskellergebäudes, die zur benachbarten Restauration Selb gehört hatten und abgerissen wurden, errichtete er das zweistöckige Wohnhaus mit Küferwerkstatt und Laden.

Die Dachgaube und die Staffelgiebel waren im Laufe der 1930er Jahre dazugekommen. Auf dem Foto ist der hohe Nadelbaum verschwunden, der viele Jahre auf der Grenze zum Nachbarhaus stand und die Dächer überragt hatte. 

Standort des Fotografen: 47.884476, 8.346053

Familie Jordan vor der Küferwerkstatt in der Oberen Hauptstraße, Juni 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Als dieses Foto im Juni 1936 aufgenommen wurde, war das zweistöckige Haus im Hintergrund erst seit zwei Jahren im Besitz von Küfermeister Karl Jordan (1908-?). Er hatte es von seinem Bruder Wilhelm Jordan (1902-1970) übernommen, der neuer Gastwirt des »Löwen« geworden war. »Mech. Küferei v. Karl Jordan« steht über der Werktstatttür auf der Fassade des Hauses. Und links, auf diesem Foto fast vollkommen abgeschnitten, steht über der Ladentür geschrieben: »Wein & Liköre«. Die Fenster im ersten Stock haben noch keine Fensterläden. Nur Vorhänge sind hinter den blühenden Blumen in den Kästen zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884555, 8.345889

Drei Generationen vor der Küferei Jordan in der Oberen Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann und Waltraud Jordan zur Verfügung.

Vor den Türen der Küferwerkstatt Jordan in der Oberen Hauptstraße haben sich drei Generationen dieser Küferfamilie zu einem Gruppenfoto versammelt. In der Mitte steht Julius Jordan (1874-1961), der mit Maria geb. Schropp (1871-1944) verheiratet war. Rechts steht sein Sohn Karl Jordan (1908-?), der das Geschäft seit 1934 betreibt. Und links steht der Enkelsohn Hermann Jordan (geb. 1935), der später in den 1970er Jahren zusammen mit seiner Frau Waltraud geb. Eckert in den Räumlichkeiten das »Küferstüble« eröffnen wird. 

Standort des Fotografen: 47.884555, 8.345889

Familie Jordan vor dem Haus in der Oberen Hauptstraße, ca. 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Vor der Küferei Jordan steht ein riesiges Holzfass, das gerade fertiggestellt wird. Es ist so groß, dass es nicht durch die Werkstattür passen würde. Deutlich zu erkennen sind die einzelnen Dauben, speziell geformte Holzstücke, die mit eisernen Reifen zusammengehalten werden. Vor dem Fass steht ein hölzerner Leiterwagen. Daneben hat sich eine Personengruppe zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt.

Der kleine Junge mit blonden Haaren, der vor dem Fass steht, ist Hermann Jordan (geb. 1935). Er wird von seinem Vater Karl Jordan an der Hand gehalten. Links neben ihm steht sein Großvater Julius Jordan vor dem Fass.

Über der Werkstatt steht an der Fassade der Schriftzug »Mech. Küferei v. Karl Jordan«. Doch der Küfermeister hatte daneben auch noch einen kleinen Laden, in dem seine Frau Anna (1907-?)  »Wein & Liköre« verkaufte.

Standort des Fotografen: 47.884555, 8.345889

Karl Jordan in der Küferwerkstatt, September 1967

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Der 59-jährige Karl Jordan (1908-?) bei der Arbeit in seiner Werkstatt. Seit 1934 übt der Küfermeister sein Handwerk in der Oberen Hauptstraße aus. Schon sein Vater Julius Jordan (1874-1961) war Küfermeister gewesen. Sieben Jahre nachdem diese Fotografie entstanden ist, wird sein Sohn Hermann Jordan (geb. 1935) das Anwesen übernehmen und darin das »Küferstüble« einrichten.

Standort des Fotografen: 47.884585, 8.345913

Grabstein von Bildhauer August Uhrig im Kurpark, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Ein Mann im Pilgergewand, mit Pilgerstab, Pilgerhut und Trinkgefäß ist unterwegs. Er steigt den Berg zum strahlenden Gipfelkreuz hinauf. Aus Sandstein schuf der Steinhauer August Uhrig (1855-1935) dieses Kunstwerk. Uhrig wurde 1855 in Ottersdorf bei Rastatt geboren. Viele Jahre lebte er in Löffingen im Maienland. 1935 starb der Junggeselle im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Friedhof beerdigt. Heute steht das Grabmal außerhalb des Friedhofs an Rande des Kurparks.

Standort des Fotografen: 47.885198, 8.346726

Haus Jordan in der Maienlandstraße, ca. 1925-1930

Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Anni Kaiser zur Verfügung.

Welchem Handwerk der Besitzer dieses Hauses im Maienland nachgeht, offenbart bereits ein flüchtiger Blick auf das Foto. Die Holzfässer verraten es: Hier ist ein Küfermeister am Werk. Julius Jordan (1874-1961) hieß er, er stammte aus einem alten Küfer-Geschlecht. Verheiratet war er mit Maria Jordan geb. Schropp (1871-1944), mit der er sechs Kinder hatte. 1938 ging das Anwesen an die Tochter Luise Sprich geb. Jordan (1903-?) und ihren Ehemann Anton Sprich (1902-?) über.

Auf diesem Foto ist Julius Jordan zusammen mit seinem Sohn Karl Jordan (1908-?) zu sehen, der ebenfalls Küfermeister war.

Standort des Fotografen: 47.887322, 8.341400

Johann Fehrenbach mit einem Schwein, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

Der Landwirt Johann Fehrenbach (1871-1943) hat hinter seinem Anwesen in der Ringstraße die Tür zum Schweinestall geöffnet und das Schwein herausgelassen. Metzger Adam Leitold (1869-1959) blickt abwägend auf das Tier. In der Hand hält er ein Bolzenschussgerät.

Standort des Fotografen: 47°52’59.9″N 8°20’35.1″E

Schumachermeister Gerhard Scholz in seiner Werkstatt, ca. 1950-1960

Das Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.

Schuhmachermeister Gerhard Scholz stammte aus Breslau in Schlesien, wo er 1925 geboren worden war. Während des Zweiten Weltkrieges war er in Löffingen stationiert und lernte Anneliese Wehrle (1924-2011) kennen. Nach ihrer Heirat übernahm Gerhard Scholz den Laden und die Werkstatt seines Schwiegervaters in der Demetriusstraße. Hier sieht man in als jungen Mann bei der Arbeit, eine Zigarette im Mund.

Standort des Fotografen: 47°53’03.5″N 8°20’39.1″E